Beiträge von FLIXE

    Liebe Kollegen,


    danke für euren Zuspruch!!! Ja, die Atmosphäre war heute wirklich schlecht :(. Der Tag fing schon besch***en an, da ich seit gestern Halsschmerzen habe und einem natürlich sofort viele Gedanken durch den Kopf schießen. Ich messe fast stündlich Fieber und habe Angst, mich infiziert zu haben... Da ich alleinerziehend bin und der Papa das Kind im Moment nicht abholt (er hat Angst sich zu infizieren :angst:), macht es nicht leichter.


    Ich glaube, ich habe eine Menge Druck. Mein Sohn hat eine Woche nach den Faschingsferien die Schule gewechselt, da es an seiner Montessorischule keinerlei Kontinuität gab auf Grund vieler psychisch erkrankter Lehrer. Er hat also eine Woche die wirklich nette Dorfschule besucht, bevor jegliche Kontinuität wieder Flöten ging. Klar, das konnte natürlich keiner wissen.


    Er ist jetzt also neu in der Klasse und da will man es natürlich besonders gut machen. Ich will ihm ja einen guten Start ermöglichen. Die neue Lehrerin hat nur eine Liste an vielen vielen Aufgaben für die 3 Wochen mitgegeben. Seitdem haben wir hier nichts mehr von ihr gehört... Für meinen Sohn sind das extrem viele Aufgaben, vor allem, da ihm das Schreiben noch schwer fällt und er die Schreibschrift umlernen wollte. In Mathe ist er dagegen ein Überflieger und hasst es, diese ganzen Aufgaben ins Heft zu pinseln.

    Ich habe ein paar nette Arbeitshefte bestellt, um wenigstens für etwas Abwechslung zu sorgen. Zusätzlich gibt es bei uns Sport, Kunst und Sachunterricht für die Motivation und seine Interessen.


    Dazu kommt, dass ich ja Lehrerin bin und da muss das doch klappen :grimmig:. Es frustriert mich, dass ich ihn nicht begeistern kann wo ich es doch bei meinen Großen so gut kann. Dazu kommt das Pflichtbewusstsein... und dann geht es nur noch bergab.


    Danke auch für die Idee mit den kleinen Häppchen und den Zeiten. Wir haben das vor längerer Zeit schon mal so bei den Hausaufgaben gemacht und es hat sehr gut geklappt. In der Schule trödelt er ja auch nicht.


    Ihr habt mir viele gute Ideen gegeben und ich werde nun ab morgen versuchen, nach und nach etwas für uns zu verändern, sonst artet das hier nach noch einer Woche aus...


    Danke einfach nochmal fürs Zuhören / Zulesen!

    Bei unseren Förderschülern, die allerdings bei uns HS-, RS-Abschluss und Abitur machen können, besteht ja die Möglichkeit eines freiwilligen 10. Schuljahres, wenn laut Klassenkonferenz Aussicht auf Erfolg, d.h. ein deutlich besserer Abschluss, besteht. Danach können sie trotzdem noch den mittleren Abschluss dranhängen, was bei mir sehr viele wollen.


    In den letzten Elterngesprächen habe ich nur 2 Schülern diese Option empfohlen, weil sie vor allem mit dem Unterrichtstempo und dem Leistungsdruck der neuen Prüfungsordnung in BW überfordert sind.

    Nun bin ich ernsthaft am überlegen, ob ich diese Variante noch mehr Schülern empfehlen soll. Viele hätten den Abschluss nächstes Jahr gut geschafft, aber nur mit Präsenzunterricht und viel Zuwendung. Sie geben zu Hause ihr Bestes, aber es ist einfach nicht das gleiche wie in der Schule.


    Wenn die Schule nach den Osterferien noch länger geschlossen bleibt, ist das für einige Hauptschüler in BW bestimmt eine mögliche Option.

    Er ist 7.


    Wenn ich nicht daneben sitze, macht er genauso wenig. Eben habe ich gesagt, er soll die Tür zumachen, damit ich das Gespiele nicht mitbekomme. Dann rege ich mich nur für mich alleine auf.


    Wir machen seit 6 Stunden Hausaufgaben. Geschafft hat er: 3 Aufgaben im Sprachbuch, 1 Seite im Schreibschriftlehrgang und eine kleine Leseaufgabe zum Ankreuzen!

    Hallo liebe Kollegen,

    vielleicht können mir einige Grundschullehrer mal ein paar Tipps geben für unser Homeschooling zu Hause.


    Ich bin hier kurz vorm Ausflippen. Mein Kind arbeitet kaum und trödelt den ganzen Tag vor sich hin.


    Letzte Woche haben wir von 09:00 - 12:40 gelernt. Das waren 4 Schulstunden mit ganz viel Pause. Er hat in dieser Zeit kaum etwas geschafft. Obwohl ich auch Kunst, Sachunterricht und Anton eingebaut habe. Aber selbst auf Anton hat er keine Lust.


    Da ich heute Morgen einige Telefontermine hatte, konnten wir heute erst um halb eins mit den Schulaufgaben beginnen. Davor hat er den ganzen Morgen gespielt und ein bisschen Fernsehen geschaut.


    Nun sitzt er seit halb eins an den Hausaufgaben und trödelt vor sich hin. Er hat noch nicht mal Deutsch fertig ;(. Er arbeitet effektiv in 60 Minuten maximal 10 Minuten und verteilt diese Minuten aber schön auf alle 60 Minuten. Er sieht es ja auch ein, aber er konzentriert sich hier zu Hause NULL.

    Wir haben ein gemeinsames Arbeitszimmer und wenn ich mir das noch mehrere Tage anschauen muss, weiß ich nicht, was hier passiert :angst:. Jeden Tag fließen hier Tränen und es gibt Geschrei.

    Ich weiß, dass er Schreiben hasst, aber wenn er das nicht übt, wird es nie weniger anstrengend...


    Ich hatte soo gehofft, dass es besser wird, wenn es sich eingespielt hat, aber es wird immer schlimmer.


    Vor mir sitzt ein Kind, dass Schule und vor allem Deutsch hasst, unmotiviert verzweifelt ist. Ich sitze daneben und bin genervt und kann langsam nicht mehr freundlich bleiben. Wir schaukeln uns gegenseitig hoch.


    Habt ihr irgendwelche Tipps für mich, wie ich ihm helfen kann? Ich bin selber total unglücklich mit der Situation.

    Nein, das sind keine Grundschüler. Aber nur weil es auch Grundschüler gibt, heißt das ja nicht, dass es in der Sekundarstufe auch nicht funktionieren kann.


    Mich ärgert, dass der Plan meines Sohnes 14 GANZE Seiten mit Aufgaben im Sprachbuch (alles zum Schreiben!), 5 Seiten im Mathebuch, das 1x1-Heft fertig stellen, eine Buchpräsentation erstellen, jeden Tag 20 Minuten lesen und das Beenden des Schreiblehrgangs umfasst.


    Das ist kein PLAN! Da kann sich natürlich kein Grundschulkind strukturieren. Das mache ich dann hier... Dazu kommt dieses unglaubliche Getrödel, was mich als Mama tatsächlich in den Wahnsinn treibt. Denn der Druck ist hoch. Wenn wir die Aufgaben in den drei Wochen nicht schaffen, muss er in den Osterferien ran...


    In dieser Art hätte ich mir auch eines laues Leben machen können. Wie immer sind die engagierten Lehrer die Blöden...

    Anwesende fühlen sich jetzt bitte nicht angesprochen!


    Ich finde, das ganze ist so extrem lehrerabhängig! Und ja, ich bin auch der Meinung, dass es sich manche Lehrer ganz schön bequem machen. Das denke ich aber auch oft im Schulalltag vor Ort.


    Vielleicht liegt es daran, dass ich an einer Förderschule im Hauptschulzweig arbeite, schon in unserem Realschulzweig läuft es ganz anders... Aber ich habe einfach keine Möglichkeit nach "Friss oder stirb" zu arbeiten, da ich am Ende der Nahrungskette bin und meine Schüler behalten muss.


    Ich bin es also gewöhnt, meinen Unterricht so zu gestalten, dass meine Schüler ohne jegliche Elternmithilfe eine Chance haben. Und genau das mache ich jetzt auch. Ich gebe extra keine Wochenpläne, weil ich durch tägliche kleine Aufgabenpakete eher den Überblick behalte, wo sie Unterstützung brauchen. Ich achte allerdings darauf, dass von meinem Einstellen bis zur Abgabe mindestens 20 Stunden sind. Oft stelle ich abends (wegen der Serverprobleme) die Materialien ein und Abgabe ist am nächsten Abend um 18:00. Wenn das nicht klapp, auch egal! Dann halt später.

    Ich bin erreichbar und versuche nun sogar Videokonferenzen aufzubauen.


    Ich habe definitiv nicht weniger Arbeit, eher mehr. Da ich vorher schon alles korrigiert habe, ändert sich da nichts für mich. Das ist das Bonbon der Förderschullehrer. Ich habe eben nur insgesamt 27 Schüler in 4 Klassen.


    Dagegen sehe ich den Arbeitsauftrag meines Nachhilfeschülers. Die Eltern mussten ca, 50 Seiten Wiederholungsaufgaben zum Grundwissen in Mathe ausdrucken. Es gibt keinerlei Unterstützung oder Erreichbarkeit der Lehrer. Mein Nachhilfeschüler war nach zwei Seiten schon frustriert und alle sind genervt. Für die Mathelehrerin offenbar ein nettes Leben bis zu den Osterferien...


    Für die Grundschullehrerin meines Sohnes gilt das selbe. Es gab einen Plan für drei Wochen. Er kann sich das nicht selbst einteilen, er kennt nicht alle Aufgabenformate und zu viel ist es ihm auch. Seit letztem Freitag haben wir aus der Schule nichts mehr gehört. Hier sind eindeutig die Eltern gefragt und obwohl ich Lehrerin bin und mein Sohn sich sogar einen Stundenplan gewünscht hat, ist es zunehmend nerviger. Es würde mich interessieren, was die Lehrerin gerade für ihr Gehalt macht.

    Ich muss sagen, so langsam spielt es sich bei mir ein und auch die Schüler gewöhnen sich an die neue Art zu arbeiten. Zumindest geraten sie nicht mehr bei jedem technischen Problem sofort in Panik und Verzweiflung.


    Viele meiner Schüler (Hauptschule 6, 7 und 8 nehmen die Aufgaben und auch die Abgabetermine wirklich ernst. Hoffentlich bleibt es so.


    Aber ich merke auch, dass gerade Hauptschüler mit schriftlichen Erklärungen und Anweisungen ohne persönliche Unterstützung nicht weiter kommen.


    Daher gibt es morgen in Klasse 8 eine Online-Unterrichtsstunde zum Thema Mathematisches Modellieren. Wir waren heute alle ganz aufgeregt, als wir uns endlich in Zoom hören und sehen konnten ^^.


    Ich weiß, dass viele KuK anderer Meinung sind, aber ich finde es für viele meiner Schüler sinnvoll, dass wir weiter im Stoff bleiben und auch weiter kommen. Zudem gibt uns das ganze Online-Beschulen auch eine gewisse Tagesstruktur.

    Ich bin mir auch sicher, dass die Jugendlichen doch ein bisschen was im Bereich ITG und Selbstständigkeit mitnehmen werden.


    Aber ich benote keine der abgegebenen oder auch nicht abgegebenen Aufgaben. Bei manchen Beiträgen hier hatte ich das Gefühl, dass nur neues Wissen vermittel wird, was auch abgefragt werden kann. Ich habe sichergestellt, dass alle die Möglichkeit haben, meine Materialien zu erhalten und mit mir zu kommunizieren (alle haben Smartphones und WLAN zu Hause) und die Konsequenzen spüren sie ja eh irgendwann. Allerdings weiß ich nicht, ob das Land BW eigentlich neue Lerninhalte erlaubt??? Ich arbeite ja an einer Privatschule und wir haben uns darauf geeinigt, dass wir auch inhaltlich weiterarbeiten werden.

    Mich nervt aktuell viel mehr dieses ganze Datenschutzgerödel. Ja Datenschutz ist wichtig, aber im Moment einfach nur hinderlich.


    Bei allen Apps und Programmen, die ich im Moment von meinen privaten Endgeräten nutze, muss ich immer Angst haben, dass ich irgendetwas Verbotenes mache. Sobald man What's App auf dem eigenen Handy hat, dürfte man ja noch nicht mal Kontaktdaten der Schüler auf dem Handy abspeichern :pfeifen:. Aber ehrlich, die Zeit für ausgedruckte Listen ist vorbei!


    Ich wünsche mir, dass hierfür endlich mal (nach Corona!) eine Lösung gefunden wird. Wenn das so weiter geht, funktioniert es irgendwann nur noch mit Dienstgeräten, weil ich diese ganzen Einschränkungen vom RP gar nicht auf meinen privaten Geräten will.

    Mir wurde von der Schule nun inofiziell Zoom Cloud Meeting genehmigt, da ich hierfür keine Handynummern der Schüler brauche.


    Allerdings habe ich mir die Zustimmung der Eltern per Mail eingeholt.


    Morgen werde ich zunächst versuchen, die Technik gemeinsam zum Laufen zu bekommen und dann am Freitag eine Unterrichtsstunde auszuprobieren. Ich träume ja schon lange von Unterricht auf meinem Sofa ;).


    Ach so, ich habe nur 9 Schüler und die 40 Minuten Zeitbeschränkung in der FreeVersion reichen mir erst mal dicke.

    https://howmuchtoiletpaper.com


    Wisst ihr Bescheid.

    Puuuhhh. Habs gleich mal getestet :pfeifen:.


    Da ich beim Hamstern zu langsam war, muss ich meine restlichen 12 Rollen zu Hause aufbrauchen. Ich war sogar grad zählen :staun:. Da fällt mir ein, ich hab noch zwei angebrochene...:D.


    13 Rollen werden bei uns zu Hause bei einem Erwachsenen (weiblich, braucht also mehr) und einem 7-jährigen (braucht offensichtlich kaum was und schüttelt ab) zwischen 104 und 208 Tagen reichen.


    Das schaff ich!!!!! :D:D:D

    Ich habe nochmal eine Frage an die ITler hier im Forum.


    Ich bräuchte nun doch eine Möglichkeit für Videokonferenzen mit meiner Klasse (9 Schüler). In Facebook lese ich immer wieder von Zoom. Ist das in Ordnung? Wie ist es mit dem Datenschutz? Dürfen wir es benutzen, wenn alle Eltern zustimmen? Skype scheint ja verboten zu sein...


    Kennt ihr eine Alternative?

    Doch, das habe ich ganz bestimmt Meerschwein Nele.


    Weil ich das begriffen habe, bleibe ich mit meinem Sohn derzeit weitgehend zu Hause. Ich kaufe maximal 1x in der Woche ein und bestelle mir ansonsten was wir brauchen.


    Zum Glück haben wir einen kleinen Garten vor dem Haus, so dass wir wenigstens etwas frische Luft bekommen, ohne jemanden zu gefährden.


    Ich unterrichte eine 8. Hauptschulklasse, die nächstes Jahr Prüfung machen will. Ich kann 3 Unterrichtswochen in den Hauptfächern nicht wieder reinarbeiten. Ich erwarte auch von meinen Schülern, dass sie Rücksicht nehmen, weitgehend zu Hause bleiben und niemanden gefährden. Trotzdem möchte ich nicht, dass sie keine Chance mehr auf einen guten Abschluss haben.


    Ich bin der persönlichen Meinung, dass der Lösungsweg meiner Schule und mein eigener Weg mit Sicherheit nicht der schlechteste Weg sind, aus der Situation das Beste zu machen! Da ich als alleinerziehende Mama auch gerne weiter bezahlt werden möchte, muss ich eben auch irgendwie weiter für mein Geld arbeiten. Das tue ich auf diesem Weg, denn es sind einfach keine Corona-Ferien!


    Durch das Vertrauen meiner Schulleitung dürfen bei uns ALLE Lehrer und Erzieher von zu Hause arbeiten und gefährden somit viel weniger Menschen.


    Ob meine gestellten Aufgaben nun Haus- oder Schulaufgaben sind, ist mir ehrlich gesagt egal...


    Ach ja, ich benote gar nichts. Denn das aktuelle Arbeitsverhalten spiegelt das schulische Arbeitsverhalten ziemlich, so dass meine Noten im Moment wahrscheinlich auch den Noten zwischen September und März entsprechen würden.

    Die Schüler, die die in der Schule gegebenen Hausaufgaben zu Hause nicht erledigen, ...


    Also die Schüler, die auch vorher grundsätzlich zu Hause nichts für die Schule gemacht haben, sind hier gemeint.

    Bei uns stellen die Lehrer täglich bzw. nach Anzahl der Wochenstunden im Fach oder auch seltener Aufgaben auf eine Lernplattform, die von den Schülern bearbeitet werden sollten.


    Zwischen 09:00 und 13:00 sind alle Kollegen auf verschiedenen Kanälen ansprechbar, bei Teilzeit entsprechend seltener. Die Schüler können die Aufgaben auf der LPF kommentieren, uns E-Mails schreiben und z.T. mit Kollegen per Hoccer oder Telefon kommunizieren. Außerhalb dieser Zeit korrigiere ich und bereite neue Lernaufgaben vor. Wenn vormittags Zeit ist, mache ich dies auch vormittags.

    Da ich aber auch noch meinen Sohn (2. Klasse) nebenher beschulen muss, geht vormittags nur die aktive Schülerbetreuung und die Betreuung meines Sohnes.

    Zusätzlich müssen alle fehlenden Schülerberichte bis zu den Osterferien eingereicht werden.


    Im Gegenzug haben wir Lehrer keine Präsenzzeit an unserer Schule. Man vertraut uns, dass wir unsere Arbeit erledigen. Über die Plattform kann die Schulleitung natürlich schon kontrollieren, wer etwas arbeitet.


    Nach drei Tagen stelle ich fest, dass es langsam läuft. Die Schüler, die auch in der Schule fleißig und motiviert sind, bearbeiten die Aufgaben sehr zuverlässig, kommunizieren rege mit mir, stellen Fragen und schicken zuverlässig Fotos ihrer Arbeit bis spätestens zum Abgabetermin.

    Die Schüler, die auch in der Schule keinerlei Hausaufgaben machen und kaum etwas arbeiten, habe ich digital nicht erreichen können, obwohl jeder ein internetfähiges Handy von ihnen hat.


    Von den Eltern erwarte ich grundsätzlich keine Hilfe / kein Lehrer-Spielen. Sie sollen ihre Kinder lediglich daran erinnern, dass es immer noch Schule gibt. Für Fragen und Korrekturen aller Art, stehe ich, wie gesagt, zur Verfügung.


    Natürlich ist es nicht optimal und ja, es ist deutlich mehr Vorbereitungsaufwand (zumindest für mich) als für normalen Unterricht. Aber es wird und ich bin stolz auf die meisten meiner Hauptschüler, dass sie es so gut mitmachen.


    Probleme macht mir da eher, dass das Belwue ständig nicht funktioniert oder die Klett-Seite heute morgen nicht erreichbar war...

    Nein, werden sie nicht.


    Ich arbeite an einer staatlichen Ersatzschule in einer Kleinstadt im Ostalbkreis. Hier haben am Montag viele Schule (staatlich und privat) nach Rücksprache des Bürgermeisters mit dem Kultusministerium bereits am Montag zugemacht oder nur noch kurz geöffnet um die letzten wichtigen Infos und Materialien zu verteilen.

    Ach so, bei uns deckt die Leitung den ganzen Kram auch. Hier wird niemand aussortiert und auf eine passende Schule geschickt, auch wenn es noch so viel Sinn machen würde.


    Den L-Zweig hat sie auf massiven Druck des Kollegiums initiiert. Sie selbst wollte den nicht.

    Hey Frapper,


    da ich ja auch an einer Hörgeschädigtenschule arbeite, kenne ich diese Probleme sehr gut. Meiner Meinung nach sind dies typische Sonderpädagogen- und Weltverbessererprobleme.


    In unserem Förderzentrum haben wir einen KIGA. Der wird allerdings nur noch von mehrfachbehinderten hörgeschädigten Kindern besucht. "Normale" hörgeschädigte Kinder gehen in den wohnortnahmen KIGA und werden von unserer Frühförderung betreut. Ich kann verstehen, dass man sein Kleinkind nicht täglich 1 Stunde +/- mit dem Bus in den KIGA schickt, wenn es auch anders geht. Diese Eltern fördern aber in der Regel auch sehr intensiv im häuslichen Umfeld.


    Dann kommt die Einschulung. Da immer mehr hörgeschädigte Kinder die wohnortnahe Regelschule besuchen, wird um jeden Schüler gekämpft. Hier geht es auch um Klassenbildung und Gelder. Also werden alle KIGA-Kinder bei uns ins erste Schuljahr eingeschult. Welche Granaten das z.T. sind, weiß man schon lange vorher und man weiß auch schon lange vorher, dass diese Kinder mehrfachbehindert sind... Für die Eltern kommt noch dazu, dass Hörgeschädigtenschule in der Nachbarschaft viel besser klingt als Schule für Geistig- oder Lernbehinderte. Was sollen denn da die Nachbarn sagen?


    Wie befürchtet bestätigt sich dann alles im Laufe der ersten beiden Schuljahre. Da Sonderschullehrer aber grundsätzlich sehr sozial und positiv eingestellt sind, wird kein Kind "aussortiert". Eigentlich dürften wir diese Kinder gar nicht unterrichten, da wir keinen Zweig für Lern- oder Geistigbehinderte haben. Machen wir trotzdem und bewerten dann einfach unter der Hand zieldifferent. Das Schulamt störts nicht, weil diese Problemkinder unter sind und die Eltern glücklich = keine Probleme fürs RP.


    Die Lernschwierigkeiten ziehen sich durch bis 5 Jahre Grundschule beendet sind. Dann gehen sie in eine Hauptschulklasse und werden dort weiterhin unter der Hand zieldifferent unterrichtet. Nach Klasse 8 beraten wir dann die Eltern, dass sie besser erst gar nicht zur Hauptschulabschlussprüfung antreten sollen, weil sie zu 100% durchfallen werden. Wenn sie "nur" lernbehindert sind, schicken wir sie dann ins VAB ins Berufsbildungswerk. Wenn sie eigentlich geistig behindert sind, versuchen wir so in Klasse 8 noch schnell den Förderbedarf GB dazu zu bekommen, damit die Kinder unter sind.


    In den nächsten Jahren sollen wir endlich auch die Berechtigung für Lernhilfe-Klassen bekommen. Eigentlich könnten wir dann endlich nach Leistung trennen und in den L-Klassen lebenspraktischer arbeiten. Viele meiner Kollegen haben aber ein großes Problem damit, Kindern schon in den unteren Klassen einen Förderbedarf Lernen / geistige Entwicklung zu attestieren, da man ihnen ja so Lebenschancen nimmt. Der echte Sonderpädagoge glaubt halt noch an die Erleuchtung im Laufe des Schullebens.


    Natürlich gibt es hirngeschädigte Kinder (z.B. frühkindlicher oder pränataler Schlaganfall, genetische Krankheiten, etc...). Wenn diese Kinder als entwicklungsverzögert bei den U-Untersuchungen aufgefallen sind, wurde weiter getestet und ggf. ein IQ-Test gemacht. Bei einem IQ unter 75 war das dann eben geistig behindert. Wenn die Kinder dann im KIGA und in der Schule annähernd gute Leistungen bringen, wird man am IQ-Test zweifeln und den Förderschwerpunkt ggf. anpassen.
    Mich nervt dieses Gutmenschentum fürchterlich. Alle sind gleich, niemand darf irgendwie benachteiligt werden. Man darf aber auch niemandem sagen, dass es halt nicht reicht. Leistung und Anstrengungsbereitschaft scheinen generell verpönt zu sein. Was stellt sich denn deine Kollegin vor, wo die Reise hingehen wird, wenn es schon am Schulanfang schief läuft? Es gibt eben Rahmenpläne und wenn man da nicht die Mindestanforderungen mit ausreichend erfüllt, dann kann man eben nicht mehr nach dem Regellehrplan unterrichtet werden. Ende.

    Vielen Dank für die vielen interessanten Ansichten. Mir war schon klar, dass es da keine einstimmige Meinung geben wird.


    Ich gehöre auch zu den ehemaligen Schülern, die es ohne große Anstrengung durchs Abitur (und später sogar durchs Studium) geschafft haben. Aber auch ich hätte vielleicht mit etwas mehr Anreiz, bessere Abschlussnoten geschafft und vor allem auch ein besseres Lernverhalten haben können.
    Das ich nicht gezielt lernen kann, macht mir oft zu schaffen.


    Ich glaube, man muss bei dieser Frage zwischen Pflichtaufgaben und zusätzlichen Übungs- / Fleißaufgaben unterscheiden.


    Belohnungen für Hausaufgaben oder Aufgaben in der Schule halte ich ebenso für kontraproduktiv. Diese Dinge gehören, wie auch Zähneputzen, zum Kinderleben (leider) dazu.
    Ich glaube aber immer noch, dass man zusätzliches Üben / besonderes Bemühen o.ä. durchaus belohnen kann. Allerdings würde ich das immer am individuellen Kind festmachen. Da kann eine 3 je nach Kind genauso wie eine 1 belohnt werden.


    Zu meinem Kind: Er tut sich sehr schwer mit Anstrengung. Da geht er lieber in eine typische Vermeidungshaltung. Na ja, meine Wohnung war auch noch nie so sauber wie in Prüfungszeiten... Er erledigt seine Pflichtaufgaben zuverlässig, da er keinen Ärger kriegen will.
    Natürlich reicht das alles. Aber auf der anderen Seite findet er Schreiben/Deutsch furchtbar ätzend. Ich habe ihn über Monate "gezwungen", Lesen zu üben. Manchmal hat es dafür auch Belohnungsanreize gebraucht. Heute geht das Lesen immer leichter und langsam, sehr langsam, merkt er, dass sich die Anstrengung lohnt. Beim Schreiben ist das doch genauso. Je mehr er übt, desto leichter wird es ihm fallen und desto leichter wird er es in seinem Schulleben haben. Lesen, zügiges Schreiben und Kopfrechnen sind nun mal extrem wichtige Basisfertigkeiten.
    Ich habe meine Klasse damals in Stufe 5 vier Wochen lang abschreiben / schnell schreiben üben lassen. Sie haben mich gehasst. Heute läuft schnelles Abschreiben von der Tafel entspannt und problemlos. Neue Schüler in unserer Klasse tun sich da oft sehr schwer und sind zu langsam.

    Interessant wird es für mich an dieser Stelle, wenn man betreuungsbedürftige Kinder hat. Wie lange muss da der Vorlauf sein?


    Also ich bekäme nicht sicher mit 1 Woche Vorlauf, oder sogar nur 1 Tag, eine durchgängige Betreuung für mein 7-jähriges Kind organisiert. Dazu bin ich alleinerziehend. Sollte mir mein Schulleiter dies als Dienstanweisung geben, muss ich leider auch krank werden.


    Wir fahren im Sommer auch für 9 Tage auf Klassenfahrt. Natürlich fahre ich da mit. Ich freue mich sogar drauf. Aber hier kann ich mit fast einem Jahr Vorlauf alle privaten Notwendigkeiten organisieren.

    Und wenn die nicht intrinsisch motiviert sind, dann ist der Lehrer Schuld. Hätte der seine Planung mal an den Schülern ausgerichtet und sie alle da abgeholt, wo sie stehen...


    Ich stelle also fest, wir alle arbeiten mit extrinsischer Verstärkung/Motivation.


    Ich würde tatsächlich auch oft gerne zu Hause bleiben, wenn ich trotzdem Geld bekäme. Oder nur die schönen Seiten des Berufs mitnehmen. Bei den unschönen Dingen motiviert mich mein Gehalt doch ganz schön morgens aufzustehen.


    Ich weiß, dass mein Sohn irgendwann nicht mehr das üben wird, was ich ihm sage. Vielleicht gehört das Üben/Lernen bis dahin aber einfach dazu, so dass er sich mit zunehmendem Alter damit leichter tut.


    Bei meinen Jugendlichen steht und fällt es wahrscheinlich wirklich auch mit der Beziehungsebene. Meine Klasse und ich haben eine super Beziehung und dementsprechend ist es ein Geben und Nehmen. Ich kann mich im vierten Jahr zu 99% auf sie verlassen. Heute bin ich krank und habe wegen Medikamenten gestern Abend verschlafen. Um 08:40 (8:10 fing meine Stunde) war in der Schule noch nicht aufgefallen, dass ich fehle. Später hat man sie arbeitend gefunden :engel: ...

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