Beiträge von Nettmensch

    "Was ist denn der entscheidende Unterschied"


    Aus meiner Sicht:


    - viel weniger Druck im System => weder Eltern (zu denen man i.d.R. kaum Kontakt hat), noch Schule/Schulaufsicht setzen einen unter Druck bestimmte Noten/Versetzungen zu geben; entsprechend weniger Gängelung der Kollegen


    - pragmatische Atmosphäre => es mag am Alter der Schüler liegen oder dem hohen Anteil an Quereinsteiger; im Endeffekt findet man jedenfalls ideologische Grabenkämpfe und pädagogische Eiferer, die leuchtenden Kinderaugen nachlaufen seltener an Berufsschulen; man muss seinen Job gut machen, das ist es dann aber auch; Klassenfahrten, Schüler-AGs etc. maximal auf freiwilliger Basis ohne Druck von oben; Verordnungen und Gesetze werden zudem zumindest bei uns pragmatisch im Sinne der Entlastung der Kollegen interpretiert


    - falls du nicht gerade auf einer Schule mit vielen BQL/BVJ-Klassen landest oder Fokus mit auf Berufen in denen eher das unterste Leistungsspektrum der Schüler landet, dürfte das Schülerklientel langfristig angenehmer sein (v.a. auch künftig keine "echte" Inklusion, außer auf Spezialschulen; keine pubertären Klassen; keine Integrationsklassen für Neubürger)



    Sofern du aber nach dem klassischen "von-der-5.-bis-zur-12./13.-wachsen-sie-mir-ans-Herz" strebst und die Rundumintegration aus Schülerkonzerten, Klassenfahrten und Ganztagsschule brauchst, bist du an Gy/Ge besser dran. Achte in dem Fall aber auf deine innere Distanzierungsfähigkeit zum Schulalltag (es gibt ein Leben neben dem Schulberuf!), andernfalls kann das schnell im Burnout enden.

    Zitat: "Naja, auf jeden Fall würde ich 1. nach Interesse und 2. nach Einstellungschancen gehen."


    Sofie


    Die Frage ist, was denn nun die Interessen des TE sind - respektive deren Priorität:


    - in den Fächern Deutsch und Englisch beruflich fachlich zu arbeiten?


    - eher fachlich als pädagogisch zu arbeiten?


    - als Lehrer zu arbeiten?



    Je nach Ausrichtung können sich andere Antworten ergeben. Möchte der TE v.a. beruflich überhaupt als Lehrer arbeiten, kann man mit den Fächern nur von Sek.II abraten. Selbst falls man sich eher fachlich verwirklichen möchte ist von Sek.II mit den Fächern abzuraten - was nützt mir der fachliche Schwerpunkt, sofern man keinen Job hat?


    Die einzige realistische Option den fachlichen Schwerpunkt umzusetzen (statt dem pädagogischen mit den Sek.I Kiddies) sehe ich darin Deutsch oder Englisch (besser Englisch?) mit einem gefragten Sek.II-Fach (Phy/Ma/Inf/Lat) oder einem beruflichen Fach zu kombinieren.



    Es geht in Sek.II eben leider nicht um die Wahl zwischen "Stellengarantie" und "noch einigermaßen gute Chancen" sondern "realistische Optionen" und "schlechte Chancen". In so einem Fall sollten die Einstellungschancen mindestens gleichrangig mit fachlichem Interesse stehen (letzteres nützt einem eben nichts, sofern es keine Jobs gibt - das taugt dann nur noch zum Hobby).

    Das kam doch bereits rüber. Noch mal ganz klar - mit den Fächern kannst du Gymnasium vollkommen vergessen. Ende der Diskussion. Hier die Prognose:


    http://www.kmk.org/fileadmin/p…/Dok_201_LEB_LEA_2013.pdf



    du bist dann ab 2021 nach dem Ref. fertig - eine Zeit, in der 60%-70% der Gymnasiallehrämter auf der Straße landen. Sofern das aktuelle Studienwahlverhalten gleich bleibt, und danach sieht es aus (es studieren laut Zeitungsberichten sogar noch mehr, als die KMK ursprünglich annahm), wird die große Mehrheit der Absolventen prinzipiell nie eine feste Stelle bekommen können. Du kennst die aktuelle Lage in Bayern? So sieht es in 4-6 Jahren überall in Dtl. aus, mit Ausnahme der Ost-Länder. Das steht bereits fest, da die entsprechenden Studenten bereits eingeschrieben sind und der Einstellungsbedarf bekannt ist.


    Je nach Fächergruppen ist das natürlich unterschiedlich, und bei Physiklehrern sind es sicher keine 60%-70% die leer ausgehen. Aber bei Deutsch-Kombis für die Sek.II, auch mit Englisch, fällst du garantiert in diese Größenordnung.



    Denkbar ist, dass du Englisch mit einer beruflichen Fachrichtung kombinierst (Sozialpädagogik? Psychologie? Wirtschaft?). Und richte dich mental darauf ein, dass du ggf. nach dem Studium in ein anders Bundesland musst.

    die Prognosen sind der beste Anhaltspunkt den es gibt und decken sich auch mit der Prognose der KMK



    Gymnasium... :S


    mit diesen Fächern... 8|


    und du möchtest in deinem Bundesland bleiben... ;(



    lass es. Die Zeit kannst du sinnvoller als ein Studium in die Arbeitslosigkeit investieren. Falls überhaupt solltest du mit den Fächern und deiner nicht existierenden räumlichen Flexibilität auf LA Mittelschulen/Realschulen studieren. Oder andere Fächer. Oder bereit sein in die Ost-Länder zu gehen. Falls du ernsthaft Lehrer sein möchtest.

    Informiere dich über die Voraussetzungen für eine Verbeamtung. Erfüllst du diese, sofern du in einigen Jahren zurück nach Dtl. möchtest (recherchiere selbst)? Und denkst du, dass du dann in Dtl. mit deinen Fächern absehbar eine neue Planstelle bekommst (Geburtenrückgang, Schuldenbremse etc.)? Falls die Reaktion bei einem der Punkte "nein" lautet => Transfer in den Angestelltenstatus vor der Freistellung. Ob man von dort zurück in den Beamtenstatus kommt - k.A.; die Planstelle aber bleibt.


    Du suchst den Vorteil eines Beamten + Vorteil eines Angestellten zusammen. Das klappt nicht. Verbeamtung bringt deutliche finanzielle Vorteile, ist berufstechnisch aber eben unflexibler.

    Mag sein, dass es in deinem Bundesland anders ist - die 8-Stunden-Grenze ist aber sehr verbreitet. Sichere dich also besser noch einmal ab, on die 12 Stunden tatsächlich zutreffend sind (also in einem formalen Arbeitsvertrag).



    Bevor du ganz kündigst, solltest du deine Stelle in eine Angestelltenstelle transferieren lassen. Auf die Art kannst du deine Planstelle in Dtl. als Reserve behalten und in deiner Freistellung unbegrenzt arbeiten.

    Das kommt drauf an. Falls du einen Antrag auf Vollzeit-Nebentätigkeit stellst und dieser wird formal abgelehnt, kann es kritisch werden falls sich raus stellt, dass du dennoch 10 Jahre lang genau das getan hast.



    Falls du "vergisst" einen Antrag zu stellen und es kommt nach einem halben Jahr raus, kann es auch mildere Strafen geben.



    Solche Details aber besser mit einem Fachanwalt klären.

    Du bist in Deutschland Beamter - das Problem: du darfst prinzipiell nicht mehr als 8 Stunden in einem anderem Arbeitsvertrag arbeiten, egal ob bei Vollzeittätigkeit oder in der Freistellung, ob im Ausland oder Inland.



    Optionen:


    a) falls es dir so bedeutend ist, kannst du fragen, ob man deine Beamtenstellen in eine unbefristete Angestelltenstelle umwandelt (freiwillige Entamtung unter Beibehaltung der Planstelle); in dem Fall darfst du bei Beurlaubung auch Vollzeit in einem anderen Arbeitsvertrag arbeiten. Das bringt aber signifikante finanzielle Nachteile mit sich, da du dann rententechnisch schlechter gestellt bist, als wenn du von vornherein nur angestellt bist. Beihilfe für PKV kann entfallen, so dass du ebenfalls klären musst, ob du zurück in die GKV kannst.


    b) freistellen lassen, ab in die Schweiz und der Personalstelle nichts von dem neuen Job erzählen. Vielleicht prüft es keiner nach, respektive das Schulamt bekommt es nicht mit, sofern es niemand aus deinem Umfeld mitbekommt (d.h. dein aktueller Rektor darf es nicht über Ecken und Enden erfahren). Gefahr: sofern es rauskommt, bist du deine deutsche Stelle für immer los, da grober Pflichtverstoß.

    In Kombis mit Geschichte, Deutsch etc. für Sek.II gibt es sehr viele Absolventen mit sehr guten Noten im 2. Stxm. - hier spielen die Noten des 1. Examens sicher eine Rolle (direkt z.B. in NRW, Bayern; indirekt in Ländern, bei denen die Schulleitungen es mit bei der Anstellung einbeziehen).


    Bei Kombis mit Physik dürfte die Note relativ egal sein, solange man das Studium schafft.

    Ich würde mir auch wünschen, dass die Lehrer und ihre Interessenvertreter bereits von Anfang an gegen vollkommen absehbare Mehrbelastungen wie Inklusion und Ganztagsschule demonstriert hätten und die Politik unter Druck setzt diese nicht schnell und billig einzuführen (oder dann eben gar nicht).




    Ansonsten bleibt nur seine Arbeitsweise zu ökonomisieren. Dann werden eben Aufgaben nur noch danach gestellt, wie effizient sie sich korrigieren lassen, statt eine besondere intellektuelle Stimulation für die Schüler zu sein. Wenn ich die Wahl habe 1 oder 2 Klausuren schreiben zu lassen, ist es eben nur eine. Arbeit in AGs fällt flach (geht natürlich nur, falls man es nicht auf eine große Karriere im System anlegt). Einmal erstellte Arbeitsblätter werden so oft wie irgend wie noch vertretbar eingesetzt. Testate werden in den Konferenzen korrigiert (erneut: nicht für Karrierelehrer empfehlen) und so fort...



    Die Tarifvereinbarung schreibt fest, dass man im Mittel nicht mehr als 41 Stunden arbeiten darf. Daran sollte man sich halten - in anderen Betrieben (Siemens, Daimler, Bosch etc.) bekommt der Chef andernfalls sonst echten Ärger von Betriebsrat und Gewerkschaft. Die Chefs achten darum dort auch streng darauf, dass im Mittel niemand mehr als 35 Stunden arbeitet.

    Ich denke die meisten Kollegen an den Berufsschulen machen das ganze nicht für Gotteslohn und die leuchtenden Kinderaugen. Die große Zahl an Ingenieuren, Physikern etc. die hier als Quereinsteiger lehren würden ohne eine kompetitive Vergütung und Festanstellung einfach nicht da sein.


    Die Eignung für den Unterricht beweisen sie der Theorie nach mit dem Referendariat, dass die meisten ja auf die eine oder andere Art dann noch ablegen.

    Ohne dir den Wind aus den Segeln nehmen zu wollen:


    was ist dein Ziel?


    - ein Quereinstieg mit dem Fach Geschichte ist - verhalten ausgedrückt - nicht gerade sehr leicht


    - oder möchtest du versuchen dein Studium anerkenne zu lassen und einen Master of Education nachzumachen?



    Aber auch dann solltest du dir verdeutlichen, dass die Kombination Englisch-Geschichte für die Sekundarstufe II relativ überlaufen ist - also selbst mit MoE+2.St. kann es durchaus passieren, dass du keine Planstelle bekommst. Mit deinen Fächern solltest du es bei einem MoE mit der Ausrichtung auf Mittelschulen versuchen, sofern du einigermaßen planbar eine Stelle haben möchtest.



    Eine Option ist es vielleicht, falls du dich als Quereinsteigerin für Grundschulen in Berlin bewirbst. Zumindest bei der letzten Ausschreibung wurden dort Quereinsteiger mit allen möglichen Abschlüssen akzeptiert. Vielleicht klappt auch eine Sekundarschule ohne Oberstufe in Neukölln, sofern du diese vorher mal kontaktierst.



    Edit:


    in Bezug auf deine derzeitige Arbeit hast du als Lehrer ein geregeltes Einkommen auf einem unbefristeten Arbeitsplatz, von dem man auch ein Familie ohne Probleme ernähren kann

    Falls du keine relevante Berufserfahrung mitbringst bekommst du auf Vertretungsbasis E13 Stufe 1.



    Es gibt Prognosen für die Fächer in Berlin. Klick mal auf meinen Postcounter auf der Profilanzeige links von diesem Post und durchsuche meine vergangen Posts. Dort sollte sich etwas dazu finden. Mathe ist sicher viel besser als Geschichte.



    Beim Lehrercasting kann jede Schulleitung selbst entscheiden, an welchen Fächern sie Bedarf haben. Je nach Knappheitsgrad können sich auch Schulen um einen Lehrer "streiten". Hat alles den Charakter eines Rindermarktes (ein Schulrat leitet praktisch die Versteigerung).



    Für Vertretungstellen benötigst du unmittelbar keine Anerkennung. Wirst bei Fehlen der Anerkennung aber schlechter bezahlt. Du kannst die Anerkennung bei Antritt der Vertretungsstelle aber vermute ich beantragen.

    Offenbar sind es jetzt höhere Anforderungen als noch vor 6 Monaten.



    In Berlin gab es durch eine großangelegte Aktion des Senats - und die miese ökonomische Lage der Stadt - einen Ansturm an potentiellen Quereinsteigern (angeblich fast 6000, davon bekamen 300 am Ende eine Stelle). Kann sein, dass aus der Erfahrung raus die Anforderungen gesteigert wurden.

    Sofern du eine Planstelle bekommst an einer Schule mit Sek.II und du hast die Zulassung für Sek.II solltest du E13SR Stufe 5 beim Berufseinstieg erhalten.



    Ob du sofort eine Planstelle bekommst kann ich nicht einschätzen. Die Frage ist: braucht die Schule gerade deine Fächer? Und wie ist die Konkurrenz? Viele Schulen haben ein Vertretungsbudget, dass sie zur Bedarfsdeckung fest einkalkulieren müssen. Hier entscheidet dann in der Tendenz der Markt, wer sofort eine Planstelle bekommt, und wer zunächst auf Vertretungsbasis arbeiten muss.



    Einem Physiklehrer nur eine Vertretungsstelle anzubieten kann nach hinten los gehen, sofern es noch andere Schulen gibt, die dringend Physiklehrer benötigen. Irgendeine bietet ihm sicher eine feste Stelle an und man selbst geht als Schule leer aus.


    Es gibt dagegen einen erheblichen Überschuß an Sozialkunde oder Geschichtslehrern auf dem Arbeitsmarkt - entsprechend bietet man die Vertretungsstellen eher denen an, da diese ohnehin keine guten Alternativen besitzen.



    An Berliner Berufsschulen gibt es auch einige, welche neue Lehrer - sofern es nicht gerade um absolute Mangelfächer geht - erst auf Vertretungsbasis anstellen mit der Zusage, bei Bewährung eine Entfristung vorzunehmen (vorher klären!). Das unterscheidet sich aber. Von daher mein Rat: such dir raus, welche Schulen Italienisch anbieten und kontaktiere diese um diplomatisch zu fragen, ob und welche Möglichkeiten es gibt. Selbst falls du über das Lehrercasting gehst, hast du so bereits einen Fuß in der Tür (und sie haben deinen Lebenslauf mal per eMail gesehen).




    Eine Äquivalenz eines ausländischen Abschlußes kann zur Not auch das Prüfungsamt jeder Uni vornehmen. Funktioniert aber natürlich nur, falls du an der Uni eingeschrieben bist.

    Kommentare/Fragen:


    - FH- oder Uni-Diplom?


    - Bayern dürfte aktuell die schlechtesten Chancen für reguläre Lehrer und Quereinsteiger bieten


    - Berlin dürfte aktuell die besten Chancen für die beiden Gruppen bieten; falls du hier eine feste Stelle bekommst musst du automatisch das berufsbegleitende Ref. antreten (18 Monate)


    - für Vertretungsstellen außer Fachkompetenz im Grunde keine fixen Voraussetzungen (in Berlin); je nach Bundesland gibt es online-Portale in denen man sich registrieren lassen kann


    - die Ausschreibung für Berlin für das kommende Halbjahr läuft noch bis 31. Oktober


    http://www.berlin.de/sen/bildu…rer_werden/einstellungen/


    das ist für das zentrale Verfahren - einmal hinsenden und man ist im Pool drin. Außerdem schreiben Berufsschulen ihre Stellen auch direkt aus. Es kann sich auch lohnen die Schulen bzgl. Vertretungsstellen direkt anzuschreiben. Sofern man sich gut schlägt kann man diese dann in eine Planstelle transformieren (vorher klären).



    Problem könnte sein, dass du einen Mixstudiengang hast, ohne klare "klassische" Fachausrichtung. Kann aber sein, dass es bei bestimmten Berufsschulen gefragt ist, bei denen es je nach Berufsbild diverse Nicht-Standardfächer gibt (z.B. eine der 3 OSZ für Bautechnik). Mit technischen Studienrichtungen sollte man in Berlin zur Zeit aber realistische Chancen auf einen Quereinstieg haben, da die technischen Berufsschulen gerade massive Pensionierungen verkraften müssen (kenne eine Schule, die gerade 15 Quereinsteiger zum Halbjahr eingestellt hat).

    Endlich ein paar Kommentare aus der Berliner Politik zu dem Thema. Ich zitiere:


    http://www.berliner-zeitung.de…on,10809148,28751694.html



    Sparprogramm zulasten der Schüler


    Die Lehrergewerkschaft GEW hatte vor kurzem kritisiert, etwa 5000 Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf seien im vergangenen Schuljahr weniger gefördert worden, als ihnen zustehe. Die den Schulen dafür zugewiesenen Stunden seien innerhalb von zehn Jahren von 5,5 auf jetzt 1,5 bis 2,5 Stunden pro Kind gekürzt worden. Dadurch habe der rot-schwarze Senat 195 Lehrerstellen eingespart.


    Schuld sei die Deckelung der Haushaltsmittel, sagte Kittler. Die Zahl der Schüler mit Förderbedarf sei deutlich gestiegen, die Zahl der Schulhelfer-Stunden wegen eingefrorener Mittel aber kaum. Kapek sprach von einem Sparprogramm zulasten der Schüler. Die Linke-Fraktion schlug vor, das Geld, das Berlin beim Bafög einspart, in die Inklusion zu stecken.


    Scheers betonte daraufhin, sie werde erst umsteuern, wenn die nötigen Ressourcen da seien. [Anm.: bedeutet also, dass man eben die Inklusion auch ohne zusätzliches Geld umsetzt, falls der Finanzminister es nicht genehmigt] „Das wird Thema der nächsten Haushaltsberatungen sein“, kündigte sie an. Die Zahl der Schulhelfer-Stunden sei ja bereits erhöht worden, so dass der akute Bedarf gedeckt sei.


    Vorsichtige Kritik an Scheeres kam auch vom Koalitionspartner. Die CDU-Bildungsexpertin Hildegard Bentele betonte, im Senat sei schon lange nicht mehr über Inklusion gesprochen worden. Sie wolle allerdings „lieber ein Prozent gut gemachte als fünf Prozent schlecht gemachte Inklusion“. Entweder Berlin bekenne sich zur Deckelung der Mittel und begrenze den Schulbesuch behinderter Kinder in Regelschulen oder es müsse mehr Geld investiert werden. Der SPD-Abgeordnete Ilkin Özisik betonte, Inklusion sei „eben kein Knopf, den man drückt, und dann ist sie da“. Der Prozess brauche Zeit und Geld, das momentan nicht zur Verfügung stehe.




    Jetzt frage ich mich, ob aus der Erkenntnis auch Taten folgen - in dem man z.B. die beschlossene Schließung der Förderschulen rückgängig macht. Allerdings spart die Schließung ja Geld, das jetzt bereits anders verplant ist.

    Bei uns gibt es einen Physikkollegen, der vor ein paar Jahren den Quereinstieg per OBAS gemacht hat und nun eine Planstelle hier in Berlin bekommen hat. Sofern ein Bedarf besteht ist es also relativ egal, dass man nur ein reguläres Fachdiplom statt eines 1. Staatsexamens hat - das 2. Staatsexamen wird in Berlin zumindest in jedem Fall anerkannt.



    Prinzipiell kann man natürlich auch den Quereinstieg in einem anderen Bundesland machen, sich erst einmal nicht verbeamten lassen, und dann Bewerbungen in sein eigentliches Ziel-Bundesland rumsenden. Die Freigabe entfällt, da man als Angestellter einfach Kündigen kann. In seinem neuen Arbeitsverhältnis lässt man sich dann erstmalig verbeamten.

    Der Einsatz in der Oberstufe hängt natürlich auch von der Schule ab. An meiner Einrichtung wird z.B. Physik nur in Bildungsgängen erteilt, die zur (Fach-)Hochschulreife führen - da muss man natürlich als Physik-Quereinsteiger mit ran. Man ist dann lediglich nicht sofort im finalen 3. Jahr eingesetzt.



    Generell kann man denen Quereinstieg, mit Ausnahme von einigen Fächern an Berufsschulen, in NRW offenbar genauso wie in Bayern im Augenblick abschreiben.



    Umso mehr gilt: Berlin sucht - bedingt durch einen massive Pensionierungsschub - Lehrer und stellt auch mit schlechtem Staatsexamen alles ein was nicht schnell genug fort laufen kann (von Kombinationen wie Geschichte-Sozialkunde mal abgesehen). Mit Englisch als Fach kann man es dem Verlauten nach zumindest an Sekundarschulen und Grundschulen als Quereinsteiger schaffen. Einfach eine zentrale Bewerbung für das zentrale Ausschreibungsverfahren senden - die Zeit um diese eine zentrale Bewerbung zu versenden sollte jeder aufbringen können.

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