Hallo Erika,
unsere KG setzt Übungen aus den vers. Bereichen, speziell abgestimmt auf unsere Tochter ein.
KISS besteht nicht, das hat sie abgeklärt, denn die KG ist davon überzeugt, dass es das gibt und hat dies ausgetestet.
Darauf muss ich mich verlassen, die Orthopäden vor Ort kann man in die Tonne klopfen (da gehe nicht mal ich hin). Unsere KG ist wirklich sehr gut und ihr haben wir alle drei schon viel zu verdanken (ohne sie könnte ich nicht mehr laufen - übrigens bei mir lag KISS vor)
Bei den täglichen Übungen meine ich keine krankengymnastischen Übungen. Es sind solche Übungen, bei denen die Verbindungen im Nervensystem neu geordnet werden sollen, mal unwissenschaftlich ausgedrückt. Auch solche 8-er Übungen, Überkreuzübungen ect...
Erika, es kommt bei den vorhandenen Schulen auf das Angebot an, wenn in meiner Nähe keine solche Schule ist, dann haben wir Pech, ansonsten käme dann nur eine Internatsunterbringung in Frage, keine schöne Vorstellung. In BW gibt es eine solche Schule, mit Möglichkeiten bis zum ABI, die Stephen-Hawking-Schule. Sicher eine super Schule.
Ich finde, dass es Sache der Landesregierungen ist, so etwas in jedem Bundesland einzuführen. Jedes Kind sollte, egal welche Probleme bestehen, wohnortnah eine Schule nach den Leistungsfähigkeiten besuchen können, ansonsten muss dies halt in Regelschulen mit Helfer geschehen.
Das mit dem Asperger ist momentan nur ein "Verdacht", da nicht alles auf ADS zurückgeführt werden kann.
Die Klasse meiner Tochter ist schon sehr nett und helfen ihr auch, so gut es geht, sie fühlt sich auch wohl in der Klasse, auch wenn sie sich meist zurückzieht.
Die Aufgabe der Lehrer ist es leider nicht, sich darum zu kümmern, obwohl sie das vielleicht sogar versuchen, aber in diesem Fall fühlen sie sich ab und an überfordert, weil die normalen pädagogischen Mittel nicht greifen. Die meisten Lehrer und das ist nicht böse gemeint, sehen ihre Aufgabe im Unterrichten, anders könnten sie gar nicht den Stoff durchbringen.
Wenn wir mehr wissen, können auch die Lehrer informiert werden.
Es ist auch ein schöner Wunschtraum, dass andere einen Menschen so akzeptieren, wie er ist und sich in seine Lage versetzen, aber die Welt ist leider nicht so.
Mir gefällt das auch nicht, aber wir müssen nun mal in dieser Welt leben, mit dieser Gesellschaftsordnung und wer da nicht "passt", muss es lernen, sonst findet er leider keine Platz.
Das gilt besonders für äußerlich "gesunde" Menschen, die sollen funktionieren, besonders wenn sie leistungsfähig sein können. (ich habe da etwas mehr Spielraum, als Körperbehinderte - aber auch nicht viel)
Ich hätte das auch gerne anders, aber was Wünscheswert ist und was Realität, sind zwei paar Stiefel.
Wir tun den Kindern auch nichts Gutes, wenn wir das Beweinen, denn so werden sie noch mehr "Angst" entwickeln.
Ich habe mal einen Satz gehört, ich glaube von dieser Fernsehpsychololgin Kallwas: "Wir können die andern nicht ändern, aber wir können uns ändern."
Ich kann nicht erwarten, dass andere Eltern ihre Kinder so erziehen, dass sie Kameraden, die etwas anders sind in Ruhe lassen, ich kann nicht erwarten, dass meine Erziehungsmaxime auch bei andern gelten. Meine Tochter hat gelernt, bevor ich jemanden etwas Böses sage, bin ich lieber ruhig.
Kinder, die anders sind, müssen lernen, sich unauffällig zu verhalten, so traurig das auch ist.
Ein Integrationshelfer soll genau so etwas erkennen, wo sind die Auffälligkeiten und dem Kind dies erklären, Strategien beibringen ect.. Das wäre nämlich wirklich nicht Aufgabe der Lehrer.
Doris