Beiträge von Jule13

    Wird lustig...


    Ältere Lehrer sind als Risikogruppe raus, junge LehrerInnen müssen vermutlich ihre Konder zu Hause beaufsichtigen, da KiGa und Grundschule zu sind...

    Bin gespannt, was da als Lehrkraft in der Schule übrig bleibt.

    Das denke ich auch. Zumal wir im Abschlussjahrgang ein Fach haben, das zu 85% aus KollegInnen aus der Hochrisikogruppe besteht. Wenn man die Klassen dann auch noch getrennt unterrichten soll, dann fällt das Konzept zumindest bei uns in sich zusammen.

    Mein Sohn sieht gestern eine Schlagzeile im Internet:„Ostern ohne Eier“, liest die vor und sagt trocken: „Bei uns heißt das ‚Ostern ohne Verwandte‘“.

    Meine Kinder stecken den Lock down wirklich gut weg und sind meistens gut gelaunt. Das war das erste Anzeichen von echtem Unmut.

    Ich bin nicht der Typ dafür, andere zu verpfeifen. Aber grundsätzlich ist das Brechen von Regel derzeit hochgradig unsozial. Der Shut down kostet nach neuesten Rechnungen in etwa so viel wie weiland die Wiedervereinigung. Das darf einfach nicht umsonst gewesen sein! Ich kann jeden verstehen, der Mitmenschen verpfeift, die das nicht verstehen wollen. Es ist unser aller Gesundheit und unser aller Existenz.

    Das war an der Grundschule meines Großen auch so. Und nach der neuen Datenschutzverordnung und einem Lehrerwechsel durften wir die private E-Mail-Adresse der Klassenlehrerinnen nicht erfahren. Eine Dienstadresse konnte die Kommune nicht zur Verfügung stellen. Die Schulleiterin war schon froh, dass die marode Telefonanlage innerhalb von 14 Tagen repariert wurde, nachdem sie komplett ausgefallen war.

    Versucht mal, so zu kommunizieren, vor allem, wenn die Sonderpädagogin der Meinung ist, ihre Dienstzeit ende um 14 Uhr. Und zwar ausnahmslos.


    goeba

    Mein Großer ist Förderschüler.

    Spannend finde ich als Mutter die Tatsache, dass meine Kinder zu Hause viel mehr schaffen als in der Schule, obwohl sie sich nicht überarbeiten. Und das haben sie selbst bemerkt! Sie haben beide innerhalb von zwei Wochen jeweils einen ganzen Schnellhefter bis oben hin gefüllt.

    Und sie schreiben beiden viel deutlicher als am Anfang (Jungs ...) und machen weniger Fehler.

    Ist Schule wirklich derart ineffektiv?? Ich bin in beiden Rollen wirklich überrascht.

    Ich finde es spannend, zu beobachten, bei wie vielen von meinen Schülern sich Homescooling als merklich vorteilhaft herausstellt. Einige, die sonst eher langsam und unkonzentriert arbeiten oder gar in höherem oder geringerem Maße Arbeitsverweigerung betreiben, liefern mir richtig brauchbare Ergebnisse. Und diese Ergebnisse sehen nicht so aus, als hätte jemand anderes diktiert. Und: Sie kommen auch von Schülern, sie zu Hause null Unterstützung bekommen.

    Da werde ich, wenn der Schlamassel vorbei ist, dringend nachforschen müssen, wie ich diese erfreuliche Entwicklung am Leben halten kann.

    Nein, samu, das ist seit längerem schon gängige, gewollte Praxis, die von einigen Schulleitungen inzwischen ebenfalls praktiziert wird: Man reicht die Verantwortung einfach nach unten durch. Ist man fein raus und kann den schwarzen Peter notfalls dem Entscheider unterschieben, der praktischerweise auch noch deutlich schlechter bezahlt wird als man selbst.:aufgepasst:

    Die Fragen, die Flipper oben formuliert, sind mir aber auch schon durch den Kopf gegangen. Sobald die Schule wieder geöffnet ist, wird es keinen sinnvollen Infektionenschutz geben, es sei denn, man zieht alles zeitlich und räumlich stark auseinander.

    Klar kann man Schichtbetrieb machen (in reduziertem Umfang), aber wir werden es nicht schaffen, die Kinder so voneinander zu trennen und zu überwachen, dass sie sich nicht zu nahe kommen.

    In Klassen, in denen mir Gruppenarbeit um die Ohren fliegt, mache ich keine mehr. Wenn Du das Gefühl hast, es sei in einer Klasse zu gefährlich, um Experimente mit gefährlichen Geräten zu machen, dann lass es. Erkläre es den SuS ruhig.

    Ich hatte auch schon eine Klasse, mit der ich einen Ausflug, den ich zu einem bestimmten Thema in jeder Klasse mache, einfach nicht gemacht habe. Ich hatte das Gefühl, dass ich mit denen nicht vor die Tür gehen konnte, also habe ich das gelassen.


    Ich möchte mich aber doch ganz entschieden dagegen wehren, dass hier das Gerücht verbreitet wird, an Gesamtschulen sei kein geregelter Unterricht möglich. Das stimmt so pauschal einfach nicht. Genauso, wie nicht stimmt, dass Gymnasium automatisch den Lehrerhimmel bedeutet.

    Ich arbeite vor allem anders. Ob weniger, weiß ich nicht, vermutlich schon. Es fühlt sich stressiger an, weil ich im Home office noch meine beiden Kinder betreue und deren Schulaufgaben eng begleiten muss. Ich habe das Gefühl, ich müsste drei Dinge gleichzeitig machen. Dazu kommen noch Klausurstapel, die bis Anfang nächster Woche korrigiert sein müssen, weil ich dann Noten eintragen muss. Wie korrigiert man Aufsatzklausuren, wenn alle 2 Minuten ein Kind mit einer Frage zum Mathe-Arbeitsblatt neben einem steht?

    Vielleicht spielt es sich nächste Woche etwas ein und ich merke dann deutlicher, dass die Arbeitszeit geringer ist.

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