Beiträge von Jule13

    Die Kombination ist in NRW (nach derzeitigem Stand der Dinge) recht gefragt. Mit Chemie sollte man auf jeden Fall unterkommen, Latein ist inzwischen recht gesättigt, was sich aber auch wieder ändern kann.


    Studieren kann man die Kombination ganz prima in Bonn oder Köln. Wobei in Köln das Institut für Altertumskunde natürlich viel größer und fachlich breiter aufgestellt ist als das Philologische Seminar in Bonn. Wie es mit Chemie steht, kann ich nicht beurteilen. Dazu habe ich von beiden Unis zumindest nichts Negatives gehört.

    Jeder Schüler wählt bei uns jedes Halbjahr verbindlich eine AG, die auch auf dem Zeugnis ausgewiesen wird.
    Weil das einen recht hohen Verwaltungsaufwand mit sich bringt, haben wir für die AG-Koordination eine Funktionsstelle.

    Nein, aber die echten LRS-Fälle haben schon genug damit zu tun, zu lernen auf Deutsch so zu schreiben, dass es jemand entziffern kann. Da muss man sie nicht auch noch mit der englischen Rechtschreibung belasten.
    Und wenn es hilft, die Wörter zu hören, warum es nicht so versuchen? Muss ja auch nicht heißen, dass das Kind die Vokabeln nicht auch schreiben muss. Aber wenn das Hand-Gedächtnis nicht vorhanden ist, was nützt es?

    Ersatz für die E-Helferin gibt es nicht, die Eltern wollen nicht dass er zur Fö-Schule geht und daheim bleiben schon gar nicht, da sie beide berufstätig sind.Also, wird es ohne Betreeung in die Schule geschickt und wir Lehrer dürfen dann sehen, dass wir das IRGENDWIE hinbekommen.
    DAS macht mich dann echt sauer ! Denn es ist eine grosse Verantwortung UND gefährlich.

    Richtig. Und unverantwortlich. Was, wenn etwas passiert?
    Da müsst Ihr schriftlich remonstrieren! So gebt Ihr die Verantwortung an die SL weiter. Und dann werdet Ihr sehen, dass das Kind ganz schnell zu Hause bleiben muss.
    Die Kinder, die bei uns einen I-Helfer haben, ohne den sie selbst oder ihre Umwelt nicht klarkommen, bleiben sie zu Hause, wenn der I-Helfer ausfällt. Zu ihrer und unserer Sicherheit. Mann, was habt Ihr nur für eine Schulleitung??

    Bei uns? Ja, sie müssen z.T. recht weit fahren, um in einem anderen Stadtteil zur Schule zu gehen, wenn sie bei uns keinen Platz zugelost bekommen haben.


    In der benachbarten Kleinstadt, von der ich sprach, haben die Eltern von Kindern mit Hauptschulempfehlung die Wahl:
    Entweder, sie versuchen, sie in der Gesamtschule in der Nachbarstadt unterzubringen, oder melden sie in der Hauptschule wieder eines anderen Nachbarortes an oder - und jetzt kommts - ignorieren die Empfehlung und melden das Kind am Gymnasium an, das es aufnehmen muss. (Wobei dann natürlich intensive Gespräche von Seiten der Gymnsialschulleitung geführt werden, um das Desaster zu verhindern.)
    Problematisch wird es natürlich auch, wenn ein Kind am Gymnasium nicht klarkommt und die Schule wechseln muss. Die kath. Realschule muss das Kind nicht nehmen, die benachbarte Gesamtschule ist ein geschlossenes System, das solche Plätze nicht vorhalten muss. Ich habe damals einen Fall erlebt, in dem ein Schüler von diesem Gymnasium unmittelbar an die Hauptschule durchgereicht wurde, weil nur dort noch ein Platz frei war.


    (Das nennt sich in NRW "Schulkonsens". Der besagt, dass alle Schulformen nebeneinander bestehen sollen. De facto ist vielerorts das dreigliedrige Schulsystem zerstört, ohne dass ein sinnvolles Alternativsystem etabliert worden ist. Die Regel ist die: Es gibt Gymnasien und Gesamtschulen. An Gesamtschulen kann man nicht abschulen, so dass die Gymnasien die schwachen, hochfrustrieten Schüler nicht abschulen können, sondern sie bis Ende Jg. 10 durchziehen müssen. Umgekehrt bedeutet das für die Gesamtschulen, dass die Gymnasien die Creme abschöpfen und der Gesamtschule den "Rest" überlassen. Das an meiner Gesamtschule noch(?) nicht der Fall, aber ich kenne auch viele "Gesamtschulen", die de facto Hauptschulen sind.)

    Ich arbeite in einer Großstadt. Bei uns werden derzeit massiv Hauptschulen und vielfach auch Realschulen geschlossen, teilweise zugunsten neuer Gesamtschulen (die dann auch bis zur Oberstufe hochgezogen werden). In der Umgebung meiner Schule gibt es nun keine Hauptschule mehr, ohne dass etwas Neues entstanden wäre. Wie das sinnvoll aufgefangen wird, ist uns unklar. Wir tun es nicht, weil wir feste Kontingente haben, an denen wir nicht rütteln.


    Mir ist das Problem in Kleinstädten aber bekannt, weil ich dort gearbeitet habe. In dieser Stadt gab es nur eine städt. weiterführende Schule. Sie war verpflichtet, alle ortsansässigen Kinder aufzunehmen. Dummerweise handelte es sich um ein Gymnasium. :aufgepasst:
    (Neben kirchlicher Realschule und kirchlichem Gymnasium und keiner Hauptschule. :autsch: )

    Dann muss Eure SL die Überlastungsanzeigen nach oben durchreichen.
    Oh, Mann, das kann doch nicht sein, dass da ganze Systeme (und alle Menschen darin) kaputtgespart werden und keiner wehrt sich! Ich verstehe das nicht. Klar haben wir als Beamte eine besondere Verpflichtung unserem Arbeitgeber gegenüber, aber wir sind, verdammt noch mal, Teil eines demokratischen Systems. Es muss Wege geben, gegen Missstände vorzugehen!

    In NRW ist neulich der kath. Kirche die Trägerschaft für eine Kita entzogen worden - auf Elterninitiative hin.
    Es geht also: Man muss nur lange genug Arbeit machen und/oder Ausgaben verursachen, dann knickt jede Stadtverwaltung ein.
    Dieses Zweiklassensystem, das durch die kirchlichen Träger in einigen Kleinstädten herrscht, finde ich unerträglich.

    Ob GE-Kinder in den Klassenverband integriert sind oder ob sie nur daneben sitzen, hängt von der Qualität des Inklusionskonzepts und der Förderschulkollegen ab.
    In vielen unserer Inklusionsklassen funktioniert das super. Bisweilen treffen sich die Schüler mit und ohne Förderschwerpunkt auch privat, machen Urlaub miteinander u.a. (Ja, auch mit GE- Kindern.) Vielleicht liegt es zu einem guten Teil auch daran, dass alle Eltern und Kinder sich bewusst und freiwillig für eine Inklusionsklasse entscheiden und das Konzept daher eine hohe Akzeptanz genießt.
    Wichtig ist in jedem Fall, dass die Klassenlehrer gute Beziehungs- und Erziehungsarbeit leisten und dass einer von ihnen ein Förderschulkollege ist, der möglichst in allen Stunden mit in der Klasse ist und Ansprechpartner für alle Schüler und nicht nur für "seine" I-Kinder ist.
    Jeder muss für jeden verantwortlich sein: Jeder Lehrer für jeden Schüler und jeder Schüler für jeden Mitschüler.


    Ein GE-Kind muss man je nach Behinderungsgrad kreativer ins Unterrichtsgeschehen einbinden. Z.B. könnte es während einer Gruppenarbeit der Zeitwächter sein und dabei lernen, die Uhr zu lesen.
    Daneben braucht ein GE-Kind aber auch Gelegenheiten, sich Alltagsfähigkeiten anzueignen. Dazu muss man eben auch Lernzeiten haben, in denen mehrere GE-Kinder zusammen lernen, wie man öffentliche Verkehrsmittel benutzt oder Lebensmittel einkauft. Inklusion heißt ja nicht, dass unbedingt immer alle in einem Raum lernen.
    Für LE-Kinder braucht man auf jeden Fall auch anderes Unterrichtsmaterial, damit sie nicht irgendwann völlig gefrustet sind. Das geht aber nur mit Mehraufwand, wenn nicht der Förderschulkollege dafür sorgt.
    Ein Helferprinzip ist auch sinnvoll. So könnte ein starker Schüler, der immer schneller fertig ist als die übrigen, mit dem LE-Schüler lesen üben. Der übt sich dabei in Sozialkompetenz.


    Aber mal ehrlich: Meine SL würde keine vier I-Kinder in eine Klasse stecken, ohne für eine Doppelbesetzung in mehr als 50% aller Unterrichtsstunden zu sorgen. Allein schon deshalb, weil sie für so einen Murks in der Konferenz niemals eine Mehrheit von uns bekäme, aber sicherlich auch, weil sie weiß, dass das für alle Beteiligten unzumutbarer wäre.
    Indes: Wie lange wir noch so vergleichsweise gut aufgestellt sind, steht in den Sternen ...

    Diejenigen, die ein leeres Blatt abgeben, kapieren ja schon mal überhaupt nichts mehr. An denen rauscht Dein Unterricht völlig vorbei. Die fangen nicht an zu lernen, weil sie a) nicht wissen, wo, und b) denken, dass das dann ein Tropfen auf dem heißen Stein ist und daher verschwendete Zeit.


    In welchem Lernjahr befinden sie sich denn (also: wann haben sie mit Latein begonnen)?


    Ich habe auch einmal so einen Kurs im Jg. 9 übernommen, wie Du ihn beschreibst.
    Meine Lösung war damals teilweise etwas aufwändig (ich war aber auch nur Vertretungskraft ohne sonstige kraftraubende Aufgaben):
    Ich bin zum einen einfach aus dem Lehrbuch ausgestiegen. Sie hatten es im 4. Lernjahr satt. Gelesen habe ich dann mit ihnen die Historia Apolloni regis Tyri, einen Liebes- und Abenteuerroman in sehr, sehr einfachem Latein. Daran habe ich Stück für Stück Grammatik wiederholt und ihnen die Benutzung eines Wörterbuchs nähergebracht.
    Das gab auch den Schwachen mehrere Lichtblicke: Thema ganz neu und spannend, Wörterbuch als - zumindest psychische - Entlastung und der allmähliche Durchblick durch den Formendschungel.
    Mit den beiden Schlusslichtern im Kurs habe ich ausführliche Gespräche geführt und ihnen daraufhin individuelle Förderpläne erstellt mit festen Rückmelde- und Besprechungszeiten.
    Nach ca. 3-4 Monaten hatte ich einen ziemlich gut laufenden Kurs mit motivierten Teilnehmern, mit denen ich wirlich gerne gearbeitet habe. Klar war der Kurs nach der kurzen Zeit immer noch vergleichsweise sehr schwach, aber die Lernbereitschaft war zurück.

    Mein Tipp:
    Es besteht ein Rechtsanspruch auf einen inklusiven Regelschulplatz. Den würde ich in Anspruch nehmen und möglichst eine Schule wählen, die inklusionserfahren ist. Nach der Aufnahme schildert Ihr Eure Problematik dem zuständigen Förderschullehrer. Der soll ein Auge auf das Kind und seine Leistungen werfen und ggf. die Aufhebung des Förderschwerpunktes anstreben, wenn dies geraten erscheint. Ich habe keinen Förderschulkollegen, der nicht alles daran setzen würde, seinen Schützlingen zu einem Regelschulabschluss zu verhelfen, wenn das auch nur ansatzweise vertretbar ist.


    Ich kenne aktuell einen Fall, in dem die Eltern des Schülers die Aufhebung des FS Lernen sogar eigenmächtig und gegen den Rat des Förderschullehrers und der Klassenlehrer durchgesetzt haben. Das geht also auch, wenn man sich dahinterklemmt. (Ob das allerdings sinnvoll ist, steht auf einem anderen Blatt ...)

    Das kann ja wohl nicht wahr sein. Da hat unser SL glücklicherweise mehr A**** in der Hose. Wir hatten neulich einen Fall von sexueller Belästigung unter Schülern. Folge: Sofortige Entlassung ohne Androhung! Begründung: Opferschutz.

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