Hallo Kollegen,
habe seit Kurzem ein/e neuen Schüler/in in meiner Hauptschulklasse
(Jahrgangsstufe 8/13- bis max. 15-jährige). Sie/Er kommt aus Osteuropa,
ist geistig behindert (IQ wohl zwischen 60 und 75 - aber hier gibt es
nichts offiziell deutsches) und spricht kein Wort deutsch, wird im
Sommer 16.
So wie der aktuelle Stand ist, bleibt sie/er in meiner Klasse, da ein
anderweitiger Platz nicht gefunden wird und die Eltern (seit gewisser
Zeit in D, Geschwister auch in D und sprechen halbwegs deutsch) das aus
finanziellen Gründen auch nicht wollen.
Wie fördere ich so ein Kind??????????? Ich habe zwei Schüler, die diese
Sprache halbwegs sprechen, diese versuchen jeden Tag den gleichen (!)
Arbeitsauftrag zu erklären. Sie/er merkt sich das nicht bzw. ihr/ihm
gelingt das nicht, den Arbeitsauftrag umzusetzen. (z. B. verschiedene
Farbklekse in der Muttersprache zu benennen, dies aufzuschreiben. Die
Steigerung dann wäre: die deutsche Bezeichnung im Wörterbuch zu finden)
Das Problem ist, ich habe noch weitere 17 Schüler während des
Unterrichts, die ich betreuen muss und einige sind emotional-sozial
zurückgeblieben, manche sind ehemalige Förderschüler, einen, der
Probleme mit Drogen hat... eine Verwahrloste... einige "normale".
Irgendwie funktioniert es gut, wir haben uns zusammengerauft aber ich
weiß nicht, wie ich das Unterrichten einer/s fremdsprachigen geistig
behinderten Kindes hinbekommen soll und dieses gut in die Gruppe zu
integrieren.
Meine Schüler sind frustriert, weil nix bei dem/der Neuen "hängen"
bleibt und ich auch nicht wirklich einen Weg anbieten kann. Er/Sie kennt
immer noch nicht die Namen... die Geduld der Kids ist klein (ich weiß),
mein Problem ist, ich kann die Kids langsam immer schwerer motivieren,
doch mit dem/der Neuen mehr Zeit zu verbringen oder beim Lernen zu
helfen (Es bringt ja eh nichts... der/die lächelt ja nur...). Ich selber
habe aber auch keinen Plan vom Unterrichten geistig behinderter
Fremdsprachiger in einer deutschsprachigen großen Regelklasse. Ich
vermute ganz stark, dass der/die Neue ihre Muttersprache spricht aber
nicht schreiben kann. Die Handschrift ist sehr krakelig/gemalte
Buchstaben. Ich habe nichts an Infos über das Lernverhalten, worauf ich
aufbauen kann...
Hat jemand Tipps, wo ich mir Infos holen kann??? Wo könnte ein/e solcher
Schüler/in gut betreut werden??? Ich habe schon das Internet
durchforstet. Ich finde nichts, was mir irgendwie weiter hilft.
Vielleicht bekomme ich über das Forum hier Tipps. Herkömmliches
Unterrichtsmaterial aus sogenannten Ü-Klassen habe ich vorliegen, leider
greift das nicht bei der/dem Neuen. Mir tut das schon richtig leid.
Er/sie braucht eine ganz andere individuellere Betreuung, eine
Einführung in die Berufewelt... alles andere, nur nicht eine
Hauptschul-Regel-Klasse...
Über Informationen oder Rückmeldungen von weiteren Erfahrungen würde ich mich sehr freuen.
Dankeschön für eure Zeit!!!