Beiträge von Jule13

    Deine Umfrage wird nur dann eine Aussagekraft haben, wenn Du weißt, von welcher Umsetzungsart von Inklusion der jeweilige Befragte überhaupt spricht.


    Natürlich wird man als Lehrkraft nicht inklusiv arbeiten wollen, noch würde man als Eltern sein besonderes Kind inklusiv beschulen lassen wollen, wenn in der Klasse 30 Schüler sitzen, drei davon ESE, und nur eine Lehrkraft zur Verfügung steht, die dafür sorgen muss, dass die Klasse ordentlich unterrichtet wird und die Förderkinder ihren vom sporadisch reinschauenden Förderlehrer erstellten Förderplan abarbeiten.
    Wenn ich aber durchgängig einen Förderlehrer an meiner Seite habe, die Klasse nicht zu groß ist und die Inklusion nach einem funktionierenden Konzept umgesetzt wird: Klar, dann möchte ich so unterrichten und würde auch mein besonderes Kind so beschulen lassen.

    Nö, im Gegenteil: In den Wahlkampf musste man viel Geld investierten. Aber man spekulierte natürlich darauf, dass man hinterher als Proprätor oder Prokonsul eine üppige Provinz bekam, die man ausbeuten konnte.
    Lucullus war allerdings in der Tat eher ein Kriegsgewinnler.
    Aber woher er das Geld dann tatsächlich hatte, muss nicht schon im Einstieg klar sein, oder?

    Kennen die SuS den cursus honorum und die Rolle des Militärs in der röm. Gesellschaft?
    Dann könnte man über die Beschreibung des "lukullischen Mahls" Überlegungen darüber anstellen, wie der Mann es geschafft hat, so reich zu werden, dass er derart kostspielige Gelage ausgeben konnte.
    Mögl. Schülerbeiträge: Adliger, hohe milit. Posten, Senator usw. Das könnte man sammeln und sortieren und auf Elemente des Textes übertragen, so dass sich daraus schon die inhaltl. Vorerschließung ergibt. Voraussetzung dafür wäre, dass der Text die entsprechenden Begriffe auch hergibt.

    Ich komme mit der Inklusion grundsätzlich gut zurecht. Das liegt daran, dass wir ein stimmiges Konzept mit fast durchgehender Doppelbesetzung haben und alle Ressourcen, die wir haben, zusammenkratzen, um es auch nach dem neuen SchrRäG so weiterzuführen, wie es sich bewährt hat (dass das massiv auf Kosten anderer Bereiche geht, lasse ich mal außen vor). Was mir persönlich fehlt, ist ein Schulbuch, das inklusiven Unterricht unterstützt. Also nicht nur die üblichen differenzierten Aufgabenkataloge anbietet, sondern WIRKLICH differenziertes Material passend aufeinander abgestimmt. Z.B. Texte auf verschiedenem Niveau, Abbildungen von versch. Komplexität zu einem Thema. Das alles jedes Mal für jede Reihe und die aktuelle Zusammensetzung der Klasse herzustellen, sprengt mein Zeitbudget. Hier haben die Schulbuchverlage die Entwicklung schlicht verträumt.

    Die Übersetzung vom Deutschen ins Lateinische sollte kein Problem darstellen, das bekomme ich sonst auch ganz gut hin ;)


    Das denken am Anfang alle. :rofl:
    Du schreibst während des Lateinstudiums ca. 4-5 Hausarbeiten, die ALLE literarisch angelegt sein müssen. 20 Seiten Interpretation dürften jede Deutsch-LK-Klausur in den Schatten stellen.
    Die Graecums-Vorbereitung dauerte bei uns mind. 3 Semester in Kursen zu jeweils täglich 90 Minuten. Danach eine externe Prüfung, die aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil besteht.
    Was Deine Sprachkenntnisse betrifft: Schnapp Dir einen Cicero-Text bei http://www.gottwein.de und ein Wörterbuch und versuche Dich an einer Übersetzung. Dann siehst Du, wo Du stehst.


    Archäologie ist in der Schule unbrauchbar. Studienvoraussetzung dafür (zumindest hier in NRW) ist übrigens ebenfalls das Latinum und das Graecum.

    Wozu brauchst Du denn überhaupt ein 3. oder 4. Fach? Soweit ich weiß, genügen in BW doch zwei Fächer. Und wenn Du mit Technik und Chemie bei uns anklopfen würdest, spränge meine Schulleitung vor Freunde aus der Hose. In diesen Fächern ist der Markt nämlich leergefegt.
    Deine Suche nach einem weiteren Fach wirkt so irrlichternd:
    - Was, um Himmels Willen, willst Du mit Arabisch und Archäologie in der Schule?
    - Wie stellst Du Dir Islam-Unterricht vor, wenn Du in dieser Religion gar nicht zu Hause bist? Da quatscht Dich jeder Schüler, der privat eine Madrassa besucht, argumentativ an die Wand.
    - Du möchtest eine Sprache unterrichten, kannst aber mit deren Literatur nichts anfangen?!
    - Du erwägst, Physik und Informatik zu studieren, bist aber keine begnadete Mathematikerin.
    - Chinesisch wird an allen mir bekannten Schulen nur in der Sek. II angeboten, Du hättest aber nur eine Fakultas für Sek. I.
    So, wie Du das hier schilderst, wirkt das alles nicht sehr aussichtsreich.


    Mein Tipp: Nimm Deine beiden Mangelfächer, geh ins Ref. und suche Dir danach die beste von vielen angebotenen Stellen aus.

    Ich habe ähnlich empfunden wie Ihr. Die Probleme von Inklusion und die daraus resultierenden, nicht kostenneutralen Erfordernisse wurden wenig thematisiert. Die Diskussion darüber, ob Kinder im Rollstuhl die Klasse fegen können und sollen, ist ein Luxusproblem. Die meisten I-Kinder sind ESE-Kinder. Gleichzeitig gibt es für sie die wenigsten Plätze, weil man nicht mehr als ein bis maximal zwei von ihnen in derselben Klasse unterbringen kann (siehe Threadthema!). Um diese Kinder und um die übrigen, u.U. ebenfalls nicht einfachen 20-30 Kinder kann sich nicht eine einzige Lehrkraft zugleich kümmern.
    Letztendlich gibt es aber auch Kinder, die von Inklusion nicht in der Weise profitieren, wie wir uns das wünschen. Für sie muss die Möglichkeit bleiben, sich an eine Förderschule zurückziehen zu können. Ganz ohne wird es wohl nicht gehen, und das sage ich als ausgesprochene Inklusionbefürworterin.


    Bei Henris Mutter habe ich aber das Gefühl, dass sie ihren Sohn auf dem Altar des Prinzips opfert. Ich würde mich nicht wohl dabei fühlen, mein Kind an einer Schule anzumelden, von der ich sicher weiß, dass sie ihn nicht will und auf seine Bedürfnisse nicht eingehen kann.

    Wir nehmen nur eine bestimmte Zahl von Förderkindern und nach einem festen Verteilungsschlüssel der Förderschwerpunkte auf. Wenn mehr Anmeldungen vorliegen, als Plätze vorhanden sind, müssen wir die Überzähligen leider ablehnen.

    Das ist es, was bei der Diskussion immer hinten runter fällt: Das Kindeswohl.
    Ein Teil der Förderkinder profitiert enorm von Inklusion, einige aber eben auch nicht. (Wobei das sicherlich auch von der jeweiligen Qualität von Inklusion abhängt.)
    Wo und wie ein Förderkind beschult wird, sollte nicht von Ideologen bestimmt werden, sondern vom Bedürfnis des Kindes.


    Abgesehen davon: Trotz all dem Stress, durch den man musste, gab es auch schöne Momente, nette Schüler, Ausbilder, Kollegen und Mitreferendare!


    Genau so habe ich das auch empfunden. Ich hatte sogar großenteils gute Fachleiter. Den Umgang der Seminarverwaltung mit uns habe ich z.T. als herabwürdigend empfunden und die zeitlichen Vorgaben waren Irrsinn.
    Aber meine Schule war großartig, ich hatte tolle Ausbildungslehrer und habe sehr viel gelernt.

    Aus dem Bauch heraus würde ich dem Titel zustimmen.
    Wie man das allerdings belegbar herausgefunden haben will, ist mir schleierhaft. Es gibt so viele verschiedene Behinderungen in unendlich vielen Ausprägungen. Wie will man da etwas vergleichen? Man müsste schon eine große Menge an Einzelfällen genau und jahrelang beobachten und dokumentieren, wie sie sich nach einem Schulwechsel (FÖS->Regelschule, Regelschule->FÖS) entwickeln und dann auch noch den Unsicherheitsfaktor berücksichtigen, dass Entwicklung nicht geradlinig verläuft.
    Dann gibt es auch noch verschiedene Inklusionsmodelle in unterschiedlicher Qualität ...
    Ich fürchte, die Ergebnisse sind zwangsläufig jeweils ideologisch interpretierbar.

    Welche Konsequenzen werden denn nun aus der Feststellung des Förderbedarfs ESE gezogen? Dann muss doch nun ein Förderschulkollege zumindest beratend mit ins Boot.
    Was unternimmt denn Deine Schulleitung? Deren Aufgabe ist es nun, den "Förderbedarf" zu decken.


    Wenn das Kind eine Gefahr für andere Menschen ist, kann man es vom Unterricht ausschließen. Diese Ordnungsmaßnahme sollte die Schulleitung nun verhängen. Dringend. Und schön dokumentieren. Bei Gefährdung anderer und/oder Selbstgefährdung kann die Bewilligung des Förderschwerpunkts nämlich nicht so einfach verweigert werden.

    Ehrlich gesagt habe ich auch nicht das Gefühl, dass die Gesellschaft reif ist für offene Rollenverteilung.
    Als ich bei meiner erste Stelle auf die Frage, wie viele Stunden ich denn unterrichten möchte, "Vollzeit" antwortete, guckte der SL ganz verwirrt auf meinen Lebenslauf (2 Kinder im Kita-Alter) und fragte mich, wie ich das denn schaffen wolle. Das hätte er einen Mann mit zwei Kindern sicherlich nicht gefragt. Bei meiner zweiten Stelle rief die stellvertr. Schulleiterin dem Schulleiter auf die Frage, in welchem Umfang ich denn arbeiten würde, zu, dass das Teilzeit sein würde. Dabei hatte sie mich noch gar nicht gefragt! (Ich wollte Vollzeit.)
    Als mein Sohn im Kindergarten einmal groben Unfug angestellt hatte, wurde mir von der Leiterin mitgeteilt, dass ihr und den Erzieherinnen mein Mann (Teilzeit, Kinderbetreuung) ja soo leid täte, weil er mit der Doppelbelastung doch solchen Stress habe.

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