Hallo,
ich will das gar nicht zusammenfassend bewerten, nur ein paar weitere Faktoren nennen. Deine Dienstbezüge decken alles ab, bis auf wenige anrechenbare Vertretungsstunden. Da fallen eben auch Konferenzen, Planung und Durchführung von Klassenfahrten, Elterngespräche, Zweitkorrekturen im Abi, Referendarsbetreuung und alle anderen "Nebentätigkeiten" neben dem Unterrichten mit hinein. Bietet man eine AG an, kann man dafür Anrechnungsstunden bekommen, die den realen Zeitaufwand aber meist bei weitem nicht abdecken.
Du wirst feststellen, dass man in vielen Fächern nicht "sein Material beisammen hat" und damit dann mit kleinen Änderungen immer unterrichten kann. Bei Fächern wie Politik sowieso nicht, aber auch Lehrpläne ändern sich, G8/G9, neue Aufgabenvormate, Lektüren, Inhalte, Klassenvoraussetzungen führen zu häufigen Anpassungen. Zum Teil ist das sehr fachabhängig. In Englisch hast du viele Aufgaben im Buch, in Bio musst du die alle selbst zusammentragen, dafür hast su da weniger Korrekturen, verbringst aber auch mal ein Stündchen auf Schneckensuche für den Unterricht am nächsten Tag. Und in so manchem Fach gibt es gar kein Buch. Und was machst du mit den Inklusionskindern, den ukrainischen Kindern, der hochbegabten Schülerin? Differenzierung wird immer wichtiger, so dass man nicht mehr eine Stunde für alle vorbereitet.
Ich habe in den Sommerferien schon die meiste Zeit frei, die Vorbereitungen laufen meist in der letzten Ferienwoche. In den anderen Ferien kommt es darauf an, ob wieder Klausurenstapel anstehen, Praktikumsberichte, Facharbeiten, etc.
Richtig blöd finde ich, dass man als Lehrer immer in den teuren Ferienzeiten zu überfüllten Ferienorten fährt, wenn man keine ungewöhnlichen Ziele hat. Einfach mal einen von mir selbst gewählten Tag frei nehmen geht auch nicht (zumindest wäre das sehr ungewöhnlich).