Beiträge von FLIXE

    Es ist auch logisch, dass es im Moment kaum ein Infektionsgeschehen in Schulen gibt, da es überhaupt nur noch sehr wenige Infizierte in Deutschland und wahrscheinlich auch in der Schweiz gibt. Es gibt also extrem wenige infizierte Kinder, die in eine Kita oder in eine Schule gehen.


    Wir wissen auch, dass nicht jeder Infizierte gleich ganz viele andere Menschen infiziert. Wir wissen aber eben nicht, wie man zu einem Superspreader wird.


    Es dürfte also wesentlich interessanter sein, was passiert, wenn viele Familien aus dem Sommerurlaub zurückkommen und darunter prozentual gesehen auch mehr infizierte Kinder sein könnten. Da es dann aber keine Schulschließung sondern eine komplette Schulöffnung geben wird, wird es eben in Schulen auch zu Infektionen kommen. Großstädte werden wohl eher betroffen sein.


    Es muss auch einen Unterschied zwischen schwedischen und israelischen Schulen geben. Hier sollte man ansetzen und vor allem das Infektionsgeschehen in israelischen Schulen viel genauer untersuchen und beschreiben.

    Natürlich haben sich Kinder während der Schulschließung weniger infiziert. Das lässt sich aber eher durch die Alltagsgestaltung als wissenschaftlich erklären.


    Mein Kind hatte ab dem Zeitpunkt der Schulschließung fast keine sozialen Kontakte mehr. Schule und Hobbies fielen komplett aus und Spielplätze waren geschlossen. Da wir uns an die Regeln gehalten haben, hat er auch lange keine Freunde getroffen. Ich war ebenfalls im Home-Office und nur zum Einkaufen unterwegs.


    Wo hätte er sich denn infizieren sollen?


    Jetzt geht er wieder zur Schule und seine Hobbies sind auch wieder gestartet. Zum Einkaufen nehme ich ihn auch hin und wieder mit und Freunde trifft er auch wieder.


    Natürlich steigt die Wahrscheinlichkeit jetzt deutlich an, sich zu infizieren. Und genau zu diesem Ergebnis werden wohl auch viele Studien kommen,

    Gestern habe ich mein persönliches Highlight der Coronazeit in einer Eltern-Gruppe bei Facebook gelesen. Ich weiß nicht, ob ich lachen oder weinen soll.


    Zitat: "Schulen haben ja nicht nur ein Bildungsauftrag, sondern auch einen Betreuungsauftrag! Dem sollen sie jetzt endlich mal wieder nachkommen!"


    Die schreibende Mutter war absolut davon überzeugt, dass die Betreuung ihrer Kinder im Schulgesetz aller Länder verankert ist und war empört darüber, dass die Schulen vor allem diesem Betreuungsauftrag seit Monaten nicht mehr nachkommen. Die Bildung schien ihr nicht so wichtig zu sein...

    Ja mei, es konnten früher schon nur die Kinder in die Schule gehen, die nicht auf dem Feld helfen mussten. Zum Feld kommen jetzt halt die Fleischfabriken dazu.

    Wenn man gewusst hätte, wie einfach das mit den Kindern ist, wäre es vielleicht auch mit der Erdbeer- und Spargelernte einfacher geworden. Kinder sind ja allein schon wegen ihrer Größe viel näher am Boden dran.

    Heute durfte mein Sohn zum ersten Mal wieder zu seinem Hobby gehen. Alle Kinder (5-7 Jahre) sind freudestrahlend mit etwas knappem Abstand in das Gebäude, habe sich am Eingang selbstverständlich die Hände desinfiziert und ihre Maske bis zum Übungsraum aufgesetzt.


    Alle Kinder waren glücklich und haben sich an den Einschränkungen (Maske, Händedesinfektion, Bewegung in festem Quadrat ;-)) null gestört.


    Wer hat gemeckert? Die Eltern! Die Kinder sahen nicht so unglücklich aus, wie die Eltern erzählt haben... Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit scheinen auch die bunten Masken keine größere Einschränkung zu sein.


    Vielleicht denken die Kinder auch einfach nicht den ganzen Tag nur an sich selbst.

    1. Ich erwarte, dass die Kostendämpfungspauschale in diesem Fall nicht gilt! Ja ja, ist Wunschdenken, ich weiß.


    2. Interessant wäre in diesem Fall, ob man mich zur Testteilnahme außerhalb zwangsverpflichten kann.

    1) Ich gehe davon aus, dass das Land bzw. meine Krankenkasse gemeinsam mit der Beihilfe diese Kosten übernimmt.


    2) Ein Mitarbeiter des Gesundheitsamts / der Corona-Testzentrale betreut wöchentlich eine bestimmte Anzahl an Lehrern und führt die Tests vor Ort durch. Beim Überprüfen des Impfstatus ging das auch wunderbar in der Schule für alle weiblichen Kollegen.


    3) Das ist als Lehrer nicht mein Problem.


    4) Das ist ebenfalls nicht mein Problem.

    @Wollsocken80 Ich bin gerade irgendwie zu den Videos deiner Schüler gelandet und finde den Originalbeitrag nicht mehr.


    Wow, das ist ja mal echt super cool. Bei allen Meinungsunterschieden wollte ein einfach mal ein Kompliment dalassen.

    Hast du das eingeführt, oder haben die Schüler das einfach selbst entwickelt?

    @Wollsocken80 Ich finde deinen Ton nicht fair!


    Jede Schulform hat ihre eigenen Belastungen. Du hast andere als ich. Vielleicht ist sie höher, vielleicht nicht. Ich kann und will es nicht einschätzen.


    Trotzdem weigere ich mich auf die Art zu unterrichten, dass ich eben nur das benutze, was da ist. Und mich dann auch noch als unkollegial bezeichnen lasse. Ich möchte guten und differenzierten Förderschul- und Hauptschulunterricht machen. ICH schaffe es nicht, ALLES selbst zu gestalten und vorzubereiten. Und die meisten meiner Kollegen in Deutschland wohl auch nicht, sonst würden wir nicht so viel privates Geld ausgeben. Oder sind wir alle schlechte Lehrer?


    Schön, dass das Onlinelernen bei dir mit den bereitgestellten Ressourcen klappt. Bei mir und vielen anderen ist es eben anders.


    Ich beschwere mich darüber, dass sich der Dienstherr immer wieder darauf verlässt, dass wir dummen und selbstlosen Lehrerinnen (meistens sind es ja doch die Frauen) immer wieder den Karren aus dem Dreck ziehen. Klar, sind wir selbst dran Schuld. Das sehe ich auch so. Aber ich will meine Schüler nicht ausbaden lassen, damit es mein Dienstherr irgendwann lernt. Denn meine Förderschüler sind mit Abstand die Schwächsten im System. Und ja, genau an dieser Stelle dreht sich das System im Kreis.


    Und das ich neben der schon schlechten Alltagsausstattung jetzt auch noch guten Online-Unterricht machen soll und will, lässt bei mir eben das Fass überlaufen. Wenn sich an meiner Schule ein Informatik-Kollege in den letzten Wochen nicht den Hintern aufgerissen hätte, würden wir immer noch die Aufgaben per Mail oder Post verschicken und kein gut funktionierendes Kommunikationssystem haben. Das mag für viele hier dann eben so sein, ich finde es extrem unbefriedigend.


    Ob ich die Adobe-Software brauche oder nicht, mag eine andere Sache sein. Aber eine gut funktionierende Lernplattform inklusive Chat- und Videosoftware vom Land mit passendem Server wäre halt schon mal angebracht gewesen. Und eine entsprechende Hardware-Ausrüstung ist doch seit vielen vielen Jahren auch nicht zuviel verlangt.

    Sissymaus Und du erstellst dein ganzes Material komplett selbst? Du gibst keinerlei Gelder für zusätzliche Kopiervorlagen oder Fördermaterialien aus? Das kann ich kaum glauben.


    Wenn du es schaffst, in deinen heterogenen Klassen sämtliches benötigtes Zusatzmaterial selbst zu erstellen und du dabei keine dauerhaften Überstunden machst, verneige ich mich tief vor dir (und das meine ihr ganz ehrlich!).

    Mein ursprünglicher Post geht ja auf das Online-Lernen in Corona-Zeiten zurück:


    Für mich gibt es da nur zwei akzeptable Lösungen:


    1. Der Dienstherr will, dass ich meiner Dienstpflicht weiterhin nachkomme und die Schüler unterrichte. Dafür stellt er für Lehrer und Schüler die notwendige Ausstattung zur Verfügung, d.h. Hard- und Software, die ausreichend funktioniert. Dazu gehören keine Server, die ständig wegen Überlastung zusammenbrechen!


    2. Der Dienstherr erkennt, dass eine digitale Beschulung aufgrund fehlender Voraussetzungen nicht möglich ist. Eine Beschulung kann daher nicht stattfinden. Dies vertritt der Dienstherr auch öffentlich selbstbewusst vor den Eltern. Diese Variante wird allerdings schwierig umzusetzen sein, da es bei uns ja ein Recht auf Bildung gibt. Allerdings wäre es die kostengünstigere Variante.


    Ich möchte diese Anweisung allerdings von oben! Das Problem des Alltagsunterrichts wird sich damit allerdings auch nicht lösen lassen. Ich weiß, dass ich für einige Lehrer ein Kollegenschwein bin. Aber die Verantwortung meinen Schülern gegenüber ist für mich momentan NOCH größer als die meinen Kollegen gegenüber.

    Und hier trennt sich der Gymnasiallehrer von den restlichen Schularten. Ihr habt einfach andere Voraussetzungen als in anderen Schularten.


    Ich habe heterogene Klassen mit 4 verschiedenen Lerngruppen bei nur 9 Schülern. Wenn ich da alles Material selbst erstellen würde... Damit diese Art Unterricht überhaupt funktioniert, braucht es enorm viel Material zum selbstständigen Bearbeiten, das am besten noch selbsterklärend ist.

    Ich bin sehr dankbar für die vielen vielen Materialien, die käuflich zu erwerben sind. Noch dankbarer wäre ich, wenn ich jährlich einen Betrag erhalten würde, für den ich oder von mir aus auch meine Schule Material kaufen könnte!

    FLIXE Du schiesst Dir mit der Einstellung 1. selber ins Knie und verdirbst 2. Deinen Kollegen die Preise. Das hat mit Berufs-Ethos nichts zu tun, das ist einfach ein höchst problematisches Verhalten.

    Diese Haltung kann ich leicht haben, wenn meine Schüler mit dem eingeführten Schulbuch klar kommen.


    Doof für alle benachteiligten und behinderten Kinder für die es keine guten Schulbücher gibt...


    Mit dieser Haltung wäre der Unterricht in Grund- und Förderschulen sehr sehr traurig.

    Natürlich weiß ich, dass ich daran selbst Schuld bin.


    Würde ich aber meine eh schon benachteiligten Schüler nur mit dem vom Schulträger zur Verfügung gestellten Material unterrichten, na dann gute Nacht.


    Mir ist auch völlig klar, dass die Politik gar nichts an dieser Situation ändern will, die ja schon Jahrzehnte hervorragend funktioniert. Ist es deswegen aber richtiger? Muss ich meinen Mund halten, weil ich selbst so doof bin?


    Ich kann nicht nach gutem und didaktisch modernem Unterricht, Differenzierung, Chancengleichheit und Inklusion schreien und meine Arbeitnehmer dann damit alleine lassen.

    Dann oute ich mich mal hier als auch eine der dämlichen KuK, die ständig Material und Ausstattung auf eigene Kosten anschaffen. Selbst Schuld sagt ihr? Da muss ich euch recht geben. Und natürlich gehöre ich auch zu den KuK, die ihre privaten Computer halbwegs illegal für die Schule nutzen.


    Ich glaube, dass ist ein Problem der "niedrigeren" Schularten. Dazu gehören vor allem Grundschullehrer, Hauptschullehrer und Sondersschullehrer. Wir arbeiten in der Regel mit Kindern, die entweder am Anfang ihrer Schulkarriere stehen und/oder gravierende Lernprobleme haben. Daraus ergibt sich, dass wir sehr oft zusätzliches Material (sowohl in Papierform wie auch Anschauungsmaterial) benötigen, um die Schüler angemessen und gut zu unterrichten und zu fördern. Dieses Material steht uns jedoch nicht zur Verfügung. Der Schulträger zahlt lediglich Schulbücher und evtl. Lehrermaterialien.

    Das reicht für unsere Schüler aber oft einfach nicht aus.


    Ich glaube, dass ist so eine Art "Sozialarbeitermentalität", die viele Lehrer dieser Schulformen einfach haben. Während viele Gymnasiallehrer wahrscheinlich dieses Lehramt gewählt haben, weil sie gerne Wissen vermitteln, haben die anderen ihr Lehramt gewählt, weil sie auch gerne mit benachteiligten Kindern arbeiten oder alle Kinder (GS) auf ihrem Weg ins Leben begleiten möchten. Diese Wahl ist völlig legitim und einfach abhängig von den jeweiligen Lehrerpersönlichkeiten. Bitte versteht diesen Satz nicht als Wertung über die jeweilige Schulart!


    Der Typ Sozialarbeiter (wie ich) fühlt sich den Schülern meist auf allen Ebenen sehr verpflichtet. Für mich bedeutet das, dass ich den eh schon benachteiligten Kindern und Jugendlichen eben noch mehr und besser helfen will. Daher gebe ich eben doch immer wieder mein privates Geld aus. Würde ich die Schüler ausschließlich mit dem mir zur Verfügung gestellten Materialien und Ausstattung unterrichten, wäre der Unterricht tatsächlich um einiges schlechter und die Lernergebnisse auch. Ich schaffe es auch zeitlich nicht, alles Material selbst zu erstellen und greife daher häufig dankbar auf die Materialien der Verlage zurück.


    Diesen Anspruch habe ich aber leider auch bzgl. der Online-Beschulung an mich. Es frustriert mich wieder mal, dass mein Arbeitgeber mich und meine Schüler nicht unterstützt, damit sie auch in dieser schwierigen Zeit gut lernen dürfen. Es ist also wieder einmal davon abhängig, ob ich einer dieser dämlichen Lehrer bin, der für den Dienstherr in Vorleistung tritt. Ich habe einiges an Material in den letzten Wochen angeschafft, was ich im Präsenzunterricht so nicht gebraucht hätte. Es hat den Kindern aber das Lernen zu Hause leichter gemacht als alleiniges Arbeiten mit dem Schulbuch (was der Dienstherr ja für ausreichend zum Lernen hält).

    Viele unserer Schüler haben andere Bedürfnisse als Gymnasiasten. Sie können nicht alleine mit Wochenplänen arbeiten, sie haben kein Internet und keinen Drucker usw.


    Zudem wünsche ich mir auch für mein Kind Grundschullehrer, die guten Unterricht machen und nicht aufhören zu basteln weil das Tonpapier leer ist. Dass dafür ein breiter Materialfundus notwendig ist, weiß ich. Und ich weiß auch, dass das viel privates Geld kostet.


    Ich bin einfach der Meinung, wenn der Dienstherr die Schulen seit Jahren etwas mehr unterstützen würde, wären jetzt gar nicht in dieser frustrierenden Situation. Und wenn ich überall lese, dass die Schulen die Digitalisierung verschlafen haben, dann stimmt das einfach nicht. Die Kultusministerien und die Länder haben die Digitalisierung verschlafen. Wenn ich digital arbeiten soll, muss dafür die entsprechende Ausstattung da sein. Ob ich digitalisierten Unterricht für sinnvoll halte, steht dabei auf einem ganz anderen Blatt.


    Wer guten Unterricht will (egal ob analog oder digital), muss auch die Ressourcen dafür bereit stellen. Und sowohl die Politik als auch die Gesellschaft wollen guten Unterricht für ihre Kinder.


    Wäre es in den letzten 12 Wochen nicht möglich gewesen in BW eine Firma damit zu beauftragen eine gut funktionierende einheitliche Lernplattform für alle Schulen zu entwickeln die der DSGVO genügt? Es hätte wohl eine Menge Geld gekostet, dass war Bildung wohl wie immer nicht wert...

    Weiß ich nicht, ob man das muss. Ich bin der Meinung, dass neue Dinge, die inhaltlich und methodisch den Stand von Mitte März übersteigen und unter den jetzigen Bedingungen nicht zu vermitteln sind schlichtweg warten können. Ich muss nicht die Quadratur des Kreises mit beschränkten Mitteln realisieren. Ich verlange das eigentlich auch nicht von Schulträger und Schulaufsicht. Mein Eindruck ist aber nicht, dass das auf Gegenseitigkeit trifft.

    Ich wäre grundsätzlich ebenfalls deiner Meinung, hätte damit erst mal kein grundsätzlich Problem und wäre auch nicht so frustriert,


    WENN diese Haltung eben auf GEGENSEITIGKEIT beruhen würde.


    Ich soll aber genialen Onlineunterricht machen ohne dass mir die Arbeitsmittel bereitgestellt werden. DAS frustriert mich! Und ja, das wird so erwartet, von Eltern und der Politik! Denn sonst hätten die Kultusministerien andere Entscheidungen getroffen. Sie wollen jetzt in dieser Zeit keinesfalls schlecht dastehen. Daher kommen die Lehrer wie immer als Sündenböcke gerade recht!

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