Bei allem Verständnis für Deine Situation: In NRW ist es nun einmal geltendes Recht, dass jedes Kind mit Förderbedarf einen Anspruch auf einen inklusiven Schulplatz hat. Dass sich dieses ehrgeizige Projekt nur dann umsetzen lassen wird, wenn auch die vielen Gymnasien mitziehen, sollte rein rechnerisch klar sein. Es ist nun an den Gymnasien, ihrerseits für geeignete Bedingungen zu sorgen.
Eine Gesamtschule ist ein geschlossenes System, das nicht auf fluktuierende Klientel ausgelegt ist. Wir nehmen nur dann Quereinsteiger auf, wenn Plätze wegen Wegzugs o.ä. frei werden. Wir halten keine Plätze für solche Fälle vor. Im Gegenteil: Unsere Schulleitung verwendet viel Zeit, Arbeit und Hirnschmalz darauf, die Klassen bzgl. sozialer und leistungsmäßiger Mischung und auch hinsichtlich der Förderschwerpunkte optimal zusammenzusetzen. Dieses Vorgehen verliert seinen Sinn, wenn sich die Zusammensetzung der Klassen ständig ändert.
Auch ist es ein Irrtum, wenn man glaubt, Gesamtschulen hätten 100% Doppelbesetzung. (Die haben nicht einmal mehr wir.) Und auch eine inklusive Klasse mit festem Förderschullehrer in 50-70% aller Stunden kann nicht einfach unbegrenzt viele I-Kinder aufnehmen. Das Konzept funktioniert nur dann und ist nur dann für alle Schüler von Vorteil, wenn die Mischung und die Verhältnisse stimmen.
Auch wenn Dir speziell das jetzt nicht kurzfristig hilft: Mein Rat wäre, dass Eure Schule weitere I-Kinder aufnehmen sollte, um die Abordnung eines Förderschullehrers zu erreichen, der Euch dann dauerhaft zur Verfügung steht, und dass Ihr ein Konzept entwickelt. Irgendwann werdet Ihr das ja ohnehin tun müssen.