Beiträge von lera1

    Grüß euch alle! Meine Schüler möchten nach der geplanten Klassenreise noch länger am Ort des Geschehens bleiben (verlängertes Wochenende) - natürlich selbst organisiert und auf eigene Kosten. Gibt es diesbezüglich rechtliche Bedenken, bzw. Vorgaben? Für Österreich finde ich nichts, aber vielleicht gibt es ja bei euch (die meisten von euch kommen ja aus Deutschland) Rechtsauslegungen, die man eventuell übertragen könnte!?

    Danke für eure Antworten!

    Während der Lockdowne war die Plattform Gold wert.

    Also bei uns war es so, daß diese Plattformen erst im Zuge des (ersten) Lockdowns überhaupt angeschafft/installiert, etc. wurden - gerade im ersten diesbezüglichen "Event" war es sehr "lustig", weil keiner irgendetwas gewußt hat und es die o.a. Plattformen via teams, etc., noch nicht gab; moodle gab es zwar schon vorher, aber dafür interessierten sich die meisten Kollegen (mich natürlich mit eingeschlossen) erst dann, als ein "normaler" Unterricht, also in der Klasse, nicht mehr möglich war. (Und moodle ist zwar toll, um Materialien zur Verfügung zu stellen, Dinge zu wiederholen, etc., aber ein Tafelbild kann ich damit halt nicht entwickeln; so etwas war erst möglich, als Kameras, etc. angeschafft wurden). Aber beim ersten Mal Zusperren war das alles komplett fremd für uns und (vermutlich) fast alle Kollegen waren von der Situation ziemlich überfordert. Ich war da schon heilfroh, daß ich WhatsApp-Gruppen mit den Klassen hatte (damals hatte ich nur Oberstufenklassen), wodurch ein halbwegs "normaler" Unterricht möglich war (Photos der Tafelbilder in die Gruppe stellen, Sprach- und Textnachrichten versenden) - wie gesagt, teams wurde damals erst angeschafft, und tatsächlich ausgekannt hat sich halt auch kaum wer...

    Wenn mich jemand zu Hause anruft, werde ich dadurch gestört. Ich werde in dem unterbrochen, was ich gerade tue

    Das gilt ja eigentlich für alle Anrufe - wenn du das konsequent durchexerzierst, wirst du bald recht einsam sein, gg! Nein, Scherz beiseite: Ich verstehe es vollkommen, wenn jemand möglichst wenig seines privaten Lebens in die "(halb)dienstliche" Öffentlichkeit tragen will. Ich persönlich handhabe, wie ich das auch schon in obigen Beiträgen gesagt habe, anders und habe auch noch nie schlechte Erfahrungen damit gemacht (generell rufen Eltern, Schüler, ehemalige Schüler, Direktor, etc. sehr, sehr selten an, sondern nützen die offizielle Dienst - e-mail; aber vielleicht haben wir diesbezüglich auch ein Glück mit unserer Klientel). Ich persönlich sehe schon einige Vorteile in der direkten, unmittelbaren Kommunikation via Telephon, resp. wie auch immer geartetem Textnachrichtsdienst: Ich kann einfach äußerst kurzfristig allen (d.h., der Klassengruppe) etwas mitteilen (z.Bsp.: "Bitte denkt daran: Der Zug fährt vom Bahnsteig 9, statt Bahnsteig 5! Wir treffen einander also am Bahnsteig 9!") - Ein gewisser Nachteil mag darin bestehen, daß einen die anderen auch rasch und kurzfristig erreichen können, aber es gibt ja auch einen Ausschaltknopf, wenn man ungestört sein will.

    Ich persönlich habe (wie ich schon in meinem ersten diesbezüglichen Beitrag gesagt habe) noch nie ein Problem damit gehabt, meine Telephonnummer (die ohnedies im amtlichen Telephonbuch steht) weiterzugeben. Und obwohl ich in einer großen Stadt lebe, treffe ich doch immer wieder Schüler oder/und deren Eltern, entweder in der Kirche, beim fortgehen, einkaufen, oder einfach auf der Straße. Da man bei diesen Gelegenheiten ohnedies miteinander spricht, kann man auch gleich die Nummern tauschen. (Dank des Hinweises von Laborhund werde ich persönlich allerdings allfällige WhatsApp - Klassengruppen unterhalb der 7. und 8. Klasse zuvor mit der Direktion und der jeweiligen Elternvertretung besprechen).

    Wovor man sich aber hüten sollte, ist es, den Anschein von Parteilichkeit zu erwecken, oder sich bei Schülern oder Eltern anzubiedern, oder sich gar mit ihnen zu fraternisieren.

    Dies (also das Gleichgewicht zu wahren zwischen: wir kennen und treffen (wenn auch ungeplant) einander, wahren aber trotzdem ein professionelles Verhältnis, und: unsere Bekanntschaft gibt Anlaß, die eigene Professionalität in Frage zu stellen) ist nicht immer einfach - wer also "auf der sicheren Seite bleiben " will, wird dies also tunlichst vermeiden.

    Wahrscheinlich ist es aber auch von Schule zu Schule unterschiedlich, inwiefern die allgemeine Kenntnis privater Telephonnummern von Lehrern zu Problemen/Belästigungen, o.ä. führen kann...

    Ich persönlich habe kein Problem damit, meine private Telephonnummer herzugeben (ich stehe außerdem sowieso im amtlichen Telephonbuch - jeder, der meinen Namen kennt, hat sofort meine Telephonnummer; früher (also vor Jahrzehnten) mußte man extra bezahlen, wenn man nicht im Telephonbuch stehen wollte - jetzt ist das natürlich nicht mehr so, aber ich bin viel zu faul, da irgendetwas zu ändern). Ich habe damit auch keine schlechten Erfahrungen gemacht, ganz im Gegenteil! Wer meine Telephonnummer haben will (klarerweise interessiert es mich schon, wieso), bekommt sie auch (zumal er sie ja sowieso mit einem Mausklick oder so herausfindet (siehe amtliches Telephonbuch!) Bei Anfragen, die dienstliche Dinge betreffen, verweise ich halt auf die diesbezüglich empfohlenen Kommunikationskanäle (dienstliche e-mail, oder so). Andere Anfragen, insbesondere von Leuten, die nicht mehr meine Schüler sind sind, beantworte ich aber gerne auch via WhatsApp oder so. Da WhatsApp (und das meiste andere Zeugs) ohnedies ab 14 erlaubt ist, sehe ich auch kein Problem damit, wenn die Schüler noch nicht volljährig sind.

    Wie gesagt, ich habe noch nie schlechte Erfahrungen damit gemacht, daß meine Telephonnummer quasi frei zugänglich ist; rechtlich gibt es da - wenn die Schüler die Schule verlassen haben - auch keine Probleme (bei uns auch vorher nicht); ob du ehemaligen Schülern, die dich offenbar mögen, eine direkte Kommunikation erleichtern willst, mußt du entscheiden. Ich persönlich habe auf WhatsApp (und anderen Kommunikationskanälen) weder ein Profilbild, noch sage ich etwad über mich aus, und private Photos kommen da ohnedies nicht hinein - das ist für mich ein Kommunikationskanal, und nichts anderes. Ich denke, daß du dir nichts "vergibst", wenn du ehemaligen Schülern deine Nummer gibts - wer weiß, vielleicht entstehen ja sogar Freundschaften daraus!?

    Ich frage mich da eher, ob das Land (Österreich) noch alle Nadeln an der Tanne hat... Da schlagen sich vmtl Ehrenamtliche, die kein Geld für Nichts bekommen, die Nacht um die Ohren um die Kids zu retten... Und dann stellt das Land eine Rechnung aus?! Geht gar nicht, finde ich.

    ich frage mich da eher, ob du noch alle "Nadeln an der Tanne"hast - ein Rettungseinsatz kostet nun mal Geld! Die Hubschrauber kosten sowieso, aber auch der Traubenzucker, mit dem man die Entkräfteten stärkt, ist nicht am Wegesrand zu finden - von den Kosten mal abgesehen, die allein das Bereitstellen von Rettungskräften erfordert! (Behausung, Lagerraum, Telephon, Internet, etc.) So gesehen sind die kolportierten 18.000.- Euro ein tatsächliches Schnäppchen! Ich persönlich würde noch einen 100%igen Arroganz- und Dummheitszuschlag in Rechnung stellen!

    Hm, ist die Ausbildung bei euch besser? Oder habt ihr vielleicht einfach nicht so viele Quereinsteiger und Auhilfslehrer?

    Ich sehe hier jedenfalls erhebliche Schwankungen und meine Kinder waren durchaus froh, wenn bestimmte Lehrer nur auf Zeit da waren...

    vielleicht ist das auch unterschiedlich, je nach Schulart; jedenfalls gibt es bei uns am Gymnasium standardisierte "Tests" (gipfelnd in der Matura), die (trotz aller Vorbehalte gegen das "alle-über-einen-Kamm-scheren", etc.) doch gewisse Dinge über die Leistungen unserer Schüler aussagen - sollte sich da zeigen, daß es irgendwo einen signifikanten Leistungsabfall gibt, ist unser Schulleiter auch sehr dahinter, das wieder ins rechte Lot zu bringen - und gegenüber Lehrern mit Sondervertrag (= Quereinsteiger, Leute mit fehlenden Examina, etc.) hat er da auch tatsächlich eine massive Handhabe (= Nicht-Verlängern des Vertrages); und wie gesagt: Sollte es Probleme (tatsächliche oder imaginierte) mit einzelnen Lehrern geben, gibt es ja die Möglichkeit, Direktor, Schulbehörde, etc. zu kontaktieren.

    Echt ... die Bindung an den Lehrplan macht uns alle gleich? Merkwürdig ... das habe ich weder als Schüler so empfunden bzgl. meiner Lehrer noch sehe ich das bzgl. meiner Kolleginnen und Kollegen so.

    Gleich macht uns die Bindung an den Lehrplan natürlich nicht (Gott sei Dank!), aber diese Bindung befähigt unsere Schüler, eine Matura zu bestehen! Und selbst, wenn ich als Lehrer "schlecht" sein sollte (wobei: wer entscheidet nach welchen Gesichtspunkten, was oder wer "schlecht" ist) - sofern meine Schüler die Matura bestehen, kann es ja wohl keine prinzipielle Kritik an mir oder meinem Unterricht geben. Und wenn Kritik an einem Lehrer berechtigt ist, dann läuft das eh meist gleich über höhere Instanzen.

    Ja, das sind tatsächlich verschiedene Ideen, die da dahinterstehen. Von unseren Schülern (die das ja auch nicht gewohnt sind) weiß ich allerdings, daß sie einen Lehrerwechsel meist absolut nicht goutieren. Das Problem mit den Vor- und Nachteilen bzgl. didaktischer Fähigkeiten des jeweiligen Lehrers sehe ich nur bedingt, zumal wir ja alle an einen Lehrplan gebunden sind; auch die "Vorbereitung aufs Leben" sehe ich etwas anders als du: Wenn mir etwas gefällt (Arbeitsplatz, Lebensumstände, etc.), dann trachte ich doch danach, dies so zu erhalten, wie es ist - eine Änderung des (momentan als ideal empfundenen) Umstandes brächte ja nur Mühsal! Die von dir angesprochene Angst der Eltern, einen Lehrer zu kritisieren, sehe ich auch nicht: Oft wählen Eltern im Falle einer (vermeintlichen) Ungerechtigkeit ohnedies nicht den Dienstweg, sondern kontaktieren gleich die vorgesetzte Schulbehörde oder gar das Ministerium. In manchen Fällen ist ein Abwechseln des Lehrers ohnedies nicht machbar: für Griechisch, Russisch, Darstellende Geometrie und einige andere Fächer (z.Bsp. auch koptische, islamische, mosaische Religion) gibt es halt nur einen Lehrer- der hat die jeweiligen Schüler dann halt zwei, vier, acht Jahre - und die Schüler haben ihn!

    Hm ... bei uns würde sogar darauf geachtet, dass man die gleiche Klasse nicht 3 Jahre lang als Klassleiter hat. Genausowenig, wie man die gleiche Klasse 3 oder mehr Jahre hintereinander in Mathe, Deutsch, Englisch etc. haben sollte (klar gibt es die Fälle und klar wollen manche Lehrkräfte das, aber die Schulleitung findet, da sollten Wechsel rein).

    Interessant...ganz anders, als bei uns: Ich übernehme die Klasse in der 3., bzw. 5. und führe sie dann sechs, bzw. vier Jahre bis zur Matura. So wahrt man Kontinuität und die Schüler müssen sich nicht jedes Jahr auf einen neuen Lehrer einstellen; auch der Klassenvorstand hat seine Klasse zumindest von der 5. an, also vier Jahre mindestens. Anders könnte sich ja auch wohl nur schwer ein esprit de corps bilden, und die Schüler würden ihren Klassenvorstand vielleicht nur als "Lehrer mit Verwaltungsaufgaben" wahrnehmen, was er ja nun doch nicht (nur) ist....

    Zitat von Laborratte: "Mir graust es heute immer noch vor Caesars „Commentarii de Bello Gallico“.

    Früher hat man Caesar leider oft als Art Wiederholung der Schulgrammatik gelesen - das hat sich mittlerweile doch sehr geändert. Und wenn man den Schülern vermittelt, wie, mit welchen Mitteln und welchem Zweck Caesar seine Leser manipuliert, dann kann das sehr spannend und vor allem auch lehrreich für die heutige Zeit sein.

    Was ich, und hier mein neuer Gedanke, gar nicht mag: Wenn ich mich mit einem "Servus!" beim Hereinkommen ins Klassenzimmer begrüßt werde. (Ich bin meist vor den Schülern und Schülerinnen in meiem Raum.) Gar kein individuelles Grüßen im Klassenzimmer: völlig okay, schließlich gibt es - bei mir - eine relativ formale Begrüßung zum eigentlichen Unterrichtsbeginn. Ansonsten freue ich mich über ein individuelles "Morgen" oder "Guten Morgen" und grüße brav zurück.

    Da scheinen halt wirklich kulturelle Unterschiede sehr stark durchzuschlagen: Ein einfaches "Morgen" fände ich persönlich zu salopp - "Servus" oder wienerisch "Serwas" ist zwar sehr informell (vor allem letzteres sagt man zu Personen, mit denen man "per du" ist; mich persönlich würde es nicht stören, denn das Du-Wort drückt ja auch eine gewisse Zuneigung und Verbundenheit aus - und verbunden ist man mit niemandem, den man nicht mag), für mich persönlich jedenfalls besser als nur "Morgen". "Guten Morgen" empfinde ich persönlich als nett und freundlich - ein formaler Gruß, der zu jeder Tageszeit angebracht ist, ist "Grüß Gott!" Gar nicht individuell zu grüßen, weil es dann eh eine Art "Kollektivbegrüßung" gibt, würde mir persönlich nicht behagen. Selbstverständlich gehört zu jedem Gruß auch eine Erwiderung - egal, wie viel ich vor dem eigentlichen Unterrichtsbeginn zu tun habe: ein Aufschauen und eine Erwiderung des Grußes müssen schon sein.

    an cdl: drängst du ungefragt deine Meinung deinen Schülern im Unterricht auch auf, auch wenn sie gar nichts mit dem Thema zu tun hat? Und reagierst du dann auch mit Sarkasmen ("Toleranz scheint ... echte Stärke von dir zu sein") und (impliciten) Unterstellungen (von wegen Diktat, etc.), wenn sie deine Meinung nicht teilen und dich darauf hinweisen, daß du in manchen Dingen einfach kein Pouvoir hast, bzw. daß dich manche Dinge einfach nichts angehen?

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