Vielleicht fühlt sich ja auch von Euch jemand angesprochen, den beiliegenden Aufruf zu unterzeichnen/zu verbreiten.
Herzliche Grüße Bablin
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: A.Fisch [mailto:fischa@uni-muenster.de] An: A.Fisch
Betreff: Solidarität mit Kindern ohne Aufenthaltsstatus
Liebe Freunde, sehr geehrte Damen und Herren,
ich leite fast nie eine Nachricht weiter, doch dieses Mal finde ich es
wichtig genug, euch zu informieren. Im Bonner Kindergarten werden anscheinend
auch Kinder ohne Aufenthaltsstatus betreut. Die Verantwortlichen sollen nun
strafrechtlich dafür belangt werden. Wie manche wissen, befasse ich mich mit
dem Thema in meiner Doktorarbeit und komme dort recht eindeutig zu dem
Schluss, dass eine solche Betreuung sowie die Erfüllung der Schulpflicht
nicht nur Menschenrecht ist, sondern auch nachhaltig die Kriminalität in
Deutschland bekämpft, denn welche Lebensperspektive haben Kinder und
Jugendliche, die allein aus dem Grund weil sie kein Aufenthaltsrecht
besitzen keinen Kindergarten und keine Schule besuchen dürfen? Wie schon oft
klar gemacht geht es hierbei nicht darum, ein Leben in der Illegalität in
Deutschland zu erleichtern, sondern darum elementare Kinder-, Jugend- und
Menschenrechte zu schützen.
Darum meine Bitte: Lest einen der Links und den Aufruf und bildet euch eine
Meinung, in welcher Gesellschaft ihr leben wollt!
Beste Grüße
Andreas Fisch
PS: Einige Links zum Thema
http://www.ekir.de/mettmann/reddot/22682.htm
http://www.ekir.de/bonn/KKBonn_33511.asp
http://www.kath-bonn.de/news.php
Liebe Leute,
In Bonn ermittelt gerade die Staatsanwaltschaft, weil in städtischen und
kirchlichen Einrichtungen ausländische Kinder ohne Aufenthaltsstatus (=
'Illegale') betreut werden. Hast du vielleicht schon gehört. Die
Betroffenen müssen nun mit Verfahren wegen Verdachts auf Beihilfe zu
unerlaubtem Aufenthalt rechnen. Ebenso hat die Stadt die
Betreuungseinrichtungen auf ihre Meldepflicht hingewiesen (Bonner
Generalanzeiger, 11+12.5., Bonner Express 12.5.2005). Die Bonner
Repräsentanten der beiden großen Kirchen, Stadtdechant Wilfried
Schumacher und Superintendent Eckart Wüster, sowie das "Katholische
Forum Leben in der Illegalität" haben bereits gegen das Vorgehen der
Behörden protestiert.
Auf dem Hintergrund dieser Geschehnisse wurde beiliegender Aufruf
geschrieben, denn es ist zu befürchten, dass das Ergebnis der
staatsanwaltschaftlichen Bemühungen sein wird, dass die Menschen, die
sich illegal in Bonn aufhalten, sich noch mehr als bisher in die
Anonymität zurückziehen - zum Schaden der Kinder, die dann vermehrt
wieder eingesperrt werden.
Ziel dieses Aufrufes ist es, einen großen Kreis an UnterstützerInnen zu
gewinnen, Organisationen und Einzelpersonen, Kirchen und
Parteienrepräsentanten und Promis.
Es geht um die sozialen Rechte der Kinder ohne Aufenthaltsstatus wie das
Recht auf Gesundheitsfürsorge oder eben auf Kindergarten- und
Schulbesuch. Hier besteht dringender Handlungsbedarf und diese Probleme
müssen endlich öffentlich diskutiert werden.
Das ist auch das Anliegen dieses Aufrufs, der in einer Pressemitteilung
bzw. Pressekonferenz an die Öffentlichkeit soll. In einem zweiten
Schritt werde ich dann einen Bürgerantrag stellen.
Für den Aufruf bin ich nun auf der Suche nach weiteren
UnterzeichnerInnen, einige Promis wären auch nicht schlecht. Also, bitte
unterschreiben und weitere Unterstützer suchen.
Wer den Aufruf unterzeichnen will, bitte an mich zurückmailen.
Nach der Wahl in NRW, also Mitte/Ende nächster Woche, geht der Aufruf
mit den Namen der Unterzeichner dann raus.
Gruß
Sigrid Becker-Wirth, MediNetzBonn
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MediNetzBonn
c/o Informationsstelle Lateinamerika (ila e.V.)
Heerstr. 205
53111 Bonn
Fon 0228-695266 (AB wird täglich abgehört)
www.medinetzbonn.de <http://www.medinetzbonn.de
Der Aufruf lautet wie folgt:
Aufruf: Solidarität mit Kindern ohne Aufenthaltsstatus
Auch in Bonn leben Kinder ohne Aufenthaltsstatus.
Kinder, die zu einem Leben in der Illegalität gezwungen sind.
Kinder, die immer im Schatten leben müssen und von den Eltern aus Angst versteckt werden.
Kinder, die keinen Kindergarten und keine Schule besuchen können, da die Eltern befürchten, der illegale Aufenthalt der Familie könne über den Kindergarten- oder Schulbesuch entdeckt und der Ausländerbehörde gemeldet werden.
Kinder, die nicht die notwendigen medizinischen Vorsorgeuntersuchungen und Schutzimpfungen bekommen, weil Eltern ohne Aufenthaltspapiere keine Krankenversicherung abschließen können.
Alle Kinder haben unabhängig vom Aufenthaltsstatus das Recht einen Kindergarten und eine Schule besuchen zu können.
Alle Kinder haben unabhängig vom Aufenthaltsstatus das Recht auf medizinische Versorgung.
Dieses Recht der Kinder auf Bildung und Gesundheit ungeachtet der Herkunft wurde in verschiedenen internationalen Konventionen wie der UN-Kinderrechtskonvention oder dem Haager Minderjährigenschutzabkommen verbrieft.
Wir fordern die Stadt Bonn auf, analog dem Beispiel von München und Freiburg folgende Maßnahmen zu beschließen:
• Die Befreiung der Kindergartenträger und der Schulleiter nach dem Aufenthaltsstatus der Kinder fragen zu müssen.
• Die Einrichtung eines Fonds für nichtversicherte Kinder, aus dem die Vorsorgeuntersuchungen, die Schutzimpfungen und bei Krankheit die notwendigen Behandlungen bezahlt werden.
• Sich dem „Manifest illegale Zuwanderung – für eine differenzierte und lösungsorientierte Diskussion“ anzuschließen, das schon von fast 400 Personen, Organisationen und Institutionen mitgetragen wird.
(Erst-)Unterzeichner:
Pfr. José Antonio Arzoz (Nationaldelegat für die spanischsprachige katholische Seelsorge in Deutschland)
Sigrid Becker-Wirth, MediNetzBonn (Medizinische Vermittlungsstelle für Flüchtlinge, MigrantInnen und Menschen ohne Papiere)
Dr. Hidir Celik, BIM e.V. (Bonner Institut für Migrationsforschung und interkulturelles Lernen)
Bernhard „Felix“ von Grünberg, SPD
Jenny Dörnemann, Ärztin
Gert Eisenbürger, ila e.V. (Informationsstelle Lateinamerika)
Ulrich Hauke (Rechtshilfefonds für AusländerInnen)
Dieter Müller SJ (Leiter, Jesuiten-Flüchtlingsdienst Deutschland)
Kai Pflaume (AKTION COURAGE e.V.)
Siegfried Pater, Journalist
Lothar Strunk (Migrationsdienste DRK-KV Bonn e.V.)
Sowie (xyz) weitere Bürgerinnen und Bürger
V.i.S.d.P.: Sigrid Becker-Wirth, MedinetzBonn, Medizinische Vermittlungsstelle für Flüchtlinge und MigrantInnen ohne Papiere, c/o Informationsstelle Lateinamerika (ILA) e.V., Heerstr.205, 53111 Bonn, 0228/695266, medinetz@ila-bonn.de
Ich unterstütze und verbreite den Aufruf:
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