Beiträge von Flowerpower

    Hallo Demenz11,


    ich weiß nicht genau was mit "päd. Einführung" gemeint ist. Es gibt vom Seminar diesen Pflichttermin, jedoch gilt er nicht für SE, die schon unterrichten. Andererseits dauert es nur 1 oder 2 Tage, insofern keine vergeudete Zeit. Ich selbst war nicht da, weil ich nicht musste.


    Zu deiner Frage: Ich kenne nur von LOIS, dass oftmals eine Fachrichtung vorgegeben ist, die andere jedoch frei vom Bewerber / der Schule in Einklang gebracht werden kann. Ist in den Stellenanzeigen dann offen gelassen.
    An unserer Schule wird Physik jedenfalls kaum noch unterrichtet, mangels Lehrkräften. Glaube das wäre dann auch nur für die Fachoberschüler, davon gibts an BKs meines Wissens aber auch nicht so viele Klassen/Schülerzahlen.


    Viele Wege führen nach Rom :)

    Genau das Letztgenannte wird wohl der Knackpunkt sein.


    Im Moment studiere ich den sog. "Master Berufsbildung Maschinenbau". Man erhält als Abschluss den M.Sc. und das 1. Staatsex. Und es ist definitiv so, dass ich die Didaktik in meiner Prüfungsordnung als 100%iges Pflichtmodul stehen habe. Ebenfalls 100% Pflicht ist die Päda aus dem Bachelor nachzuholen, auch wenn man das erst erfährt, wenn man bereits immatrikuliert ist - wird so nachgeschoben.


    Glaub mir, ich habe mich sehr lange mit Prüungsämtern, den Lehrerausbildungszentren der Unis etc abgemüht.


    Da mein Studiengang aber auch eingestellt wurde und der richtige Master of Education kommt, ist auch dies wiederum Schnee von gestern. Wollte mit meinem Posting auch nur mal die Augen öffnen, dass der Rattenschwanz enorm lang sein kann . Wie bei mir halt 28 Prüfungen + OBAS obendrauf ...

    Hallo,


    ja ich hatte Teil 2 erst eingestellt, weil ich ja den Link im Thread1 brauchte ;)


    Also ich komme insgesamt auf 9 Maschinenbau-Prüfungen, 6 Prüfungen / Projekte / Ausarbeitungen Didaktik, Projektarbeit mit 200h Umfang, Masterarbeit über 1 Semester, plus den Päda-Bachelor mit 3 Modulen a 3 Prüfungen und 1 Modul mit 4 = 13.
    Insgesamt 28 Prüfungen, die im Masch.bau alle schriftlich, der Rest gemischt schr./münl. waren. Aber immer mit viel Lernen verbunden.


    Mit dem FH-Diplom kann man das 1. Staatsexamen nur mit dem Master machen.


    Ich wollte mit dem Thread mal wachrütteln. Heißt ja in der Presse immer "Seiteneinsteiger" seien so gesucht und würden mit Kusshand genommen. Stimmt auch, je nach Fächerwahl, aber man muss auch mal den Aufwand dabei beachten. Zumindest was den FH-Absolventen angeht, sind das harte Jahre.


    Als Uni-Absolvent hat man ja andere Richtlinien, z. B. die Berufserfahrung. Aber sonst der deutlich angenehmere Weg, glaube ich. :)

    Ausführlicher Erfahrungsbericht Teil 2: Der steinige Weg als FH-Absolvent am BK in NRW (Maschinenbau / Technik)
    Aktueller Stand:
    Ich bin
    im 3. Semester, gerade sind Ferien, habe nur noch 1 Veranstaltung,
    Projektarbeit und die Masterarbeit. Wenn ich alles schaffe, bis März /
    April, kann ich an OBAS teilnehmen. Sonst 1/2 Jahr sinnlos warten, weil
    ich noch studieren muss. OBAS hat nur 2 Stichtage pro Jahr. Auch wird
    OBAS nicht überall jedes Jahr in derselben Stadt angeboten. Ich muss
    nach Hagen oder Dortmund, je nach dem, wann ich fertig werde. Muss man
    alles mal bedenken...


    Dann weiß ich noch nicht, ob ich beim
    Prüfungsamt ganz zum Schluss meine Scheine und Noten 100% angerechnet
    kriege. Wenn ich also OBAS beginnen möchte, kann die Uni mir nochmal
    sehr böse einen Strich durch die Rechnung machen.



    Schule/Unterricht:
    Man
    ist oft aufgeschmissen, aber muss sich durchbeißen. Mit Schülern
    kommunizieren, ehrlich zu sich selbst sein, seine Ansprüche sehr weit
    runterschrauben - sonst klappt entweder Uni oder Schule nicht. Eins von beidem leidet IMMER.


    Dann ist noch die Fahrerei. Mehrmals
    pro Woche müsste man nach der Schule noch zur Uni. Das sind oftmals
    70km pro Strecke. Plus die Zeit, die beim Fahren draufgeht. Für mich ist
    es immer ein Graus gewesen, wenn ich nach der Schule noch zur Uni
    musste, weil man sich nicht mehr konzentrieren kann. Man ist abends so
    platt, und muss trotzdem für den nächsten Schultag alles paletti haben.


    Habe
    ich alles ausgedruckt? Habe ich die Overhead-Folie fertig? Die Bücher
    alle gescannt? Fehlen mir noch gute Schulbücher? Kriege ich die umsonst,
    günstiger, woher überhaupt? Was mache ich, wenn mein PC mal den Geist
    aufgibt (USB --> 1x pro Woche Daten sichern!!). ...
    Inzwischen
    habe ich einen höhenverstellbaren Schreibtisch, weil ich so viel am
    Rechner sitze und tippe, lese, ....mein Büro umfasst einen
    Scanner/Kopierer/Drucker, Laminiergerät, Laptop den ich überall hin
    mitnehme und sogar im Zug noch lernen muss, ...


    Ansonsten ist man
    im Kollegium gut aufgehoben, und auch die älteren Lehrer wissen, wie
    verwirrend Landes/Bezirksregierung/Schulleitung/Universitäten sind. Man
    muss irgendwie alles unter einen Hut bringen. Das geht oft an die Nerven
    und die Substanz. Aber es sind alle hilfsbereit, sehr nett, und
    zumindest haben die Kollegen und der Schulleiter absolutes Vertrauen und
    größten Respekt für den SE, der immer Ringe untern Augen hat und im
    Stress ist.
    Ich war in meinem 1. Schuljahr sehr sehr oft an meinen
    Grenzen. Psychisch und physisch - aber es MUSS laufen. Man kann nicht
    aufgeben, denn die Schüler sitzen Tag für Tag da und wollen unterrichtet
    werden. Und die nächste Prüfung kommt auch.



    Praktika:
    Davon
    abgesehen war es für mich sogar ein Kampf, durchzukriegen, dass ich als
    SE meine Schulischen Praktika nicht machen muss. Es gibt Personen an
    Unis, die wollen, dass man zusätzlich zu den 13h/Woche NOCH Praktika an
    anderen Schulen macht. Das muss man sich nicht gefallen lassen.


    Dann
    gibts noch außerschulische Praktika, die man auch als SE machen muss!!
    Auch hiervor sei gewarnt: Das sind 2 Wochen Arbeit + Bericht schreiben
    über 10 Seiten. (fürn Papierkorb mehr oder weniger).


    Fachpraktika
    musste ich nicht machen, da ich insgesamt 4 Jahre Berufspraxis
    (Praktika während Studium + fester Job) nachweisen konnte. Puh!!



    Fazit:
    Würde
    ich es wieder machen? Ich bin nicht sicher. Dieser Stress, diese
    Unsicherheit, dieses ständige Zwischen-den-Stühlen, dieses "ich gehöre
    nicht zu der Studi-Gruppe, aber auch nicht hier hin", ständiges "Hallo,
    können Sie helfen? Ich bin ein Exot...", ständiges "Nein, das gilt für
    micht nicht - soweit ich weiß", ständig Herumfahren von A nach B, nach
    C.


    Auf der anderen Seite hat man gutes Geld
    - ehrlich verdient, auch wenn viele Neider es anders sehen! - und hat
    weniger Angst vor dem Ref. Die Ausbildung ist insgesamt eher mau, vor
    allem die Päda und Didaktik an der Uni ist nicht immer sinnvoll, nur
    selten praxisrelevant. Man merkt das als SE schnell und hat den normalen
    Studis vieles voraus.


    Das hörte sich bis hierhin schlimm
    an. Ich möchte da auch nichts ändern und verschönern, denn eine so harte
    Zeit hatte ich als Ingenieur nie gehabt (dafür Mobbing). Man gerät als
    SE halt zu oft zwischen die Räder der Uni und der Schule.


    Man
    muss sich als SE im Klaren sein, dass man kein Student ist, sondern ein
    Angestellter, der fürs Studium freigestellt ist. Schule hat Vorrang, Uni
    hat auch Vorrang. Man muss psychisch sehr belastbar sein und absolut
    ein geregeltes Privatleben haben.


    Ich werde fürs Studium wohl
    keine 3 Jahre brauchen, worüber ich stolz bin. Ob ich das Ref besser
    machen würde als wenn ich kein SE wäre, würde ich trotzdem nicht
    bejahen, da ich die Anforderungen des Ref nicht kenne. Ich freue mich
    aber über mehr Gehalt :P

    Hallo,


    mit diesem Beitrag möchte ich etwas Aufklärungsarbeit leisten, was es bedeuten KANN (nicht muss), wenn man ein FH-Absolvent ist und als Seiteneinsteiger (kurz SE) in NRW an einem Berufskolleg (kurz BK) anfangen möchte.



    Vorgeschichte:
    Zu mir: 2009 FH-Diplom in Maschinenbau. Danach 2 Jahre als Ingenieur tätig, allerdings nicht glücklich, sonst hätte ich den Lehramtsweg nicht eingeschlagen. Als Ingenieur einen sicheren Job zu haben, der Spaß macht, moralisch-ethisch passt (Öl-Industrie z.b. hätte ich nicht gemacht, oder Bergbau, Minenbau ...) und nicht zu stressig ist, das ist sehr schwierig, meine Meinung nach. Ich wurde jedenfalls gefeuert, als es Stellenabbau gab. Für mich der Startpunkt des Umsattelns.



    Vertrag an der Schule:
    Ich bin innerhalb von 1 Woche Praktikum an meinem BK gefragt worden, ob ich dort als SE anfangen möchte. Ich habe sofort bejaht - Vertrag kam sofort. Ich hatte da einen Vertrag als Ersatz/Aushilfs-Lehrkraft mit 13h/Woche, keinen richtigen SE-Vertrag nach OBAS etc. Die Schule habe ich zuvor recherchiert, weil ich meine Fächerkombi Maschbau/Fertigungstechnik nicht überall unterrichten kann. Von daher fielen einige Städte und Regionen in NRW schonmal weg. Ich wäre sonst auch umgezogen natürlich, musste es so aber zum Glück nicht.


    LOIS habe ich auch befragt, allerdings hat man da das Pech, dass die Stellenausschreibungen nur kurz online sind. Selbst wenn die Stelle nicht besetzt wurde, ist die Stelle in LOIS geschlossen. Ich rate daher interessierten SE an der Stelle: Unbedingt an den Schulen anrufen und mit dem Schulleiter / Abteilungsleiter reden, ob eine Planstelle möglich ist, oder man über Umwege (weiter unten) reinkommen könnte. LOIS ist nicht der einzige Marktplatz für freie Stellen!


    Erst nachträglich musste ich mich also "intern" bewerben (jetzt LOIS) auf eine Planstelle, die für mich reserviert war. Alles problemlos und vom Kollegium und der Bezirksregierung ganz gut gelöst. Es gab fast keine Mitbewerber und ich wurde bevorzugt, da ich schon an dem BK unterrichtete.


    Die Verträge übrigens sind kompliziert und phasenweise aufgebaut: Studium/Schule parallel, Studium fertig -> OBAS, nach OBAS das Refr. usw. alles mit Paragraphen geregelt, die sich z. T. überschneiden und mehrfach geändert sind. Mein Rat: Immer auf die aktuellste Fassung achten, besonders, wenn man bei Google nach Paragraphen sucht!!



    Auswahl der Uni:
    Direkt zu Beginn habe ich mich an den Unis erkundigt, da ich meinen Master (Maschinenbau) mit 1. Staatsexamen nachholen musste. Laut Vertrag innerhalb von 3 Jahren.
    Ich hatte mehrere Unis zur Auswahl, darunter Paderborn, Dortmund, Aachen. Alle Unis hatten unterschiedliche Bewertungen meines FH-Diploms, was an sich schon krass ist: Man ist abhängig von der Bewertung eines einzelnen Menschen, ob man etwas aus dem Bachcelor nachzuholen hat oder nicht!! Im Klartext: Vergleichen lohnt sich - in Dortmund hätte ich nichts nachholen müssen, in Aachen jedoch gab es Probleme mit der Anerkennung....


    Zu guter letzt: Welche Note der Master am Ende hat, ist einer Schule bei der Bewerbung herzlich egal, da man meist mit Handkuss genommen wird. Man sollte daher die leichteste Uni wählen. Man hat eh genug Stress!



    Mein Studienanfang:
    Einschreiben ging nachträglich zum Glück, wäre sonst unmöglich gewesen, da der Zeitraum zur Immatrikulation schon abgelaufen war - danke an die Regierung an der Stelle, die sowas natürlich nicht wirklich auf dem Schirm hat (und haben kann vermutlich...).


    Dann ist man ganz auf sich allein gestellt. Warum? Es gibt fast keine Seiteneinsteiger mit meiner Studienordnung. An meiner Uni gerade 6-8 Leute. Die muss man finden!! Dann ist man halbwegs aufgeklärt und kann studieren. Vorher schwimmt man in Unsicherheit und falschen Fakten. Auch an den Unis wird intern vieles innerhalb kurzer Zeit umgekrempelt, so dass es mehrere Studienordnungen und Fächer-Ordnungen gibt. Die Profs wissen das nicht!


    Der Hammer: Man muss nicht nur den Master machen - auch den Päda/Didaktik-Bachelor muss man nachholen - parallel zum Master und der Schulbelastung. Es wurden 10 Veranstaltungen mehr - ohne Umweg. Sowohl Schule als auch Bezirksregierungen wissen davon nichts. Nochnichtmal bei der Einschreibung wird das erwähnt.


    Problem: Zeitplan: Wie schaffe ich Veranstaltung "C1", die nur 1x im Semester läuft, wenn ich da zur Schule muss? Ok, verschieben ins nächste Semester. Doch halt: Maschinenbau-Veranstaltung geht nicht, da ich da ebenfalls Schule habe - die gibts nur 1x pro JAHR!! D.h. ich muss schon komplett 1 Jahr im Voraus wissen, welche Veranstaltung wann läuft - realistisch? Nein!! Denn: Die Veranstaltungen werden erst kurz vor Semesterbeginn terminiert. Dann muss man in der Schule aberschon längst gesagt haben, wann man für die Schule welche Wochentage frei hat. Also alles viel Glück, viel Kampf, viel Chaos.


    Ich habe so 14 Veranstaltungen in 1 Semester geschafft, obwohl ich bei 3 nie anwesend war. Zudem oft bei anderen gefehlt. Das Studium leidet sehr unter dem Stundenplan der Schule. Und man muss Glück haben, dass man nicht durchfällt. Sonst wirds stressig...


    Desweiteren kann es vorkommen, dass man falsche Veranstaltungen wählt, weil die Prüfungsordnungen sich überschneiden und man Doppelbelegungen in den Modulen hat, oder gar völlig unbrauchbare Sachen hört und mitschreibt, die einem hinterher nicht angerechnet werden. Man muss daher wissen: Man kann nicht das wählen, was einem gefällt, und was leicht ist. Man muss wählen, wann man überhaupt zur Uni kann! Und vieles persönlich mit den Profs unter 4 Augen besprechen, sonst klappt es auch nicht.



    Weiter in Teil 2 ...
    Ausführlicher Erfahrungsbericht Teil 2: Der steinige Weg als FH-Absolvent am BK in NRW (Maschinenbau / Technik)

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