Bei uns? Ja, sie müssen z.T. recht weit fahren, um in einem anderen Stadtteil zur Schule zu gehen, wenn sie bei uns keinen Platz zugelost bekommen haben.
In der benachbarten Kleinstadt, von der ich sprach, haben die Eltern von Kindern mit Hauptschulempfehlung die Wahl:
Entweder, sie versuchen, sie in der Gesamtschule in der Nachbarstadt unterzubringen, oder melden sie in der Hauptschule wieder eines anderen Nachbarortes an oder - und jetzt kommts - ignorieren die Empfehlung und melden das Kind am Gymnasium an, das es aufnehmen muss. (Wobei dann natürlich intensive Gespräche von Seiten der Gymnsialschulleitung geführt werden, um das Desaster zu verhindern.)
Problematisch wird es natürlich auch, wenn ein Kind am Gymnasium nicht klarkommt und die Schule wechseln muss. Die kath. Realschule muss das Kind nicht nehmen, die benachbarte Gesamtschule ist ein geschlossenes System, das solche Plätze nicht vorhalten muss. Ich habe damals einen Fall erlebt, in dem ein Schüler von diesem Gymnasium unmittelbar an die Hauptschule durchgereicht wurde, weil nur dort noch ein Platz frei war.
(Das nennt sich in NRW "Schulkonsens". Der besagt, dass alle Schulformen nebeneinander bestehen sollen. De facto ist vielerorts das dreigliedrige Schulsystem zerstört, ohne dass ein sinnvolles Alternativsystem etabliert worden ist. Die Regel ist die: Es gibt Gymnasien und Gesamtschulen. An Gesamtschulen kann man nicht abschulen, so dass die Gymnasien die schwachen, hochfrustrieten Schüler nicht abschulen können, sondern sie bis Ende Jg. 10 durchziehen müssen. Umgekehrt bedeutet das für die Gesamtschulen, dass die Gymnasien die Creme abschöpfen und der Gesamtschule den "Rest" überlassen. Das an meiner Gesamtschule noch(?) nicht der Fall, aber ich kenne auch viele "Gesamtschulen", die de facto Hauptschulen sind.)