Beiträge von Jule13

    Anstrengend vor allem für die Schülerin. Ich hab ein Orchideenfach studiert, so dass ich diese Situation gut kenne. Auf solche Stitzungen habe ich mich 8 bis 10 Stunden lang vorbereitet und nach 90 Minuten Sitzung war ich reif für die Dusche.
    Damals im übrigen genauso wie im oben genannten Fall: 1 Studentin, 1 Dozent. Hat weder mich noch ihn auf seltsame Gedanken gebracht. O tempora, o mores.

    "magnanimus" ist ein Attribut, das in der Dichtung gerne für Aeneas verwendet wird. Das auf Remus bezogen, dessen Nachkommen Lesbias Freier hier angeblich sind, ist spitzfindiger Spott eines poeta doctus.


    Wieso braucht man für defututa so einen Ausdruck? Das trifft es auch nicht. Einfach de- mit futuere im PPP. Modern und im entsprechenden Code könnte man" puella defututa "mit "Matratze" o.ä. übersetzen.


    Mit entsprechenden Angaben sind die beiden Texte nicht allzu schwer. Der Satzbau ist wenig komplex. Aber klar: Catull und generell Poesie ist nix für Anfänger oder Wiedereinsteiger.
    Schon wieder off-topic, sorry.

    @Miss Jones
    Och, der vielgelesene Schulautor Catull reicht schon völlig aus:


    Ameana puella defututa
    tota milia me decem poposcit,
    ista turpiculo puella naso,
    decoctoris amica Formiani ...


    Caeli, Lesbia nostra, Lesbia illa,
    illa Lesbia, quam Catullus unam
    plus quam se atque suos amavit omnes,
    nunc in quadriuiis et angiportis
    glubit magnanimi Remi nepotes.


    Gib auf dem Arbeitsblatt die Vokabeln "defututus,a,um" und "glubere" so an, dass Ton und Code des Originals bei der dt. Überstzung erhalten bleibt und beobachte dann die Mimik Deiner Schüler ... ;)


    Off top, sorry.

    zu denen will ich aber nicht gehören :).

    Wirst Du aber. So gut wie jeder fällt durch den ersten Versuch, Deutsch-Latein zu bestehen. Bei mir (zwei versch. Unis) waren diese Kurse so angelegt, dass man sie mehrmals durchlief, bevor man den Schein schließlich bekam. Auch in den Lektürekursen ist die Durchfallquote hoch - eben weil man keine Wörterbücher benutzen darf. Bevor Du nicht das Graecum bestanden hast, wirst ohnehin zu Latein kaum kommen.


    Das klingt jetzt alles fieser, als es ist. Ich habe das Fach gerne studiert und unterrichte es auch sehr gerne. Nur zu. :)


    @Krabappel
    Wie Sex - nee. Aber oft über Sex. Die Römer waren vieles, aber bestimmt nicht verklemmt. :P

    Sehe ich auch so. Mich regt es immer auf, wenn in Spiegel-Online oder sonstwo ein Artikel über ein Handyverbot an einer Schule geschrieben wird oder irgendein selbsternannter Bildungsexperte dagegen wettert, und in den Kommentarspalten dann der Shitstorm gegen die technik- und fortschrittfeindlichen Lehrer losbricht.
    Es gibt Schulen, an denen ist eine laxe Regelung und ein frühes Einbinden von BYOD sinnvoll und erfolgreich, und es gibt Schulen, die eine Schülerschaft haben, die mit den Möglichkeiten nicht umgehen kann.
    Hier sollte die Gesellschaft den Entscheidern vor Ort - sprich: der Schulleitung oder der Schulkonferenz - mehr Vertrauen entgegenbringen. Sie wissen in der Regel, was sie tun und warum.

    @Yummi
    Sicher richtig. Uns geht es nicht schlecht, und für unsere Jobsicherheit werden wir auch zu Recht beneidet.


    Aber wenn man das Große Ganze betrachtet, sind die Rahmenbedingungen für Unterricht einfach nicht gut. Man hat ständig vor Augen, was alles möglich wäre, wenn nur die personellen, räumlichen und strukturellen Bedingungen besser wären. Individuelle Förderung könnte so viel bringen, wenn man deutlich kleinere Kurse und Fördergruppen hätte, wenn man mehr Zeit für den einzelnen Schüler, mehr Differenzierungsräume und öfter Doppelbesetzung hätte, wenn es Texte auf mind. drei sprachlichen Niveaus aber mit gleichem Inhalt gäbe, wenn man weniger Verwaltungskram und Konferenzen hätte, und in dieser Zeit mal Produkte von Schülern lesen und korrigieren könnte, die keine Tests und Klassenarbeiten sind, wenn ich mehr Zeit oder weniger Themen im Lehrplan hätte, und und und.
    Das alles kann schon sehr belastend sein, und führt bei einigen dazu, dass man das Unmögliche möglich machen will und sich selbst kaputt macht, oder irgendwann resigniert.

    Wir haben ein Handyverbot für die Stufen 5 bis 7. Der Grund war ursprünglich nicht der, dass wir nicht kontrollieren können, was sie damit machen, oder weil sie Cybermobbing betrieben. Wir hatten schlicht das Problem, dass die Kiddies sich in den Pausen nicht bewegt haben, und in den folgenden Stunden dann nicht mit dem Popo auf dem Stuhl sitzen bleiben konnten. Seit sie kein Handy mehr nutzen dürfen, gehen sie nach draußen und spielen Fußball, Fangen und Verstecken (teilweise ganz Klassen gemeinsam, superschön!), und sind danach wieder konzentrationsfähig.

    Ich sehe es auch differenzierter. Zwischen Gymnasien können Welten liegen! Ich hatte schon beides: Gutes Arbeitsklima, top Ausstattung und sehr leistungsstarke Klientel vs. unangenehme Stimmung im Kollegium und sehr leistungsschwache Schülerschaft in heruntergekommenem Gebäude mit hohem Aggressionspotential. Beides städtische Schulen im Speckgürtel einer Großstadt, keine 15 km von einander entfernt.


    In meiner Stadt gibt es Gesamtschulen mit optimaler Schülerdurchmischung und gutem Ruf, an denen 2/3 eines Jahrgangs Abitur macht, sowie auch welche, die eher Hauptschulen im sozialen Brennpunkt ähnlich sind.
    Ich hatte das Glück, an einer Gesamtschule aus der erstgenannten Gruppe unterzukommen. Bisweilen werde ich gefragt, ob ich nicht über einen Versetzungsantrag zum Gymnasium nachdenke: Nein. Ich weiß, was ich habe. Was ich bekäme, wüsste ich nicht.

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