Beiträge von alias

    Wie jeder Arbeitnehmer bin ich dazu verpflichtet, während der Arbeitszeit für den Arbeitgeber erreichbar zu sein.
    Da kann er mich ansprechen.


    OK. Damit ich bei der Planung von Vertretungsstunden diese nicht beim Betreten des Schulhauses erfahre, hat unser Konrektor ein Zeitfenster von 6:30 bis 7:15 Uhr, in dem er mir außergewöhnliche Einsatzplanungen (und ich ihm spontane Krankmeldungen) übermitteln kann.


    Aber der Rest des Tages ist tabu.
    Und das ist gut so.

    NPD und Republikaner tendieren gegen Null. Die AfD wächst kontinuierlich. Der Spitzenkandidat in Brandenburg war Teilnehmer einer NPD-Veranstaltung in Athen.
    Was bitte muss mehr gesagt werden? Nicht das Wählerpotential, sondern das Führungspotential rekrutiert sich aus diesem "Pool". Dass eine Partei mit dem Hauptthema "Gefahr durch Migration" in einem Bundesland so viele Stimmen erhalten konnte, das den niedrigsten Bevölkerungsanteil aller Bundesländer an Migranten aufweist, ist bezeichnend und auf absonderliche Weise absurd.


    Bei der Wiedervereinigung wurden den Menschen in den "neuen deutschen Bundesländern" blühende Landschaften, Wohlstand und lebenslange Versorgung mit Konsumgütern versprochen - unter Beibehaltung des Arbeitsplatzschutzes. Das konnte nicht funktionieren. Die AfD hat es einfach. Sie musste noch nie liefern - sie darf fordern und Unmögliches versprechen. Und so findet sie mit billigen Parolen und gezielter Aufmerksamkeitssteuerung Wähler.
    Das macht das Erfolgsrezept aus.


    Trotzdem sollte man sie nicht "mal das Regieren ausprobieren" lassen. Wohin das führen kann, sieht man bei Boris Johnson in England, Salvini in Italien oder Trump in Amerika.
    Populisten hauen - sobald sie an der Macht sind - alles Mögliche zu Brei. Nur um Aktionismus zu zeigen. Leider ohne Perspektive und Hirn. Sie machen nichts besser. Im Gegenteil. Trump fährt momentan die amerikanische Wirtschaft gegen die Wand.


    Das beste Mittel gegen die AfD ist eine hohe Wahlbeteiligung. Sogar wenn die Wähler dann das Original wählen. Jedes Prozent für andere ist ein Prozent weniger für die absolut fehlgeleiteten Demagogen.

    10 % der Schüler haben "Verhaltensstörungen". Vielleicht auch mehr.
    Diese 10 % fordern uns heraus. Ständig.
    Wenn man sich der Herausforderung stellt, ist man beschäftigt.


    Die restlichen 90% verhalten sich ruhig.
    SIE haben unsere Aufmerksamkeit verdient.


    Du darfst nicht über jedes Stöckchen springen, das ein Schüler dir hinhält.
    Sonst dressiert er/sie dich.

    erkenne ich den gedachten Scherzbutton nicht?


    Wer lässt denn solch einen Geschichtstest schreiben??

    Einfache Antwort:
    Derjenige, der die Themen zuvor im Unterricht behandelt hatte und die Antwort auf diese Fragen als existentiell notwendig für das zukünftige Leben der Schüler erachtet.
    <scherzbutton leuchtet>


    Im Ernst. Bei der Notenvergabe kommt es zuvorderst auf die Fragen, den Sinn der Fragen und die Wertung dieser Antworten an.
    Im genannten Beispiel könnte ich für Frage f) 20 Punkte ansetzen und für die anderen Fragen jeweils nur 1.
    Wenn ich das transparent bereits im Test so vermerke, haben alle ihren Spaß.


    Das Problem mit der nicht linearen Punkteskala hat Plattyplus ja bereits dargelegt. Wenn ich - wie wir in Ba-Wü nicht mit 6, sondern mit 21 Notenstufen agiere und die lineare Skala verwende, ist die Notengebung imho transparenter und gerechter und besser vermittelbar. Wir kommen auf 21 Stufen durch die Verwendung von "plus, minus und bis": 1, 1- 1/2, 2+, 2 ..... 5/6, 6+, 6


    Auflösung des Tests:
    a) an der Memel (siehe erste Strophe der Nationalhymne)
    b) ca. 40% : 60% (nett zu wissen, dass die Herrschaften schon damals andere für sich die Drecksarbeit erledigen ließen)
    c) mehr als 1 Million - nur im Russlandfeldzug, der Großteil erfror. Wie die deutsche Armee vor Stalingrad.
    d) die Fürstin Amalie-Zephyrine war die Kusine von Napoleons Frau und hatte ihre Beziehungen spielen lassen (nett zu wissen, dass bereits damals die Vetterleswirtschaft geschichtliche Bedingungen festgelegt hatten, die bis heute nachwirken. Die Hohenzollern (allerdings nicht aus der schwäbischen Linie) stellten den ersten deutschen Kaiser und zählen noch heute zum finanzstarken deutschen Hochadel und wären - sollte Deutschland wieder Monarchie werden - in der Auswahlliste ganz oben.
    e) Turnvater Jahn hatte seine Turnvereine 1806 aus abgrundtiefem Hass auf Napoleon und die Franzosenherrschaft in Deutschland gegründet, um eine wehrhafte Jugend für den Aufstand heranzubilden. 1817 war Jahn beim Wartburgfest an der ersten neuzeitlichen Bücherverbrennung beteiligt - dabei hatte er auch den "Code Cicil" auf die Liste gesetzt. Nachdem einer seiner Jünger den russischen Generalkonsul ermordet hatte, wurde der Turnverband durch die Karlsbader Beschlüsse verboten. (eigentlich durchaus ein "Nice-to-know)
    f) das weiß man oder guggt Wikipedia.


    ;)

    Um dem von Dir geforderten Leistungsprinzip gerecht zu werden, addiere ich am Ende des Schuljahrs dann auch nicht die Noten zusammen sondern die Punkte. Schreibt jemand also eine Sechs mit 0 Punkten und eine Vier mit 50 Punkten, hat er im Schnitt 25 Punkte erzielt und ist damit immer noch bei einer Sechs rein schriftlich.

    Es ist zwar löblich, dass du den statistisch-mathematischen Irrsinn dieser Notenskala erkennst und für die Endnote eine "gerechtere" Lösung anstrebst - zeigt jedoch den Irrsinn auf schönste Art.
    Hatte der Schüler einmal einen schlechten Tag, kann er den Schulbesuch eigentlich einstellen, weil er sich nicht mehr verbessern kann - selbst wenn er 50% der Antwort richtig hatte.


    BTW:
    Kleiner Geschichtstest. 7 Fragen zu Napoleon. Ohne Spickeln bei Wikipedia. Sonst gibt's sofort die 6
    a) An welchem Fluss begann der Russlandfeldzug?
    b) Wie viele Prozent der Soldaten in Napoleons Armee waren Franzosen, wie viele Söldner?
    c) Wie viele Tote forderte der Russlandfeldzug?
    d) Aus welchem Grund blieb das Fürstentum Hohenzollern selbstständig und wurde keinem Königshaus zugeschlagen?
    e) Was hatte Napoleon mit dem Verbot der Turnvereine im Jahr 1820 zu tun?
    f) Auf welcher Insel starb Napoleon - und weshalb? ;)


    Denke daran: 49% richtige Antworten sind nur noch eine mangelhafte Leistung und die Versetzung ist gefährdet!

    Daher ist für mich die Diskussion um etwaige Bewertungsschlüssel eine reine Nebelkerze. Durch die Bepunktung der einzelnen Aufgaben hebelt das jeder von uns gewollt oder ungewollt wieder aus.

    Genau aus diesem Grund verwende ich einen streng linearen Notenschlüssel. Durch die Punktevergabe und die Variation im Anforderungsniveau der Aufgaben ergibt sich die Spreizung von selbst und ist für alle durchschaubar. Der lineare Notenschlüssel hat zudem einen gewaltigen Vorteil:
    Ich kann meine Gesamtpunktzahl beliebig variieren und die Note ohne Tabelle mit dem Taschenrechner schnell abändern, falls ich mich mal beim Addieren vertan haben sollte.


    Wer einem Schüler, der (nur) die Hälfte wusste, eine 5 gibt - und dem Schüler, der gar nichts geschrieben hat, gerade noch eine Notenstufe schlechter, legt das "Leistungsprinzip" schon sehr seltsam aus. Ob sich daraus ein Leistungsanreiz ergibt, wage ich zu bezweifeln. Nun mag ja jemand argumentieren, dass ein Fliesenleger, der die Hälfte des Bades falsch gefliest hat, durchaus ungenügend gearbeitet hat. Wir beurteilen jedoch keine Wandfliesen, sondern Kinder.
    Wenn in einer Fabrik eine Maschine 50% Ausschuss produziert, wird ja auch nicht die gesamte Produktion weggeworfen. Die gute Hälfte wird verkauft - und dann wird geschaut, wie man die Maschine wieder so justiert, dass sie weniger Ausschuss produziert und der Rest kommt ins Recycling. Rohstoff ist nämlich wertvoll.

    Die Lohnhöhe wird unmittelbar nur vom Arbeitsmarkt - Angebot und Nachfrage - bestimmt.
    Alles andere wie Ausbildung, vermeintliche "Verantwortung", vermeintliche "gesellschaftliche Relevanz", vermeintliche objektive oder subjektive Belastung, etc. sind bloß mittelbare Faktoren.


    So etwas wie einen "(un)gerechten" oder "(un)angemessenen" Lohn gibt es in diesem System nicht.

    Im freien Markt hast du vielleicht Recht. Im öffentlichen Dienst - besonders im Berufsbeamtentum (und ganz besonders im Schuldienst) - kannst du diese Aussage getrost in die Tonne treten.


    Derzeit herrscht in Baden-Württemberg massiver Mangel an Grundschullehrern.
    Da werden nicht die Gehälter erhöht, sondern es wird jeder als Honorarkraft oder mit Zeitvertrag eingestellt, der schon mal gehört hat, das es Kinder gibt.
    Denn das bisschen Lesen und Einmaleins kann ja jeder beibringen.


    Und in ein paar Jahren gibt es wieder großes Gejammer, weil die PISA- und VERA-Ergebnisse unterirdisch ausfallen.
    Wer dann daran schuld war, ist sowieso klar: Die unfähigen Lehrer.


    Angebot und Nachfrage gibt es höchstens länderübergreifend. Aber dann musst du als Lehrer bereit sein, für ein 300 € höheres Nettogehalt in Berlin auf Wohnungssuche zu gehen.

    Naja... die IG Metall erzählt dem Autobauer nicht, wie ein Auto zu bauen ist, oder wie die Modellpolitik auszusehen hat.
    ...und dem Stahlkocher erzählt sie nicht, welche Zuschlagstoffe alles in die Schmelze kommen.

    Genau. Das hat bei Daimler der Zetsche jahrelang alleine bestimmt und daher ist Mercedes so erfolgreich.
    Mompitz. Von Mitbestimmung, Vorschlagsrecht und Beteiligung der Betriebsräte bis ins obere Management hast du noch nie gehört? Bei den Metallern ist das Standard. Da redet die IGM schon mit. Und zwar mit Macht, weil die Metaller einen hohen Organisationsgrad haben. Letztlich entscheidet zwar die Betriebsleitung - aber wie im Schulbetrieb auch - werden Vorschläge und Forderungen der Arbeitnehmerschaft gehört und sind legitim. Bei den Metallern werden sie nur öfter umgesetzt, weil der Kompetenz der Facharbeiter auch vertraut wird.


    Und Gehaltsverhandlungen laufen dort nicht wie bei den Lehrern, bei denen manche der Meinung sind (und das auch noch zur Freude der Arbeitgeber öffentlich postulieren), dass sie im Vergleich zum Rest der Bevölkerung eigentlich viel zu üppig bezahlt werden.
    :hammer:


    Wir als "Facharbeiter" stehen leider einer Kultusbürokratie gegenüber, die sich in Ba-Wü nicht unbedingt aus der Facharbeiterschaft nach oben gedient hat. Während Zetsche sich nach dem Studium als Dipl-Ing in der Forschungsabteilung von Daimler nach oben gearbeitet hatte und sein Know-How Gewinn bringend einsetzen konnte, haben wir in Ba-Wü eine Kultusministerin, die als Schulbürgermeisterin der Stadt Stuttgart zuvor für die Abrechnung des Klopapierverbrauchs und der Hausmeisterstunden zuständig war. So erwirbt man sich heutzutage Grundlagenwissen über die pädagogisch-materiellen Bedürfnisse der Schulen.

    Ich hätte lieber eine echte Gewerkschaft, wie die IG Metall.


    Gruß !

    Hättest du mit der GEW, wenn diese mehr Mitglieder hätte und das Streikrecht besäße.


    Ist eben Konjunktiv. Den ersten Punkt zur Stärkung haben die Lehrer in der Hand. Beim zweiten Punkt müsste das Berufsbeamtentum auf internationales Niveau reformiert werden. In anderen Ländern dürfen Beamte streiken. Diese Teilkastration der Arbeitnehmerrechte ist ein toitsches Problem.

    Ich bereite derzeit die Abschlussfeier vor. Ich vergleiche mich mal mit einem meiner Absolventen - nennen wir ihn Hans..


    Hans beginnt eine Maurerlehre. Ehrenwerter, durchaus benötigter Beruf. Er wird ab 1.September beginnen und ist dann 15 Jahre alt.

    • Auszubildende im ersten Lehrjahr: 548-632 Euro - Mittel: 600 - jährlich:- 7200
    • Auszubildende im zweiten Lehrjahr: 752-971 Euro- Mittel: 850- jährlich:- 10200
    • Auszubildende im dritten Lehrjahr: 956-1227 Euro- Mittel: 1100- jährlich:- 13200

    Danach Tarif: Monatliches Bruttogehalt 2.561,77€- jährlich:-30741



    Wenn Hans 28 Jahre alt ist, wird er brutto 7200+10200+13200+307410 =338.010€ verdient haben und sich mit ein paar Kumpels das erste Haus hergestellt haben.
    Was Ferien betrifft, kommt er mit Betriebsurlaub, Schlechtwetterregelung im Winter und die normalen Feiertage auch auf 50-60 freie Tage.
    Er wird, bis er 65 ist, ohne Lohnerhöhungen 338.010€ plus 37*30741=1.475.427 € verdient haben.



    Ich hatte mit 28 Jahren 12000 € Bafög-Schulden.
    Wenn ich nun (wegen Vergleichbarkeit bei Renten- und Krankenversicherung) das Gehalt eines Lehrers nach TVL für 37 Jahre errechne, dann sind das im Mittel 37*4468.89*12 €


    =1.984.187 €


    Wer würde Lehrer werden, wenn sich der Verdienst nicht unterscheiden würde? Zumindest so, dass der Lebensverdienst den eines Maurers etwas übersteigt?


    Nebenbei: Jeder Ingenieur oder Betriebswirt würde sich einen derartigen Vergleich verbitten.
    Warum müssen wir Lehrer unser Gehalt eigentlich gegen Lehrer-Kollegen verteidigen? Eigentlich unfassbar.
    Kein Wunder, dass die Gewerkschaften Mühe haben, Lohnanpassungen für Lehrer durchzusetzen.

    Leider können sich hier jene 2 Millionen Menschen in Deutschland nicht zu Wort melden, die mit weniger als 2000,- Euro BRUTTO nach Hause gehen.

    Wenn ich meine Vita rückblickend betrachte und berücksichtige, dass ich während des Studiums für meine Ernährung an der Wursttheke die Hundefutter-Reste für das Gulasch gekauft habe, weil das Bafög nicht für mehr gereicht hatte, sowie die ganzen Prüfungen, die ich bestanden habe sehe und die damit verbundenen Mühen, damit ich nun letztendlich 2000 + verdiene, sehe ich nicht ein, mich mit Leuten vergleichen zu lassen, die sich nach bestandener 8.Klasse sesselbequem in Hartz4 verabschiedet hatten.


    Die sind in der Regel auch nicht in der Lage, derart verquirlte Schachtelsätze zu formulieren, die mich (neben anderen erworbenen Fähigkeiten) in die Lage versetzt haben, Arbeitgeber dazu zu motivieren, 2000+ für diese Kompetenzen und die damit verbundenen Tätigkeiten zu bezahlen.

    Was den Gymnasien in den letzten Jahren erspart blieb, waren die radikalen Bildungsplanreformen in Baden-Württemberg, die alle Jahre neue Fächer, Fächerverbünde und Prüfungsordnungen gebierten. Besonders in der Grund- und Werkrealschule kamen zudem neue Beurteilungsformen und Kompetenzraster hinzu.


    Derzeit schwitzen die Kolleg*innen in Ba-Wü wieder über den Zeugnissen und werden fast wahnsinnig.
    Die Programmierer der Zeugnisprogramme müssen dem Wahnsinn längst erlegen sein - anders kann man ihre Programme jedenfalls nicht mehr interpretieren. Da muss man - um ein Zeugnis zu schreiben - zunächst das Programm auf die jeweils gültige Rechtslage und Prüfungsordnung konfigurieren, die Funktionen und Möglichkeiten der Menues sind vielfältiger als bei Word.


    Die Belastungen durch eine von oben verordnete "nicht konstante" Tätigkeit, bei der Unterrichtsvorbereitungen aus dem vorletzten Jahr (falls man wie üblich eine Klasse 2-3 Jahre als Klassenlehrer führt) getrost in die Tonne getreten werden können, weil Bücher, Lehrpläne und Fachbezeichnungen beim nächsten Durchgang schon wieder geändert sind. A12 muss in Ba-Wü derzeit schwer erdient werden, ich sag's euch.


    Weshalb ich das hier formuliere? Wir wollen gerechte Bezahlung für dieselbe Arbeit. Was bitte, habt ihr am Gymnasium oder der Realschule mehr zu leisten, dass brutto 400 € im Monat rechtfertigt?
    BTW: Unser Deputat ist zusätzlich auch noch höher.

    Robert Habeck (voraussichtlicher nächster Bundeskanzler): "Es gibt kein Volk."
    welt.de/regionales/berlin/arti…-sich-gegen-Angriffe.html


    Damit gibt's auch kein "Völkerball". Diskussion erledigt.


    Gruß !

    Schlampig zitiert, Mikael.
    https://www.welt.de/regionales…-sich-gegen-Angriffe.html


    Nett ist in diesem Zusammenhang auch, dass das bayrische "Volk" wieder Schlagbäume aufstellen und Einreisen verbieten will ;) (ebenfalls schlamig zitiert - aber wie du mir so ich....)
    https://www.welt.de/politik/de…e-Einreise-verbieten.html

    Der Herr Studienrat erhält mit A13 in den meisten Bundesländern genau eine und nicht zwei bis drei Gehaltsstufen mehr. Und das weißt du genau, also was soll diese Übertreibung?

    Weil der Herr Studienrat recht bald die Regelbeförderung zum Oberstudienrat mit A14 bekommt, falls er dann noch die Bibliothek betreut oder andere Sonderaufgaben übernimmt gerne auch höher.
    Diese Aufstiegsmöglichkeiten sind den Grund- und Hauptschulkräften verwehrt.

    Die Festlegung des Gehalts an der Studiendauer ist schon eine seltsame und überholte Regel.
    Welche Qualifikationen man dabei erwirbt hängt ja auch von der Anzahl der erfolgreich mit Testat besuchten Vorlesungen und Seminare ab.


    Dass der Herr Studienrat, der im Studium ein Semester länger in Auerbachs Keller verbrachte, dadurch zwei bis drei Gehaltsstufen höher lebenslang erhält als die Grundschulkollegin, die den Studienplatz wegen des NC nur mit Einserabitur bekam und ein teilweise verschultes Studium mit zahlreichen Praktika absolvieren musste, ist imho nicht logisch begründbar.


    Eine arithmetische Unterscheidung zwischen 9 Semestern (Grundschullehramt-Regelstudienzeit incl. Prüfungssemester) oder 10 Semestern (Gymnasiallehramt) ist Kokolores.
    Hier geht es rein darum, dass Gelder vom Finanzministerium lieber in andere "Projekte" gepumpt werden, die für sinnvoller erachtet werden - wie z.B. die PKW-Maut oder BER ;)

    In Bayern verdient der Schulleiter an diesen Schularten weniger als der klassische Gymnasiallehrer.

    Nicht nur in Bayern. Auch in Ba-Wü haben Schulleiter* an Grundschulen und Hauptschulen mit weniger als 81 Schülern nur A12 + Zulage, an größeren Schulen bekommen sie dasselbe Gehalt wie ein normaler Realschullehrer.
    Das SOLL sich ab 2019/20 ändern - aber schaun' mer mal.
    Das war mit ein Grund, weshalb ich mich nie zu diesem Amt "berufen" fühlte. Zumal ich als "assoziiertes Mitglied der erweiterten Schulleitung" gesehen habe, was'n Scheiß in diesem Amt auf den Schulleiter einprasselt.

    irgendwie sind ministerien stellenweise einfach nur wahnsinnig.

    Unsere Kultusministerin hat ihre Qualifikation für diese Position dadurch erworben, dass sie zuvor von Juli 2005 bis Mai 2016 Bürgermeisterin für Kultur, Schule und Sport in Stuttgart war.
    Dort war sie für die Finanzierung des Klopapiers und anderer Schulausstattung zuständig. Die Schulentwicklung sieht sie auch heute nur durch die Etat-Brille.

    Am 18. Oktober 2016 trat sie mit der Ankündigung an die Öffentlichkeit, als Konsequenz aus Etatkürzungen zur Sanierung des Landeshaushaltes auf eine Reihe von Projekten, die noch von der Vorgängerregierung auf den Weg gebracht worden waren, zu verzichten. Dazu zählen der Ausbau der Ganztagsschule, die Inklusion von Kindern mit Behinderung und die Einführung des Faches Informatik ab der 7. Jahrgangsstufe. Angesichts der Notwendigkeit, 1074 Stellen einzusparen, seien diese Projekte allenfalls durch Einschränkungen im Regelunterricht zu verwirklichen, was nicht zu verantworten sei.

    Derzeit wird die gesamte Schulverwaltung in Ba-Wü auf Betreiben Eisenmanns umstrukturiert, zahlreiche Abteilungen in den Schulämtern und Landesinstituten, in denen in den vergangenen Jahren viel "Know-How" aufgebaut worden war, sind aufgelöst und wegen Lehrermangel "zurück an den Herd" (sprich: in den Unterricht) geschickt, weil es die Kultusverwaltung über die Jahre nicht geschafft hatte, Statistiken richtig zu interpretieren und Lehrerbedarfsprognosen zu erstellen.


    Die Schulpsychologischen Beratungsstellen wurden ausgegliedert und an die neuen Landesinstitute verlagert, Fachabteilungen geschlossen. Die Verwaltungen sind in Auflösung begriffen oder nur noch mit sich selbst beschäftigt, um die Scherben aus den massiven Umstrukturierungen zusammenzufegen.


    Was hier an langjährig erworbener Kompetenz und Expertise in die Tonne getreten wird, ist unfassbar. Auch und besonders im Bereich Inklusion.


    An der WRS und GS werden ständig neue Bildungspläne, Schulfächer und Prüfungsordnungen erlassen - ein ruhiges, konstantes Arbeiten über die Jahre ist kaum möglich.
    Mir geht dieser Aktionismus aus dem Ministerium dermaßen auf den... man hat den Eindruck, als ob im Ministerium ein Wettbewerb ausgebrochen sei, wer die meisten neuen Erlasse verfassen und durchsetzen kann.
    Die einzigen die sich darüber freuen, sind die Schulbuchverlage. Aber die sitzen in Stuttgart sowieso unweit vom KuMi.

Werbung