Beiträge von Traurig2013

    Hallo Wolke.09,
    in meinem E-Mail Postfach habe ich gesehen, dass Sie auf meinen Beitrag (Traurig2013) geantwortet haben. Leider kann ich diesen Beitrag nicht mehr finden, so dass ich nicht direkt antworten kann.


    Hallo, haben Sie inzwischen eine entsprechende Schule gefunden? Hat der
    Dienstherr die Umsetzung genehmigt? Auch ich möchte aus gesundheitlichen
    Gründen gern dauerhaft weg vom Gymnasium an die Grundschule. Vorläufig
    werde ich mit Hilfe des Amtsarztes wohl eine befristete Umsetzung für
    zwei Jahre kriegen. Wissen Sie, ob man dabei seine alte Gehaltsstufe
    behält oder wird man rückernannt, d.h. verliere ich meinen Studienrat
    und das zugehörige Gehalt? Wenn ich weniger Gehalt kriege, kann ich von
    meiner Teilzeit-Stelle nicht mehr leben und auch gleich in den
    Vorruhestand gehen. Mehr Stunden als jetzt, schaffe ich psychisch nicht
    mehr. :o(




    Gruß von wolke.09


    Der derzeitige Stand sieht folgendermaßen aus:
    Heute hatte ich meinen Amtsarzttermin und der hat die Bestätigung meiner Ärztin bestätigt, dass ich wieder arbeitsfähig bin. Von der Behindertenbeauftragten habe ich erfahren, dass der zuständige Schulrat ebenfalls keine Einwände hat, dass ich von der ISS zur GS wechsle. Nun muss ich noch das Präventionsgespräch abwarten, welches nicht über die Schulleitung (wegen des ganzen Mobbings) geht, sondern gleich mit der Schulaufsicht und der Behindertenbeauftragten durchgeführt wird (ich habe einen Schwerbehindertenausweis mit 50% unbefristet). Eine kleine Erholungsphase benötige ich zwar trotzdem noch, aber ich bin zuversichtig, dass ich dann zum Schulhalbjahr wieder arbeiten gehen kann an einer Grundschule. Ich habe mir ca. 6 GS herausgesucht, bei denen es einen Fahrstuhl gibt, denn meine Kniegelenke wollen nicht mehr so richtig (Treppensteigen). Nach dem Präventionsgespräch muss dann nur noch der zuständige Schulrat seine Zustimmung für eine der ausgewählten Schulen geben.
    Eine Runterstufung beim Gehalt ist nicht möglich. Egal, ob man in eine GS geht oder beim Schultyp bleibt. Die Gehaltsstufe und das Gehalt, was man hatte, behält man. Das kann dir auch die Gewerkschaft (GEW) bestätigen.
    Aber warum willst du Teilzeit arbeiten? Der Unterschied zwischen Gymnasium und ISS ist in Berlin schon gravierend. Aber trotzdem kein Vergleich mit der Grundschule. Eine ehemalige Kollegin von mir hatte vor ca. 4 Jahren einen extremen Zusammenbruch und ist seit 2 1/2 Jahren an einer Grundschule und happy. Es ist ein ganz anderes Arbeiten, weil die Kleinen noch etwas Lernen wollen im Gegensatz zu den "Großen". Da hat man eher Auseinandersetzungen mit Eltern aber sehr selten mit Schüler. Wir tauschen uns regelmäßig aus und durch meine ehemalige Kollegin bin ich auch fest entschlossen, wieder zu arbeiten, aber nur an einer Grundschule.
    Ich hoffe, dass meine Ausführungen eine Hilfe für dich waren. Upss..., sorry, dass ich vom Sie zum Du übergegangen bin. War keine Absicht.
    Liebe Grüße Traurig2013 :wink_1:

    Hallo Traurig,


    ich stimme Dir zu: DAS ist eine Zumutung!!! Für alle Beteiligten. Ich halte das für nicht leistbar und auch nicht sonderlich gut für die Schüler. Da hat sicher ...wer auch immer... nichts Gutes einfallen lassen. Ich habe kein Verständnis dafür, dass soetwas gemacht wird und muss sagen, dass ich soetwas als unzumutbar empfinde. Es hat schon einen Grund, warum es Sonderpädagogen gibt (auch wenn ich immer mehr das Gefühl habe, dass man meinen Berufsstand immer mehr nach hinten drängt)


    Allerdings macht das meine vorher getätigte Aussage nicht falsch. Die von Dir beschriebene Situation ist einfach eine andere (wenn auch wahrscheinlich schlechtere).

    Hallo jole,
    Deine getätigte Aussage ist nicht falsch. Das wollte ich mit meinem Beitrag auch nicht sagen.
    Eine ISS (Integrierte Sekundar Schule) ist vom Gedanken her sicher nicht schlecht, wenn die benachteiligten Schüler im "normalen" (ich weiß nicht, wie ich es anders formulieren soll) Klassenverband eingebunden werden. Da bei uns in Berlin fast alle Sonderschulen geschlossen wurden, müssten theoretisch ja eine Menge Sonderschullehrer frei sein. Wenn man diese dann an der ISS einsetzen würde, wäre es gut. Dann könnte ein erfahrener Sonderpädagoge den Schülern mit Förderschwerpunkt "Lernen" im regulären Unterricht zur Seite stehen und helfen bzw. dem unterrichtendem Lehrer bei den speziellen Vorbereitungen für diesen Schüler helfen.
    Aber es geht mal wieder, wie immer, nur um Einsparungen. Mit den Geldern, die durch die Schließung der Sonderschulen gespart wurden, soll wohl die ISS finanziert werden, damit keine zusätzlichen Mittel eingesetzt werden müssen.
    Wenn ich dann immer höre "mehr Geld für die Bildung" frage ich mich, wo die versprochenen Gelder bleiben. Ich habe im Schulalltag immer nur Sparmaßnahmen erlebt und selten mal Finanzierungen für neue Sachen. Meistens sind es nur Umverteilungen. Oftmals werden die Stunden, die es für diese Schüler extra gibt andersweitig vergebn (z.B. AG, Förderstunden für alle "schlecht lernenden" Schüler, egal ob sie einen offiziellen Förderbedarf haben oder nicht, Trainingsraumstunden für verhaltensauffällige Schüler), aber nicht für die Schüler mit dem Förderbedarf "Lernen" :autsch: .

    Hallo,
    ich bin Ma-Ph-Lehrer an einer ISS und möchte zur Grundschule wechseln und Ma und NaWi unterrichten.
    Es wäre also eine Umsetzung und keine Neueinstellung.
    Erfahrungen habe ich auch im Bereich AL (Informatik-Grundkurs, Kreatives Gestalten, Holzwerkstatt), AG "Omas Handarbeitsstube", AG Handball (auch wenn ich heute aus gesundheitlichen Gründen kein Handball mehr spielen kann, habe ich genug Erfahrungen, da ich selbst Hanballspieler war - sogar mit Teilnahme an Meisterschaften -), AG Sportschießen (war selbst aktiver Sportschütze mit Teilnahme an Landesmeisterschaften, habe sogar Übungsleiterstufen 1 bis 3 -leider aus DDR-Zeiten, die heute nicht anerkannt werden).
    Musikunstrumente kann ich nicht spielen und Sport kann ich auch nicht mehr machen.
    Ich muss noch erwähnen, dass ich eine Schwerbeschädigung von 50% unbefristet habe und keine Treppen mehr steigen kann. Sehr langes Stehen (z.B. 6 Std. am Stück ohne Freistunde) bereitet mir Probleme.
    Da ich Pkw fahre, müssen keine Verkehrsanbindungen vorhanden sein in unmittelbarer Nähe. :wink_1:

    Hallo Pausi,
    vielen Dank für deine Hinweise. Durch die Krankschreibung hatte ich endlich Zeit (was während der Arbeit an der Schule nicht möglich war wegen dem Ganztagsunterricht - 3x 1. bis 8. Std. in der Woche - , Konferenzen, Dienstberatungen, Elterngespräche, Vorbereitungen, Korrekturen, etc.), mich um meine eigenen Interessen zu kümmern.
    Hätte ich all meine Möglichkeiten damals gewusst, wäre es wahrscheinlich nicht bis zum absoluten Zusammenbruch gekommen.
    Ich habe zu lange still gehalten, weil ich nicht noch mehr Schikanen ausgesetzt werden wollte.
    Jetzt habe ich meine Behindertenbeauftragte, den Personalrat und die Schulaufsicht eingeschaltet. Ich bin sogar zu einem Anwalt gegangen und werde wahrscheinlich den Schulrat auf Schadensersatz (ca. 600€ Einbuße monatlich durch die Krankengeldzahlung nach den 6 Wochen Lohnfortzahlung, denn ich bin nicht verbeamtet). Den stellv. Schulleiter kann ich nicht verklagen, sagte der Anwalt, weil im öffentlichen Dienst nur der Dienstherr verklagt werden kann und die niedrigste Position der Schulrat ist und danach der Senat.
    Meine Familie ist sehr verständnisvoll und unterstützt mich, wo sie nur kann. Das hat mir wieder Kraft gegeben und mein Kampfwille ist wieder geweckt worden.
    Ich habe auch eine Bescheinigung von meiner Ärztin erhalten, dass eine Wiederaufnahme der Arbeit nur unter der Bedingung eines Schulwechsels möglich ist, da eine weitere Arbeit an meiner Schule nicht mehr zumutbar ist. Mir ist so ein Stein vom Herzen gefallen, dass ich an "die" Schule nicht zurück muss. Auch habe ich mich mit der Behindertenbeauftragten und der Ärztin geeinigt, dass es für mich besser ist, an die Grundschule zu gehen und die Fächer Mathe und NaWi (Naturwissenschaft) zu unterrichten.
    Nochmals vielen Dank.
    Traurig

    Wenngleich mein Fall sicherlich von der Norm abweichen sollte, hoffe ich, von euch den einen oder anderen Tipp erhalten zu können.


    Hallo Liniert,
    einige Forumteilnehmer haben auf deine Anfrage geantwortet, u.a. auch ich.
    Was ich nicht verstehe ist, dass du gar nicht darauf ein gehst. Wahrscheinlich ist dein Problem doch nicht so wichtig für dich. :autsch:

    Entschuldige, wenn ich mich missverständlich ausgedrückt habe. Das war nicht meine Absicht. Eigentlich ist es nicht egal, wenn ein TE nicht auf Nachfragen reagiert. Da muss ich dir leider Recht geben, dass es dann wohl nicht so wichtig war. Bei mir war es jedenfalls sehr wichtig und leider der Anfang von einem dicken Ende.
    Es geht nicht um den Entzug der Lehrererlaubnis. Man kann nur alle Vorbereitungen und Materialien nicht mehr einsetzen, da man jetzt in einem anderen Fach unterrichten muss, wofür man teilweise noch nicht mal ausgebildet ist. Ich bin z.B. Ma-Ph-Lehrer. Meine Matheklassen wurden unter einem fadenscheinigen Vorwand weggenommen und ich musste z.B. den E-Kurs (Arbeitslehre - Kreatives Gestalten) unterrichten.
    Ich hatte nach wie vor volle Stundenzahl und auch das gleiche Gehalt. Es waren einfach nur Schikanen. Ich hatte u.a. einen Archillessehnenriss und bei der OP ist etwas schief gelaufen, so dass ich keine festen Schuhe mehr tragen kann, sondern nur noch Latschen. Deshalb bat ich um Hausaufsichten. Was bekam ich? Hofaufsichten! Das ist sehr prikkelnd, wenn man im Winter bei Schnee mit Latschen 30 Minuten auf dem wenig geräumten Schulhof rumläuft und nach der großen Pause nasse und eiskalte Füße hat.
    Die ganzen Schikanen begannen, als ich meinen Schwerbehindertenausweis mit 50% unbefristet vorlegte und um die mir zustehenden 2 Abminderungsstunden bat. Die 50% habe ich nicht nur wegen der Archillessehne, sonder da gibt es noch 2 Titanbandscheiben in der Halswirbelsäule, Psoriasis (Schuppenflechte) mit rheumatischer Gelenkbeteiligung und Bluthochdruck.
    Ich war wirklich davon ausgegangen, dass der TE Hilfe und Anregungen benötigt. Ist aber wohl doch nicht so. Ich hätte mich damals jedenfalls über Hilfe gefreut. Wusste aber zu dem Zeitpunkt nichts von diesem Forum. Ich habe es erst jetzt entdeckt, wo ich durch die Krankschreibung Zeit zum Stöbern im Internet habe. :hitze: Die Hitze macht mich fertig. Wünsch dir noch einen schönen Tag.

    In diesem Thread sollen Links zu Zeitungsberichten über Inklusion gesammelt werden, ggf. mit einer kurzen Inhaltsangabe. In den Inklusionsthreads sind ja schon einige verlinkt, vielleicht können wir die mal hier mit reinkopieren.
    Nicht in dieses Thread gehören Diskussionen über Inklusion.


    6.12.12 Rheinische Post
    http://www.rp-online.de/region…auf-schulhelfer-1.3094882

    Bei der Überschrift hatte ich gehofft, auf Erfahrungsberichte zu stoßen. Da es aber nur um Medienberichte und Links geht, werde ich hier nicht weiterlesen, denn Theorie und Praxis sind bei diesem Thema, wie bei vielen anderen, zwei verschiedene Paar Schuhe.
    Erfahrungsberichte, denke ich, wären hilfreicher. Aber egal. Fakt ist jedenfalls, dass die Mittel, die benötigt werden nicht vorhanden sind und wir Lehrer sehen müssen, wie wir allein, ohne Sonderpädagogen u.a., den Unterricht mit 25 Schüler (Sonderschüler, emsoz-Schüler, LRS-Schüler, ADHS-Schülern und sonstige, zusammengewürfelt in einer Klasse) bewerkstelligen. Für einen allein ist so etwas einfach nicht machbar.

    ich habe noch eine Frage: wie versichert man sich als Referandar eigentlich am günstigsten und besten? Gibt es die Möglichkeit in der gesetzlichen Krankenkasse zu bleiben oder muss man zwingend in eine private wechseln, was sind so eure Erfahrungen?

    Einige private KV bieten eine Versicherung für Referendare. Danach kann man wieder in die gesetzliche wechseln, was jedoch sehr aufwendig ist.
    In der gesetzlichen KV ist man dann freiwillig gesetzlich versichert und der Beitrag richtet sich nach dem Einkommen. Dort läuft dann aber alles weiter so ab wie bisher (Krankengeld, Kostenübernahme teilweise usw.).
    Die Höchstgrenze bei der freiwillig gesetzlichen Versicherung beträgt 680 € bei einem Jahreseinkommen über 50.000 € und steigt dann nicht mehr, wobei das Schulamt (Senat) einen Zuschuss gewährt, der beantragt werden muss. Man erhält bei bei 680€ Beitrag ca. 280€ vom Arbeitgeber, zahlt also maximal 400 €, egal wieviel man verdient und wie krank oder wie alt man ist. Während des Referendariat muss man mit ca. 180€ monatlich für die freiwillig gesetzliche KV (auch bei der AOK) rechnen.
    Bei der privaten KV sieht es etwas anders aus. Dort spielt die Gesundheit und das Alter eine große Rolle. Man muss auch alles erst verauslagen und bekommt dann das Geld wieder, wenn man die Rechnungen eingereicht hat bei der privaten KV und der Beihilfe (die man im Beamtenstatus beantragen kann). Du müsstest also deine Zahnarztrechnung erst einmal komplett bezahlen, nicht nur den Zuzahlungsbetrag. Dann reichst du die Rechnung bei der privaten KV ein und erst mit der bestätigung, wiviel die private KV übernimmt, kannst du dann noch die Beihilfe beim Schulamt (Senat) beantragen.
    Wenn man jung und gesund ist, sind die Beiträge bei der privaten KV sicher günstiger.
    Wenn man dann als Lehrer (egal ob angestellt oder verbeamtet) in der privaten KV ist, kommt man dort nicht mehr raus und um so älter und kranker man wird, um so teurer wird die Versicherung. Nur für den Fall der Arbeitslosigkeit und einer neuen Anstellung in einer versicherungspflichtigen Arbeit kann man wieder zur gesetzlichen KV wechseln.
    Ich selbst bin in der freiwillig gesetzlichen Versicherung und habe es nicht bereut, denn ich bezahle jetzt mit über 50 Jahren weniger als meine gleichaltrigen Kollegen in der privaten KV und habe nicht den ganzen Stress, dass man mal schnell 7000€ beim Zahnarzt bezahlen muss und dann der Erstattung fast ein ganzes Jahr lang hinterherrennt.
    Ich hoffe, dass dir meine Hinweise bei deiner Entscheidung geholfen haben.

    Stundenverteilung - ein Fach (Hauptfach) wird weg genommen... - und das mit fadenscheinigen Begründungen. Dadurch wird nun 10 Jahre Arbeit zunichte gemacht...
    Kann man etwas dagegen tun? Wie sollte man sich verhalten?

    Ich kann deinen Ärger voll verstehen und versuches noch einmal, denn mein geschriebenen Beitrag war auf einmal weg. Hab ich wohl was falsch gemacht.
    Du solltest es dir nicht gefallen lassen und dich an die Gewerkschaft, dem Personalrat oder die Schulaufsicht wenden, denn die Stundenverteilung ist wahrscheinlich nur der Anfang und endet irgendwann in extremen Mobbing. Jedenfalls war es so bei mir.
    Ich bin Mathe-Physik-Lehrer und meine Gesundheit hat sich in den letzten 3 Jahren sehr verschlechter. Inzwischen habe ich 50% Behinderung unbefristet im Schwerbeschädigten-Ausweis stehen.
    Unter der fadenscheinigen Begründung, wegen meiner Gesundheit mir eine Arbeitserleichterung zu verschaffen, erfuhr ich folgende Handlungen der Schulleitung:
    1. Wegnahme der Klasse (Keine Klassenleitertätigkeit mehr)
    2. Wegnahme meiner Matheklassen, weil Mathe ein Hauptfach sei und ich ja öfters wegen meiner Gesundheit fehle
    3. Wegnahme des Raumes und ein neuer Platz im Lehrerzimmer von 50 cm mal 50 cm.
    4. Vertretungen in Klassen, in denen man gar keinen Unterricht hat, so dass man die Schüler, weil man sie nicht kennt, auch nicht namentlich ansprechen kann
    usw.
    Du wirst dann irgendwann an einem Punkt ankommen, an dem du nicht mehr kannst.
    Ich habe zu lange still gehalten und mich nicht gewehrt. Die Schule hat mich Anfang des Jahres dann in den Suizid getrieben. Nur weil meine Familie 2 Stunden früher als erwartet nach Hause gekommen ist, lebe ich noch.
    Die ganze Arbeit für den Matheunterricht war bei mir dann auch für die Katz. Selbstentwickelte Arbeitsblätter (an denen man stundenlang gesessen hat), selbstgefertigte Anschauungsmaterialien aus Holz (z.B. bewegliche geometrische Figuren zur Bestimmung der Innenwinkelsumme oder ausklappbare Körper zur Darstellung von Mantelflächen usw.)
    Nicht nur die ganzen Stunden, Tage und Wochen, die man benötigt hat, sondern auch die ganzen finanziellen Ausgaben waren jetzt umsonst.
    3 Monate nach meinem missglückten Suizid bin ich wieder einigermaßen stabilisiert. Trotzdem können sich Rechtschreib- und Grammatikfehler eingeschlichen habe, weil mich das Thema immer noch aufwühlt. Deshalb bitte ich um Nachsicht.


    Wehre dich rechtzeitig und lasse dir die Wegnahme nicht gefallen, sonst landest du da, wo ich war.


    Es wird immer wieder kritisiert, dass nicht fachgerecht unterrichtet wird. Was bringt es, wenn z.B. eine Geschichtslehrerin meint, sie könne auch Mathe unterrichten (weil ihr nämlichen die vielen Klassen bei einem 2-Std.-Fach zuviel sind) und der Schulleiter dem zustimmt und einem Kollegen, der ihm nicht passt, von seinem Fachunterricht abzieht oder vielleicht nicht genügend Mathelehrer zur Verfügung stehen. Doch was soll das für ein Mathe-Unterricht werden?


    Ich kann auch die Fragen zu deinem Beitrag hier im Forum nicht verstehen, denn jeder ausgebildete Lehrer weiß, dass mit der Wegnahme eines Unterrichtsfaches bei der Stundenverteilung, der Unterricht in diesem Fach gemeint ist. Das man dieses Fach nicht mehr unterrichten darf. :autsch:

    Du kannst aber "Pseudo-Noten" schreiben, die individuell für das Kind zutreffen. (Darfst Du aber nicht am Rest der Klasse messen)... eigentlich wissen die Kinder aber, dass sie keine Noten kriegen und häufiger besondere Zuwendung durch den/die SoPäd kriegen.

    Ich kann deinem Beitrag nicht zustimmen, denn es gibt auch Schulen (wie z.B. meine), an denen es keinen Sonderpädagogen gibt. Bei uns in Berlin wurde die ISS (Integrierte Sekundar Schule) vor ca. 3 Jahren eingeführt. Für das Sonderpädagogische Kind muss ich selbst nach dem Rahmenplan der Sonderpädagogik den Unterrichtsverlauf für den Schüler vorbereiten (obwohl ich dafür nicht ausgebildet bin) und er bekommt sogenannte Sternchennoten. Das bedeutet extreme Mehrarbeit. Während z.B. dieser Schüler in der 8. Klasse das schriftliche Multiplizieren übt, sind die anderen Schüler mit der Proportionalität und dem Dreisatz beschäftigt. Einerseits soll ich den Schülern die Proportionalität erklären und nebenbei dem Sonderschüler auch noch die schriftliche Multiplikation. Von den 24 Schülern ist ein Schüler mit sonderpädagogischem Schwerpunkt Lernen, 4 Schuler mit einem emsoz-Status, 1 Schüler mit einer ausgeprägten LRS, ca. 5 lernwillige Schüler und der Rest Chaoten, die zur Schule kommen, um Action zu haben. Was hat das denn noch mit "normalen" Unterricht zu tun? Hilfe und Unterstützung suche ich wie Pilze im Wald und freue mich, wenn ich mal einen Pilz finde. Es ist eine Zumutung, was man derzeit mit uns veranstaltet. :autsch:

    ...

    Tut euch das nicht an, wenn Deutschland meint, es sei gut junge, motivierte Lehrer im Ref. menschenunwürdig fertig zu machen, dann kann das Schulsystem auch auf euch verzichten!

    Kopf hoch, macht euch nicht kaputt!!!!
    Angie

    Hallo Angie,


    ich kann dir nur beipflichten. Aber nicht nur junge Lehrer werden menschenunwürdig fertig gemacht. :essen:
    Eigentlich bin ich Diplomlehrer für Mathe-Physik seit 1982. Von 2001 bis 2003 habe ich dann mein Referendariat (2. Staatsexamen) wiederholt, um in Berlin eine Anstellung zu bekommen, weil das Berliner Schulamt unsere "Ost"-Ausbildung nur als 1. Staatsexamen anerkannt hat. Aber das ist eine andere Geschichte. Was ich hier im Forum gelesen habe kann ich nur bestätigen. Das Referendariat war für mich die Hölle. Es war für mich so schon schwer genug, mit über 40 Jahren nochmal ein Studium zu absolvieren. Ca. 5000 Euro hat mich der "Spaß" gekostet, denn ich hatte einen eigenen Hausstand hatte und alleinerziehend war. Da ich aus dem Förderungsalter raus war, musste ich u.a. ca. 200€ Krankenversicherung zahlen von den ca. 1000 € Besoldung während des Referendariats. Dann kamen noch 600€ für die Miete. Von den Kosten für die Seminar-Lektüren, die gefordert wurden, und den Fahrkosten ganz zu schweigen. Jedenfalls blieben nach Abzug aller Unkosten "minus" 50 € am Monatsende. Und da waren noch keine Lebensmittel enthalten.
    Aber zurück zum Thema. Die menschenunwürdige Behandlung während des Referendariats kann ich nur bestätigen. Da ich bereits viele Jahre als Lehrer tätig gewesen bin, viel es mir schwer den ganzen theoretischen Kram, der fernab der Realität war, in meinen Kopf zu bekommen. Man wollte keine Erfahrungen aus der Praxis in den Seminaren hören. Als Mathe-Seminarleiter hatte ich einen Grundschullehrer, der mir erklären wollte, wie ich im Sekundarbereich zu unterrichten habe. In unserer Seminargruppe waren 21 zukünftige Grundschullehrer und 5 zukünftige Sekundarschullehrer. Da kannst du dir ja vorstellen, wieviel wertvolle Infos ich für den Sek I Bereich erhalten habe. Die sogenannten Vorführstunden waren die reinste Schikane. Nicht genug, dass im Unterricht 13 Referendare (Mathe-Seminar 14 Referendare) im Unterrichtsraum zusätzlich saßen. Den Schülern untersagt man das "Quatschen" im Unterricht und der Seminarleiter redet während des Unterrichts mit den Referendaren. Dann laufen die 13 Leute auch noch bei einer Übungsaufgabe im Raum herum unter dem Vorwand, dass man sehen will, wie die Schüler arbeiten, um dann auch noch mit den Schülern zu reden. Wie soll bei so einer Unruhe ein Schüler in Ruhe arbeiten können. Die anschließende Auswertung war dann die reinste Schikane. Vorallem durfte man dann noch die Leute bewirten mit Kuchen oder belegten Brötchen und Getränken wie Kaffee, Saft und Wasser. Was das für 13 bzw. 14 Leute gekostet hat, kannst du dir sicher vorstellen.
    Meine Examensarbeit habe ich in Physik geschrieben. Ich hatte einen Seminar-Leiter, der so eklig war. Nicht nur das er fettige Haare und eine Menge Haarschuppen auf den Schultern hatte, auch seine Unterrichtsstunden, in denen er uns zeigen wollte, wie es richtig geht, waren unterste Schublade. Seine Rechtschreibung ließ auch sehr zu wünschen übrig. Da meine Rechtschreibung nach der Reform auch nicht die Beste war, hatte ich meine Arbeit von jemandem Korrigieren lassen, der selbst mehrere Jahre Schulrat war, einen Doktor-Titel hatte und ehemaliger Deutsch-Lehrer war. Außerdem hat ein zweiter, noch amtierender Schulrat, der Ma-Ph-Lehrer war, meine Arbeit durchgesehen. Beide kommen aus einem anderen Bundesland und sind befreundet). Meine Arbeit dürfte also keine Rechtschreib- oder Grammatikfehler gehabt haben und beide habe meine Arbeit als gut bis sehr gut eingeschätzt. Bei der Bekanntgabe meiner Prüfungsergebnisse bin ich dann vom Glauben abgefallen. Er hatte meine Arbeit mit 5 bewertet und nur durch die anderen Prüfungen habe ich das Referendariat bestanden. Ich habe mein recht wahrgenommen und mir die Begründung vorlesen lassen, was wohl eigentlich nicht üblich ist. Die Begründung waren "massive Rechtschreib- und Grammatikfehler" und das der Theorieteil zu praktisch und der Praxisteil zu theoretisch war. So eine schwachsinnige Begründung. Naja, der knallrote Kopf und das Gestottere beim Vorlesen der Begründung von dem Physik-Seminarleiter sagt wohl alles. Obwohl ich damals die Rückgabe der Examensarbeit-Kopien vom Senat angefordert habe, denn nur das Original bleibt im Archiv, habe ich diese bis heute nicht erhalten. Warum wohl nicht. Aber ich habe für mich auch ein Exemplar anfertigen lassen, denn es musste ja alles beim Buchbinder in Form gebracht werden (hohe Kosten). Der Physik-Seminarleiter war nur sauer, weil ich seinen Lieblingautor in meiner Arbeit kritisiert habe und andere Autoren ihm vorzog. Sein Lieblingsautor behauptete nämlich, dass man ein Arbeitsblatt nimmt und seinen Unterricht dazu aufbaut. Ich bin aber der meinung, dass ich die Besonderheiten der Schüler beachten muss und darauf meine Unterrichtsvorbereitung ausrichte. Und erst wenn der Unterrichtsverlauf und die Inhalte feststehen, erstelle ich mein eigenes Arbeitsblatt, welches meinen Vorbereitungen angepasst wird, und nicht umgekehrt.
    Entschuldige, ich bin vom Thema abgewichen.
    Wer im Referendariat schon psychische Probleme hat, sollte den Beruf lieber nicht ergreifen. Ich habe es bitter bereut. Ich war sehr selbstbewusst und über viele Jahre ein guter Lehrer, denn die Schüler mochten mich, obwohl ich streng war, was Ordnung und Disziplin betraf. Doch während des Referendariats haben es die Seminar-Leiter, die selbst nicht viel besser als wir waren, geschafft, dass ich 15 kg abgenommen habe und zu einem seelischen Frack geworden bin. Mit meiner Gesundheit ging es immer mehr den Bach runter. Schikanen und Mobbing an den Schulen sind in meinen Augen an der Tagesordnung. Es wird immer nur über die "armen" Schüler geredet, die ja oft "kein schönes Elternhaus" haben. Man kann doch nicht alles mit schlechter Kindheit oder schlechtem Elternhaus entschuldigen. Mittlerweile haben Schüler und Eltern mehr Rechte als Lehrer. Die neue ISS (Integrierte Sekundarschule) in Berlin macht die Lehrer kaputt. Schüler, die etwas lernen möchten, was immer weniger werden, schwimmen dann irgendwann mit dem Strom und verbauen sich ihre Zukunft, weil die "Chaoten" mittlerweile das Schulleben der Schüler und Lehrer bestimmen. Mittlerweile bin ich zu 50% Schwerbeschädigt und die Schikanen an der Schule (z.B. wird es von der Schulleitung als "dummer Jungenstreich" abgetan, wenn ein Schüler mich an den Galgen malt, meinen Namen dazu schreibt und in der Klasse rumgehen lässt; ständige Beleidigungen von Schülern werden so hingestellt, dass man es selber provozieren würde; Vertretungsstunden bekommt man in Klassen, in denen man sonst keinen Unterricht hat usw.) haben mich in den Suizid getrieben. Nur durch einen Zufall (wurde leider zu früh gefunden) bin ich heute noch am Leben und seit dem Vorfall krankgeschrieben. So etwas wünsche ich keinen Menschen. Wo ist da die Einhaltung des §1 des Grundgesetze, "die Würde des Menschen ist unantastbar", wenn die Würde eines Lehrers täglich "mit Füßen getreten wird"?


    Daher könnt ihr mir glauben, wenn ich sage, dass man den Beruf nicht ergreifen soll, wenn man im Referendariat bereits Probleme hat. Ihr werdet nicht froh in eurem Leben. :autsch:


    Das heutige Schulsystem in Deutschland ist in meinen Augen von sogenannten Fachleuten entwickelt worden, die selbst nie mit der täglichen Realität an den Schulen in den letzten Jahren zu tun hatten. Wenn ich dann höre, "wir waren selbst jahrelang Lehrer und wissen, wovon wir sprechen", könnte ich "an die Decke" gehen. Wahrscheinlich waren die das letzte mal vor 10 oder 15 Jahren im Unterricht. :daumenrunter:


    Wenn sich nicht schnellstens etwas ändert im Schulsystem (mehr Rechte für Lehrer, mehr Fürsorgepflichtverhalten der Schulleitung gegenüber Lehrern, weg von der Binnendifferenzierung und zurück zur Außendifferenzierung usw.) werden alle noch ihr "blaues Wunder" erleben, denn dann werden zukünftig Eltern und Schüler bestimmen, was und wie in der Schule unterrichtet wird. "ARMES DEUTSCHLAND". :tot:
    Die Politiker sollten sich mal fragen, warum wir kaum noch eigene Fachkräfte haben und so viele Schüler die Schule ohne Schulabschluss verlassen. Da wird dann ganz einfach die Schuld auf die "dummen Lehrer" geschoben.
    Ich kann doch auch nicht einen kranken Baum heilen, indem ich seine Krone behandle oder vielleicht noch einen Teil des Stammes. Ich muss die Wurzel heilen und nur so kan der Baum wieder gesund werden.

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