Beiträge von Jule13

    Unsere Kommunikationsplattform bietet nun eine Einbettung von jitzi an. Erstmal super, aber mit ipads klappt die Kommunikation schon mal nicht.

    Und ein Drittel meiner Schüler gibt an, dass Zoom bei ihnen nicht oder nur dann klappt, wenn sie ohne Bild teilnehmen.

    Es ist und bleibt Gewürge mit dem Video-Chat.

    So können wir das auch nächstes Schuljahr nicht verpflichtend machen.

    Ich denke auch, dass die Fallzahlen so niedrig sind, dass es eher Pech ist, wenn etwas passiert.

    Aber wenn, dann wird’s halt richtig übel, wie man in Göttingen und Leer gut sehen kann.


    So ist das Risiko gut beherrschbar, wenn sofort kompetent gehandelt wird. (Allerdings zweifle ich auch an der Kompetenz mancher Behörden ...)

    Gibt sicher beides.

    Allerdings finde ich die Forderungen vieler Eltern nicht zuende gedacht. Bei uns haben Eltern gefordert, dass wir jede Woche die Ergebnisse der Schüler einfordern und korrigieren und Unterricht per Zoom geben. Dabei ist denen aber nicht klar, dass an einer weiterführenden Schule jeder Kollege zwischen 100 und 240 SuS hat. Wenn man das jede Woche mit allen Kursen machen möchte und dazu auch noch Pläne und Anleitungen schreiben muss und dazu noch die eigenen kleinen Kinder zu Hause herumspringen hat (und noch Abiturprüfen und ZAPs), ist das einfach unmöglich.


    (Von Zoomkonferenzen ganz abgesehen, wenn wir schon in einer Kollegenkonferenz mit zehn Mann alle das Bild abschalten müssen, damit auch der Teilnehmer aus dem Peripherie-Dorf ohne Breitband teilnehmen kann.)

    An meiner Schule DURFTE niemand über 60 und/oder mit Vorerkrankungen kommen. Ausnahmen wurden vom SL unterbunden.

    Er wollte solche Diskussionen "Guck mal, die kommt, warum der nicht? ..." verhindern.

    Bei uns gab es aber auch so kein unangemessenes Gerede. Wir haben sogar sehr junge KollegInnen, die vorerkrankt sind. Die sind auch ganz selbstverständlich nicht gekommen. Da hat keiner gemotzt.

    Jetzt, da der ministeriale Erlass gestrichen ist, braucht man ein Attest. Von einigen KollegInnen weiß ich, dass sie jetzt wiederkommen. Einige werden aber sicher auch die Attestmöglichkeit nutzen, um sich zu schützen. Es steht uns nicht an, darüber zu urteilen, ob sich jemand dabei einen schlanken Fuß macht. (Sicher gibt’s die Verdächtigen auch. Aber wer weiß nun, ob sie nicht eben wegen div. Erkrankungen vorher schon nicht 100% geben konnten?)

    Das Problem sind nicht die Schulen sondern die Clubs und Partys am Abend von denen aus ein Jugendlicher dann das Virus tagsüber halt in die Schule tragen kann. Jetzt überlegen wir mal kurz gemeinsam, was gesamtgesellschaftlich wichtiger ist: Bildung oder Saufen?

    Na, saufen natürlich. Das ist unmittelbar wertschöpfend und erhält Arbeitsplätze. :cash:

    Ich bin seit über 20 Jahren Apple-Userin. Ich habe gar keinen Vergleich mehr. Die Windows-Emulation, die ich zweimal im Jahr auf einem Macbook laufen lasse, kann ich nicht einrechnen.

    Was mich an Apple - neben der wirklich problemlosen Bedienbarkeit und Fehlerarmut - begeistert, ist die Haltbarkeit. Meine Ersatzintervalle liegen im Schnitt bei neun Jahren.

    Ich arbeite nun seit einigen Monaten erstmals in meinem Leben ohne eine MS Office-Version und siehe da: Es geht. Und es geht sehr gut.


    Aber sagen, welche Welt die bessere ist, kann ich nicht. Mich nervt Windows, wenn ich es an Schulrechnern nutzen muss, aber die Schulrechner sind auch echte Möhren und mir fehlt die Gewohnheit.

    Um mal den Autoverkehr-Vergleich aufzugreifen:

    Ich hatte schon einen sehr beängstigenden Autobahnunfall, bei dem sowohl ich als auch der andere Verkehrsteilnehmer bei hoher Geschwindigkeit ziemlich abgeflogen sind. Der andere hat sich sogar mehrfach überschlagen. Wir sind beide mit eigener Kraft aus unseren Autos gestiegen und hatten bis auch ein paar Beulen und (ich zumindest) ein gewaltiges Schleudertrauma nichts. Dafür war in unser beider Autos alles an Sicherheitsvorkehrungen aktiv und ausgelöst. Es hat uns beiden das Leben gerettet.


    Ich fahre trotzdem wieder Auto, auch Autobahn. Bei einem Autokauf schaue ich jetzt aber genauer auf die Sicherheitsausstattung.

    Und ich weiß jetzt sicher, dass ein Unfall auch passieren kann, wenn man absolut alles richtig gemacht hat. Einfach so, aus heiterem Himmel, weil jemand anderes am Steuer eingeschlafen ist.


    Diese Erkenntnis finde ich wichtig. Klar kann ich mich jetzt an alle Abstands- und Hygieneregeln halten, aber es kann passieren, dass es jemand anderes nicht tut. Das hindert mich aber nicht daran, rauszugehen und mein Leben zu führen. Das Risiko kann ich wie beim Autofahren mit meiner Achtsamkeit reduzieren, muss aber akzeptieren, dass ich es nicht alleine in der Hand habe und ein Restrisiko bleibt.

    Jetzt in der Corona-Zeit haben sich Schüler und Eltern, die ein dringendes Anliegen hatten, per Mail gemeldet und ich habe je nach Anlass entweder angerufen oder einen Zoom-Link geschickt. Wenn’s nur eine Frage nach Infos war, habe ich per Mail geantwortet. Bisher waren alle damit zufrieden.

    Ich finde, man kann auch professionell emotional sein. Man kann schon zeigen, dass man Empathie besitzt und dass einem das Kind am Herzen liegt und man an einer Lösung ehrlich interessiert ist. Man sollte aber nichts persönlich nehmen. Eltern haben nichts gegen uns als Menschen, sondern gegen uns in unserer Rolle. Gerade auch Eltern, die schwierige Kinder haben oder selbst eine schierige Schullaufbahn hatten. Deren Emotionen liegen in Erlebnissen begründet, mit denen wir nichts zu tun hatten.

    Möglicherweise merkst Du im Umgang mit ihnen aber auch nichts und sie verhalten sich Dir gegenüber ganz anders.

    Alles schon erlebt.

    Die richtige Gesprächstechnik ist dabei auch immer sehr hilfreich.

    An Eurer Stelle würde ich mich darüber ganz derbe beschweren.

    Kann doch nicht sein, dass einzelnen Eltern auf Anfrage konkrete Beschlüsse mitgeteilt werden, die die Schulen noch nicht haben!

    Das Ministerium braucht dringend einen Coach für Amtsverfahren und Öffentlichkeitsarbeit.


    Humblebee

    Das Schreiben gilt für Niedersachsen.

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