Beiträge von Jule13

    Passend zur Jahreszeit:

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    Ich arbeite an einer Schule, in der die Lehrerschaft seit Jahrzehnten genüsslich eine Vielzahl an Konventionen hinterfragt und auch aufbricht. Ich genieße das, denn ich kannte das aus anderen Schulen auch anders. Wir sind auch, was Schülerbekleidung betrifft, sehr tolerant.

    Aber gerade in letzter Zeit kommen sogar wir an Grenzen. Eine Vielzahl von SchülerInnen kleidet sich inzwischen wie die Komparsen in Gangsterrapvideos. Teilweise derartig übertrieben, dass es so aussieht, als hätten wir einen entsprechenden Tag in der Mottowoche ...

    Ich bin gerade auf der Suche nach einer guten Möglichkeit, meinen SchülerInnen einmal aufzuzeigen, welche Außenwirkung ihr Kleidungsstil in der Gesellschaft hat, denn viele von ihnen werden sich in nicht mehr ganz einem Jahr auf Ausbildungsplätze bewerben.

    Mein Idealismus, dass Kleidung keine Bedeutung haben sollte, nützt meinem SchülerInnen nichts, wenn ich sie in eine Gesellschaft entlassen muss, in der das Gegenteil der Fall ist.

    Es kommt auch immer darauf an, woher die Lernschwierigkeiten kommen. Es gibt Kinder, die traumatisiert und deshalb entwicklungsverzögert sind. Es gibt Formen von Epilepsie, die zu massiven Gedächtnisproblemen führen. Diese Probleme können sich im Laufe des Lebens deutlich verringern, etwa durch entsprechende Therapien oder Medikamentierungen, so dass diese Menschen das nach oben offene Bildungssystem erfolgreich nutzen können.

    Habt Ihr schon mal die Texte vom Mildenberger Verlag ausprobiert? Dort sind die Silben farblich unterschieden. Mein Söhnchen hat damit (vor der Einschulung; wollte er unbedingt) ganz wunderbar lesen gelernt.

    Klassengrößen sind irrelevant, wenn man Frontalunterricht vor leistungsstarken Kindern nach dem Friss-oder-Stirb-Prinzip macht.

    Alle anderen Settings profitieren enorm von geringeren Klassengrößen. Allein die Lautstärke, die sich ergibt, wenn 30 Menschen auf engem Raum arbeiten, selbst wenn sie sich sehr bemühen, leise zu sein! Um wie viele Schüler kann sich eine Lehrkraft individuell kümmern, wenn 30 SuS 45 Minuten lang betreut werden (und dazu auch noch I-Kinder und Kinder ganz ohne Deutschkenntnisse kommen)?

    Jeder von uns hat schon einmal die Erfahrung gemacht, welch ein Unterschied sich ergibt, wenn man zufällig mal nur 20 SuS da sitzen hat.

    Wer nicht gerade am Gymnasium oder BK arbeitet, weiß, wie viele Kinder auch außerhalb des Unterrichts Zeit brauchen. (Anträge beim Amt, Beratungszeit mit Therapeuten, Gespräche mit SL, Elterngespräche, Austausch mit Klinikschulen ...)

    Wenn man am Elternspechtag mit 30 Eltern Gespräche führen muss, aber 5-6 Kinder einen Beratungszeitbedarf deutlich >20 Min. haben, dann muss man kein Mathematiker sein, um zu begreifen, dass das nicht funktioniert.

    Einmal ganz abgesehen davon, wie sorgfältig man korrigieren und wie ausführliche Lernhinweise geben könnte, wenn man statt 30 nur 20 Klassenarbeiten je Klasse korrigieren müsste.

    Diese Massenabfertigung führt doch dazu, dass man keinem gerecht wird.

    Sinnvoll könnte mittels höherer Zuweisungen die Reduktion des Stundendeputats sein, um mehr Zeit für Beziehungsarbeit u.ä. zu haben, welcher auch ein hoher Stellenwert zugeschrieben wird. Ob in der Bevölkerung vermittelbar ist, dass die "faulen Säcke" weniger Unterrichtsstunden haben sollen, wäre spannend zu sehen.

    Wer mag, kann mich gerne eine Woche durch den Alltag begleiten und das Bild korrigieren.

    Och, das ist bestimmt ein(e) junge(r), noch sehr sehr engagierte(r) Kollege/Kollegin. Lernt Euch doch erst einmal persönlich kennen. Manche Leute haben auch eine sehr schroffe Art, E-Mails zu formulieren, und wenn man sich dann persönlich gegenübersteht, klingt das oft ganz anders.


    Ich widerspreche aber denn doch mal der These, dass Kinder in großen Systemen "verloren gehen" oder "übersehen werden". "Groß" ist nicht gleichbedeutend mit "chaotisch". Es gibt auch und gerade an großen Schulen sehr klare Strukturen, siehe z.B. das Team-Kleingruppen-Modell, mit dem viel mehr Familiarität hergestellt wird, als an einer normal organisierten kleineren Sek-I-Schule.

    Ich finde dieses Verbot auch unnötig. Bei uns kommt es immer mal wieder vor, dass jemand sein Kind/seine Kinder mitbringen muss. Darum wird überhaupt kein Aufhebens gemacht und sie stören auch nicht. Sie sitzen meistens im Lehrerzimmer und malen oder spielen draußen. Irgend jemand, der gerade Zeit hat, hat ein Auge drauf. Überhaupt kein Problem.

    In meiner Kommune ist es auch gerade etwas Schilda-mäßig. Es ist den Eltern überlassen, ob sie ihre Kinder zur Schule schicken, aber anscheinend können auch SL entscheiden, die Schulen nicht zu öffnen. Nun gibt eine Schule nach der anderen bekannt, dass sie keinen Unterricht am Mo. abhalten wird, die letzte jetzt aber mit der Begründung, dass zu viele KollegInnen kleine Kinder haben, deren Schule geschlossen bleibt ...:autsch:

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