Beiträge von Bablin

    Es ist ein Stimulanz, wirkt aber bei den Kindern, die es "brauchen", beruhigend. Es ermöglicht dem Kind, die Reize zu spüren, die es sich ohne Ritalingabe durch Unruhe, Bewegung usw. selbst zu beschaffen sucht.


    Unter Ritalin können manche Kinder erstmals auf Strukturen reagieren, deren Fehlen zuvor ihre Verhaltensproblematik vrstärkt hatte. Ritalin kann aber nicht solche Strukturen ersetzen.


    Ich habe selbst auch ADS (ohne Ritalin zu nehmen) und gehöre zu den Menschen, bei denen das Stimulanzium Kaffee als Schlafmittel wirkt - wie ich mal hörte, ein Indiz, dass auch Ritalin bei mir beruhigend wirken könnte - ich habe allerdings keine Neigung, es auszuprobieren.


    Bablin

    Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul ...


    Aber da es ja nicht wirklich "geschenkt", sondern sehr aufwendig aus Steuergeldern produziert ist, will ich doch nicht verschweigen, dass ich auf diese Blätter auch gut hätte verzichten können.


    Zum Beispiel die "Tieranlauttabelle" widerspricht den Regeln der didaktischen Kunst: Delfin für D, Hase für H (!!), bei den Vokalen gibt es nur Anlauttiere zu den langen Vokalen ...


    Bablin

    Zitat

    Ritalin = man hat keine Phantasie mehr??? Sorry, aber das kann ich nicht ganz nachvollziehen.


    Nachvollziehen kann ich es auch nicht - aber sehen, dass es bei manchen Menschen so ist. Ich kenne einen Musiker, der unter der Woche Ritalin nimmt und nur so seinen Alltag strukturiert kriegt, und es am Wochenende weglässt, weil er sonst nicht improvisieren und komponieren kann.


    Bablin

    Ja, du dafst hospitieren. Ich hatte im den letzten 4 Wochen 3x Eltern, die - mit oder ohne Kind, für eine Schulstunde oder einen ganzen Tag - zum Hospitieren kamen, bevor sie sich entschieden, ob sie ihr Kind wegen seiner massiven Schulphobie mitten im Schuljahr, außerhalb der regulären Umschulungszeit, in meine Förderschulklasse geben.


    Da ich genau das mache, was ich auch ohne Besuch getan hätte, ist es sehr unterschiedlich, was die Eltern zu sehen bekommen. Was praktisch immer gleich ist, ist die (sehr friedliche, kooperative) Atmosphäre, die Lernbereitschaft der Kinder. Gerade in diesem Punkt sind Eltern häufig besorgt, wenn es um eine Entscheidung für oder gegen Förderschule geht.


    Aber einen anonymen Besuch kann ich mir nicht vorstellen. Ich spende Vertrauen, wenn ich "fremde" Eltern in meine Klasse schauen lasse. Ich erwarte ebenfalls Vertrauen.


    Bablin

    Ich denke auch, es geht lediglich um eine bei den Kindern beliebte Tätigkeit. Fehler werden allerdings durch Unregelmäßigkeit im Muster schon deutlich.


    Die von mir kürzlich in einem anderen thread gelobte Christina Buchner ("Neues Denken - Neues Rechnen" - ich habe leider keine Zeit, mich ins "Einstellen" ihres sehr empfehlenswerten Buches reinzufuchsen) schreibt:


    "Mir erscheint dieses Brett nicht als Hilfe zum Erkennen der Einmaleinsstrukturen. Das kann an der Hundertertafel viel leichter einscihtig gemacht werden. Ohne Zweifel werden Schüler begeistert Fäden wickeln. Durch unreflektierten Einsatz von Material wird jedoch kein Lernzuwachs erzielt. So verlockend es dem Lehrer erscheinen mag, wenn Materialien bei den Schülern "ankommen", darf doch der Frage nicht ausgewichen werden, ob dieses Material dem beabsichtigten Zweck dient oder ob es eine bloße Spielerei darstellt. Gegen Spielen um des Spielens willen ist nichts einzuwenden. Wir Lehrer sollten nur wissen, wann das eine und wann das andere im vordergrund steht."


    Dem schließe ich mich an. Wir haben diese Bretter im Werkunterricht hergestellt, und die Kinder spielen gerne damit; insbesondere wickeln sie gerne verschiedene Sterne und versuchen diese dann nachzuzeichnen.


    Bablin

    Was ich besprechen möchte, ist von Fall zu Fall zu verschieden, aber fast immer zu wichtig, um mit "ja - nein- egal" abgehakt zu werden.


    Auch ich halte dies daher nicht für eine sinnvolle Umfrage. Manchmal bekomme ich sehr entmutigte, verunsicherte Kinder, die sich Sorgen machen würden, was hinter ihrem Rücken verhandelt wird. In diesem Fall lade ich sie mit ein - und klammere manche Themen aus.


    Bablin

    Ich arbeite auch sehr viel mit Logico. Der für meine Schule zuständige sehr nette Schulberater kommt auf Anruf in die Schule und bringt alles mit, was mich interessiert, ich kann es dann in Ruhe ansehen und ausprobieren. Nach Prospekt kaufen würde ich nicht.


    Bablin

    @flip


    Zitat

    Bablin: Könntest du noch etwas genauer beschreiben, worum es in dem empfohlenen Buch ging, welche Methoden die Autorin beschreibt???


    Etwas genauer ja, viel genauer nein.


    Buchners Ansatz ist vielseitiger als der von Christel Rosenkranz mit ihren Kieler Zahlenbildern oder der von Rainer Dürre mit seinen Rechenstäben.


    Die Autorin, langjährige Grundschullehrerin, jetzt Rektorin, vermittelt Grundlagen und methodische Anleitungen für Mathe in den Klassen 1 und 2.


    Sie setzt beim körperlichen und räumlichen Begreifen und Verinnerlichen von Mengen und Zahlräumen ein, lässt ausgiebig mit Mengen und Zahlen handeln, bevor sie zum Bild geht (Kinder sollen viel selber zeichnen), zum Symbol der Ziffer in Astdiagrammen, Rechenhäusern, Tabellen, zu Rechenzeichen, zu Rechenverfahren und deren Automatisierung.


    „Wenn Kinder nicht hüpfen können, hat es gar keinen Zweck, ihnen Zahlen beizubringen.“ Sie sieht das ganze Kind, zeigt, welche Körperkompetenzen mit mathematischem denken in Zusammenhang stehen, weist auf die Bedeutung von Körperschema (Training des Innenohrs, Gleichgewicht, rhythmische Grunderfahrungen, Kinderverse, Hüpfen, Singen) hin und beschreibt konkrete Übungen, um bestehende Defizite aufzuholen.


    Sie weiß, wie man Kinder beim Zählen „erwischt“ und zeigt, wie man die Aufgabe so darstellen lässt, dass die Kinder zum Verständnisvollen Umgang mit der Aufgabe geführt werden und nicht zählen.


    Wenn du den Titel bei google eingibst, kommst du zu vielen Online-Buchhandlungen, die das Buch beschreiben; parallel gibt es eine Mappe mit Kopiervorlagen, mit gleichem Titel.


    Bablin

    Um zur Anfangsfrage zurückzukehren: Ja, du solltest das zählende Rechnen unbedingt verhindern. Wie, das lässt sich nicht mit wenigen Worten erklären. Wenn du dich nicht auf ein bestimmtes Material festlegen willst, wäre eine lohnende Lektüre dazu z. B. "Neues Denken, neues Rechnen" von Christina Buchner.


    Bablin

    Für "Hausaufgabe vergessen" habe ich so einen Stempel bei Pelikan bestellt, für 10,90 Euro.


    http://www.pelikan-lehrerinfo.de/lehrerinfo/servlet/
    JuiceSuite/a61ppaa0aaa61ctaarea61daajlyaa0aajla61aa0aapa61geaaa2Fstempela2Fstempel1.xml/index.html;jsessionid=5D3D2ACA8891D078511A50E41B50E8E9


    Allerdings hatte ich den Ärger, dass das obere Teil abfällt und ich es unprofessionell mit Tesa anpappen musste; nur bei Rücksendung hätten sie ev. die Reklamation anerkannt, das war mir zu aufwändig. Deshalb wollte ich eigentlich keine "Reklame" für das Teil machen.


    Bablin

    Hallo, Jutta, ich wiederhole hier mal eine schon früher aufgeschriebene Erfahrung mit einem meiner Kinder. Ärztliche Prognose mit einem Jahr: Dieses Kind wird nie laufen lernen. Prognose des Therapeuten mit 11 Jahren: Fluch des Kindes ist die überehrgeizige Mutter - Empfehlung: Förderschule. Schullaufbahn des Kindes: Erweiterter Realschulabschluss, Lehre mit „sehr gut“ abgeschlossen, Fachholschulreife erworben, zur Zeit im Studium.


    Das ist eine Einzelfallgeschichte, mit der ich nicht sagen will, dass nicht in deinem Fall die Förderschule doch die geeignete Schule sein könnte. Aber ein einzelner Test ohne Berücksichtigung der Familiensituation hat jedenfalls nicht genug Aussagekraft. Und in jedem Fall bleibt es wichtig, dass du das Kind nicht defizitorientiert anschaust, sondern bei seinen Fähigkeiten abholst, bei dem, woraus es Selbstbewusstsein schöpfen kann. Mit der Bekanntgabe des Testergebnisses wäre ich zurückhaltend.


    Bablin

    Wenn die Klasse sos chwach ist, dass du einen Lückentext ins Auge fasst, wäre eine Alternative, mündlich die Eindrücke zu sammeln, einen gemeinsamen Tafeltext zu entwerfen, diesen dann abzudecken und danach jedes Kind seinen eigenen Text schreiben zu lassen.


    Bablin

    Ich bekam kürzlich eine private Anfrage von einer jungen Kollegin und fragte sie:


    "Warum stellst du deine Fragen nicht auch im Forum ein?"


    Antwort:
    "Also 1. hab ich dich gefragt, weil du Förderlehrerin bist und da vielleicht
    Tipps geben kannst.


    Und 2.: ... Ich hab Angst vor dämlichen Kommentaren von
    [hier folgen die Namen von 4 konkreten Forenidentitäten] und co. "


    Liebe mehr oder weniger verständnisvolle und mehr oder weniger kritisierende MitleserInnen, bitte, nehmt solche Ängste ernst und Euch zu Herzen!


    Und, liebe Angsthasen, versucht diese Ängste zu überwinden! Zu meinen Schülern sage ich manchmal: Wer fragt, sieht dumm aus. Wer nicht fragt, bleibt dumm.


    Ich hatte Euch nach Eurer Meinung zu dem Lehrer in "Haben und Sein" gefragt. Dabei hatte ich im Hinterkopf, dass er viele Fehler macht, dass aber die ruhige vertrauen schaffende Atmosphäre in seiner Klasse der vorherrschende Eindruck bleibt. Dass es schade wäre, wenn man ihn durch zersetzende Kritik demontiert hätte.


    Eine Schnecke zieht die Hörner ein, wenn sie an diesem verletzlichen Organ berührt wird. Je öfter sie berührt wurde, desto länger verzichtet sie auf ihr sensibelstes Sinnesorgan. Versucht, die Verletzungsversuche zu ignorieren und die Offenheit zu behalten, zu fragen und auf brauchbare Antworten zu hoffen.


    Bablin

Werbung