bei uns entscheiden die jeweiligen Fachlehrer gemäß der vorgegebenen Rahmenbedingungen über die Anzahl der Klausuren. Ich persönlich finde dieses System sehr gut, denn gerade in den klassischen Sprachen sind schriftliche Leistungsüberprüfungen wohl wichtiger als in modernen Fremdsprachen, wo ja mehr Wert auf Kommunikation gelegt wird. Aktuell mache ich in den ersten zwei Lernjahren (also Grammatikunterricht) pro Jahr 4 Klausuren (je einstündig; letzte Klausur im zweiten Lernjahr zweistündig) und in den Lekrürejahrgängen 3 Klausuren zu je 2 Stunden (6 Stunden dürfen nicht überschritten werden).
Beiträge von lera1
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Ja, ich fahre sehr gerne. Jedes Jahr geht es nach Rom - da ich alles selbst organisiere, ist das natürlich ein enormer Aufwand (allein die Telephonate nach Italien, um den Zugang zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten - z.Bsp. Colosseum - zu reservieren!) Aber wir haben dann auch ein sehr straffes Programm mit hohem Informationsgehalt - der Nebeneffekt ist, daß abends die Schüler derart müde sind, daß es einfach keine nächtlichen Saufgelage, etc. gibt. (Außerdem wohnen wir in einem Kloster: Nachtruhe ab 23.00 Uhr; die Türen sind dann auch verschlossen, d.h., keiner kann später ins Haus). Zudem biete ich am Ende des Schuljahres auch immer eine Studienfahrt an, die von vielen Eltern und Schülern sehr geschätzt wird. Diese geht über ein Wochenende, d.h., es ist meine Freizeit, aber wenn man sieht, daß viele Schüler und Eltern dafür dankbar sind, daß man seine Freizeit opfert, nimmt man das (jedenfalls in meinem Fall) gerne in Kauf. (Da ich auch keine Kinder habe und auch sonst keine sonstigen Verpflichtungen, ist dies auch nicht weiter schlimm). Es fahren aber auch nur die mit, die das interessiert (das geht bei uns) - daß es sehr anstrengend ist, hat sich offenbar schon herumgesprochen. Ich verstehe aber auch jeden, der sagt, er fahre nicht gerne auf eine solche Reise - v.a. das Organisatorische (sofern man sich keines Reiseveranstalters bedient, der sich jede Leistung natürlich bezahlen läßt) nimmt sehr viel Zeit und Kraft in Anspruch. Disziplinär hatte ich noch nie Schwierigkeiten - ich hoffe, daß sich das auch nicht ändert!
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geschieht schon immer wieder, obwohl mein Unterricht doch auch recht anspruchsvoll ist und keineswegs ein "soziales Happening". Im Rahmen der Maturafeier gibt es natürlich eine allgemeine Danksagung seitens der Klassensprecher, aber öfter bedanken sich auch einzelne Schüler persönlich für den Unterricht. Mit manchen ehemaligen Schülern bin ich auch persönlich befreundet - das geschieht halt sehr selten, aber es ist dann umso schöner, wenn man erfährt, daß man auch als Mensch geschätzt wird.
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Die Diskussion ist ja nun ein wenig abgeglitten.... Deshalb möchte ich nun wieder auf den Eingangsbeitrag von Lord Voldemort zurückkommen: Ja, es stimmt (zumindest nach meinem Dafürhalten): Das Fachwissen der Lehramtskandidaten (und auch mancher "fertiger" Lehrer) hat leider massiv nachgelassen. Im Fach Physik kann ich das zwar nicht so beurteilen, aber vor kurzem las ich in einem approbierten Schulbuch für Physik, daß "in der Steckdose ein Strom (sic!!!) von 220 Volt" sei. Daß man Strom mit Spannung verwechselt, sollte einem Physiklehrer nicht passieren (schon gar keinem, der ein Lehrbuch schreibt!) Beurteilen kann ich das nur für Geschichte - da war das Studium schon zu meiner Zeit eher grottenschlecht, aber heute haben die Leute kaum mehr Ahnung von Alter Geschichte oder Mediävistik. Wenn dann Fragen seitens der Schüler auftauchen, dann können die mitunter kaum bis gar nicht beantwortet werden. Und meiner Erfahrung nach wird seitens der Schüler ein Lehrer sehr wohl nach seiner fachlichen Kompetenz beurteilt. Natürlich ist auch die Fachdidaktik wichtig, aber ich denke schon, daß ich kaum etwas vernünftig unterrichten kann, das ich nicht verstehe...
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Ich bin zwar kein Germanist, aber doch schon recht lange Lehrer, und deshalb kann ich vielleicht auch einige brauchbare Hinweise liefern: Meines Erachtens und meiner Erfahrung nach soll eine Lehrprobe primär ein Bild des Lehrers vermitteln - lange Phasen der Schülerarbeit, vor allem noch schriftiche, in denen der Lehrer nur wenig "zu tun" hat, zeigen m.E. zu wenig die Arbeit und Leistung des Lehrers. Vielleicht kann man einen Teil der Arbeit (z.Bsp. das Schreiben des Monologs) schon vorab erledigen, und während der Probestunde machst du folgendes: Du wiederholst die wichtigen Elemente des Inneren Monologs (lehrerzentriert), du läßt einzelne Schüler ihren Monolog, bzw. Einzelaspekte daraus vorstellen (schülerzentriert), du läßt Kontroverses, Gefühle, etc. in Gruppen- oder Partnerarbeit diskutieren (Wechsel der Unterrichtsmethoden) und ziehst dann im Plenum eine Conclusio und gibst eine entsprechende Hausübung (Sicherung des Unterrichtsertrags) - nur ein Vorschlag von mir, aber damit hättest du mehrere Dinge abgedeckt, die für Beurteilende meist recht wichtig sind.
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es tut mir leid, aber wenn ich hier in Franken höre:"die, wo blond ist,"
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"der kann net gerecher" (für "der kann nicht rechnen", also Partizip statt Infinitiv) --- dann möchte ich definitiv NICHT alles fördern.
Zumindest nicht im Unterricht und schonn gar nicht bei Verschriftlichung.das meinte ich auch nicht; ich meinte eher den Einfluß der (bundesdeutschen) "Fernsehsprache" auf die Schriftsprache. Aber in Oberösterreich möchte ich schon auch im Wirtshaus "Griaß di" und "Pfiat di" hören und nicht "Guten Tag" und "Tschüß"...
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Sprache verändert sich. Wir sprechen - zum Glück - nicht mehr die "Sprache" von vor 100 oder 50 Jahren und man muss auch nicht krampfhaft an allem Alten festhalten. Wichtig ist doch, dass sich die Schüler differenziert und situationsangemessen ausdrücken können.
regionale Eigenheiten sind nicht "alt", genausowenig wie Dialekte, sondern sie sind lebendig, geraten aber leider durch ein (meist recht wenig elaboriertes) "Einheitsdeutsch" ins Hintertreffen. Und diese Entwicklung sollte man schon abstellen...
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Jede Sprache hat ihre regionalen Eigenheiten und natürlich gibt es Wörter, die verschwinden, und Wörter, die ihre Bedeutung ändern (der "Brave Soldat Schwejk" ist ja nicht wohlerzogen, sondern tapfer - die ursprüngliche Bedeutung des Wortes, die heute fast nur noch aus dem Englischen geläufig ist) und es verschwinden auch Wörter, bzw. werden nicht mehr verstanden (wie etwa die "gemeine Atzung" - das ist nichts Grauenhaftes, sondern einfach nur eine gewöhnliche Mahlzeit). Dennoch stört es mich, daß man sich auch in Bayern und Österreich (und woanders vermutlich auch) nur noch an der (eigenlich recht primitiven) "Pro7-Sprache" orientiert und regionale Idiomata verschwinden. Viele meiner Schüler (in Österreich) sind stolz auf "eine Eins" - nein, der hat einen Einser! (Noten sind bei uns maskulin). Und wir haben auch keine 14 Jungen in der Klasse, sondern 14 Buben oder Knaben (allenfalls Burschen, wenn sie älter sind). Und das Mittagessen ist auch keineswegs "lecker", sondern schmackhaft, oder gut, oder meinetwegen auch "geil". Der Sinn des langen Sermons; Seid stolz auf regionale sprachliche Eigenheiten, fördert sie gezielt und bemüht euch, sprachliche Lapsus zu unterbinden!
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Wir haben zwei Stunden über Verhütungsmittel gesprochen, Kondom und Pille, Vor-/ Nachteile, Kosten, Nutzungsbedingungen... wirklich ausführlich. Und dann kam am Ende der zweiten Stunde die Frage: hö? was heißt verhüten?
Muss die Mehrsprachigkeit des Fragenden natürlich zugute halten. Aber manchmal frag ich mich schon: wofür reden wir überhaupt so viel? die wesentlichen Dinge im Leben sind doch am effektivsten und schnellsten vorgemacht/gezeigt. Kopf, Herz und v.a. Hand
Gerade Verhütung solltest besser doch nicht vorzeigen, gg
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Ich bin heilfroh darüber...
Ich lasse jedes Jahr insgesamt an die 30 Klassensätze Klausuren schreiben. Ein Klassensatz im Durchschnitt 25 Schüler. Ich wüsste nicht, WO ich das aufbewahren sollte...Bei uns kommen die am Ende des Schuljahres in den Schulkeller - und nach dem Ende der Aufbewahrungsfrist in den Papiercontainer...
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Und bei Originallektüre findet man leider alle Lösungen im Netz
Das stimmt so nicht: Es gibt genügend Texte, von denen es keine Übersetzung gibt. Für Ovid (v.a. Zeitaltermythos) empfiehlt sich die "Descriptio Pennsylvaniae" von Thomas Makin; für Vergils Aeneis z.Bsp. das Epos "Radetzky" von Wilhelm Menis. Für Scherze, Heiteres, etc.: Petrus Alphonsi, Disciplina clericalis (ziemlich einfach) - such halt Texte, die zum Thema passen, aber nicht die "klassischen" Schulautoren sind! (Bei Interesse kann ich gerne noch weitere Angaben liefern - ich kenne aber den deutschen Lehrplan nicht; deshalb bitte genau sagen, was du zu welchem Thema brauchen kannst)
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Hallo! Als recht leicht und deshalb auch als Übergangslektüre zu gebrauchen sind die scherzhaften Anekdoten von Petrus Alfonsi und Poggio Bracciolini (finden sich beide in der Bibliotheca Augustana im Internet); wenn es etwas historisches sein soll: Eutrop; Vergils Aeneis in leichter Prosa: Carolus Ruaeus (finden sich in der Latin library). In Buchform gibt es z.Bsp. den Curtius Rufus (sehr vereinfacht) und andere Dinge (Beschreibung der Eroberung des Inkareiches, o.ä.) von Buchner. Ich persönlich verwende eigentlich gar keine Lektürebücher, sondern verwende die Latin library und die Bibliotheca Augustana.
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Ich denke, beides - das Lehrerdasein und die Tätigkeit in der freien Wirtschaft - hat seine Vor- und Nachteile. Als Philologe kann ich natürlich nicht beurteilen, wie das Studium in den Naturwissenschaften aussieht, aber unser Lehramtsstudium wies im Vergleich zum Diplomstudium nur einen Unterschied auf: es war länger. Die ganze Pädagogik und Didaktik mußte zusätzlich absolviert werden, und das kostete dann eben (mindestens) ein Semester (war auch im Studienplan so veranschlagt). Mittlerweile hat man die Studienpläne verändert - der Unterschied zwischen Diplom- und Lehramtsstudium scheint größer geworden zu sein (zumindest in Österreich).
Die Vorteile des Lehrerdaseins liegen m.E. hauptsächlich darin, daß man eine abwechslungsreiche und verantwortungsvolle Tätigkeit hat, die auch viel Freude bereiten kann, die nicht allzu schlecht bezahlt ist, bei der man sein Gehalt nicht mühsam persönlich verhandeln muß, daß man doch über verhältnismäßig viel Freizeit (bzw. zumindest die Möglichkeit, sich seine Zeit halbwegs selbständig einteilen zu können) und über einen de facto unkündbaren Arbeitsplatz verfügt.
Die Nachteile liegen meiner Ansicht nach darin, daß das Ansehen der Lehrer in Österreich und Deutschland sehr gering ist (O-Ton eines meiner Freunde: "Was willst du, du hast immerhin fast 3 Monate Ferien"), daß kein Arbeitsplatz, der diesen Namen verdient, vorhanden ist, daß man den Lehrern seitens des Dienstgebers immer mehr aufbürdet (neue Lehrpläne, neue Reifeprüfung, Inklusion, etc.), daß immer mehr "fachfremde" Aufgaben (grundlegende Erziehungsarbeit, etc.) geleistet werden muß, und daß man im permanenten "Kundenkontakt" steht - sich im 50-Minuten-Takt auf teilweise vollkommen unterschiedliche Personen einstellen zu müssen, ist sicherlich auch eine Herausforderung, die man nicht unterschätzen darf!
Ich bin -trotz der genannten Nachteile- sehr gerne Lehrer und beneide meine Freunde in der freien Wirtschaft nicht, auch wenn sie teilweise mehr verdienen oder sich - wenn sie keine Lust auf irgendeine Form der Kommunikation haben - in ihrem Labor oder Bureau einsperren können. Es freut mich nämlich sehr, wenn ich dann (vor allem am Ende der Schulzeit oder nach Jahren) von meinen (ehemaligen) Schülern positive Rückmeldungen bekomme, wenn Eltern und Vorgesetzte meine Arbeit schätzen und auch wenn es gelingt, etwaige Schwierigkeiten oder Hürden zu meistern. -
Hallo!
Ich war privat auf Malta. Da gibt es sehr viele Dinge, die hoch interessant sind: Zunächst einmal La Valetta samt seiner Kathedrale und seinem Großmeisterpalast. Wenn du dich nicht entsprechend kulturhistorisch einarbeiten willst oder kannst, böte sich eine Führung an. (kann, bzw. muß man im voraus buchen - geht aber alles über das Internet.) Ebenfalls sehr interessant: Mdina (im Landesinneren - öffentliche Busse fahren verhältnismäßig häufig dorthin) und Ggintija (prähistorische Kultstätte). Das Hypogäum (Besichtigung muß man im voraus reservieren) ist Unesco-Welterbe und natürlich ebenfalls interessant. Am besten: Kulturreiseführer lesen, bzw. das Internet bemühen. Dann sind natürlich folgende Fragen zu klären: Wie alt sind die Schüler? Besuchen sie einen Sprachkurs, sodaß für Besichtigungen nur der Nachmittag zur Verfügung steht? Was (außer dem Spracherwerb) soll die Reise sonst noch "bringen"? Gozo ist zwar schön, aber außer einer Felsformation (nur mit Boot zu besichtigen) gibt es dort nicht viel. Öffentliche Busse gibt es, aber weit seltener als auf der Hauptinsel. Wenn die Zeit knapp ist, würde ich auf Gozo eher verzichten und stattdessen das vorhiin Genannte ansehen. Besichtigungen mit Schulgruppen immer nach Möglichkeit vorreservieren und von der Schule bestätigen lassen (mittels von der Direktion unterschriebener Namensliste), daß es sich um eine Lehrveranstaltung handelt - das bringt Gratis- oder ermäßigte Eintritte und erspart u.U. Ärger mit örtlichen Fremdenführern). Viel Spaß und Erfolg! -
Bei uns in Wien (Gymnasium - also ca. 10- bis 18jährige) ist das Klassenbuch (also: wer fehlt, er kommt zu spät, wann sind Klausurtermine, etc.) seit kurzem computerisiert. Die Schüler haben ebenfalls einen (personalisierten, eingeschränkten) Zugang und können so jederzeit am PC oder am Mobiltelephon Stundenpläne, Vertretungspläne (die für sie relevanten), etwaige Raumänderungen und Klausurtermine einsehen - funktioniert sehr gut, zumal jetzt auch die Software (nach einigen Anfangsschwierigkeiten) ganz gut funktioniert. Ich persönlich (persönliche Entscheidung - keine Vorgabe "von oben") benutze das Mobiltelephon auch im Unterricht zum Lesen lateinischer Texte, bzw. habe manche Klassen auch in einer Whatsapp-Gruppe - Ankündigungen zu machen funktioniert da sehr gut und problemlos und habe bis jetzt auch nch nie schlechte Erfahrungen gemacht. Bezüglich des elektronischen Klassenbuches gibt es auch die Option (bei uns nicht genutzt, da kein Bedarf), daß Eltern eines fehlenden Schülers automatisch per SMS kontaktiert werden: "Ihr Kind ist nicht im Unterricht - bitte nehmen Sie Kontakt mit der Schule auf" - das stelle ich mir bei notorischen Schulschwänzern oder Zuspätkommern als recht hilfreich vor (wenn die Eltern mitspielen). Das Programm wurde von der zuständigen Schulbehörde in Auftrag gegeben - also ist auch alles rechtens.
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Ich persönlich halte es nicht für ein Problem, sich mit ehemaligen Schülern zu treffen, bzw. auch mit (derzeit aktuellen) Schülern via mail, facebook oder whatsapp zu kommunizieren - ich persönlich habe da sehr gute Erfahrungen gemacht (gerade whatsapp-Gruppen sind für den Unterricht teilweise echt nicht schlecht) und treffe mich auch heute noch manchmal mit Leuten, die 2010, 2008 oder noch früher maturiert haben (meistens finden diese Treffen in der Kneipe statt, gg.). Für wichtig halte ich allerdings folgende Dinge: Ein (wie auch immer gearteter) Kontakt darf nicht zur Verflachung der Hierarchien oder zu (vielleicht noch gegen jemand anderen gerichteten) Fraternisierungen führen; ein Treffen zu zweit würde ich eher vermeiden; und wenn man einander trifft, dann nur an öffentlichen Orten (Kneipe, Café, o.ä.).
Also: Wenn du dich mit dem Knaben treffen willst, dann tue es (beachte aber auch die - hier im Forum schon mehrmals angesprochenen - damit eventuell einhergehenden Probleme). Aber: Wenn ich dich recht verstanden habe, ist gerade die Zeit zwischen Schule und mündlicher Prüfung. Ich weiß nicht, wie die mündlichen Maturaprüfungen bei euch aussehen, aber du solltest keinesfalls den Eindruck erwecken (bei anderen), daß ein Treffen mit einem oder mehreren Schülern vor der Prüfung diesen einen Vorteil verschafft (im Sinne von: "der hat ihnen die Prüfungsaufgaben verraten"). Ein Treffen erst nach der Prüfung wäre m. E. besser. -
Ich denke, es ist das Wichtigste, daß du authentisch bist. Wenn du dich in einem Anzug wohl fühlst, dann trage ihn. Wenn das Tragen von Anzügen an deiner Schule absolut unüblich ist, kannst du immer noch deinen Kleidungsstil behutsam adaptieren. (Durch das Weglassen der Krawatte oder Jeans + Sakko wirkst du schon viel legerer und sportlicher - aber das mußt du für dich selbst entscheiden.) Ansonsten: Viel Glück und Erfolg an der neuen Schule!
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Ich persönlich setze das Internet (d.h. Datenbanken mit lateinischen Texte, wie z. Bsp. thelatinlibrary) in der Lektürephase fast ausschließlich ein (also keine Bücher), um auf lateinische Texte zuzugreifen. Die Schüler (und ich) machen das aber über ihre internetfähigen Mobiltelephone - da hat jeder seinen Text vor sich. Ist auch sehr brauchbar, um auf unterschiedliche Lesarten, Überlieferungsprobleme, etc. aufmerksam zu machen. Unsere beiden Computerräume sind praktisch immer durch den Informatik-, DG-, und Mathematikunterricht besetzt.
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Grüß euch alle!
Nachdem ich mir die Beiträge bis jetzt durchgelesen habe, möchte ich nun auch meine Meinung dazu äußern:
1. Ich habe als Lehrer ein gewisses Anrecht auf eine halbwegs ordentliche Arbeitsatmosphäre - wenn ich mich vom Essen, Trinken, Telephonieren, Nachrichtenschreiben oder vom Führen von Privatgesprächen seitens der Schüler gestört fühle, hat das zu unterbleiben.
2. Als Schüler habe ich ein Anrecht auf einen "ordentlichen" Unterricht - d.h., lehrplankonform, zumindest halbwegs abwechslungsreich und didaktisch vernünftig aufbereitet.
3. Als Mensch habe ich ein Anrecht auf die Wahrung meiner Persönlichkeitsrechte - Beleidigungen, Anschreien, aber auch Gespräche "hinter meinem Rücken" sind nicht das, was ich damit verbinde.Jetzt ist die Frage: Wieso hat sich die Situation so verfahren und wie kann man sie lösen?
Zum ersten Punkt kann ich nur Vermutungen anstellen: Ist die Kollegin aufgrund nur geringen Altersunterschiedes zwischen ihr und den Schülern verunsichert? Fällt es ihr vielleicht generell schwerer, mit Erwachsenen zu arbeiten als mit Kindern oder jüngeren Jugendlichen? Fühlt sie sich fachlich nicht ausreichend firm? - Alle diese Dinge können meiner Erfahrung nach leicht dazu führen, daß man an sich "unproblematische" (weil nicht böse gemeinte) Äußerungen oder Verhaltensweisen der Schüler als Kritik an der eigenen Person oder sogar als gezielte Beleidigung ansieht. Die Kommunikation findet also nicht mehr auf der Sachebene statt, sondern wird stark von Emotionen bestimmt - keine gute Ausgangslage für ein gedeihliches Zusammenarbeiten!
Wie könnte man die Sache lösen? Vielleicht wirklich nur noch durch eine Mediation. Auch Unterrichtshospitationen (vielleicht nicht durch dich als Klassenlehrer, sondern durch jemanden, zu dem zwar die Kollegin, du, und die Schüler Vertrauen haben, der aber bis jetzt noch nicht in die Sache involviert war - vielleicht ein Lehrer, den die Klasse im Vorjahr hatte und jetzt nicht mehr) könnten hilfreich sein. Eventuell, v.a. dann, wenn die Kollegin persönlich oder fachlich unsicher ist, wäre auch eine Art "Coaching" hilfreich.
So jedenfalls, mit Schülern, die jede Äußerung dieser Kollegin als Affront ansehen, und einer Kollegin, der es mit den Schülern genauso geht, sollte es aber nicht weitergehen! -
Mit Schulbüchern habe ich unterschiedliche Erfahrungen gemacht: Es gibt sehr gute, sehr gute, die durch eine Neuauflage schlechter werden, und Bücher, auf die man besser verzichtet. In der Langform Latein haben wir früher mit Prima gearbeitet - ein (nicht nur meiner Ansicht nach) grottenschlechtes Buch: Infantile Texte mit vielen Germanismen, seltsame Vokabelverwendung, manch relevante Grammatik (NcI, Futurum exactum) steht nicht drinnen. Deshalb habe ich fast nur mit eigenen Dingen gearbeitet. Dann sind wir umgestiegen auf ein anderes Buch (medias in res), das ich für sehr gut halte - leider wurde es von Neuauflage zu Neuauflage schlechter. In der Lektürephase "lebe" ich praktisch nur von http://www.thelatinlibrary.com (und vergleichbaren Datenbanken), da die Lektürebücher viele Texte enthalten, die ich nicht brauche, bzw. nicht lesen will, und dafür viele nicht, die ich für sehr wichtig erachte. Außerdem lernen die Schüler besser, mit dem Wörterbuch umzugehen, wenn nicht jedes dritte Vokabel im Buch angegeben wird. Außerdem könnten wir aus Kostengründen gar nicht für jedes Lektüremodul jedem Schüler ein Buch zur Verfügung stellen.
In Geschichte halte ich das Buch, das wir haben, für sehr schlecht: Es wurde versucht, möglichst alles hineinzupacken. Jetzt findet sich da drinnen fast alles, aber nichts wirklich umfassend. Außerdem sind die beigegebenen "Quellen" (abgesehen davon, daß eine Übersetzung keine Quelle ist) insoferne manchmal merkwürdig, als sie nicht immer etwas mit dem Fließtext zu tun haben. Ich verwende das Geschichtsbuch also wenn überhaupt nur als Art historischer Atlas: Karten, etc. Ich hege allerdings die Hoffnung, daß das Buch der nächsten Klasse besser ist - dann kann man vielleicht wieder damit arbeiten.
Jedenfalls finde ich, daß man sich die Frage stellen muß: Was will ich und womit erreiche ich das? Wenn ich mein Ziel mit dem Buch erreiche, dann ist es gut. Wenn nicht, muß ich auf eigene Materialien, Datenbanken, o.ä. zurückgreifen...Liebe Grüße,
Peter
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