Beiträge von lera1

    Wenn ich mir die Temperaturen in unserem Schulhaus im Juli und oftmals schon ab Mai und bis in den September vergegenwärtige, dann würde eine Regelung die SuS nicht trinken zu lassen in letzter Konsequenz bedeuten, dass wir an der Mehrheit der Schultage in diesen Monaten nicht mehr im Schulgebäude Unterricht abhalten könnten, weil uns die SuS sonst scharenweise umkippen würden.

    es ging ja primär um das Einnehmen von Flüssigkeit (und Nahrung) in Fachräumen (EDV, Chemie,o.ä.), wo die Gefahr besteht, daß empfindliche Geräte beschädigt werden oder daß Dinge verwechselt werden. Aber im Grunde sollte man von fast erwachsenen Menschen schon verlangen können, daß sie ihre dahingehenden Bedürfnisse primär in den alle 50 Minuten wiederkehrenden Pausen befriedigen.

    Es geht also um die Regeln um ihrer selbst Willen? Das ist der Stoff, an dem sich Dikataturen bedienen

    Dann ist es natürlich auch schwer diktatorisch, wenn du in deinem Unterricht Ruhe und Aufmerksamkeit einforderst...

    und ja, Regeln können hinterfragt und abgeändert werden - allerdings vom zuständigen Gremium (bei Schulordnungen also den Schulpartnern), aber solange sie gelten, hat man sich daran zu halten und darf sie nicht unterlaufen.

    Irgendwie entfernt sich die Diskussion immer mehr vom eigentlichen Thema. Ursprünglich ging es darum, daß beschlossene Regeln von manchen Kollegen (tatsächlich oder angeblich) unterlaufen werden; meiner Ansicht nach ist das absolut nicht statthaft. Man mag zwar vielleicht die Regeln diskutieren und ggf. abändern, aber wenn sie beschlossen worden sind, haben sich alle daran zu halten.


    und für alle, die meinen, man müsse, solle und dürfe Konventionen nicht einhalten: Stellt euch vor, eure Schüler würden Konventionen und Traditionen, wie beispielsweise, daß man während des Unterrichts diesem folgt und mitarbeitet, oder zumindest während der Schularbeit still auf seinem Platz sitzt (und im Idealfall gute Arbeiten produziert), nicht mehr einhalten, eben "weil jeder andere Regeln habe" - da wär vermutlich gerade euer Aufschrei recht groß!

    Das sind Gesetze und Verordnungen. Was haben die mit Regeln in der Schule zu tun?

    Es gibt eine Art "Gesetzeshierarchie": ganz oben stehen Verfassungsgesetze, dann kommen einfache Gesetze, Verordnungen, Erlässe und ganz weit unten Hausordnungen und Schulordnungen. Auch diese "leges minimae" sind einzuhalten - einfach deshalb, weil sie jemand erlassen, bzw. beschlossen hat (bei der Schulordnung immerhin der Großteil der Schulpartner).


    Warum nur als Mann? Mädchen/Frauen dürfen dann ihre Kappen aufbehalten?

    das nennt man Tradition; die Rücksichtnahme auf Gepflogenheiten und Traditionen nennt man Anstand und Respekt.


    Ich war in letzter Zeit auf diversen Hochzeiten, runden Geburtstagen und anderen Feierlichkeiten. Obwohl da auch durchaus hochpreisige Veranstaltungen dabei waren, hat fast niemand eine Krawatte getragen, Anzüge waren auch eher selten.

    in meiner Familie und dem Großteil meines Freundeskreises hätte man darob eher pikiert reagiert...


    Und es soll Ziel von Schule sein, dass Schüler versuchen, anderen zu gefallen? Und sich in der Schule so anziehen, wie es dir gefällt? Merkwürdige Einstellung

    cf. Anm. zu Zitat 2 in dieser meiner Antwort


    Was genau hat das mit dem Alltag in der Schule zu tun? Wie genau behindert es den Unterricht, wenn Schüler ihre Kappen aufbehalten?

    mit meinem Habitus drücke ich etwas aus: wenn ich eine Jogginghose anhabe, vermittle ich: "Ich will spielen oder schlafen"; wenn ich eine Wanderhose und Bergstiefel anhabe, dann will ich auf den Berg; wenn ich mein Gesicht in der Kapuze verstecke, dann will ich gar nicht hier sein - aufzuzeigen, wie man wahrgenommen wird, ist vielleicht schon auch ein nicht unwesentlicher Teil der Erziehung.

    bezüglich der Fachräume gab es noch nie einen Konventsbeschluss.

    dann ist es tatsächlich sozusagen "rechtsfreier Raum" und jeder kann dort eigentlich machen, was er will. Gerade in Hinblick auf mögliche Verschmutzungs-, Verwechslungs-, etc., gefahr sollte bzgl. der Fachräume meines Erachtens schon eine einheitliche, für alle verbindliche, Regelung getroffen werden...

    Was ich auch schon erlebt habe: Wenn man Chef ist, dann kann man auch so lange abstimmen lassen, bis sich eine Mehrheit findet. Einfach in jeder Konferenz wieder neu abstimmen lassen. Und sobald sich die Mehrheit gefunden hat kommt es nicht mehr auf die Tagesordnung. Schließlich muss es dann erst mal erprobt werden und danach evaluiert werden und dann kann man ja mal vielleicht darüber nachdenken.

    das stimmt leider und das ist schade bis furchtbar - allerdings gibt es ja 3 "Stände" bei solchen Abstimmungen (Schüler, Eltern, Lehrer) und Beschlüsse müssen von zweien der drei gefaßt werden. Entscheidungen gegen alle kann also auch der energischste Schulleiter nicht durchsetzen...

    Eine Regel sollte schon begründbar sein. Ich stimme aber insofern zu als das die andere Person diesen Grund nicht unbedingt verstehen muss und sich trotzdem daran halten sollte bis sie es irgendwann einmal versteht.

    nicht unbedingt: cf. mein Beispiel von vorher bzgl. der roten Ampel, an der man anhält, obwohl nichts kommt.

    Und (ungeschriebene) Konventionen gibt es auch - es gibt zwar keine Verpflichtung, sich daran zu halten, aber oftmals ist es zweckdienlich, dies zu tun (cf. mein Beispiel vom potentiellen Arbeitgeber).


    Witzigerweise werden selbst einige "einfache" Regeln in verschiedenen Ländern ganz unterschiedlich ausgelegt.

    das stimmt natürlich - dennoch kann man nicht Dinge, die bei uns als "Fehlverhalten" eingestuft werden (zum Beispiel lautes Rülpsen bei der Mahlzeit) mit dem Hinweis auf andere Zeiten oder andere Kulturen zum "Normalfall" erklären.


    Manchmal ändern sich Verhaltensweisen

    Das stimmt natürlich auch. Allerdings ändern sich Verhaltensweisen langsam. Und wenn ich während eines Bewerbungsgespräches eine Kopfbedeckung (Kappe) trage oder Kleidung trage, die mein potentieller Arbeitgeber als unangemessen ansieht, dann nützt mir der Verweis auf sich änderndes Verhalten auch nichts.

    Außerdem sollten wir als Lehrer schon auch vermitteln, daß es unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Sichtweisen gibt und daß es einem vielleicht nicht immer frommt, die eigene Sichtweise als das Maß aller Dinge zu betrachten - und sei es jetzt bei so vergleichsweise nebensächlichen Dingen wie Kleidung, etc.

    Der Gefahrstoffbeauftragte könnte auch einfach darauf hinweisen, dass es kompletter Bullshit ist, dass man in einem Raum, in dem Chemie unterrichtet wird, grundsätzlich nicht essen darf. Es gibt dafür gar keine Rechtsgrundlage.

    Aber einen Konferenzbeschluß, der dieses Verbot dann zum Teil der Hausordnung macht. Hausordnungen sind zwar so ziemlich am untersten Ende dessen, was von rechtlicher Relevanz ist, dennoch existieren sie und sind einzuhalten.

    Was ich allerdings oft mache, ist, den Schülern eine Auswahl zu geben und ihnen jeweils die Folgen der einzelnen Wahlmöglichkeiten aufzuzeigen. Hier ist das klassische Beispiel: Verschieben einer Klassenarbeit, etc. Denn mir persönlich ist es in der Regel vollkommen egal, wann wir die Arbeit schreiben.

    Ich stelle mir gerade vor, wenn ich das bei der Griechisch-Schularbeit mit Schülern aus drei verschiedenen Klassen mache: Da werde ich vermutlich von einem Drittel des Kollegiums bei lebendigem Leibe gefressen werden...

    Wenn ich eine Regel aufstelle, begründe ich sie. Für mich. Für die Kollegen. Für die Kinder.

    Wenn ich das nicht kann ... *schulterzuck*

    Nein. Es gibt Regeln, die einzuhalten sind, einfach weil sie da sind. Das nennt man Rechtspositivismus. Ich muß diese Regel nicht verstehen, ich muß sie auch nicht für gut befinden, aber ich habe sie einzuhalten - ein Beispiel: Vor der roten Ampel bleibe ich stehen, auch wenn kein Querverkehr kommt. Ich zahle meine Steuern, auch wenn ich ihre Verwendung oftmals nicht einsehe (und auch, weil mir nichts anderes übrig bleibt).

    Und dann gibt es Regeln, die zwar nicht festgeschrieben sind, die aber dennoch gelten, wie zum Beispiel, daß man als Mann in geschlossenen Räumen die Kopfbedeckung abnimmt, oder daß man bei feierlichen Anlässen Anzug und Krawatte trägt. Das mag vielleicht altmodisch sein, aber es gibt durchaus Leute, die darauf Wert legen - und wenn einer dieser Leute der potentielle Arbeitgeber ist (oder sonst jemand wichtiger), täte man gut daran, diese ungeschriebenen Regeln auch einzuhalten. Um sie einhalten zu können, müssen sie zunächst einmal vermittelt werden, und das ist meines Erachtens schon auch eine Aufgabe von uns Lehrern.

    vor mir steht ein leckeres Gläschen St. Kilian Score Range Peated. Und ich sage: Slainté.

    das dürfte ein recht ein junger Wilder sein, hab ich recht? Ich persönlich bevorzuge es eher, wenn sie mindestens 10 Jahre lang ruhen können, wie etwa der Ardbeg ten oder der Bruichladdich heavy peated 10....

    Aber der Phenolgehalt von 54 ppm klingt schon nett! Prost im nachhinein und alles Gute für das neue Schuljahr! (Wir sind erst im September dran)

    Leider besteht das Problem, daß man nicht so ohne weiteres eine Sprache in die andere übersetzen kann - ganz einfach deshalb, weil die Vokabel, die Formen, aber auch die Syntax der einen Sprache nicht in der anderen wiedergegeben werden können. Wenn man also mit Bibelzitaten argumentiert, sollte man sich über mehrere Dinge im klaren sein:

    Das Novum Testamentum wurde auf Griechisch geschrieben - häufig aber auch von Leuten (z.Bsp. Hl. Paulus), die zumeist aramäisch sprachen und aufgrund ihrer (religiösen) Bildung hebräisch dachten. D.h., auch in deren Griechisch "schwingt" das semitische Bildungsgut, die verwendeten Bilder, etc. mit.

    Dann kann das Deutsche das Griechische nicht einmal annähernd wiedergeben: agapein und philein (um jetzt nur 2 Vokabel herauszugreifen) heißt zwar beides "lieben", aber halt jeweils in anderer Bedeutung. Das Deutsche gibt das halt nicht her: "Liebe " kann alles sein: von der Freude an Büchern bis zum sexuellen Akt - und da das Deutsche ja auch Einflüsse anderer Sprachen aufnimmt, "macht" man jetzt sogar Liebe. (was meines Erachtens ein ganz furchtbares sprachliches Bild ist).

    Langer Rede kurzer Sinn: Man kann nicht alles so ohne weiteres übersetzen.

    Wenn man argumentiert, sollte man ad fontes gehen - prinzipiell, aber besonders beim Recht oder der Religion!

    Abgesehen davon, daß ich persönlich von Steiner und seiner Anthroposophie nicht viel halte, aber Tucholsky erscheint halt auch sehr als von sich eingenommen:

    Auf die Argumente Steiners (wie fragwürdig die auch sein mögen) geht er gar nicht ein, sondern er baut seine "Kritik " (die eigentlich auch nichts anderes als ein persönlicher Anwurf sind) lediglich auf den (subjektiv empfundenen) Gesten, der Mimik, der nicht vorhandenen (zumindest laut seiner Interpretation) Kritikfähigkeit des Kontrahenten und der (angeblichen ?) Reaktion des Publikums auf.

    Im Grunde ist das nichts anderes als Hybris - und ob man diese durch (wie auch immer geartete Zustimmung) unterstützen soll, sei mal dahingestellt...

    Ich würde meinen SuS gegenüber deutlich machen, dass diese Art Vokabular unangemessen ist im schulischen Kontext

    auch wenn "seichen", "soach'n", oder gar "brunzen" nicht das Höchstmaß des Gebrauchs der feinen linguistischen Klinge darstellen, würde ich persönlich den Gebrauch dieser Vokabel im Sinne der Förderung heimischer Mundart durchaus begrüßen - auch "pissen" ließe ich mir einreden, während ich dem bundesdeutsch - pseudonormativen "pinkeln" eher abhold bin. ("mingam" wäre mir persönlich natürlich noch lieber, gg).

    Und ja - natürlich ist es im Volksschulalter etwas anderes als bei Maturanten - aber auch bei den älteren Schülern ist teilweise "Erziehungsarbeit" vonnöten, was den Gang zur Toilette anlangt, zumal manche dies als Art erweiterte individuelle Pause anzusehen scheinen. Wenn jemand aufgrund eines dringenden Bedürfnisses meinen Unterricht verläßt, möchte ich in gewisser Weise auch darüber informiert werden - bei älteren Schülern kann das durchaus nonverbal (Blickkontakt) erfolgen (stört zumindest nicht den Unterricht); wenn manche aber aufgrund ihrer Abwesenheit den Eindruck erwecken, an fortgeschrittener Amöbenruhr zu leiden, werde ich da schon das persönliche Gespräch mit dem betreffenden Schüler suchen. Und ja - den Klogang kann man ihnen wohl nicht verbieten, aber wenn die Klogänge ausarten, würde ich das schon thematisieren...

    Was soll denn das Ziel dieser Klassenfahrt sein? Geht es eher darum, das soziale Gefüge zu festigen, gemeinsam etwas zu erleben, und vielleicht den Schülern Erfahrungen im Organisieren solcher Fahrten zu vermitteln, oder ist das Ziel ein Wissenszuwachs? Mit anderen Worten, soll es eher eine Studienreise sein, oder stehen gruppendynamische Aspekte im Vordergrund?

    Wenn es eine Studienreise sein soll, dann wird es wohl eine Stadt werden (müssen), denn dort gibt es Museen, vielleicht Betriebe, die man sich ansehen kann, o.ä. Wenn es primär um die Klassengemeinschaft geht, kann es ja ein Zeltlager an einem See oder so auch sein - das wäre dann vielleicht auch günstiger. Für die Fahrt gibt es u.U. entsprechende Ermäßigungen durch die Verkehrsunternehmen (bei uns in Österreich können Schüler beispielsweise im eigenen Bundesland und teilweise auch in den angrenzenden (fast) gratis fahren); für die Unterkunft entweder ein Zeltplatz oder eine Selbstversorgerunterkunft - wenn es allerdings eine Bildungsreise in einer (attraktiven) Stadt werden soll, wirds wohl deutlich teurer werden.

    Gibt es an eurer Schule sozusagen "Präzedenzfälle", also hat jemand so etwas (ähnliches) schon gemacht? Wenn ja, frag mal diejenigen, die das durchgeführt haben!

    Deine Klasse scheint sehr engagiert und kollegial zu sein - hoffentlich findet ihr etwas, das euch gefällt! Und lasse dich nicht von Stimmen derer entmutigen, die Klassenfahrten an sich nicht zu mögen scheinen!

    Ich verstehe die Frage nicht. Matrizen braucht doch kein Mensch mehr. Kopierer sind doch mittlerweile flächendeckend verbreitet.

    rein mal so aus Interesse (hat leider nichts mit der Intention des Fragestellers zu tun): Wieviele der hier aktiven Lehrer wissen noch, worauf fossi 74 mit seiner Antwort hier anspielt? Wer von euch kennt das noch aus seiner Zeit als Schüler? (ich zum Beispiel; Geburtsjahr 1972); wer von euch kennt das noch als Lehrer? Bis zu welchem Jahr etwa?

    ein Lehrerzimmer ist ein Dorf; in einem Dorf finden sich sämtliche Typen von Menschen, und alle reden auch mit- oder übereinander. Wie in jedem Dorf gibt es auch im Lehrerzimmer öfters mal Zwistigkeiten, oder sogar ausgewachsene Animositäten. Und jedem geht es mal gut, und manchmal wieder weniger gut - und jeder tendiert dann eben dazu, irgendwen oder irgendetwas für seinen momentan als schlecht empfundenen Zustand verantwortlich zu machen. Daraus entsteht dann etwas, das man in Ostösterreich "Gesuder" nennt - ein Jammern und Lamentieren, und damit verbunden manchmal auch ein (meist nicht ganz ernstgemeintes) Suchen nach vermeintlich dafür Verantwortlichen. Dieses Sudern ist oft auch nicht Ausdruck eines tatsächlichen Vorwurfs, sondern dient einzig der Psychohygiene und ersetzt somit in gewisser Weise den Besuch beim Beichtvater oder Psychotherapeuten - so gesehen, würde ich das nicht allzu ernst nehmen. Dieses "Dampf ablassen" wirkt vielleicht im ersten Moment konsternierend (vor allem dann, wenn man es nicht gewöhnt ist), aber meist steckt auch nichts wirklich ernstzunehmendes dahinter. Ich würde das ganze halt recht gelassen sehen, und vielleicht erst dann, wenn es zu häufig/zu negativ oder tatsächlich ehrenrührig wird, meinen Standpunkt dem jeweiligen Kollegen klarmachen...

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