Beiträge von Mia

    Na holla, jetzt muss man hier schon aufpassen, was man schreibt, sonst findet man direkt ein Zitat von sich in der FR wieder. :D


    Bei mir hat sich die Situation jetzt geklärt: Es gibt inzwischen mehrere bestätigte Schweinegrippefälle an meiner Schule und hier in Hessen bekommt man bis 10 Tage nach dem letzten Fall ein Beschäftigungsverbot. Da ich's ja dann auch nicht mehr weit bis zum Mutterschutz habe, gehe ich mal davon aus, dass ich nicht nochmal für 3 Tage zur Stippvisite an die Schule muss.


    Ich habe einen Batzen Heimarbeit inkl. Schullaptop mit auf den Heimweg bekommen. Langweilig wird mir also nicht werden, aber ich bin erleichert, dass erstens endlich eine klare Ansage kam und zweitens eben das Risiko mir etwas einzufangen, deutlich minimiert ist.

    An unserer Schule wechselt in der 7. Klasse die Klassenführung und meist werden die Klassen aus pädagogischen Gründen dabei nochmal neu durchmischt. Ich konnte bislang nicht beobachten, dass es dabei zu hormonell bedingten Schwierigkeiten käme. Daher kann ich dieses Argument contra die 6-jährige-Schulzeit so nicht unterschreiben.

    Zitat

    Original von Hermine


    Damit ist es aber halt eben nicht gut. Im Sport wollen die Kinder auch Sieger/Erster/Bester sein.


    Hm? Das kapier ich grad nicht. Was ist denn noch unklar daran, wenn man als Erster durch's Ziel läuft? Ist man etwa nur dann wirklich Erster, wenn man auch eine 1 vom Sportlehrer kriegt?



    Und na ja, bei meinen Arbeitszeugnissen stand bisher zumeist keine Note drunter und ich konnte mehr damit anfangen, als wenn mir da jemand einfach eine Zahl vor den Latz geknallt hätte. So war's teilweise in meinen beiden Staatsprüfungen. Ich weiß bis heute nicht, warum ich eine 3 in Diagnostik hatte und habe mich einfach nur über diese Note geärgert.
    Den Schülern geht's meiner Erfahrung nach nicht anders.
    Und man weiß auch ohne Note sehr genau, wer Sieger/Erster/Bester ist. Insbesondere für Kinder ist das sowieso extrem offensichtlich. Das ist ja auch völlig in Ordnung so. Aber durch Noten wird das Schülerranking zumeist auf die Spitze getrieben und das habe ich auch noch als sehr unangenehm aus meiner eigenen Schulzeit in Erinnerung. Dadurch wird soviel Frust und Resignation geschaffen und jetzt im Nachhinhein denke ich: Wie bescheuert, dass man ständig verglichen hat und verglichen wurde. Die Lebenswege verlaufen ohnehin so unterschiedlich und ich stand niemals wieder in Konkurrenz zu meinen Mitschülern. Aber was haben wir für Zeit damit verschwendet, uns zu ärgern und über irgendwelche Noten zu diskutieren.


    Ich glaube davon abgesehen aber, dass hier gerade zwei Dinge mächtig durcheinander geschmissen werden und daher reden wir vielleicht stellenweise aneinander vorbei: Auf Noten zu verzichten heißt ja nicht, dass Schülern Rückmeldungen über die eigene Leistung vorenthalten wird. Und andersrum ist eine reine Notenvergabe in den meisten Fällen keine ausreichende Rückmeldung über den Leistungsstand. Eigentlich nur dann, wenn da die volle Punktzahl und eine 1 steht.


    LG
    Mia

    Zitat

    Original von Friesin
    Was mir immer auffällt: im Sport wird NIE danach gefragt, ob eine Leistungsmessung sinnvoll sei oder nicht.


    Welcher Trainer würde sich mit einer Aussage begnügen wie:" du bist heute etwas langsamer gelaufen als sonst."
    Da werden Zeiten /Weiten/Höhen genannt, und gut ists.


    Seh ich ganz genauso. Aber ziehe daraus einen ganz anderen Schluss. Wozu noch Noten, wenn die Zeiten/Weiten/Höhen klar angesagt werden und es damit eben gut ist? ;)

    Ja, ich sehe das ganz genauso wie Lämmchen. Ich habe für mich auch einen sehr guten Zeitpunkt gefunden - vielleicht insofern nicht ganz perfekt, weil ich nicht damit gerechnet hätte, dass es gleich beim ersten Anlauf klappt. Ein paar Monate später wäre perfekt gewesen. Aber gut, das wäre kleinlich, also sage ich mal, dass es der perfekte Zeitpunkt war. :D
    Aber vielleicht gibt's den wirklich nicht für jeden. Und wenn es ihn auch gibt, möchte vielleicht nicht jeder auf ihn warten. Und für einige ist er vielleicht einfach schon früher da als für andere.


    Ich höre bei dir auch raus, dass dein Kinderwunsch sehr stark ist. Ich glaube, in so einem Fall hätte ich wohl auch nicht unbedingt noch jahrelang warten wollen. Das war bei mir einfach ganz anders. Im Studium habe ich noch kein Kind gewollt und deswegen sehe ich wahrscheinlich auch nachträglich diesen Zeitpunkt als nicht besonders gut an. Aber wenn es für dich gerade jetzt ein guter Zeitpunkt ist, dann lass dich nicht davon abhalten, deinen Kinderwunsch umzusetzen.
    Ich habe schon den Eindruck, dass du das Ganze nicht naiv angehst und weißt, was ein Kind bedeutet. Und ich glaube, das ist eine gute Voraussetzung, um seinem Wunsch nach einem Kind nachzugeben!


    Alles andere wird sich auf jeden Fall finden. Ich glaube, das wurde wohl schon deutlich: Machbar ist diese Ausbildung auf jeden Fall auch mit Kind!


    LG
    Mia

    Also in Hessen muss man für die Verbeamtung auf Probe keine Lehrprobe absolvieren - im Gegensatz zur Verbeamtung auf Lebenszeit! - folglich wäre ein Beschäftigungsverbot für das Schulamt kein Hindernis jemand zu verbeamten.


    ABER: Das Gesundheitsamt könnte Schwierigkeiten bereiten. Normalerweise ist eine Schwangerschaft kein Grund, um jemanden nicht zu verbeamten. Je nachdem aber, aus welchen Gründen du nun das Beschäftigungsverbot erhältst, kann das Gesundheitsamt sagen, dass es nicht abschätzbar ist, ob du vorzeitig dienstunfähig werden könntest. Das hieße, man würde erst nach beendeter Schwangerschaft wieder vorstellig werden können, um das abschließend klären zu können und dementsprechend würde sich natürlich auch die Verbeamtung verzögern.


    Aber wie gesagt: Ich kann nur für Hessen sprechen. Wenn das Prozedere in Brandenburg grundsätzlich anders ist, dann helfen dir diese Infos vermutlich nciht viel weiter.


    LG
    Mia

    *sfz* Jeder behauptet etwas anderes.


    Ich war vorgestern wieder zur Vorsorge und habe das Thema Schweinegrippe erneut angesprochen, diesmal vor dem Hintergrund der steigenden Anzahl von Erkrankten bzw. Verdachtsfällen.


    Mein Frauenarzt ist aber nach wie vor der Meinung, dass das Theater um die Schweinegrippe völlig übertrieben ist und so wie er es dargelegt hat, bin ich auch erstmal wieder beruhigt nach Hause gegangen.
    Es klang schon nachvollziehbar: Zum einen geht natürlich jetzt jeder Todesfall völlig hochgepusht durch die Medien. Aber gar nicht thematisiert wird, dass an der saisonalen Grippe viel viel mehr Menschen sterben und zwar nicht nur alte kranke Menschen. Kein Mensch wäre aber jemals auf die Idee gekommen, einer Schwangeren aus Angst vor der saisonalen Grippe ein Beschäftigungsverbot auszusprechen.
    Und noch viel mehr Schwangere würden bei (klassisches Argument) Autounfällen sterben und noch viel mehr sehr gefährlich verletzt - dennoch kämen nur wenige auf die Idee, während ihrer Schwangerschaft nicht mehr Auto zu fahren.
    Außerdem werde auch völlig verschwiegen, dass die Grippeimpfung aus der letzten Saison vor der Schweinegrippe schützt und die dürften relativ viele Menschen und vor allem auch Lehrer wohl sowieso haben. Ich wollte nochmal nachschauen, ich kann mich nicht 100%ig erinnern, aber ich glaube, ich habe mir letzten Winter auch die Grippeimpfung geben lassen - demzufolge wäre ich also geschützt.


    Jedenfalls schätzt mein Frauenarzt die Wahrscheinlichkeit, dass ich mich innerhalb der Schule mit einer für mich oder das Ungeborene gefährlichen Krankheit anstecke, als sehr gering ein und sieht daher auch keine Notwendigkeit, ein Beschäftigungsverbot auszusprechen.
    Wie gesagt, seine Darlegungen wirkten auf mich nachvollziehbar und beruhigten mich, so dass ich nicht darauf drängte, eben doch ein Beschäftigungsverbot zu erhalten.
    Aber abends macht man den Fernseher an und lässt sich gerade wieder neu von der Panikmache anstecken.


    Ich weiß also nach wie vor nicht, was ich für richtig halten soll. Aber ehrlich gesagt habe ich schon den Eindruck, dass beim Thema Schweinegrippe gerade maßlos übertrieben wird. Dennoch möchte ich natürlich für mein Ungeborenes auch kein Risiko eingehen.


    Derzeit bin ich wegen vorzeitiger Wehen krank geschrieben, also von daher habe ich noch ein paar Tage Zeit zu überlegen bzw. abzuwarten, ob die Schule zu einer Entscheidung kommt, wie wir Schwangeren eingesetzt werden.


    LG
    Mia

    Schubbidu: Da hast du sicher auch Recht. Ich wollte auch nicht mehr als zum Nachdenken anregen, ob das Studium wirklich ein guter Zeitpunkt ist.


    Aber ich denke, da macht es heute immer noch einen riesigen Unterschied, ob man Vater oder Mutter wird. Wenn ich damit zufrieden wäre, hauptsächlich Mutter zu sein, dann wäre der Zeitpunkt des Kinderkriegens reichlich egal gewesen.
    Aber sobald man an einem beruflichen Weiterkommen interessiert ist, kommt man nicht umhin auch die Kinder ein Stück weit in sein Leben einzuplanen. So scheußlich das auch klingen mag.


    Hätte ich bereits früher ein Kind bekommen, hätte ich jetzt keine Funktionsstelle. Und hätte ich mich später dann nicht bewusst für Kinder entschieden und die bereits laufende Einarbeitung auf die nächsthöhere Funktionsstelle abbrechen müssten, weil das mit Kind zeitlich hinten und vorne nicht hingekommen wäre, dann sähe mein Leben jetzt deutlich anders aus.
    Es wäre naiv, so zu tun, als wäre es völlig egal, ob und wann eine Frau in ihrem Leben Kinder bekommt. Es mag sicher inzwischen immer häufiger Ausnahmen geben, in denen der Vater den Großteil der Kindererziehung übernimmt, aber in meinem Bekannten- und Freundeskreis ist es absolut die Regel, dass der Vater maximal die Partnermonate für das Elterngeld nimmt. Bei mir persönlich kam es noch nicht einmal dazu.


    Du hast aber absolut recht, dass das generationsspezifisch ist - jedoch sehe ich das eher positiv. Noch in der letzten Generation war es einfach noch nicht üblich, dass Frauen berufliche Karriere und Kinder unter einen Hut bringen mussten (oder konnten). Das übersehen wir öfter.


    Ich will damit gar nicht sagen, dass das eine besser ist als das andere. Aber ich meine schon, dass sich jede Frau dessen bewusst sein muss, dass Kinder ihren Lebenslauf unter Umständen entscheidend verändern können. Und sich darüber Gedanken zu machen, bevor die Kinder da sind - sprich: auch den Zeitpunkt zu planen, wann man gerne Kinder möchte, finde ich schon den richtigen Weg. :)


    LG
    Mia

    Ich habe keine Erfahrungen das Referendariat mit Kind zu machen, aber da ich selbst ein Kleinkind habe, würde ich sagen: Wenn ihr am Planen seid und nicht wirklich viele oder gewichtige Gründe dafür sprechen, das Kind schon im Studium zu kriegen, dann wartet lieber noch ab.


    Es ist zwar bestimmt machbar, das Referendariat mit Kind zu machen (ich kannte auch einige Referendare, die bereits Kinder hatten), aber schön wird es bestimmt nicht. Und im Endeffekt ist es so schade, wenn man diese zwei Jahre viel zu wenig Zeit für sein Kind haben wird. Ich merke selbst an mir, wenn ich beruflich gestresst bin, dann fehlt mir die Muse für mein Kind. Ich bin ungeduldiger, nehme weniger wahr, wie es sich entwickelt, vieles läuft nebenher, verkommt zur Routine und gemeinsame Zeit kann man viel weniger genießen, weil man den Kopf voll mit anderen Dingen hat. Das finde ich schade.
    Aber im Berufsleben hat man ja dann viel mehr in der eigenen Hand und ich kann es besser steuern, wenn ich merke, dass ich die Situation unbefriedigend finde. In der Ausbildung ist man dagegen viel zu sehr von äußeren Faktoren abhängig.


    Und ich fand jetzt eigentlich auch nicht unbedingt, dass das Studium der ideale Zeitpunkt für ein Kind ist. Für mich persönlicher war es wichtiger, mich zu dieser Zeit mit dem Leben und der Welt auseinanderzusetzen. Gerade mit Baby bewegt man sich schnell in seinem kleinen Mikrokosmos und die Natur hat es ja auch ganz clever eingerichtet, dass man sich zunächst mal nur noch auf sein Kind konzentriert und alles sonst eher an Bedeutung verliert. Auch ein bisschen ungünstig während eines Studiums.


    Aber wie gesagt: Es gibt natürlich unter Umständen für euch wichtige Gründe nicht mehr länger zu warten, dann ist bestimmt auch alles mit Kind machbar. Ich würde aber sehr genau abwägen, ob das für mich und für das Kind die beste Variante ist.


    LG
    Mia

    Ich glaube, im Haupt- und Realschulbereich ist es durchaus nicht unüblich mit Wochenplänen zu arbeiten.
    An unserer Schule werden Wochenpläne sehr viel genutzt, in Klasse 9/10 sogar besonders intensiv wegen der Prüfungsvorbereitungen.


    Ich schicke dir mal einen beispielhaften Wochenplan für Klasse 9, allerdings schon ein paar Jahre alt, weil aus meinem letzten Klassendurchlauf stammend.
    Wer sonst noch mal dieses Beispiel sehen will, kann mich gerne anschreiben - ich habe ja jetzt eine weitgehend anonymisierte Version. ;)


    LG
    Mia

    Ja, das ist so. Zwar können die Schulleiter die Rangliste nicht komplett ignorieren, aber es können freie Stellen in ihrem Anforderungsprofil so passend gemacht werden, dass nur noch der Wunschkandidat in Frage kommt.
    Schwierig wird's, wenn die eigenen Qualifikationen, also die Fächerkombi ohne spezielle Zusatzqualifikationen, voll im Mainstream liegt. Da kann dann auch ein Schulleiter nicht viel machen, sondern muss nach der Rangliste auswählen.


    Die Mauschelei hat sicher ihre Vor- und Nachteile, aber ich würde auf jeden Fall empfehlen, es über Beziehungen zu versuchen. Über die Rangliste kann's halt dauern.


    Viel Glück wünscht
    Mia

    @Lordhelmchen: Ja, so geht es mir auch. Vor allem weil für mich als Laie überhaupt nicht einzuschätzen ist, wie gefährlich diese ganze Angelegenheit nun wirklich ist.
    Ich habe schon einmal vor einigen Wochen mit meinem Frauenarzt darüber gesprochen und dieser ist der Meinung, dass die normale Influenza viel gefährlicher wäre und um die Schweinegrippe zuviel Panikmache betrieben wird. Er meinte, wenn ich nicht unbedingt möchte, sieht er keine Notwendigkeit mich krank zu schreiben.


    Daher habe ich bis jetzt die ganze Sache auch recht gelassen gesehen. Aber die zunehmende Anzahl von Verdachtsfällen verunsichert mich natürlich nun wieder mehr.


    Ich habe nächste Woche meinen nächsten Vorsorgetermin und werde das Thema nochmal anschneiden. Da ich nur noch ein paar Wochen bis zum Mutterschutz habe, scheint es mir fast vernünftiger kein Risiko mehr einzugehen und mich für die letzte Zeit krank schreiben zu lassen.


    Aber wie gesagt, ich schwanke auch immer wieder, ob ich damit nicht überreagiere.


    ebenso verunsicherte Grüße
    Mia

    Hallo,


    ich sehe das nicht ganz so problematisch wie meine Kollegen. Mein Referendariat hat mir leider nur sehr wenig bis gar nichts gebracht. Hätte ich den 2 Jahren ganz alltägliche Berufspraxis gesammelt, wäre ich vermutlich am Ende dieser Zeit wohl sogar schon ein Stück weiter gewesen. Leider ist es ja auch Realität, dass viele Lehrer mit frischem 2. Staatsexamen im normalen Alltag plötzlich erstmal völlig überfordert sind.
    Vieles von dem, worauf im Referendariat übersteigerter Wert gelegt wird, halte ich für den Alltag und für guten Unterricht nicht besonders relevant. (Aber die Meinungen darüber, was nun guter Unterricht ist, gehen natürlich auch sehr weit auseinander....)
    Ich sehe das auch bei den Referendaren teilweise so, die wir an der Schule haben. Momentan arbeite ich intensiv mit einer Referendarin zusammen, die vor dem Referendariat schon mehrere Jahre als angestellte Lehrerin unterrichtet hat und denke, diese zwei Jahre sind für sie verlorene Zeit und sorgen durch die psychische Belastung höchstens für frühe graue Haare. Wenn diese Frau ihr Engagement und ihre Power woanders einsetzen könnte, hätte die Schule und die Schüler viel mehr davon. Stattdessen verbringt sie ihre Zeit mit dem Tippen von unzähligen schriftlichen Vorbereitungen und dem Nachgrübeln über im Endeffekt belanglose Details einzelner "perfekter" Vorführstunden. Sie kommt allerdings bereits aus einem Studiengang mit hohem Pädagogikanteil, hat also auch bereits eine fundierte pädagogische Ausbildung!!
    Aber auf der anderen Seite gibt es natürlich immer wieder Referendare, die diese Art von Anleitungb wie man sie im Referendariat bekommtb benötigen und erst durch die Anforderungen des Vorbereitungsdienstes in den Beruf hineinfinden. Das scheint mir teilweise auch einfach eine Typsache zu sein.


    Dennoch möchte ich damit nicht runterspielen, dass eine gute Ausbildung für den Job natürlich immens wichtig ist. Mir persönlich hat am meisten die Supervision gebracht, die ich über mehrere Jahre hinweg, auch nach dem Referendariat gemacht habe. Eine ganz ordentliche Selbstreflexionsfähigkeit halte ich für die wichtigste Grundlage in unserem Job. Und natürlich ausgewählte, gute (!!!) Fortbildungen.
    Es ist aber sicherlich auch möglich im Referendariat gute Ausbilder zu erwischen und mehr Nutzen daraus zu ziehen, als ich das getan habe.


    Zu bedenken bei meiner geschilderten Erfahrung ist auch sicherlich, dass ich als Förderschullehrerin bereits Pädagogik in hinreichendem Maße an der Universität studiert habe! Insbesondere bei den Sek.II-Studiengängen sieht das natürlich anders aus. Es kann daher gut sein, dass sich die fehlenden Wissensgrundlagen bei Sek.II-Lehrern deutlich bemerkbar machen. Da muss man vermutlich selbst ein wenig in sich hineinhorchen und überlegen, ob die eigene pädagogische Ausbildung ausreichend ist oder ob man das Referendariat nicht doch benötigt, um wenigstens gewisse Grundlagen zu erwerben. Das kann man in deinem Fall ja schlecht beurteilen, wir wissen ja schließlich nicht, was du vorher gemacht hast.


    Ich kann deine rein pragmatischen Überlegungen aber durchaus nachvollziehen, kann dir aber leider nicht wirklich sagen, welches im Endeffekt der bessere Weg wäre. Ich habe jedenfalls auch schon von angestellten Kollegen gehört, dass das Gehalt unter'm Strich gar nicht unbedingt schlechter ist. Aber ich habe mich nie näher damit auseinander gesetzt und weiß nichts Genaues darüber, kann also auch nicht Vor- und Nachteile aufzählen.
    Bei den finanziellen Überlegungen würde ich jedenfalls auch die Pensionsansprüche nicht ganz außer Acht lassen. Ich kann mir vorstellen, dass es da nochmal deutliche Unterschiede gibt zu den angestellten Lehrern.


    Zum Kindergeld: Ja, man bekommt als Beamter sowohl das normale Kindergeld von der Familienkasse als auch einen Lohnzuschlag von knapp 100,- €.


    LG
    Mia

    *nick* ich habe die gleichen Erfahrungen gemacht wie Jube (allerdings halt als Klassenlehrerin, weil ich es im Fachunterricht eben selbst auch schwierig finde).


    Wie wär's für den Einstieg im Fachunterricht mit einem Tagesplan, vielleicht bei einer Doppelstunde, wenn du hast?


    3-4 kurze Aufgaben für eine Stunde, die in beliebiger Reihenfolge bearbeitet werden können, dann noch 1-2 Zusatzaufgaben für die schnellen Schüler - das könnte ich mir als Einstieg in diese Arbeitsform gut vorstellen.
    Wenn das dann läuft kann man den Tages- oder eben vielleicht Wochenplan auch super zur Binnendifferenzierung einsetzen, also Schülern verschiedene Schwierigkeitsgrade anbieten. Und nach und nach auch zu Aufgaben übergehen, die keine reinen Übungsaufgaben sind - das macht den Schülern halt noch am ehesten Schwierigkeiten bei dieser Unterrichtsform.


    LG
    Mia

    Nananele: Hm, ich sehe die Vor- und Nachteile gerade andersum. Ich glaube, dass ich die Schüler in der Schule besser und effektiver unterstützen kann als Eltern oder andere Personen. Nachteile haben in meinen Augen also eher die Schüler, die auf meine Unterstützung verzichten. Wenn es anders wäre, dann wäre es wohl besser, sie würden zu Hause bleiben oder nicht? ;)
    Und Schüler, die niemanden haben, der sie zusätzlich unterstützt, sind ohnehin mächtig im Nachteil. Da braucht man sich nun nicht der Illusion hinzugeben, dass es auch nur einen Deut besser wäre, wenn man den anderen dafür verbietet, außerschulische Unterstützung einzufordern.


    Davon aber mal ganz abgesehen: Die meisten meiner Heimarbeiter hatten keineswegs häusliche Unterstützung. Das war ja nur deine Vermutung. Sie haben es schlichtweg nicht geschafft, in der Unterrichtszeit die erforderliche Konzentration und Motivation für ihre Arbeit aufzubringen.


    Arbeitsprozesse fließen selbstverständlich in die Bewertung der gesamten Arbeit mit ein. Das ist bei der Projektprüfung ja dann ohnehin so vorgegeben. Auch ein Nachteil, den die Heimarbeiter in Kauf nehmen müssen.
    Ich glaube, ich habe nirgendwo behauptet, dass ich besonders davon angetan bin, dass Schüler sich dafür entscheiden. Ich persönlich denke aber, dass Schüler nur dann eigenverantwortlich arbeiten können, wenn man ihnen Eigenverantwortung auch überlässt. Ansonsten kann man nicht mehr von offenen Unterrichtsformen sprechen, sondern dann handelt es sich lediglich um eine Unterrichtsmethode.
    Beides hat seine Berechtigung und jeder Lehrer muss für sich entscheiden, wann er das eine und wann er das andere für angebracht hält. Manche Lehrer halten auch per se nur einen Weg für sinnvoll.


    Hier wurde aber eben nun mal nach offenen Unterrichtsformen gefragt und ich habe davon berichtet, wie ich versuche diese im Fachunterricht umzusetzen. Leider gelingt es mir wie schon erwähnt auch nicht immer und viel zu oft halte ich deswegen den klassischen Unterricht (inkl. normaler Gruppenarbeiten), in dem die Schüler auch nicht "rumgammeln" dürfen. Ich habe allerdings eben leider nicht den Eindruck, dass diese Art von Unterricht die Schüler zu besseren Leistungen befähigt, im Gegenteil viel zu viel bleibt auf der Strecke.


    Da kann man jetzt natürlich grundsätzlich drüber diskutieren, aber ich glaub nicht, dass das in fleckis Sinne ist. ;)


    In diesem Sinne, lassen wir unsere gegenteiligen Meinungen über offenen Unterricht mal so stehen oder? :)


    LG
    Mia

    Hm, da muss ich auch mal blöd nachfragen, welche Nachteiile einem da entstehen können?
    Mit meiner Verbeamtung auf Lebenszeit hat es seinerzeit auch etwas länger gedauert, weil mein Chef nicht dazu kam, den Bericht zu schreiben. Ich hab allerdings auch nicht auf eine schnellere Bearbeitung gedrängt, da ich dachte, dass es eh keinen Unterschied macht, ob ich nun auf Probe oder auf Lebenszeit verbeamtet bin und mir war's daher egal.


    War das jetzt im Nachhinein ein Fehler? Ändert das was an den Pensionsansprüchen o.ä.?

    Zitat

    Original von Nananele


    Auch an der Hauptschule soll es ein paar engagierte Eltern geben :D


    Nee, also das würde es bei mir nicht geben diese Heimarbeitsmöglichkeit.


    Ja, auch engagierte Eltern gibt es an Hauptschulen. Leider viel zu selten. :(
    Ich fordere meine Schüler übrigens ausdrücklich dazu auf, sich soweit nur möglich, Hilfen von Eltern, großen Geschwistern, Verwandten und sonstigen Leuten, die ihnen behilflich sein können zu holen. Das ist doch super, wenn sie da ganz indviduelle Unterstützung kriegen! Und ich habe auch überhaupt kein Problem damit, wenn Teile der Arbeit von anderen Leute bearbeitet worden sind. Genau das macht ja auch einen Teil der Projektprüfungen aus, dass eben nicht einer alles allein machen muss.
    Es ist dann immer noch schwierig genug, diese Teile der Arbeit so vorzubereiten, dass die Präsentation stimmig und rund rüberkommt. Und wie genau der Schüler zu dem Wissen gekommen ist, dass er in der Präsentation dann zur Verfügung hat, ist doch eigentlich nicht vorgeschrieben oder?


    Es wäre sicherlich was anderes, wenn man die Präsentation auf ein fertiges Plakat und ein abgelesenes Referat beschränkt, aber das wird an unserer Schule so eigentlich nicht praktiziert.


    LG
    Mia

    Hallo Flecki,


    als Fachlehrerin tue ich mich auch eher schwer mit offenen Unterrichtsformen, vor allem, wenn die Klasse es durch den Klassenlehrer nicht gewöhnt ist. Sonst bin ich ja ein großer Fan von Wochenplänen, aber im Fachunterricht habe ich mich da noch nicht rangewagt. Kolleginnen von mir arbeiten im Fachunterricht allerdings häufig mit Hausaufgabenwochenplänen und kommen damit sehr gut zurecht.


    Wie Jube auch mache ich im Fachunterricht ganz oft Stationenarbeiten, diese dann meistens über mehrere Stunden hinweg. Das läuft vor allem in Mathe, was ich auch außerhalb meiner Klasse unterrichte, ziemlich gut.


    Dann unterrichte ich auch Erdkunde außerhalb meiner Klasse und auch da mache ich immer mal Stationenlernen, aber häufig auch Gruppenarbeiten, auch diese in der Regel über mehrere Stunden hinweg (z.B. bei der Vorbereitung von Länderreferaten, Projekten zu Naturkatastrophen o.ä.). Bei solchen Gruppenarbeiten gebe ich das Thema zwar vor bzw. stelle ein Themenspektrum zur Auswahl, die Ausgestaltung ist dann aber den Schülern überlassen.


    Bei den 8.Klässern lasse ich auch gerne mal übungsweise "Mini-Projektprüfungen" durchlaufen, d.h. die Schüler dürfen sich ein Thema nach Wahl innerhalb meines Unterrichtsfaches aussuchen, es entsprechend vorbereiten und dann als "Mini-Projektpräsentation" vortragen. Solche Phasen laufen bei mir sehr offen ab. Ich gebe natürlich Hilfestellung, aber jeder Gruppe ist es völlig freigestellt, wie und wo sie arbeiten möchte. Es kommt dann auch immer mal vor, dass sich Gruppen dazu entscheiden, sehr viel zu Hause zu arbeiten und die Unterrichtszeit lieber zum Klönen und Rumhängen zu nutzen. Ich kläre die Schüler natürlich über Vor- und Nachteile dieser Arbeitsteilung auf, aber lasse sie gewähren, wenn sie sich dennoch dafür entscheiden. (Ich gebe allerdings zu, meist mit einer großen Sorgenfalte auf der Stirn. Dennoch muss ich im Nachhinein oft zugeben, dass die Ergebnisse von solchen Gruppen nicht per se schlechter sind als die der anderen, die im Unterricht gearbeitet haben. Bei meinem letzten Durchlauf vor den Sommerferien hat eine Gruppe, die sich auch für Heimarbeit entschieden hat, sogar mit Abstand das beste Endergebnis hinbekommen.)


    Oft arbeite ich als Fachlehrerin aber mit dem jeweiligen Klassenlehrer oder anderen Fachlehrern zusammen (d.h. wir erweitern das Fächerspektrum etwas und geben mehr Stunden zur Verfügung) - das vereinfacht das Ganze immens, weil man dadurch natürlich viel Zeit gewinnt. Andererseits muss dann aber ein Grundkonsens über die Art und Weise des Arbeitens vorhanden sein, sonst ist es nervig, wenn die Schüler bei einem Lehrer ständig Vorgaben kriegen und beim anderen es dann so machen dürfen, wie sie möchten.


    LG
    Mia

    Du fandest das bequem? Echt? :D
    Ich nicht. Und die Hefte waren morgens dann immer voll zerknautscht. Ich hab's deswegen irgendwann wieder gelassen. :P


    Ja, ich finde es auch schwierig, auf die Ausgangsfrage zu antworten. Ohne die Kinder zu kennen und ohne genauere Infos habe ich da erstmal überhaupt keine Ideen. Aber ich kenne das auch noch aus dem Referendariat: Man überlegt bei jeder Einheit gleich wie man das Thema für den Unterrichtsbesuch verwursten kann. Mich hat das auch immer sehr blockiert und ich kenne diese Schranke vor'm Kopf noch sehr gut.


    Inzwischen ist das einfacher. Es gibt mehr als genug Themen, die ich mit meinen Schülern machen könnte: Einmal gibt es den Lehrplan, der sehr viel vorschreibt und dann gibt es die Interessen der Schüler, aus denen sich sehr viele Unterrichtsthemen ergeben könnten (und die ich allzu oft leider nicht im richtigen Ausmaß berücksichtigen kann).
    Vielleicht schaust du mal in diese beiden Richtungen und dann ist klar, welches Thema du als nächstes angehen könntest. Für genauere Differenzierungsvorschläge müssten wir dann auch genaueres wissen. Da gibt es sicher viele Vorschläge.


    LG
    Mia

Werbung