Beiträge von Jule13

    1. zu wenig Zeit und Personal, um effektiv fördern zu können
    2. Schulleitungen, die an den Paragraphen kleben, um nur ja keinen Ärger von der BezReg zu kriegen
    3. Lehrerräte, die ihr Amt als Karriereleiterstufe missbrauchen, anstatt die Belange der Kollegen zu vertreten, oder die nur ihren Buddy behilflich sind und der Rest zusehen kann, wo er bleibt
    4. zu dichte Themendrängung und Klassenarbeitsdruck
    5. Stundenpläne mit 10 Freistunden


    Ist bis auf 1. aber nur Kleinkram. Ich mag meinen Beruf.

    Jaaaa, macht eine großen Unterschied! Blöderweise bekommt man die Ausgebildeten fast gar nicht. Da müssen bei uns im Antrag die Schlüsselwörter "Fremdgefährdung" und "Selbstgefährdung" stehen. Dabei finde ich, dass gerade bei den harten ES-Fällen der Begleiter ausgebildet sein muss.
    Bisweilen gibt es aber auch sehr engagierte Unausgebildete, die sich richtig intensiv einlesen und dann das ganze TEACCH-Konzept für den Schüler auf die Beine stellen. Aber das machen bei der miesen Bezahlung nur die ganz hellen und richtig idealistischen Assistenten.

    Fortbildungen hatte ich gute und schlechte.
    Richtig schlecht war die von zwei Lehrerinnen eines Elitegymnasiums, die unser ganzes Kollegium über individuelle Förderung belehren wollten. Absolut neu und innovativ: Aufgaben auf drei Anspruchsniveaus! Ja, Mensch, da ist an einer drömeligen Gesamtschule natürlich noch nie einer gekommen! Und Lernlandschaften gezeichnet von den Schülern sind ja sooo hilfreich zur Testvorbereitung! Ah ja, genau. Für die, die den neuen Stoff in seiner Struktur vollkommen durchschaut haben und gleichzeitig noch künstlerisch begabt sind, also für die, die auch ohne das zeitaufwändige Gemälde Einsen schreiben.
    Deren Materialien waren sicherlich ganz hilfreich - für die Kollegen, die deren Fächer hatten.
    Und das mussten wir über ein ganzes Schuljahr immer wieder über uns ergehen lassen.


    Eher unbrauchbar finde auch Fachfortbildungen, die Universitätsprofessoren durchführen. Die Inhalte kann man in der Schulpraxis meist überhaupt nicht gebrauchen.


    Richtig gut war die Autismusfortbildung durch einen Referenten von einem ATZ. Da habe ich wirklich viel mitgenommen und musste keine Rollenspiele und Energizer über mich ergehen lassen.

    https://www.schulentwicklung.n…ungen_Stand_25.2.2012.pdf


    Die Ergbnisse werden den Eltern mitgeteilt, die Hefte am Schuljahresende den Schülern mitgegeben.


    Wir zeigen die Ergebnisse immer sehr gerne, weil wir regelmäßig über Landesdurchschnitt liegen. Ist natürlich für Schulen in entsprechendem Einzugsgebiet schwieriger, auch an zweizügigen Schulen wird problematisch, weil der Vergleich mit dem Jahrgang quasi der Vergleich mit der Nachbarklasse ist. Aber der Erlass gibt ein Zurückhalten der Ergebnisse halt nicht her.

    Ich habe schon um die Ergebnisse gebeten, war aber etwas verunsichert, weil eben beide Grundschulen gleichermaßen nicht informiert haben. Vielleicht übersehe ich etwas?

    Ich finde es wirklich erstaunlich, wie viele Schulen sich nicht an den Erlass halten.
    Klar ist das Ergebnis für langjährige Lehrer der Klasse wenig überraschend, aber für manche Eltern doch durchaus Augen öffnend.

    Ich muss mal eine Frage als Mutter loswerden. Meine Kinder sind/waren an zwei verschiedenen Grundschulen. An keiner davon wurde über die VERA-Ergebnisse auch nur ein Wort verloren, geschweige denn Papier. Beim ersten Kind hatte ich noch keine Ahnung und habe das nicht weiter hinterfragt. Nun habe ich letztes Schuljahr selbst eine LSE in Jg. 8 durchgeführt. Wir haben den Eltern unserer Klasse die Ergebnisse der Klasse innerhalb der Schule sowie der Schule innerhalb des Landes auf dem Elternabend offengelegt und den Eltern die Bögen mit den individuellen Ergebnissen ihres Kindes sowie am Schuljahresende die Testhefte übergeben.
    Nun hat sich auch die andere Grundschule meines zweiten Kindes völlig bedeckt gehalten. Also habe ich den Erlass gelesen und bestätigt bekommen, dass das Verfahren der Ergebnisbekanntgabe an allen Schulformen für beide Jahrgänge genau gleich geregelt ist.
    Ist es üblich, dass Grundschulen den Erlass ignorieren? Wie handhabt Ihr das?

    Ich bin irritiert, dass das hier Diskussionen auslöst. Ist es denn so wenig üblich, feste Vertretungsbereitschaften zu haben? Ich habe bisher an drei Schulen gearbeitet, und an allen gab es feste Bereitsschaftsstunden im Stundenplan. Wenn außerplanmäßig eine Vertretung anfiel, gingen die Orga-Menschen ins Lehrerzimmer und fragten freundlich. Irgendwer fand sich immer. Niemand erwartete, dass Freistunden in der Schule abgesessen werden.
    Viele Kollegen an meiner jetztigen Schule wohnen nah und gehen in Freistunden nach Hause. Ist für keinen ein Problem.

    Kommt mir seltsam vor. Ich habe in diesem Halbjahr gruselige 8 Springstunden. Ich würde ja bekloppt, wenn ich in jeder davon auf Abruf für Vertretung bereitstehen müsste.

    Ich verstehe nicht so recht, was Du nun eigentlich wissen willst. Wenn Du ins Referendariat gehst, wirst Du automatisch auf Zeit verbeamtet. Da hast Du sowieso keine Wahl. Wenn Du keine gravierenden Risiken für Deine Gesundheit hast, sind die Referendarstarife der PKV auch sehr moderat. Blöde ist es bloß, wenn man von der PKV nicht genommen wird, weil denen das Risiko zu hoch ist, und deshalb die GKV zu 100% selbst bezahlen muss. Das geht ins Geld.


    Als Planstelleninhaber wirst Du verbeamtet, es sei denn, der Amtsarzt erwartet, dass Du vorzeitig aus dem Dienst ausscheiden könntest, oder Du selbst bevorzugst ein Angestelltenverhältnis, das allerdings mit erheblichen Gehaltseinbußen verbunden ist.

    Naja, also wenn man die Attestpflicht mit Augenmaß einsetzt, klagt da niemand. Natürlich verhängt man keine Attestpflicht, wenn klar ist, dass der betreffende Schüler eine diagnostizierte Krankheit hat, die ihn wiederholt daran hindert, zur Schule zu gehen. Wenn aber klar ist, dass ein Schüler (in der Oberstufe!) regelmäßig Stunden schwänzt, sind unter Garantie auch die Eltern daran interessiert, dass ihr Sprössling seine Schullaufbahn erfolgreich absolviert, und dankbar für das Handeln der Schule.

    Falsch. Wenn Du als Frau einen schwarzen Gürtel in einer Kampfsportart trägst, musst Du Dich vor Gericht gleichermassen rechtfertigen, wie der Ellenbogen wohl ins Gesicht kam. Und es kommt grundsätzlich aufs Gericht an, wie solche Fälle verhandelt werden.

    Das ist das Problem. Als ich weiland radfahrend beinahe mit der aufspringenden Tür des eben vor mir parkenden Anzugträgers kollidiert wäre und nur mit Mühe ausweichen konnte, ohne auf die Fr***e zu fallen, und der Anzugträger hinter mir herbrüllte: „Klingeln, Baby!", hatte ich für einen Moment den Impuls, abzuspringen, das Fahrrad wegzuschmeißen, mich ungeachtet des gewaltigen Größenunterschieds auf den Kerl zu stürzen und ihm so lange in die Visage zu schlagen, bis diese nur noch eine blutige Masse wäre - aber die Vernunft, zu wissen, dass nicht etwa er dann wegen fahrlässiger Gefährdung des Straßenverkehrs belangt würde, sondern ich wegen gefährlicher Körperverletzung, hat mich - Glück für ihn - davon abgehalten.

    Ich finde schon, dass wir als Frauen geboren werden - und als Männer. Das geben uns die Hormone so vor. Es ist an uns (allen!), was wir daraus machen und wie wir damit umgehen.


    Ich fand es sehr erschreckend, als meine Söhne (vor einigen Jahren am Beginn ihrer Grundschulzeit) nach Hause kamen und das Wort "Mädchen" als pejoratives Adjektiv verwendeten. "Bäh, das ist ja so Määädchen!" synonym für "Bäh, das ist ja so dooof!" Habe ich mit ihnen drüber gesprochen, machen sie nun nicht mehr. Aber die, von denen sie es sich abgeschaut hatten, unter Garantie noch immer.
    Es gibt noch viel zu tun.

    Ich habe mich zwar berufen gefühlt, Lehrer zu werden, bzw. fühle es immer noch, aber was du hier schreibst, fasst die Problematik gut zusammen: Lehrersein kann sehr bequem sein und schützt Unfähige oder Nichstuer. Von untauglichen Kollegen verabschiedet man sich bei uns erst bei der Pensionierung, davor richten sie Jahrzehnte schaden an. Im Idealfall sind sie jahrelang auf "Kur" oder im "Krankenstand", wobei auch das für die Administration schwierig zu verwalten ist. Zwar gibt es (vor allem in Deutschland) eine vergleichsweise strenge Ausbildung, aber einmal im System ist es offensichtlich sehr einfach, eine ruhige Kugel zu schieben.
    Insofern ja, auch solche Kollegen und die Machtlosigkeit der Zuständigen, diese zu entfernen, machen den Job sehr unattraktiv.

    Umgekehrt ist es aber eben auch so, dass sich Einsatz und Engagement häufig für den/die Betreffende nicht auszahlt. Entweder, es wird nicht wahrgenommen oder ignoriert, oder es wird nur wahrgenommen, was mal nicht gut geklappt hat, und die Team-Kollegen nehmen Dein Material dankbar an, geben aber nie etwas zurück.

    Mit Verlaub, aber die Deutung von "magnanimus" kann ich da nicht ganz nachvollziehen: Nach Kroll (dem ich hier gerne Glauben schenke, zumal es eigentlich keinen moderneren Kommentar gibt - außer den Mynors, aber der behandelt die unanständigen Gedichte nicht) bezeichnet "Remi nepotes" die Angehörigen der misera plebs - wieso Aeneas mit denen gleichgesetzt werden soll, erschließt sich mir nicht so ganz.

    Ja, genau darin liegt doch der Witz: Der Zuhörer ("Leser" waren in der Antike ja eher selten.) hört "magnanimi" und erwartet automatisch "Aeneae". Und dann kommt aber "Remi nepotes". Ein klassisches Aprosdoketon. Auch die Römer kannten schon Ironie.

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