hmmm... ich bin ebenfalls noch immer nicht ganz schlüssig, wie ich mit vertretbarem Zeitaufwand Binnendifferenzierung, z.B. im Physikunterricht, umsetzen kann
Beispiel:
in meinen Klassen sitzen Schüler, die alle das selbe Ziel haben - also in 3 Jahren Abitur oder FH-Reife zu erwerben, aufbauend auf einem Realschulabschluss. Regelalter bei Eintritt nach der 10. Klasse ist 16, 17 Jahre. Dazu müssen sie bei uns Physik belegen und können oder müssen zum Teil auch am Ende zentral schriftlich geprüft werden (ab diesem Jahr auch mit Physik als zentrale landesweite Prüfung).
Die Schüler kommen von unterschiedlichen Sekundarschulen zu uns und bringen entsprechend sehr heterogene Voraussetzungen in Bezug auf mathematische und physikalische Kenntnisse und Rechenfähigkeiten mit.
Ich habe bei allen Klassen die ersten Wochen vor allem noch einmal Grundlagen wiederholt (respektive bei einigen offenbar auch das erste mal in ihrem Leben eingeführt) und mit kleinen Kurztest auch überprüft, was dabei hängen bleibt. Resultat: 2-3 sehr gute pro Klasse, ein breites Feld an Schülern mit verschiedenen Defiziten, die aber zum Glück nicht auf prinzipiell mangelnde Rechenfähigkeiten zurück zu führen sind, und 4-5 pro Klasse, bei denen es offenbar bereits an Grundlagen der Bruchrechnung fehlt.
Was kann ich jetzt tun? Auf meinen Aufgabenblättern habe ich bereits immer mehr Physikaufgaben, als wir im Unterricht durchnehmen und ein paar der sehr guten Schüler rechnen diese auch freiwillig, sofern sie Leerlauf haben. Wie ich diejenigen mit großen Mathematikdefiziten effektiv mitnehmen soll ist mir aber ein Rätsel. Ich kann ja nicht 2 parallele Unterrichtsstunden halten (einmal Physik 10. oder 11. Klasse und parallel Mathe 7./8. Klasse für die 5 mit mangelnden Mathekenntnissen).
Am Ende sollen ja alle das selbe Physikabi schaffen.
Ich kann dabei im Unterricht durchaus thematische Schwerpunkte setzen, muss aber am Ende jedes relevante Thema auch eingeführt haben. Ich habe jetzt an jene mit größeren Defiziten appeliert, sich noch einmal den Mathestoff der früheren Jahre anzusehen und sich an ihren aktuellen Mathelehrer für mehr Wiederholungsaufgaben zur Bruchrechnung zu richten. Falls im Unterricht (Plenum) gerade keine Zeit ist, um beim Vorrechnen die Grundlagen noch einmal zu wiederholen, bitte ich auch den Banknachbarn es dem Schüler noch mal zu erklären und lasse parallel weiter vorrechnen.
Echte Binnendifferenzierung ist das aber nicht. (etwas ironisch formuliert: dafür müsste ich "Wellentheorie für das Abitur, aber bitte ohne Mathematik" unterrichten)
Tipps?