Also ich habe es mir ja nun lange genug verkniffen, noch etwas zu diesem hormonbelastetem Thread zu sagen.
Aber mich ärgert es immer wieder, dass hier einige Schwangere von sich auf andere schließen, dabei gnadenlos verallgemeinern und man plötzlich als Schwangere hier in der Öffentlichkeit in einer Form dargestellt wird, die mir fast schon peinlich ist.
Aus dem Thread ging ja eigentlich schon hervor: Die Mehrheit der Schwangeren scheint eine sehr vernünftige Meinung und Handhabung zu dem Thema Schweinegrippe und Beschäftigungsverbot gefunden zu haben.
Aber natürlich gibt es auch unter den Schwangeren Ausnahmen und schwarze Schafe. So eine Schwangerschaft ist halt ein wunderbares Totschlagargument für alles, was einem nicht in den Kram passt und worauf man keine Lust hat. Argumentiert jemand vernünftig oder einfach anders, kommt sofort die Argumentationskeule á la "Du hast ja keine Ahnung, weil du männlich oder nicht schwanger bist (oder noch nicht so oft schwanger warst wie ich - ja, auch das ist ein beliebtes Argument unter Müttern )." oder "Ich bin schwanger und deswegen kann ich mich so asozial verhalten, wie ich will." (Das wird natürlich etwas theatralischer und subtiler umschrieben mit "Ich bin schwanger und ich darf mich ja keinem Streß aussetzen und das ist aber alles so furchtbar anstrengend für mich." - und dann folgt gleich wieder Argument 1, damit man auch sicher sein kann, dass der andere auch wirklich mundtot gemacht wird. )
Ich bitte aber darum, zur Kenntnis zu nehmen, dass viele (und ich glaube eigentlich sogar die meisten) Schwangeren sich so nicht verhalten!
Man kann sich auch in der Schwangerschaft sozial und kollegial verhalten, ohne sich oder das Ungeborene zu gefährden! Man hält auch in einer normal verlaufenden Schwangerschaft beruflichen oder privaten Belastungen und Anforderungen stand, ohne gleich Beschwerden zu bekommen oder sich dadurch verantwortungslos gegenüber sich selbst oder seinem ungeborenen Kind zu verhalten! (Sonst müsste man ja per se ein BV bekommen, sobald man schwanger ist. Und sonst hätte wohl auch kaum jemand Geschwister, wenn ein älteres Kind so eine außerordentliche Belastung wäre. )
Im Gegenteil, die übertriebene Besorgnis, die manch Schwangere so hegt, wirkt sich genauso schädlich auf Schwangerschaft, Geburt und Kind aus wie zuviel beruflicher oder privater Stress! Das wird gerne mal übersehen.
(Zumal diese übertriebenen Ängste leider auch meist nach der Geburt nicht gerade weniger werden. Das kennt man ja von Krabbelgruppe und Spielplatz.)
Selbstverständlich ist es auf der anderen Seite in der Schwangerschaft besonders wichtig, genau auf seinen Körper zu achten und zu hören, wenn Signale gesendet werden, dass etwas zu viel wird. Und genau dann ist es auch wichtig, sofort einen Schongang einzulegen (wobei Schongang nicht automatisch "Ich mach hier gar nix mehr." heißen muss).
Meiner Erfahrung nach achten aber Schwangere sehr genau auf solche Signale und sind da im Allgemeinen sehr vorsichtig. (Auch hier bestätigen natürlich Ausnahmen die Regel!)
Aber so an sich hat das die Natur schon ganz richtig eingerichtet. Wie bei allem im Leben: Es kommt immer auf das richtige Maß an!
Und ganz ehrlich: Da sind Ärzte nicht immer die besten Berater. Da wird ja heutzutage jede zweite Schwangerschaft sofort zur Risikoschwangerschaft erklärt. Und das halte ich keineswegs für eine gute Voraussetzung für eine gut verlaufende Schwangerschaft!
Vielleicht sollte man sich da mehr an den Hebammen orientieren, die in Sachen Schwangerschaft meiner Erfahrung nach ohnehin die besseren Berater sind und zumeist den Standpunkt vertreten: Eine gut verlaufende Schwangerschaft und vor allem eine leichte Geburt fängt im Kopf an!
Wie mir meine Hebamme sogar immer predigt: Selbst die Wehen und damit den Geburtsablauf kann eine Gebärende selbst steuern. Aber dafür muss der Kopf frei von Ängsten sein und man muss auch einfach mal der Belastbarkeit seines Körpers vertrauen!
Wie aber auch immer: Wenn ich als "normale" Schwangere mal einen Schongang benötige, möchte ich doch auch ernst genommen werden, wenn ich Rücksichtnahme einfordere und erwarte natürlich Kollegialität. Dann ärgere ich mich aber, wenn das aufgrund der schwarzen Schafe nicht mehr selbstverständlich ist oder ich mich überhaupt erst einmal erklären und rechtfertigen muss!
Und erst recht ärgere ich mich, wenn man dann von anderen Schwangeren schon halbwegs untergestellt bekommt, dass man sich verantwortungslos verhält, nur weil man eben nicht in gleichem Maße hysterisch reagiert. So auch schon geschehen hier in diesem Thread.....
Soviel wollte ich nochmal loswerden, ansonsten zügele ich mich hier wieder in Sachen Kommentare - argumentativ kam von den militanten Schwangeren ja ohnehin schon länger nix mehr.
Gruß
Mia