Ich bin neugierig: Wie lief denn dein Unterrichtsbesuch, Haubsi?
Beiträge von Susi Sonnenschein
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Gleiche Antwort wie immer, wenn diese Frage kommt, egal in welchem Zusammenhang: "Weil ich meine eigenen Entscheidungen treffe, die aus dem Kontext meiner gesamten Unterrichtsweise hervorgehen."
Ich stell mir grad meine Schüler vor, wenn ich so einen komplizierten Satz sagen würde.
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das wäre einfach nicht mehr machbar, für wirklich jede Schulaufgabe, Kurzarbeit, Klausur je eine 2. zu erstellen.
OT:
An unserer Schule ist es leider so.
Von jeder Leistungsfeststellung müssen immer zwei Versionen angefertigt werden, weil immer (meist mehrere) Schüler fehlen.
(Präventiv die : Bitte keine Ratschläge, was ihr macht, damit es bei euch nicht so ist.)
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im südwestdeutschen Raum könnte das korrekt Dialekt sein
Stimmt genau!
hoch > höcher > am höchsten -> logisch!
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den Deppenapostroph
... in seiner schlimmsten Form: "nicht's"
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Und ich hätte nichts dagegen von einem Arzt im Kittel gut beraten zu werden. Das ist doch besser als von einem Arzt in kurzen Hosen kurz abgefertigt zu werden.
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Bei uns bekäme er ein Abgangszeugnis; ich vermute, in deinem Bundesland wird das genauso sein.
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Das fällt mir nach 7 Dienstjahren schon auf. Was mir aber auch auffällt: Hartnäckigkeit lohnt sich. Spätestens im 3. Jahr, wenn die Profilkurse ins Fortgeschrittenenpraktikum gehen, hört das auf. Bis dahin sind sie halt x mal gegen die Wand gelaufen. Scheint mir keine Frage der allgemeinen Verblödung sondern der Erziehung zu sein.
Um solche Erfahrungen beneide ich die Kollegen, die länger mit ihren Schülern arbeiten dürfen. Bei uns an der BBS werden die Schüler i.d.R. in 1-2 Jahren "durchgeschleust". Kaum hat man sich zusammen gerauft und sieht erste kleine Erziehungspflänzchen aufgehen ... sind die Schüler weg und es kommen neue.
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Ich bin echt überrascht über die Konsequenz, mit der hier viele User die Wertung der Arbeit fordern bzw. vorschlagen!
Vielleicht liegt das an der Schülerschaft der User?
Ich war auch schon am Überlegen, der TE zu mehr Strenge zu raten, auch im Hinblick darauf, dass man beim immerwährenden Zugestehen von Chancen jungen Menschen beibringt, stets auf noch eine Chance, eine letzte Chance und eine allerletzte Chance zu spekulieren.
Letztendlich habe ich mich dann dagegen entschieden, hier einen Ratschlag zu erteilen, weil ich einfach "zu weit weg" von der Grundschule bin.
Bei uns wird ganz viel getrickst und gelogen, geschwänzt und prokrastiniert. Seit ich an der BBS arbeite, merke ich, wie ich immer kompromissloser werde. Früher war ich so nicht.
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bisher fand ich den stundenrückblick bei meinen sus am effektivsten, weil sich da die meisten sus beteiligen konnten und sie danach zumindest wieder im Thema drin waren. Aber vielleicht können ja die Kollegen vom Kolleg, die ähnliches Klientel haben, ein paar Anregungen geben
Ich mach's genauso.
Wenn ich Zeit habe, mache ich meist für den Stundeneinstieg einen auf die Lerngruppe zugeschnittenen Rückblick auf die letzte Stunde, gerne als Arbeitsblatt (z.B. die in der Vorstunde gelernten Vokabeln als "Such-Rätsel" ähnlich Galgenspiel; eine Mindmap mit fehlenden Begriffen, welche die Schüler finden sollen; ...).
Wenn dann aus dem Publikum kommt: "Hä, das hammer doch letzte Stunde gemacht?", habe ich mein bescheidenes Ziel erreicht: Man erinnert sich.
Das ist jetzt natürlich für die leistungsschwachen Lerngruppen, die ich ja bekanntermaßen habe.
Ich mag solche Einstiege gerne. So sind die Schüler beschäftigt, während ich die Anwesenheitskontrolle mache und können sich langsam eingrooven.
Kleines Erfolgserlebnis:
Letztens kam aus meiner BF2: "Frau Sonnenschein, Sie sind die einzige Lehrerin, die sich so für uns vorbereitet." Das zeigt mir, dass die Schüler es anerkennen, dass ich ihnen auch mal ein Arbeitsblatt maßschneidere und die Schüler fühlen sich wertgeschätzt.
Bei superinnovativen Stundeneinstiegen muss ich passen. Die fallen mir höchstens mal spontan ein, wenn sich die Gelegenheit ergibt und die gehören nicht zu meinem Alltagsrepertoire.
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Miss Jones, ich weiß nicht, wer toleranter ist: du oder die, die du 'angreifst'.
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Einigen wir uns doch einfach darauf, dass wir in unterschiedlichen Bundesländern, an unterschiedlichen Schularten, mit unterschiedlichen Schülern und einer unterschiedlichen Lehrerausbildung arbeiten und wir somit legitimerweise unterschiedliche Erfahrungen haben.
Bringt nix, wenn wir uns entgegen schleudern: "Aber bei mir ist das nicht so!"
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Ich arbeite an einer Gesamtschule mit Standortfaktor 4, mir ist das nicht unbekannt, welche Schüler du meinst. Mir ist nicht ganz klar, inwiefern sie in der "Lehrerausbildungstheorie" (Was immer das ist) nicht existent ist. Nenne mal konkrete Beispiele, bitte.
Da werfe ich spontan die "intrinsische Motivation" in den Raum, mit der laut Studienseminar die Schüler angeblich Englisch, Mathe oder Deutsch lernen wollen. Ich finde bei meinen Schülern allerhand, aber ganz bestimmt keine intrinsische Motivation, den Satz des Pythagoras zu lernen.
"Mir ist das nicht unbekannt, welche Schüler du meinst" ist übrigens süß formuliert.
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PS: Ich bin übrigens kleidungsmäßig total aufgeschlossen. Meinetwegen soll jeder anziehen, was er will. Von mir aus auch Jogginghosen...
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Diese Form der Egoreiterei, die du betreibst, Miss Jones, kannst du dir leisten, weil du in einem Beruf arbeitest, in dem das akzeptiert ist
Ich hatte einen ähnlichen Gedanken. Wir Lehrer haben gut reden. Wir können doch im Prinzip rumrennen wie wir wollen, ohne dass es uns zum Nachteil gereicht.
Der biedere Anzugträger, der casual Sportlehrer, die bunte Yogaliebhaberin, die coole Amazone... Haben wir sie nicht alle im Kollegium? Wir Lehrer dürfen das. Unsere Schüler aber haben es nicht so gut. Sie treffen im Beruf früher oder später vielleicht auf einen Vorgesetzten, der keine Freigeister akzeptiert und kriegen dafür eins auf die Mütze. Darauf sollten wir sie als (Berufbildende) Schule auch vorbereiten.
Ich sage nicht, dass ich diese gesellschaftlichen Zwänge gut finde! Aber es gibt sie nun mal.
Und wenn wir uns in unserem Umfeld gewisse Freiheiten erlauben können, heißt das nicht, dass wir - mit einer gewissen Arroganz - anderen diese Freiheiten "unter die Nase reiben" müssen nach dem Motto "Ich kann das. Also könnt ihr das auch."
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Mir fällt auch noch einer ein:
"Frau Sonnenschein, aber Sie haben doch gesagt, dass ..."
NEIN! HAB ICH NICHT!
(Bei dem Satz bin ich manchmal, je nach Tagesform, etwas unlocker.)
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