Klassengrößen sind irrelevant, wenn man Frontalunterricht vor leistungsstarken Kindern nach dem Friss-oder-Stirb-Prinzip macht.
Alle anderen Settings profitieren enorm von geringeren Klassengrößen. Allein die Lautstärke, die sich ergibt, wenn 30 Menschen auf engem Raum arbeiten, selbst wenn sie sich sehr bemühen, leise zu sein! Um wie viele Schüler kann sich eine Lehrkraft individuell kümmern, wenn 30 SuS 45 Minuten lang betreut werden (und dazu auch noch I-Kinder und Kinder ganz ohne Deutschkenntnisse kommen)?
Jeder von uns hat schon einmal die Erfahrung gemacht, welch ein Unterschied sich ergibt, wenn man zufällig mal nur 20 SuS da sitzen hat.
Wer nicht gerade am Gymnasium oder BK arbeitet, weiß, wie viele Kinder auch außerhalb des Unterrichts Zeit brauchen. (Anträge beim Amt, Beratungszeit mit Therapeuten, Gespräche mit SL, Elterngespräche, Austausch mit Klinikschulen ...)
Wenn man am Elternspechtag mit 30 Eltern Gespräche führen muss, aber 5-6 Kinder einen Beratungszeitbedarf deutlich >20 Min. haben, dann muss man kein Mathematiker sein, um zu begreifen, dass das nicht funktioniert.
Einmal ganz abgesehen davon, wie sorgfältig man korrigieren und wie ausführliche Lernhinweise geben könnte, wenn man statt 30 nur 20 Klassenarbeiten je Klasse korrigieren müsste.
Diese Massenabfertigung führt doch dazu, dass man keinem gerecht wird.