Beiträge von Jule13

    In einer mündlichen Prüfung geht es nie gerecht zu, auch wenn man den gewünschten Prüfer hat.
    Ich hatte im 1. StEx in Pädagogik einen sehr späten Termin, so dass ich für meinen Prüfer schon der x-te Prüfling war. Dementsprechend schlecht gelaunt und genervt war er von der Situation, was zu verbergen er gar nicht erst versuchte. Sollte ich mich damals darüber aufregen, dass Kommilitonen, die einen frühen Termin hatten, berichteten, dass der gleiche Prüfer bei ihnen freundlich, zugewandt und gut gelaunt war, so dass die Prüfungs-Atmosphäre eine deutlich andere war?


    Ebenso müssten der erste Kanditat meiner (ersten!) mündlichen Abiturprüfungen Einspruch erheben, weil ich bei ihm noch etwas verkrampft und unflexibel war, während ich bei den letzten (gefühlt?) entspannter und deutlich spontaner reagieren konnte, weil ich bis dahin begriffen hatte, wie es geht.


    That’s life.

    Es gibt Kompetenzraster auch für die Sonstige Mitarbeit. Wenn man die verteilt und sowohl eine Selbsteinschätzung als auch eine Lehrereinschätzung durchführt, kommt man meistens auf sehr plausible Ergebnisse - auch für die Schüler.
    Wenn man diese Kompetenzraster am Anfang des Schuljahres austeilt und bespricht, ist den Schülern ganz transparent, wie sie an gute Noten kommen.

    Klar, Brauchtumspflege ist doch ein anerkannter Grund für Sonderurlaub.
    Deswegen machen die rheinischen Schulen ja auch alle über Karneval dicht und müssen nicht überlegen, ob sie einen beweglichen Ferientag auf Rosenmontag legen oder lieber für einen Brückentag einsetzen. ;)

    Bei uns wird das Ausnutzen der NRW-Mehrarbeitsregelung systematisch betrieben. Ich frage mich immer, ob die SL da eine Order vom Ministerium umsetzt.
    Ich habe jeden Monat genau drei Vertretungsstunden. Die Orga ist peinlich darauf bedacht, die vierte zu vermeiden, damit das nicht abgerechnet werden muss. Ich gehe davon aus, dass das im Stundenplanprogramm so geschaltet ist, dass man nach den drei Stunden nicht mehr dort auftaucht.
    Ältere Kollegen (und/oder solche in Funktionsstellen) gehen nach der dritten Vertretungsstunde zur Orgaleitung und bitten um eine vierte Stunde, die sie dann auch bekommen, damit sie alles abrechnen können.
    Kollegen in Probezeit wird auf solch eine Anfrage hin beschieden, dass das nicht ginge und auch bei niemandem so gemacht würde ...
    Sprich: Fast jede Vollzeitkraft unterrichtet auf diese Weise nicht 25,5 Std., sondern 26,25 oder so was. Pflichtstundenerhöhung auf kaltem Wege.


    Weiß jemand, ob eine SL, die sich darum bemüht, ihrer Mannschaft die Überstunden zu vergüten, vom RP eins übergebraten bekommt, wenn das auffällt?

    Zitat

    Ich halte nicht viel von solchen "Asperger-ADHS-Hochbegabten-LRS-Diagnosen", die sich Eltern beim Kinderarzt einklagen, nur damit sie eine persönliche Rechtfertigung für sich haben, weil ihr Kind sich nicht im Gleichschritt entwickelt.

    Wo stand denn das nun geschrieben?
    Eine Asperger-Diagnose fällt nicht vom Himmel. Die Tests sind ganz klar. Entweder das Kind liegt unter dem Cutoff oder darüber. Dann gibt es eine Diagnose oder eben nicht.

    Für mich gibt es nichts Schlimmeres als eine lethargische Schulleitung.
    Da bekomme ich lieber einen (berechtigten) Anschiss, weil ich mal die Pausenaufsicht verpennt habe und just an dem Tag ein Kontrollgang gemacht wurde, als dass alles drunter und drüber geht und ich nie genau weiß, welche Positionen die SL eigentlich vertrittt und ob sie gerade für oder gegen mich arbeitet.

    Aber mehr Klassenlehreraufwand am Gymnasium?

    Du hast meinen Beitrag missverstanden. Ich bezog mich mit der Behauptung des höheren Arbeitsaufwandes auf meine jetztige Gesamtschule im Vergleich zum Gymnasium.

    Das Arbeitspensum, die Anwesenheitszeiten u.a. hängen nicht nur von der persönlichen Organisationsfähigkeit ab, sondern auch maßgeblich von der Schulform, dem Lehramt und den Fächern.
    Mit Grundschule habe ich keine Erfahrung und kann den Aufwand nicht beurteilen.
    Aber: Ich habe einige Jahre an Gymnasien unterrichtet, bevor ich an einer Gesamtschule angefangen habe. Das ist schon ein gewaltiger Unterschied: Mehr Klassenleitungsaufwand, längere Unterrichtsvorbereitungszeiten wegen der Differenzierung und fachfremdem Unterricht, mehr Nachmittagsunterricht, mehr Konferenzen, mehr Teamsitzungen, mehr Fortbildungen und dazu als SekII-Lehrkraft der Abituraufwand obendrauf.
    Mit voller Stelle bin ich nur sehr selten vor 16 Uhr zu Hause. Und dann habe ich noch keine Unterrichtsvorbereitung erledigt, geschweige denn korrigiert. An freie Wochenenden kann ich mich kaum noch erinnern. Und Ferien, in denen ich nicht einen Großteil der Zeit mit Arbeit verbracht habe, hatte ich in diesem Schuljahr auch nicht.
    Und nein: Das kann man sich nicht aussuchen und auch nur begrenzt beeinflussen.

    Ich selbst habe Geld für Noten bekommen. Das war aber nicht der Anreiz, um mich anzustrengen. Ich hatte einfach Lust dazu. Dass ich für meine Erfolge Geld bekam, fand ich einfach nebenbei nett. (Meine Eltern hätten sich das Geld auch sparen können. Allerdings war nicht ihr Ehrgeiz der Grund für die Zahlung, sondern ihre Freude über meine Noten. Meine Eltern waren da sehr entspannt.)


    Sinnvoll ist eine solche Regelung vermutlich wirklich für reine Übungsangelegenheiten. Dass man umso besser lesen kann, je mehr man liest, ist sehr einleuchtend. Das ist reine Übungssache. Genauso wie Vokabeln zu lernen.
    Mich hätte man auch mit der größten Verlockung nicht auf eine 1 in Mathe gebracht ...


    Hängt vom einzelnen Kind und der familiären Gesamtsituation ab, ob so etwas funktioniert. Pauschal lässt sich das nicht beantworten.

    Dazu fällt mir ein:
    DAS DÜRFEN SIE GAAAR NICHHHHH... hab ich bei Gallileo gesehen!

    Da würde meine Abteilungsleitung, an die ich in solchen Rechtsbelangen immer verweise, sehr souverän reagieren: "Deine Eltern haben sich im vollen Bewusstsein der Hausregeln und des Schulprogramms für unsere Schule entschieden. Sollten sie nun ihre Meinung ändern, steht einem Schulwechsel nichts im Wege.“ :P

    Ich finde das nicht unverschämt. Die Eltern sind schon arg belastet: Sie haben ein Kind mit Behinderungen, das sie sehr fordert und ihr Leben einschränkt. Sie müssen eine Schulbegleiterin selbst einstellen (Die Gründe sind mir unbekannt.) und die Verwaltungsarbeit eines Arbeitgebers leisten. Sie müssen alle Jahre wieder mit dem zuständigen Amt um die Finanzierung ringen, vielleicht sogar einen Prozess deswegen führen. Daneben sind sie auch noch berufstätig. Wochenlang nicht oder verspätet zur Arbeit zu kommen würde sie ihren Job kosten.
    Klar, dass die Eltern versuchen, was irgend geht, um ihr Kind betreut zu bekommen.


    Ihr seid an der Situation nun nicht unschuldig. Ihr habt wochenlang signaisiert, dass es klappt. (Indem ihr es habt geschehen lassen.) Und plötzlich regt Ihr Euch auf. Klar, dass die Eltern nun überrascht sind.
    Die Schulleitung (oder der Inklusionsbeauftragte Eurer Schule) hätte vor der Aufnahme des Schülers mit den Eltern verabreden müssen, was passiert, wenn die Schulbegleitung ausfällt. Nun hattet ihr schon zwei volle Schuljahre, um das nachzuholen, und nichts ist passiert. Die Eltern sind da nicht in der Pflicht. Die durchschauen Eurer System nicht und können nicht einschätzen, was Ihr ermöglichen könnt und was nicht.
    Sorry, aber sowohl aus Elternperspektive als auch aus Kollegenperspektive habt Ihr ziemliche Defizite im Bereich der Kommunikation bewiesen.

    In der 5. Klasse: Dass ich bestürmt werde, sobald ich die Türschweller erreiche, und noch vor der allgemeinen Begrüßung mit Fragen traktiert werde: „Was machen wir heute?“ „Ich habe mein Heft vergessen.“ „Machen wir heute ...?“ „Darf ich heute neben xy sitzen?“ „Darf ich heute draußen arbeiten?“ „Hatten wir Hausaufgaben auf?“ usw.


    Ist ja auch wirklich süß, aber so verdammt anstrengend.

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