Die Inklusion wird man nicht stoppen können. Das Recht auf einen inklusiven Schulplatz kann man nicht mehr rückgängig machen. Wie wird man das den betreffenden Eltern erklären wollen?
Ich vermute, es wird sich nichts ändern. Die Inklusion wird so auf Sparflamme weiterköcheln, und bei Beschwerden wird man darauf verweisen, dass da ja auch noch Förderschulen sind ...
Beiträge von Jule13
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@Susannea
Mag sein, dass das im generell eher säkularen Osten anders gehandhabt wird und wurde. Im Rheinland bist Du entweder Mitglied in einer Kirche und hast die Möglichkeit, deren Institutionen zu nutzen, oder du bist es nicht, und Dir ist die Teilnahme verschlossen, wenn Du nicht irgendwann die Taufe vollziehst. Ist ja auch logisch: Alle Kirchenmitglieder zahlen für den "Service", und dann kommt da einer daher, der das alles gratis mitnehmen will.Um mal auf das Thema zurückzukommen: Nach wie vor ist mir staatlicher Religionsunterricht lieber als privater, dessen Inhalte man nicht kontrollieren kann.
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Ich wäre damals auch überhaupt nicht auf die Idee gekommen, zum Konfirmandenunterricht zu gehen. Das hätte in meiner Familie niemand verstanden. Auch fehlte mir dafür so ziemlich jede Motivation. Am Konfirmationsunterricht nimmt man doch nicht teil, wenn man danach nicht konfirmiert werden will.
Und ich halte daran fest: Man kann sich sehr viel leichter dafür entscheiden, nicht mehr zu Glauben und aus der Kirche auszutreten, als zu einer Art von Spiritualität zu finden, wenn man das nicht kennengelernt hat. Und wenn man durch die Taufe den Zugang zu kirchlichen Maßnahmen (Jugendgruppen, Kindermessen usw.) leichter findet, kommt man damit eben auch öfter in Kontakt und lernt es kennen.
Als ich Kind war, war Kirche für mich etwas sehr Fremdes, zu dem ich nicht gehörte und das zu mir nicht gehörte. Ich möchte es für meine Kinder anders, egal was die dogmatischen Kirchengegner davon halten. -
Am Konfirmandenunterricht? Wie denn das? Ich durfte noch nicht einmal Taufpatin meiner evangelisch getauften Nichte werden, weil ich nicht getauft bin. Nee, Zugang zu krichlichen Einrichtungen hat man ohne die Taufe nicht. Irgendwie auch logisch.
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Ich habe es gemacht wie Bolzbold: Ich selbst bin nicht getauft und auch nicht religiös. Meine bessere Hälfte ist katholisch. Ich habe meine Kinder ganz bewusst taufen lassen. (Die evangelische Konfession hätte mir mehr zugesagt, aber nunja ...)
Ich habe das nicht gemacht, weil ich mich familiär oder gesellschaftlich unter Druck gesetzt gefühlt hätte, sondern weil ich selbst zu diesem Aspekt des Lebens keinen Zugang gefunden habe. Wenn man als Kind diesen Zugang nicht hatte, ist es kaum mehr möglich, eine Art von Glauben zu entwickeln. Wenn man aber als Kind an eine Religion herangeführt worden ist, hat man die Möglichkeit, zu wählen, ob man diesen Glauben annimmt oder ablehnt. Diese Wahlmöglichkeit, die ich nie hatte, wollte ich meinen Kindern eröffnen. -
Latein hat auch keine guten Aussichten mehr. Da ist der Markt weiland mit Quereinsteigern gesättigt worden.
Informatik und Kunst wird gleich vom Markt gefischt. Musik auch. (Zumindest an der Gesamtschule.)
Allerdings ist das der Ist-Zustand ... -
Der letzte Passus wird von unserem Sozialamt aber oft ignoriert. Die sind offenbar froh über jeden Fall, den sie loswerden.
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Ja genau. Wenn es aber schleppend lief, lohnt es sich, den Antrag mal bei der anderen Behörder zu stellen. Mehr als antworten, sie seien nicht zuständig, können sie ja nicht.
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Bisweilen handelt es sich aber auch im Mischformen. Ich hatte mal einen Schüler, der die Diagnosen Autismus, Schizophrenie und Intelligenzminderung (GB) hatte. Wo stellt man da den Antrag?
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Zitat
Jule13, wir arbeiten im übrigen in der selben Stadt
Wenn das so ist, dann schlage ich Dir vor, den Antrag mal beim Jugendamt zu stellen. Das erfahre ich bei uns als wesentlich zugänglicher als das Sozialamt.
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Naja, fachwissenschaftlich kann die Grundschulausbildung gar nicht derart in die Tiefe gehen, wenn man sich vor Augen hält, in welchen Fachbereichen der Sachunterricht sich so herumtreibt. Ich rekapituliere mal ganz laienhaft die Schnellhefter meiner eigenen Kinder: Zoologie, Botanik, Physik, Erdkunde, Geschichte, Medienkunde, Politik, Wirtschaft ...
Und psychologisch und pädagogisch können die Primarkollegen mir nicht hinterherhinken. Mein "erziehungswiss. Begleitstudium" war dermaßen sinnfrei und inhaltsleer, hinter mir kommt da nix mehr.
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Ich glaube nicht, dass man in diesem Bereich jemals Gerechtigkeit herstellen kann.
Beispiel Gesamtschule NRW:
Die SekI-Kollegen geben 25,5 Stunden, also weniger als an Haupt- oder Realschule (28?), mit der Begründung, dass der Differenzierungsaufwand höher ist.
Die SekII-Kollegen haben denselben höheren Differenzierungsaufwand im Vergleich zum Gymnasium, haben aber keine Stundenreduzierung. (Gym.: 25,5, Ges.: 25,5) und dazu noch den Oberstufen- und Abituraufwand.
Begründung: Die bekommen ja auch eine höhere Besoldung. (Sek I : A12, SekII: A13Z)
Wenn nun alle Kollegen A13 bekommen, wie wird dann der deutlich höhere Aufwand der SekII-Kollegen ausgeglichen?Mal ganz davon abgesehen, dass der Korrekturaufwand von Fach zu Fach ja extrem schwankt und der Ausgleich zumndest bei uns ein schlechter Witz ist ...
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Die Tatsache, dass ein Einzelfallhelfer mit in der Klasse sitzt, muss nicht unbedingt bedeuten, dass Du eine Entlastung hast. Ich hatte schon Einzelfallhelfer in meinem Unterricht sitzen, die eher das 31. Kind waren ...
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Ob das Kind einen Einzelfallhelfer braucht, hängt nicht vom Förderschwerpunkt ab (der muss nicht einmal vorliegen). Es kommt darauf an, inwieweit das Kind in seinen Alltagskompetenzen eingeschränkt ist, und/oder fremd- und selbstgefährdend ist.
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Es kann hilfreich sein, wenn im Abschlussbericht der Kita der Hinweis steht, dass das Kind in der Schule eine Einzelfallhilfe benötigt.
Lass Dir das in Absprache mit den Eltern von der Kita schriftlich geben. -
Die Eltern beantragen zusammen mit der Schule den Schulbegleiter. Inwieweit man die Eltern dazu bringen kann, dies vor dem Schulstart zu tun, weiß ich nicht. Ich habe in Absprache mit der Schulleitung der Grundschule für meinen Sohn vor Schulbeginn einen Schulbegleiter beantragt, der dann auch pünktlich zur Einschulung parat stand. Ohne die Eltern wird es nix.
Sprich doch mit Deiner Schulleitung darüber.
Der Antrag geht dann je nach Förderschwerpunkt entweder ans Sozialamt oder an das Jugendamt. -
Komisch, dass alle vier SL, die ich bisher hatte, kinderlos und alleinstehend waren.
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Die Schüler an meiner Gesamtschule können sehr flexibel im Soziolekt hin- und herspringen. Mit uns Lehrkräften reden sie ganz anders als mit ihren Freunden. Ist das bei Euch anders?
Worin die meisten Schüler Probleme haben, ist, zwischen Schriftsprache und Umgangssprache zu unterscheiden. Vor allem diejenigen mit wenig Leseerfahrung.
Regiolekt ist zumindest in unserem Einzugsgebiet kein Thema. -
Der Spaßindikator ist sicherlich weitgehend persönlichkeitsabhängig. Das wird Dir jeder anders beantworten.
Die grundlegende Frage (die Du mit "Ja" beantworten solltest!) ist doch, ob es Dir Spaß macht, mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten. -
Zustimmung. Dennoch unterstütze ich die Bemühung darum, Dialekte am Leben zu erhalten. Sprache bildet Denken ab, und das Denken ist regional unterschiedlich. Mentalitäten werden erst mit der passenden Sprache richtig offenbar.
Ich finde es auch enorm schade, dass meine eigenen Kinder unseren "Regiolekt" nicht verstehen - obwohl meine Schwiegereltern ihn noch sehr ausgeprägt sprechen.
Bsp.: Ich schiebe meinen Sohn zur Tür raus und sage: „Jank!“ Und er darauf: „Ich janke ja schon.“
(Info: „Jank!“ ist der rheinische Imperativ Singular von „jonn“ [nhdt.: gehen], die 1. Pers. Sg. lautet entsprechend „Isch jonn.“)
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