Beiträge von Susi Sonnenschein

    Ich habe eigentlich keine Angst, mich in der Schule anzustecken. Ihr?

    Ich ehrlich gesagt schon ein bisschen.

    Ich bin Woche für Woche mit ca. 150 unterschiedlichen Leuten, von denen grob 80% ihre Masken nicht korrekt tragen (können), in viel zu kleinen Klassenzimmern zusammengepfercht.

    Wenn ich mich mal irgendwo anstecke, dann am wahrscheinlichsten in der Schule. :_o_(

    Das widerspricht sich für mich, wenn du doch doppelt hart arbeiten, gar kämpfen musstest, um dich aus einer "patriarchalen Herkunftsstruktur" herauszubegeben dann stehst du nicht drüber, sondern bist ein Teil dessen, mittendrin.

    Doch, ich stehe drüber und muss mir auch von einer Geschlechtsgenossin nichts Anderes unterstellen lassen.


    Meine Worte waren übrigens: "Ich steh über diesem Genderwahnsinn.", nicht: "Ich steh über patriarchalen Strukturen. Die finde ich nämlich nach wie vor furchtbar und gegen die kämpfe ich auch unbeirrt an.


    An Wortsektionen möchte ich mich jedoch persönlich nur ungern beteiligen, weil ich das unproduktiv finde: Aufwand/Ertrag stehen für mich in keinem Verhältnis.

    Aber der Thread hier ist voller Unsinn, von Quatschköpfen gekapert, weil sie nicht ernsthaft über das Thema reden wollen oder können. Echt peinlich. Ich glaube, den zeige ich mal meinen Schülern und Schülerinnen und lass sie tentative Personenbeschreibungen anlegen anhand dessen, was sie hier lesen.

    Jesses, jetzt ist aber bald mal gut.


    Ich brauche keine Herren, die mir erklären, wie ich mich als Frau fühle, wenn ich einer ihrer Meinung nach zu maskulinen Sprache ausgesetzt bin.


    Mir ist es vollkommen wurscht, welche Konnotationen die Weltbevölkerung hat, wenn man das Wort "Ärzte" ausstößt.


    Ich habe auch keine seelischen Schmerzen, wenn ich ins Lehrerzimmer marschiere, und nichts ins Lehrer*innenzimmer.


    Ich nutze selbst gelegentlich gegenderte Formulierungen, aber nicht, weil ich das für mein weibliches Selbst brauche, sondern, weil es mittlerweile halt so üblich ist.


    Ganz ehrlich: Ich bin eine selbstbewusste Frau (die sich übrigens aus einer sehr patriarchalen Herkunftsstruktur herausgekämpft hat) und ich steh über diesem Genderwahnsinn.


    Ich plädiere dafür, dass wir die übertriebene Verbissenheit aus dem Thema rausnehmen - so groß ist es nun auch wieder nicht.


    Meine Meinung!

    Ich gebe auch mal meinen Senf hinzu.


    BBS Rheinland-Pfalz, Schülerschaft wie im Edit von Alterra beschrieben.


    Schulordnung für die öffentlichen berufsbildenden Schulen

    Vom 9. Mai 1990

    § 34

    Leistungsbeurteilung

    (5) Die Schüler einer Lerngruppe müssen gehört werden, wenn die Hälfte oder mehr der Noten einer Klassen- oder Kursarbeit oder einer schriftlichen Überprüfung unter "ausreichend" liegt. Nicht ausreichende Noten wegen Leistungsverweigerung oder Täuschung werden nicht berücksichtigt. Der Schulleiter entscheidet nach Anhören des Fachlehrers und des Sprechers der Lerngruppe, ob der Leistungsnachweis wiederholt wird. Die Noten der Wiederholung sind maßgeblich.


    Eine Leistungsfeststellung würde ich niemals wiederholen, da ich immer nur abprüfe, was ich nachweislich im Unterricht gemacht habe. Sollte die SL mich dazu zwingen, würde ich wie Firelilly reagieren.


    (4) Die Leistungsbeurteilung erfolgt durch den unterrichtenden Lehrer. Hält der Schulleiter in Ausnahmefällen die Änderung einer Note für notwendig, so ist das Einverständnis mit dem Lehrer anzustreben. Kommt eine Einigung nicht zustande, so entscheidet der Schulleiter im Benehmen mit der Fachkonferenz.


    Diesen Paragraphen hat im letzten Schuljahr die Schulleitung bei mir durchgedrückt. Man wollte einer Schülerin unbedingt die Fachhochschulreife geben, was durch das Verbessern meiner Fachnote erreicht werden konnte. Gegen meinen Willen, den ich gegenüber dem Schulleiter ganz deutlich zum Ausdruck gebracht habe!


    Das Mädchen hat nun - meiner Meinung nach - zu Unrecht einen Schulabschluss, den sie überhaupt nicht verdient.

    Und die Schulleitung hat nun eine motivierte Kollegin weniger. Ganz ehrlich: Wenn ich als Fachlehrerin meine Noten (und ich war bei der Leistungsbewertung immer akkurat) nicht mehr selbst machen kann, dann kann man mich mal!

    Bei unseren Schülern klappt das mit dem Abstandhalten und Maskeaufziehen leider gar nicht. Auch sich die Hand (oder Armbeuge oder sonstwas) beim Gähnen vor den Mund zu halten ist vollkommen aus der Mode gekommen (selbst bei Kollegen:schreck:).


    Angesichts dieses permanenten Anblicks weit geöffneter Münder, die ihre Umgebung ungeniert mit Aerosolen einnebeln werde ich künftig FFP2-Masken tragen.

    Ich unterrichte zwar an der BBS, aber ich habe im BVJ (bestehend aus zumeist ehemaligen Förderschülern, die die Berufsreife erlangen möchten) auch schon Hefternoten gemacht.


    Ich gehe folgendermaßen vor:

    - 5 Tafelanschriebe der letzten Wochen nach dem Zufallsprinzip herauspicken

    - kontrollieren, welche der 5 Tafelabschriebe vollständig/ordentlich im Heft zu finden sind

    - 5 Punkte = 1; 4 P=2; 3P=3; 2P=4; 1P=5; nichts davon im Heft = 6


    Ist schnell zu kontrollieren und transparent.

    Ich bin nicht so der Statistikausdemhutzauberer, aber wenn ich recht erinnere, bringt die Sitzenbleiberei sowieso nichts

    Dem widerspreche ich. Meine persönliche Erfahrung mit meiner Schülerklientel ist: Ich habe schon sehr oft erlebt, dass das Wiederholen sehr wohl etwas bringt. Sei es, dass äußere Umstände dazu geführt haben, dass schulisch viel verpasst wurde, sei es, dass ein Schüler mit einer Lerngruppe nicht klarkam, in der nächsten aber aufblühte. Und manche brauchen einfach nochmal eine Runde, weil beim ersten Durchgang alles zu schnell ging.


    Natürlich gibt es Fälle, in denen Sitzenbleiben nichts bringt - aber ist ein Weiterkommen, wenn man überall Lücken hat, nicht eher kontraproduktiv?!

    Ich habe gestern Noten besprochen.

    Dabei habe ich auch Schüler gefragt, die bei mir ne 5 bekommen, wie es aussieht, ob sie wiederholen.


    Nein, man wolle es versuchen - war die häufigste Antwort. Das nächste Jahr wird kein Spaß für die betreffenden Kollegen. Und dann auch für die Mitschüler.

    Und für die Schüler selbst...

    Das geht mir tierisch auf den Zeiger, denn die Regelungen sind ja nicht umsonst da. Wie würdet ihr bei Nichteinhaltung der Abstandsregeln durch Kollegen im schulischen Umfeld reagieren?

    Ich bin in den ersten Wochen der Schulöffnung durchs Schulgebäude gehuscht und war für Schüler und Kollegen gleichermaßen die Hygienepolizei. Ständig habe ich ermahnt und erinnert, bin auch mal zum Maßregeln aus dem Unterricht gestürzt, um irgendwelchen Hyhienesündern hinterher zu rennen. Irgendwann hab ich mich gefragt: Susi, was machst du da eigentlich? :autsch:

    Jetzt weise ich nur noch Schüler zurecht, für die ich gerade Verantwortung trage (Unterricht, Aufsicht), alle anderen lasse ich in Ruhe.


    Mein Tipp: Lass deine Kollegen machen und reg dich nicht auf. Du wirst sie eh nicht ändern.

    Ich wäge auch ab. wenn ich das Arbeitsblatt nciht austeile, sondern die Schüler es einzeln von einem Extra-Tisch holen, ich es beamere oder sonst was, habe ich immer genug Abstand. Mit genug Abstand ist die Ansteckungsgefahr deutlich niedriger als ohne. Das ist meine Abwägung.

    Ich bezweifle, dass die Ansteckungsgefahr niedriger ist, wenn 15 Leute durchs Klassenzimmer latschen, um sich ein Arbeitsblatt von einem Extra-Tisch zu holen, auch wenn sie das einzeln tun.


    Egal, wie man es macht, es ist immer ein gewisses Risiko dabei.

    Um so wichtiger ist es, von denen Abstand zu halten.

    Wir haben hier eine Infektionsquote von ca. 0,0005 %, somit fühle ich mich bei "denen" recht sicher. Anders sähe es aus, wenn die Infektionszahlen höher wären; dann wäre ich durchaus besorgter.


    Ich schaue natürlich schon, dass ich selbst keine Hygienepatzer begehe und auch, dass ich krasse Hygieneverstöße durch die Schüler vereitle - aber ich will mich nicht von der Angst dominieren lassen.


    Also wäge ich ab: Muss das Arbeitsblatt jetzt sein? Ja! Also teile ich es auch aus (so, wie vorhin beschrieben).

    Wie teilt ihr mit den Abstandsregeln Arbeitsblätter aus?

    Bei mir geht es am Montag wieder mit Präsenzunterricht in den geteilten Klassen los

    Ich bin schon seit sieben Wochen im Präsenzunterricht (BBS). Anfangs habe ich Arbeitsblätter nur digital verteilt, d.h., den Schülern vorab per Mail zugeschickt und sie konnten sie auf ihrem Handy anschauen. Zusätzlich habe ich die AB auch mit dem Beamer an die Wand geworfen. Die Arbeitsergebnisse wurden dann auf einem separaten Blatt notiert.


    Wenn ich an die Schülertische gehe, dann ziehe ich immer eine Maske auf. Wenn ich mal was austeile, was ich inzwischen wieder gelegentlich mache, dann wasche ich vorher meine Hände.

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