Beiträge von Jule13

    Ich habe schon an zwei Gymnasien gearbeitet, die sich sehr viel stärker voneinander unterschieden haben als das letzte Gymnasium von meiner jetzigen Gesamtschule. Ist nicht alles Gold, was glänzt.

    Auch ich hätte während des Refs solche Posts geschrieben wie der Fallen Angel. Zur Gesamtschulplanstelle bin ich gekommen wie das Kind zum Bade. Ich habe den Vertrag mit Bauchschmerzen unterschrieben. Zwei Tage später habe ich ein Angebot eines altsprachlichen Elitegymnasiums im Nachbarbundesland bekommen und mich grün und blau geärgert.

    Jetzt arbeite ich seit fast zehn Jahren an meiner Gesamtschule. Und auch wenn ich einige Gründe zum Meckern habe - mich zieht nix mehr ans Gymnasium. Ich war dann doch von Anfang an begeistert und überzeugt vom Konzept meiner Schule und bin schnell hinein- und inzwischen sehr mit ihr verwachsen.


    Es lohnt sich, den Schritt ins Unbekannte zu wagen. Nur Mut.

    Wenn ihre Tochter positiv ist, ist sie doch aber Kontakperson 1.Grades? Aber du meisnt wahrscheinich den Zeitraum zwischen Verdacht/Test und Testergebnis, oder? Das finde ich in der Tat auch nicht nachvollziehbar, zumal wenn schon eindeutige Symptome vorliegen. Ich glaube als Elternteil würde ich in so einem Fall (also hohe Wahrscheinlichkeit, dass ich mich angesteckt habe/ eindeutige Symptome) mein Kind auch einfach zu Hause behalten, solange ich noch keine negatives Ergebnis habe. Ich glaube nicht, dass sich die Schule da beschweren würde (ich finde, da kann sie eher dankbar sein) und kontrollieren tut es auch keiner.

    Ich bin mir sehr sicher, dass meine Schulleitung die Kollegin ausgeblockt hätte, ganz egal, was das GA davon hielte.

    Ich finde es unmöglich, dass die Entscheidung an der einzelnen Lehrkraft hängen bleibt. Das ist ein klassischer Fall davon, Verantwortung von oben nach unten durchzureichen. Hier muss eine Schulleitungsentscheidung für die ganze Schule her. Darauf solltet Ihr bestehen und den Lehrerrat mit einbeziehen!

    An meiner Schule haben alle durchgängig Masken getragen (einstimmiger Schulkonferenzbeschluss mit sehr hoher Akzeptanz), auch an den Sitzplätzen. Wir hatten allerdings auch immer alle Fenster und Türen weit geöffnet und vor jedem Raumwechsel die Tische mit Seifenlauge abgewischt.

    Bisher hatten wir keine Klasse in Quarantäne. Alle Reihentestungen des Kollegiums waren negativ. Viele andere Schulen unserer Kommune hat es derweil getroffen.

    Es gibt in NRW ein ausgeprägtes Gefälle zwischen Fachleitern SII und allen anderen.

    Nur Fachleitung SII ist ein Beförderungsamt, und zwar A15. Die Unterrichtsverpflichtung bemisst sich an der Anzahl der Referendare, die man betreut. An meiner Schule sind einige Fachleiter tätig - die meisten davon haben gar keinen eigenen Unterricht mehr.

    Die Fachleitung in den anderen Professionen ist quasi ein Ehrenamt. Man erhält Unkostenerstattung und einige Entlastungsstunden, die die Mehrarbeit aber nicht aufwiegen. Dass so eine Tätigkeit nicht sonderlich begehrt ist, dürfte logisch sein. Dafür haben z.B. die Studienseminare SI in NRW nicht wie die SII-Seminare den Ruf, Sammelbecken menschlicher Abgründe zu sein, denn diejenigen, die den Job machen, machen ihn i.d.R. aus ehrlicher Überzeugung und nicht wegen A15 oder Unterrichtsflucht.

    Ich bereue bisher noch nicht, Lehrerin geworden zu sein. Ich fühle mich zwar seit Beginn sehr belastet, sehe aber auch die Früchte meiner Arbeit. Schüler und Eltern begegnen mir ganz überwiegend wertschätzend und bei den wenigen, die das nicht tun, muss ich es nicht persönlich nehmen.


    Ich habe in den letzten Jahren festgestellt, dass die Bedingungen im Kollegium und das Verhalten der Schulleitung eine sehr große Bedeutung für meine gefühlte Belastung haben. Mein Engagement hat merklich nachgelassen, seit wir eine neue Schulleitung haben, die sich für die Belange ihrer Kollegen nicht interessiert und durch ein ausgeprägtes Nichtleitungsverhalten dazu beiträgt, dass Bemühungen und Engagement ins Leere laufen, und ein hohes Maß an Mehrarbeit generiert wird. Die jungen KollegInnen, die in den letzten Jahren zahlreich eingestellt wurden, sind an einem Miteinander so wenig interessiert, dass wir älteren KollegInnen uns inzwischen fragen, ob wir von den Seminarfachleitern systematisch schlecht gemacht werden.


    Ich merke, dass mich das zunehmend in eine Dienst-nach-Vorschrift-Haltung treibt, die meinem Arbeitsethos nicht entspricht. Aber noch habe ich die Hoffnung nicht aufgegeben, dass sich die Situation irgendwann wieder bessert.

    Bei den derzeitigen Fallzahlen tippe ich darauf, dass zumindest in meiner Klasse einige SuS nicht im Präsenzunterricht erscheinen werden (ernsthafte eigene Vorerkrankungen oder bei den Eltern).

    Schade, dass meine Kommune es in den Monaten seit April nicht hinbekommen hat, meine Schule mit Breitbandanschluss und flächendeckendem WLan zu versorgen, und in einem Rundschreiben ausdrücklich darauf hingewiesen hat, dass es einen(!) Experten gebe, der Luftfilter an Schulen für sinnlos hält, nachdem eine Elterninitiative solche für ihre kleine Grundschule angeschafft hatte.

    Und wenn nach den Ferien der Lockdown kommt, ist - zumindest bei uns - nix besser oder auch nur anders. Nichts hat sich getan, außer dass viele schöne Lippenbekenntnisse und Versprechen gegeben wurden. Weder können wir mit der Infrastruktur und Technik im Schulgebäude Fernunterricht realisieren noch haben unsere bedürftigen Schüler inzwischen das vom Land versprochene Endgerät erhalten.


    Aber Hauptsache, wir haben immer schön Tische gewischt.

    Ich bin zu Beginn meines Studiums noch gependelt, habe das aber schnell drangegeben und in Kauf genommen, in einer üblen Absteige unterzukommen. Man musste schon am Ort wohnen, allein weil es damals auch universitäre Abendveranstaltungen, aber noch keine Nachtzüge gab. Später bin ich dann mit meinem heutigen Mann zusammengezogen, den ich tatsächlich mit über 30 aus seinem Elternhaus gezogen habe. :pfeif:

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