Beiträge von Mary12

    ... ja das kenne ich und es ist völlig normal. Ich habe auch das Gefühl, dass Anfänger (das bin ich auch) noch viel mehr Zeit damit verbringen, den Unterricht so zu planen und durchzuführen, wie sie es im Ref gelernt haben und kaum Zeit oder einen klaren Kopf für die "Kleinigkeiten" des Schulalltages haben. Wenn wir gelassener werden und auch mal Buch-Stunden ohne schlechtes Gewissen machen können, haben wir auch den Kopf wieder für andere Dinge frei... mal lernt und wird relaxter.


    Zitat

    Ich suche (leider) immer die Fehler zuerst bei mir und irgendwann dann auch mal bei den anderen. (Siehe z.B. Punkt 1.)

    ... auch das hast du im Ref gelernt ;)

    Vielen Dank für die schnellen Antworten!!!


    Das mit der Förderung ließe sich auf jeden Fall regeln. Das Kind kann z.B. die Förderstunden in der GU-Klasse machen oder der Sonderpädagoge geht in die andere Klasse. Es würde sich eine Regelung finden lassen, mit der alle zufrieden sind. Trotzdem muss ich mich irgendwie vergewissern, dass ich rechtlich nichts Falsches mache... ich habe halt gehört, dass man das nicht "darf"... gibt es dafür irgendwo eine Quelle?

    Hallo zusammen,


    kennt sich jemand damit aus, ob ein Kind mit sonderpäd. Förderbedarf auch in einer nicht-GU-Klasse gefördert werden darf, auch wenn es in der Stufe eine GU-Klasse gibt? Die Gründe dafür können ja unterschiedlich sein - z. B. dass in der GU-Klasse schon (zu) viele Kinder mit Förderbedarf sind oder dass sich ein Kind in einer anderen Klasse einfach wohler fühlt (z.B. Umfeld/Freunde/Klassenlehrer...). Geht das oder MUSS ein Kind mit Förderbedarf in die GU-Klasse?


    Ich bin für jede Hilfe dankbar!

    ..

    Zitat

    Der Gedanke der Inklusion ist ja eben eigentlich, dass niemand mehr
    "rausgenommen werden soll", deshalb verteilen die Schulleiter dann die
    Stunde auf die Klassen und da ist es dann egal wie viele Kinder dort
    wie bezeichnet werden.


    Dieses System wird an den funktionierenden Inklusions-Schulen ja auch in der Regel so umgesetzt und funktioniert eben.

    ...ja, dann seid ihr auch schon viel weiter als wir. Wir sind an den meisten Schulen noch in der Phase der "Integration" :)


    Bei uns ist es so:
    Klasse 1: 28 SuS, davon 6 mit ausgewiesenem Förderbedarf, der Rest der SuS im Mittelfeld = Doppelbesetzung in ca 20 Stunden. (Kein Kind bleibt sitzen).


    Klasse 2: 29 SuS, davon keins mit ausgewiesenem Förderbedarf, ca 10 der SuS nur 5en und 6en, sehr verhaltensauffällige Schüler = 0 Std in Doppelbesetzung (ca 6 Kinder bleiben sitzen)


    Klasse 3: 28 SuS, davon keins mit ausgewiesenem Förderbedarf, sehr heterogene Klasse, vereinzelt sehr verhaltensauffällige Kinder = 0 Std in Doppelbesetzung (ca 3 Kinder bleiben sitzen, für 4 Kinder laufen Ordnungsmaßnahmen wegen Verhaltensauffälligkeiten)...


    Inklusion wäre, wenn die Kinder der anderen Klassen auch HIlfe hätten, ohne dass sie dafür die Klasse wechseln müssten, oder?

    ... aber es muss doch eine Grundlage geben, auf der ausgerechnet wird, wie viele Stunden ein Sonderpädagoge in einer Klasse ist. So ist es bei uns.


    Beispiel: In einer GU-Klasse sind 2 ES-Kinder (= 7 Stunden), ein SQ-Kind (= ungefähr 3 Stunden) und ein LB-Kind (=2,7 Stunden). Daraus ergibt sich, dass der Sonderpädagoge 12, 7 Stunden, also ca 13 Stunden in der Woche in der GU-Klasse oder auch "I-Klasse" ist. Ob er sich nun 10 Stunden um das LB Kind kümmert und 3 Stunden mit beiden ES-Kinder rausgeht und gar nichts für das SQ-Kind macht, ist egal. Er kann theoretisch auch einfach nur 13 Stunden mit im Klassenzimmer sein und man macht den Unterricht in Doppelbesetzung.


    Wenn ein förderbedürftiges Kind hinzukommt (Anträge gestellt werden), erhöht sich die Stundenzahl dementsprechend. Das ist der Grund, warum in GU-Klassen plötzlich immer ganz viel "Förderkinder" sitzen - es werden so viele Anträge wie möglich gestellt, um die Anzahl der Stunden in Doppelbesetzung zu erhöhen.


    Wie wird das denn bei euch ausgerechnet?

    Zitat

    weil viele "Regelschulkollegen" denken, dass Förderschullehrer durch
    ihr Sonderpädagogikstudium auch gleichzeitig zaubern gelernt haben!
    siehe Mary12

    ... wo habe ich denn geschrieben, dass ihr gelernt haben sollt, zu zaubern???? Ich habe geschrieben, dass ihr Zeit für die Förderung der Kinder habt (und evtl. durch das Studium auch die Kompetenz, sich Dinge anzueignen, die man nicht kann???)


    Zitat

    Wie soll man alle Erwartungen, die andere und man selbst an sich stellt
    erfüllen, wenn nur zwei Stunden pro Klasse/ Woche zur Verfügung stehen?

    Wie kann das denn sein? Für ein LB-Kind bekommt man schon 2.7 Std, für ein ES-Kind sogar 3,5...wie kann man da pro Klasse nur 2 Stunden haben...? Und selbst WENN es so wäre: Man hat in den 2 Std Zeit, sich um ein Kind zu kümmern - während der Regelschullehrer sich im Durchschnitt um 25 Kinder kümmert und zudem den Unterricht vor- und nachbereiten muss. Ich meine nur, dass man in der Zeit ja wirklich Zeit für ein Kind hat und dies auch fördern kann - in welcher Form auch immer (Gespräche, Hilfen bei den Aufgaben, Differenzierung der Aufgaben, nochmaliges Erklären der Aufgaben mit anderen Zugängen, Verstärkerpläne, Verhaltensbeobachtung... was auch immer... ist das zaubern?????????????)

    Zitat

    Doch, genau so sollte es sein. Völlig unabhängig von den
    Förderschwerpunkten. Warum "dein" Sonderpädagoge das nicht macht kann
    ich dir leider nicht beantworten. Plant ihr gemeinsam? Ist dem Kollegen
    ganz klar was du erwartest?

    ... Muss ich andauernd sagen, was ich erwarte? Das wäre doch so, als müsse er mir jeden Tag sagen, dass er erwartet, dass ich meinen Unterricht selbstständig, kreativ, methodenreich und mit Differenzierungen plane und durchführe. Das wäre so, als würde ich während des Unterrichts mit den GU-Kindern den Raum verlassen und von ihm einfach erwarten, dass er den Fachunterricht macht. Es ist doch eingentlich klar, wer was macht und was ich erwarte.
    Ich habe leider nicht immer Lust, jede Stunde abzusprechen und gemeinsam zu planen - das sind ja für mich auch nochmal zusätzliche Stunden - klar ist, dass ich Themen, teilw. Stundenplanungen, ABs usw. im Vorfeld zeige/schicke -manchmal aber eben erst auch erst kurz vor der Stunde - manchmal aber schon Tage vorher. Ehrlich: Plant ihr jede Stunde so weit im Voraus, dass ein anderer Lehrer sie noch differenzieren kann? Das schafft man nicht immer...

    Klar, ich kann verstehen, dass ich - nur weil jemand Sonderpädagogik studiert hat - er nicht automatisch Allrounder für jeden Schwerpunkt sein kann - das ist ja auch das, was ich an dem System bemängelt habe. Im Moment ist es halt so, dass es vollkommen egal ist, welche Förderschwerpunkte die Kinder haben - es kommt "ein Sonderpädagoge" in die Klasse, der alle fördern soll. Das das nicht geht, ist klar.


    Trotzdem muss ich sagen, dass ich als Regelschullehrer durchaus in der Lage wäre und bin, Unterricht für LB-Schüler zu planen, zu differenzieren etc. Auch kann ich mit Sicherheit spezielle Sprechübungen mit SB-Schülern durchführen und Verhaltensverträge u.ä. für ES-Kinder aufstellen... DAs Problem ist, dass ich noch 25 andere Kinder in der eigenen I-Klasse habe (mit ADHS, LRS, Pubertätsproblemen...) noch 5 weitere Kurse an der Schule (auch mit Hauptfächern und wiederum mit je 25 Kindern mit ähnlichen Problemen sowie LB-Kindern und ES-Kindern ohne offiziellen Förderbedarf), Klassenlehrertätigkeiten, Mitarbeit in Fachkonferenzen, haufenweise Klassenarbeiten, Elterngespräche, Absprachen mit Parallelkollegen, Unterrichtsvorbereitungen mit "normaler" Differenzierung, Betreuung von Referendaren etc. etc.


    Wenn ich die Zeit hätte, die der Sonderpädagoge an unserer Schule hat, wäre ich natürlich durchaus in der Lage, die Förderkinder zu betreuen. Dann würde ich auch in der Pause rausgehen und auf die ES-Kinder gucken (das muss die Schulleitung mir nicht sagen!!!), ich würde für die LB-Kinder individuelle Lernpläne erstellen und versuchen, ihnen jeweils mehrer Zugänge (visuell, haptisch...) zu dem Thema zu ermöglichen. Ich würde analysieren, testen, diagnostizieren, mich informieren und hätte ganz, ganz viel Raum und Zeit für die einzelnen Kinder... habe ich aber nicht. Und ich finde, dass ich eigentlich von einem Sonderpädagogen zumindest verlangen kann, dass er diese Zeit, die er gewinnt, weil er nicht so viele andere Dinge machen muss, den GU-Kindern schenkt. Ist das nicht richtig???

    Zitat

    Mir war nur das Q aus der Abkürzung SQ nicht bekannt - danke für die
    Aufklärung diesbezüglich. Sind bei euch die anderen Förderschwerpunkte
    auch alle mit "Qualifikation" im Namen oder woher kommt das?

    Ich weiß nicht, woher der Begriff kommt -ich habe ihn so gelernt.... man könnte eigentlich besser SB sagen - wir sagen ja auch LB... na ja...

    Zitat

    Enthusiasmus ist zwar
    meinerseits vorhanden, aber da mir keiner erklärt "wie' geht" und die 2.
    Lehrkraft mehr die Funktion eines zusätzlichen Mentors hat, bin ich mir
    nicht sicher, wieviel die Schüler von meinem Inklusions-Unterricht
    profitieren...

    ... aber geht es nicht genau darum, dass die Schüler - insbesondere die mit Förderbedarf - von einem Inklusions-Unterricht profitieren? Ich kann nicht mehr mit ruhigem Gewissen in die Schule gehen, da es bei mir eben nicht so ist. Gut, die Frage sollte lauten: Funktioniert die Inklusion in meiner Schule???


    Bei miAr lautet die Antwort: NEIN!
    Die Gründe hierfür sind vielfältig:
    - Sonderpädagoge nicht genügend ausgebildet (verteilt halt Blätter und sucht welche) weiß aber WIRKLICH nicht, was er mit ES oder SQ-Schülern machen soll, weil er dafür nicht ausgebildet ist - deshalb ist er halt nur so in der Klasse und ist Zweitlehrer - was nicht immer eine Bereicherung ist. -Eben Zweitlehrer ganz besonders für Dinge, die Spaß machen (Ausflüge, Arbeit mit den intelligenten Schülern, "Quatschstunden" mit Schülern....)
    - Klassen zu groß (28 Kinder und 6 GU-Kinder)
    - LB nicht definiert (von "knapp an geistiger Behinderung" bis "hahaha, ich bekomme keine Noten, kann nicht sitzenbleiben und muss deshalb gar nichts mehr tun, obwohl ich eigentlich in der Lage wäre, einen guten Hauptschulabschluss zu machen).
    - Kollegium nicht an Inklusion interessiert (eben nur die, die in den Klassen unterrichten, aber selbst die nicht wirklich - Differenzierung etc.: Fehlanzeige - und der Sonderpädagoge will nicht in den Nebenfächern dabei sein und würde -selbst wenn er da wäre - keine wirkliche Hilfe sein.
    - Die Kinder gehen unter, keiner kümmert sich wirklich um sie, sie bekommen teilweise keine Noten, keinen Schulabschluss, sind immer die schlechtesten, keiner weiß, welche beruflichen Möglichkeiten sie haben etc.
    - ES-Kinder verprügeln in jeder Pause ihre Mitschüler, Sonderpädagoge ist aber in den Pausen lieber im Lehrerzimmer - Kaffee trinken - ist doch nicht sein Job, die Kinder in den Pausen zu betreuen.


    Ach.... ich könnte stundenlang aufzählen, was nicht läuft. Es ist sooooooooooo traurig!!!! Und man kann einfach nichts tun!!!!

    Hallo,


    ja, das Kind hat anfangs leichtere Arbeiten bekommen oder mehr Zeit für die gleiche Arbeit wie die Regelschüler etc. Da sich aber herausstellte, dass das Kind gut mitkam, gebe ich ihm seit einiger Zeit (ca 4 Monaten) die Arbeiten, die auch die Regelschüler schreiben und bewerte diese auch nach dem selben Punktesystem.

    Hallo und vielen, vielen Dank für die Antworten!!! Ja, es geht um NRW und soweit ich weiß ist die Aufhebung des Förderbedarfs ein langer Prozess (Antrag an das Schulamt) etc. bei dem ich als Klassenlehrerin kaum etwas zu sagen habe. Klar, ich kann einen Bericht schreiben aber letztendlich entscheidet dann das Schulamt... oder nicht? Davon, dass ICH das entscheiden darf bzw. mitreden kann, habe ich noch nie etwas gehört... auch nicht davon, dass die Klassenkonferenz darüber entscheidet, ob der Förderbedarf bestehen bleibt... ich dachte immer, dass das der Sonderpädagoge entscheidet.


    Das wäre ja toll... wer kann mir denn in der Sache KONKRET helfen?

    ... danke für die Antworten. Das Kind hat ganz gute Noten, ist aber im Bezug auf das Alltagsleben recht naiv und unreflektiert. Natürlich ist das kein Grund für den LB-Status. Das "Kind" ist in der Sek 1.


    Der zuständige Sonderpädagoge hat bisher nichts davon gesagt, dass er den LB-Statur aufheben möchte. Es sind ja noch Defizite da - ich weiß ja nicht, wann und wie man den Förderbedarf aufhebt. Es ist nicht das erste Mal, das ich erlebe, dass ein LB-Kind bessere Noten hat als ein Regelschüler. Auch erlebe/höre ich, dass Regelschüler mit schlechten Noten die Klasse wiederholen müssen, während LB-Kinder ja versetzt werden. Na ja... ich entscheide ja nicht, wer den Förderbedarf hat und wer nicht.

    Hallo,


    heißt das, dass der Schulleiter das entscheiden darf? Dann würde ich dem Kind auch gerne -zusätzlich zu dem Bericht
    ein Zeugnis mit Noten ausstellen. Geht das dann so einfach???

    Hallo,


    ja, das Berichtszeugnis wird sehr umfangreich und man kann einiges daraus erlesen. Das ist für ein Kind im GU aber nicht wirklich hilfreich. Dieses Kind möchter gerne Noten bekommen - so wie die Mitschüler auch... ist echt schwierig. Ich fände das ja eigentlich auch gerecht.

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