Beiträge von khmav

    Danke für eure lieben Worte und die Hinweise... ich werd mein Glück mal bei den Kammern und Privatschulen versuchen.
    Die Pädagogik der Waldorfschule ist nicht so mein Ding.


    Habe mir inzwischen überlegt, ob ich nicht Widerspruch einlegen sollte. Weiß allerdings nicht, wie erfolgreich das ist oder ob es überhaupt Sinn macht. Bei der Wahllosigkeit des Prüfungssystems hab ich die Befürchtung, dass die Prüfer dann - falls der Widerspruch durchgeht - ganz besonders streng in den Lehrproben sind... :/

    Hallo,


    durch Zufall bin ich auf diesen Threat gestoßen...
    ich bin momentan in der gleichen SItuation wie Hope damals. Habe letzten Freitag meine Lehrprobe nicht bestanden und bin somit aus dem Ref geflogen und nun steh ich... vor dem nichts. Unterrichten war und ist das, was ich mein Leben lang machen wollte und nun ist alles aus und ich weiß nicht, was ich machen soll.


    Zu meiner Geschichte... meiner Fächerkombi ist BWL/Informatik für berufliche Schulen. Während des Refs gab es nie großartig Probleme. In den Unterrichtsbesuchen in BWL hieß es immer "das kann man verbessern, dei Fragetechnik muss geübt werden, sie sind als Lehrerin zu nah an den Schülern", dann hieß es mal wieder "sie haben ein tolles Verhältnis zu den Schüler". Es hieß jedenfalls nie, dass der Job nicht geeignet für mich sei oder ich nicht fähig/geeignet wäre, zu unterrichten.
    In meinem Zweitfach lief es von Anfang ab besser als in BWL. Mein dortiger Seminarleiter war immer begeistert, dort verlief die Lehrprobe auch ohne Probleme (Note 2,0).
    Ansosnten erhielt ich von Schulleitern (2 Rektoren und dem Stellv.), meinem Mentor und Kollegen durchweg positive Rückmeldungen. Es gab zwar immer mal etwas zu verbessern oder anzumerken (der größte Kritikpunkt war immer, meine Nettigkeit gegenüber den Schülern), aber das war's. In Informatik war diese "Nettigkeit" nie ein Problem, mein dortiger Seminarleiter lobte mich sogar für meine Schülernähe und meinte, er würde sich mehr Lehrer wünschen, die so human mit ihren Schülern umgehen. Mit den Schülern lief es auch gut. Sicher ist nicht jede Klasse gleich, aber bis auf eine Klasse kam ich immer sehr gut mit den Schülern klar.


    Dann kamen die Lehrproben in BWL - und die erste 5,0. Die erste Lehrprobe hab ich vergeigt, das seh ich inzwischen ein, habe einen entscheidedenden Fehler gemacht (kein handlungsorientierter Unterricht trotz Berufsschulklasse), auch meinem Mentor ist das im Vorfeld nicht aufgefallen, aber egal... nach der 2. BWL-Lehrprobe und der nächsten 5,0 hieß es von allen, dass das nicht an mir lag und die Prüfer nur die Ref-Verlängerung absichern wollten. Die Stunde war auch - im Gegensatz zur ersten - mit einem Kollegen durchgesprochen, der ein echt super Lehrer ist und weiß, was er tut :). Hier war die Kritik, dass der erstellte Infotext für die Schüler zu leicht gewesen sei, außerdem versetzte mir meine Seminarleiterin einen weiteren Schlag in dem sie meinte, dass ich mal wieder viel zu nett zu den Schülern sei und das ein weiterer Grund für die 5 war. Danach fiel ich erst mal in ein ziemliches Loch. Die Tatsache, dass man diesen Prüfern ausgeliefert ist, hat mich einfach fertig gemacht. Ein Mitarbeiter des Seminars meinte mal, dass da bei mir einiges nicht mit rechten Dingen zugegangen sei - was auch immer das zu bedeuten hat konnte oder wollte er mir nicht sagen. Vielleicht war es auch einfach nur so daher gesagt, ich hab keine Ahnung...
    Jedenfalls ging das Ref dann in die Verlängerung. Die letzte Lehrprobe war diesmal mit dem erfahrenen Kollegen von vorne bis hinten durchgeplant. Die Stunde lief gut, die Schüler hatten mitgemacht. Nach der Lehrprobe berieten sich die Prüfer fast zwei Stunden (im Nachhinhein haben wir herausbekommen, dass sie die meiste Zeit mit dem Prüfungsamt telefoniert hatten). Die Begründung: während der Übermittlung wäre ein fachlicher Fehler aufgetreten und ich wäre in der Partnerarbeitsphase der Schüler zu passiv gewesen. Hierz kann ich nur sagen: ich bin durchgelaufen, habe die Fragen, die kamen beantwortet und auch teilweise durch stumme Impulse oder mündliche Hinweise die Schüler in die richtige Richtung gelenkt, wenn ich gesehen habe, dass jemand in die falsche Richtung denkt. Ich frage euch, was hätte ich in einer Phase, in der die Schüler selbständig arbeiten sollen, denn noch tun können?! Auf Nachfrage hieß es erst, dass sie mir nicht sagen dürften, was der fachliche Fehler gewesen sei. Nach mehrmaligem Nachfragen konnte ich zumindest in Erfahrung bringen, dass der Fehler nicht im Unterrichtsentwurf, sondern in der Übermittlung, sprich während des Unterrichts, aufgetreten sei.


    Ich weiß einfach nicht, was ich jetzt machen soll... für mich ist am Freitag eine Welt zusammengebrochen. Einen Plan B habe ich nicht, da ich trotz allem nie damit gerechnet habe, durchzufallen. Wahrscheinlich war dieses Denken sehr naiv, aber - wie gesagt - ich hatte nie Anlass zu denken, dass ich es nicht schaffen würde.


    Würde ein Widerspruch Sinn machen? Welche beruflichen Alternativen gibt es? Wäre das Unterrichten in der Schweiz möglich? Hat da jemand von euch Erfahrung?
    Ich kann mir nicht vorstellen, nicht mehr zu unterrichten. Wie kann die Arbeit von Jahren in 45 Minuten bewertet werden? Ich versteh das Alles überhaupt nicht. Fühle mich gerade wie ein totaler Versager :(


    Ich hoffe, ihr könnt mir helfen.


    Mav

    Hallo,


    ich bin gerade total am Ende und hoffe hier etwas Hilfe zu bekommen. Ich bin Referendarin in BaWü, an einer beruflichen Schule und letzten Freitag endgültig durch die LPs gefallen und - wie auch bei den ersten beiden Lehrproben - waren die Begründungen nicht nachvollziehbar, aber erst mal von Anfang an...
    Während des Refs gab's nie Probleme während der Unterrichtsbesuche. Klar lief nie alles perfekt, aber die Kritik beschränkte sich im ersten Fall immer nur auf "sie sind zu nett, müssen strenger werden", "Fragetechnik muss verbessert werden" (was auch erfolgte). Im zweiten Fach hieß es von Anfang an, dass alles super läuft und ich mir gar keine Sorgen zu machen bräuchte - so wie's läuft sei es nahezu perfekt. So kam es auch nie zu der Frage, ob nach dem 1. Halbjahr verlängert werden sollte.
    Als dann die 1. Lehrprobe kam und so die erste 5 bin ich aus allen Wolken gefallen - inzwischen weiß ich zumindest bei dieser Lehrprobe woran es lag und es war defintiv mein Planungsfehler. Die 2. Lehrprobe war im zweiten Fach - lt. Aussage der Prüfer bin ich dort knapp an einer 1 vorbei, hab eine 2 bekommen. Dann kam die 3. Lehrprobe (an denen Lehrkollegen mitgebastelt haben und die ohne Probleme ablief) - da kam dann die nächste 5. Begründung: ich wäre zu nett zu den Schülern gewesen und das Arbeitsmaterial wäre zu leicht für die Schüler gewesen (mein Mentor und meine Kollegen sagten damals, dass die Prüfer so nur die Ref-Verlängerung klar machen wollten und das es nicht an mir oder der Stunde gelegen haben kann). Danach bin ich erst mal in ein kleines Loch gefallen, mit dem ich durch die Hilfe eines Freundes wieder raus kam. Er hatte mir auch bei den nun anstehenden LP-Wiederholungen geholfen, d. h. die LP-Entwürfe sind auf jeden Fall von einem erfahrenen Kollegen durchgesehen worden. Die Prüfer haben fast zwei Stunden beraten (im Nachhinein hat meine Rektorin herausbekommen, dass die ne ganze Weile mit dem Prüfungsamt telefoniert haben) und mir dann ne wieder ne 5 verpasst. Begründung: In der Übermittlung (nicht im Entwurf) wäre ein fachlicher Fehler gewesen, außerdem wäre ich zu passiv in der Partnerarbeitsphase gewesen. Ich kann das nicht nachvollziehen: während die (Berufs-)Schüler in der Partnerarbeitsphase steckten bin ich rum gegangen, habe die Fragen beantwortet und auch ab und an Hinweise gegeben, wenn ich gesehen habe, der eine oder andere denkt gerade in die falsche Richtung.
    Auf meine Frage, welcher fachliche Fehler denn vorgefallen wäre, hieß es, das fürften sie mir nicht mitteilen. Außerdem wäre ich ja schon mal durch die Prüfung gefallen, daher die fünf (das war der Originalwortlaut). Klang für mich so also ob das beschlossene Sache war. Jedenfalls bin ich ich jetzt absolut ratlos. Es gab wirklich nie schwerwiegende Probleme oder Anlass zu denken, es wäre kein Beruf für mich. Sowohl von Mentoren-, Schulleiter als auch Seminarseite kam immer die Aussage, dass ich sehr gut mit Schülern klar kommen würde, immer gut vorbereitet sei, fachlich kompetent. Also durchweg positiv (bis auf die weiter oben bereits genannten Baustellen, die über die ganzen Unterrichtsbesuche aber weniger wurden bzw. beseitigt werden konnten). Mentoren, Rektorin und Kollegen können die Bewertung ebenfalls nicht nachvollziehen. Von Schülerseite her gab es auch nur positive Resonanz. Ich bin immer gut mit den Schülern ausgekommen und sie haben etwas gelernt. Ich fühl mich vor der Klasse wohl. Klar gibt es ab und an Schwierigkeiten in Form von demotivierten Schülern oder das Thema ist nicht soooo toll zum unterrichten, aber das ist doch normal, oder?!
    Da der Lehrberuf mein Traumberuf ist, kann ich mir nich vorstellen, etwas anders zu machen. Ich weiß nicht, was ich jetzt machen soll... Mein Leben ist gerade ein Scherbenhaufen, eben auch weil ich die Begründungen nicht nachvollziehen kann. Warum wurde während des Refs nie gesagt, sie sollten sich das nochmal überlegen oder verlängern oder sonst was. Es lief immer nur nach dem Motto "alles klasse, machen sie sich keine Sorgen" und dann bekommt man in den Lehrproben eins reingewürgt. Vor allem... als Lehrerin kann ich ja nicht ungeeignet sein, wenn ich in dem einen Fach ne 2 bekomme?!
    Ach ja, der Kommentar eines Prüfers am Freitag war auch:"Vielleicht sind Sie ja keine schlechte Lehrerin, wenn das so wäre, hätten wir Ihnen eine 6 gegeben." Wenn ich nicht so am Böden zerstört gewesen wäre, hätte ich lachen müssen.


    Ich kann mir nicht vorstellen, nicht mehr unterrichten zu dürfen. Es ist das,was ich mein ganzes Leben lang machen wollte. Wie kann einem das innerhalb von 45 Minuten genommen werden? Mal ganz abgesehen von der physischen Belastung?! Das Ref ist hart, das weiß jeder, das ist auch nicht das Problem. Ich hab eine Problem mit der scheinbaren Willkür, mit denen - zumindest in BaWü - die Lehrproben durchgeführt werden.


    Meine Frage ist nun: welche Alternativen gib es? War schon jemand in der ähnlichen Situation? Kann ich vielleicht mein Ref in einem anderen Bundesland oder Seminar machen? Oder auch irgendwo "nur" mit dem 1. Staatsexamen unterrichten?
    Ich bin für jede Antwort dankbar!

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