Beiträge von Jule13

    Im vorliegenden Fall sollen nicht die unschuldigen Schüler Wiedergutmachung leisten, in dem sie etwas tun oder bezahlen müssen. Es findet halt keine Fahrt statt, der Bildungsinhalt wird theoretisch vermittelt.

    Wenn du vergleichen willst: die Klasse, in der etwas zerstört wurde, kann dann z.B. nicht mehr alleine im Raum bleiben, selbst wenn nicht jeder für die Zerstörung verantwortlich ist. Ein Privileg wird aus Sicherheitsgründen eingebüßt und zwar so lang, bis einer Gruppe das Vertrauen in ihre Selbständigkeit und Verantwortungsbereitschaft wieder zugetraut wird. Evtl. im nächsten Schuljahr oder erst dem nächsten Jahrgang.

    In dem Falle ermitteln wir, wer der Täter ist/die Täter sind. Finden wir das nicht heraus, wird der Schaden aus der Klassenkasse beglichen.

    Unmögliche Reaktion von den Eltern. Zumal in einem anderen Artikel steht, dass es sehr viele Likes für die beleidigenden Veröffentlichungen gab. Daran waren nicht nur Einzelne beteiligt.

    Ich finde die Reaktion sehr gerechtfertigt und auch pädagogisch sinnvoll. So lernen die SchülerInnen, dass Hetze im Netz unangenehme Folgen hat.

    Das wagt doch wohl keine Schuleiter, Lehrkräften die Handynutzung zu verbieten. Der riskiert doch nicht, dass das Kollegium aus Trotz fortan das Bring-your-own-Divice-Prinzip boykottiert. Dann bricht doch wohl an den meisten Schulen der Betrieb zusammen.:P

    Ok. Dann eben falsch abgeschrieben. Die Realität dahinter bleibt dieselbe.

    Und irgendwie auch wieder schön zu sehen, warum der Mangel allerorten bestehen bleibt: Solange sich die Lehrerschaft untereinander vor lauter Neid und Missgunst zerfleischt, freuen sich die Ministerien.

    Ich finde, dass die geringe Summe nicht aus der Luft gegriffen ist.

    Die E- und G-Kurse wurden in den letzten 10 Jahren immer öfter zusammengelegt und binnendifferenziert im Klassenverband unterrichtet: Eine Lehrkraft für zwei Schulstufen gleichzeitig. Mit unterschiedlichem Unterrichtsmaterial und unterschiedlichen Tests. In randvollen Klassen (>25) werden bis zu 9 I-Kinder unterrichtet, die Zahl der Sonderpädagogen nimmt stetig ab. Dafür steigt die Zahl der Kinder, deren Grundschulen aus unerfindlichen Gründen keine AOSF-Verfahren für LE eingeleitet haben (und die teilweise sogar mit Realschulempfehlung bei uns aufschlagen, so dass man damit auch nicht rechnet). Ich unterrichte also nicht nur quasi zwei Kurse gleichzeitig, sondern muss als Klassenlehrerin auch noch Förderschwerpunkte beantragen, Gutachten und Förderpläne schreiben und auch noch weiter differenzieren, je nach FS. Und zugleich natürlich auch die angehenden Oberstufenschüler entsprechend vorbereiten. Daneben soll ich neuerdings auch noch umfassend zwei Jahre lang als Berufsberaterin tätig werden und sicherstellen, dass jeder meiner annähernd 30 SuS seinen Übergang ins Berufsleben organisiert (Stichwort: KAoA).

    Ich bleibe dabei: Wir sollen alles leisten und erhalten wenig bis keine Unterstützung. Und während man am Gymnasium für jeden Mist A14 bekommt, müssen wir um jede Beförderungsstelle zäh ringen, und die ist dann am Ende meist eine A13-Stelle, und für den glücklichen Beförderten sind fortan alle Arbeitsschutzgesetze ungültig.


    Und all das schreibe ich in dem Bewusstsein, dass meine Schule bei all dem noch sehr gut wegkommt! Wir haben noch immer mehr Sonderpädagogen als andere Gesamtschulen, unser Gebäude und Gelände sind groß und sehr gepflegt, wir haben große Klassenräume und hinreichend Differenzierungsräume, wir haben einen fest angestellten, sehr fähigen Schulpsychologen und nicht zuletzt eine sehr ausgewogene Schülerschaft, von der regelmäßig deutlich mehr als die Hälfte Abitur macht. Ich mag mir gar nicht ausmalen, wie die Arbeit an Gesamtschulen aussieht, die lediglich die Hauptschulen ersetzen.

    Schon eine Woche alt, aber irgendwie lässt mich der Ärger über die Aufstellung der Klassenpreise nicht los: Gesamtschulen sollen alles und bekommen nichts. So klar ist der Skandal noch nie formuliert worden. Und die GEW? Stört das nicht. Solange es ach so vorbildliche Modellschulen gibt, die man im hauseigenen Blättchen porträtieren kann, ohne den Workload der dortigen Kollegen auch nur mit einem Wort zu erwähnen. :uebel:

    https://www.zeit.de/2020/05/bi…osten-kita-schule-studium

    Läuft bei uns ähnlich, ist aber, glaube ich, kein echtes Machtspiel. Wir haben eine Schulleitung komplett ohne Familienanhang. Die beiden kennen die Bedingungen von Müttern und Vätern nicht und geben sich auch keine Mühe, sie zu verstehen. Wenn man aber hingeht und darauf hinweist, werden sie sehr kulant. Aber man muss eben hingehen. Immer wieder. Und das Gefühl abstellen, ständig Bittsteller zu sein.

    Wir haben ein Handyverbot für die Klassen 5-7. Auch für Schulveranstaltungen außerhalb der Schule, daher auch auf Klassenfahrten. Ich halte das für sinnvoll, denn eine Klassenfahrt soll die Kinder ja auch daran gewöhnen, mal eine Zeit lang ohne Mama auszukommen. Die Eltern bekommen die Nummer der Jugendherberge und des Lehrertelefons und können sich gerne melden, wenn’s brennt. Umgekehrt können die Kinder im Einzelfall mit diesen Telefonen zu Hause anrufen.

    Darüber hat sich bisher noch kein Elternteil beschwert. (Und auf meinen Fahrten auch noch niemand bei mir angerufen.)

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