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Original von Dana
Hallo!
... 2. Klasse übernommen, in der bei einem Kind Hochbegabung "festgestellt" wurde. ...
...dieses Kind ist in den Sachfächern richtig gut und weiß total viel, aber in Mathe und Deutsch gibt es Probleme. Nicht vom Verständnis, sondern wenn's ums Schriftliche geht. ...
... sobald es schriftlich wird, geht nix mehr...
Es braucht auch lange, um das Unterrichtsmaterial ein- oder auzupacken und auch um sich für den Sportunterricht umzuziehen.
...
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Hallo Dana!
Alle og. Verhaltensweisen fallen auch den anderen Kindern auf, nicht wahr? Und das erwähnte Kind weiß sicher auch, dass die anderen es zumindest bemerken.
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Meine Frage: Was können /sollen/müssen wir als Lehrer tun? ...
Wenn Du etwas tun willst, wovon ich ausgehe, denn sonst hättest Du hier nicht geschrieben, dann nimm Dir das Kind beiseite und sprich mit ihm unter vier Augen!
Lobe (sachlich) seine Intelligenz und sein großes Wissen und frage, wie es das Wissen und Können erworben hat.
Wahrscheinlich hat das Kind sich viel mit den Dingen beschäftigt, so dass Du das "Sich-Viel-Beschäftigen" mit "Training" zusammenfassen kannst und dann (mit Pausen [...] , damit das Kind genug Zeit hat, über Deine Worte nachzudenken) weitersprichst:
"Sehr gute Sportler [...] trainieren viel, obwohl sie schon sehr gut sind. [...] Sie üben manchmal sogar nur ganz kleine Bewegungen [...] vielleicht sind es nur unwichtige Bewegungen [...] wie das Balancieren eines Fußballes [...] das brauchen sie vielleicht beim Spielen gar nicht, [...] aber sie wollen eben noch besser werden [...] und [...] sie freuen sich dann, [...] wenn die Leute staunen, [...] wie geschickt diese Sportler doch sind [...] in allem, [...] geschickt auch in unwichtigen Kleinigkeiten [...] "
Durch weiteres geschicktes Nachfragen lockst Du aus dem Kind auch heraus, dass es ja eigentlich als "schon groß" angesehen werden möchte (Jedes Kind möchte "groß" werden, aus verschiedenen Gründen, vielleicht auch, um von anderen Kindern nicht ausgelacht zu werden.)
Wenn das Kind bestätigt, gern so gesehen zu werden, kannst Du fortfahren: "Die Großen, [...] auch die großen Schüler, [...] die machen alles von ganz allein [...] und weil sie es geübt haben, [...] sind sie auch so schnell [...] in allem, was sie tun. [...]
Das sieht alles so [...] cool, [...] so leicht, [...] so geschickt aus - [...] was die Großen alles wissen und können, [...] was sie sagen, [...] wie sie lesen, schreiben, malen, zeichnen - [...] sie haben's halt geübt [...]."
Um alles zu festigen, würde ich noch ein kleines Geheimnis aus der Angelegenheit machen: "Ich würde an Deiner Stelle Mama nicht sagen, wenn sie heute fragt, ob Du Deine Hausaufgaben endlich machen willst: 'Mama die habe ich schon fertig.'
Ich würde sie etwas zappeln lassen - soll sie heute noch einmal ein bisschen schimpfen. Dann würde ich ganz cool die Hefte rauslegen und nur grinsen, aber nichts verraten - egal, was sie sagt."
Probier's mal! Diese viertel Stunde ist gut angelegt - im Sinne dieses Kindes.