Beiträge von Bablin

    Hallo, Bolzbold,


    ich würde es bedauern, wenn du der Meinung wärest, künftig könnten hier nur Banalitäten stehen, oder auch "nur", ich äußere in diesem Forum nur Banalitäten - . Ich finde, auch ohne Fallbeispiele habe ich gelegentlich etwas zu sagen.


    Allerdings brachte und bringe ich keine Vorkommnisse zur Darstellung, die das Vorurteil über Kinder und Eltern an Förderschulen bedienen könnten. Noch dazu weiß ich, dass hier auch Menschen mitlesen, die mich und meine Schule durchaus identifizieren können. Und Fallbespiele halte ich ohnehin eher für sinnvoll, wenn sie in einen theoretischen Kontext gebettet sind, in dem die Reaktionen aufbereitet sind. Ich sprach ja schon von dem Buch "Die Logik des Gelingens". In ihm und in den Büchern, auf denen es fußt, sind Beispiele etwa zur paradoxen Intervention und der Begründung ihrer Wirkungsweise zu finden.


    Sprache auf dem Niveau von "Prollos" pflege ich nur einzusetzen, wenn ich in einer entsprechend aufheizten Situation mit so einem Jugendlichen "aktiv zuhöre" und seine "Begründungen" für sein Ausrasten zusammengefasst auf den Punkt bringen möchte. Ich finde es ebenso angemessen, wenn andere diese Sprache gar nicht oder häufiger benutzen.


    Bablin

    Lieber Bolzbold,


    verstehen kann man das Leben nur rückwärts, aber leben muss man es vorwärts.


    Darum kann man nicht immer das Richtige tun, und schon gar nicht immer das Wirkungsvolle.


    Und es gibt auch nicht nur die eine richtige Reaktion, schon gar nicht bei zwei verschiedenen Menschen.


    Selbst ein und derselbe Satz wirkt, von verschiedenen Menschen gesprochen, ganz unterschiedlich.


    Trotzdem sind natürlich Fallbeispiele von mehr oder minder gut bewältigten (Extrem-) Situationen immer wieder interessant. Ich sehe sie allerdings lieber in einem Fachbuch zu Problemlösungen als in einem öffentlichen Forum, wo sie von einer sehr unterschiedlichen Leserschaft sehr unterschiedklich aufgenommen werden können und teilweise wohl auch dazu dienen, Sensationslust und Vorurteile zu bedienen.


    Bablin

    Zitat

    Ich habe mich in dem Moment deutscher gefühlt als die vier zusammen...


    Wie gut, dass du diese Entgleisung mit den richtigen Gefühlen einordnen konntest!


    Ja, es ist traurig, dass sich auch (ehemalige) Gymnasiasten mit der braunen Soße bekleckern. Aber wes Geistes Kind sie sind, haben sie schließlich schon bei der vorangegangenen Schlägerei bzw. bei deren Anlass bewiesen.


    Bablin

    Glückwunsch! Ich denke, mehr war im ersten Gespräch nicht zu erreichen.


    Da es nicht unbedingt hilfreich ist , Eltern nur in einer Krisensituation zum Gespräch zu bestellen, empfiehlt es sich, eine Gesprächsreihe daraus werden zu lassen - d. h. im ersten Gespräch eine positive Perspektive zu entwickeln und festzuhalten und einen Termin auszumachen, zu dem das Gespräch fortgesetzt wird.


    Bablin

    Zitat

    ich hatte nie vor (mit meinen 20 jahren altersunterschied) morgen als belehrender erziehungsratgeber daherzukommen, sondern möchte den vater lediglich für die ängste seines sohnes ein wenig sensibiliseren. ich möchte die zeit nutzen, die vielen positiven eindrücke weiterzugeben, von der lebendigkeit seines sohnes erzählen, seine fortschritte bei den hausaufgaben benennen, aber eben auch mein sorge darüber äußern können, woher diese ungemeine angst des kindes herrührt.


    Alles dies halte ich für gute Ansätze. Nur würde ich nicht die zuletzt genannte Sorge äußern, sondern es als Frage an den Vater formulieren, woher diese Angst rühren könnte. Und ich würde, wahrscheinlich unabhängig davon, was er als Erklärung anbietet, das Verhalten des Kindes umdeuten in Sorge und Bemühen um die Zuwendung des Vaters. Dann kannst du den Vater vorschlagen lassen, wie er mit der jetzt entstandenen Situation umgeht, und Ergänzungen dazu anbringen.


    Es stimmt, dass ich von meinen Erfahrungen mit Eltern an der Förderschule geprägt bin. Mein Mann, Gymnasium, pflegte viel bestimmter aufzutreten, als die Autorität, die so eindeutig wie ein Arzt den Eltern sagt, welches Verhalten nützlich und welches schädlich sei.
    Bablin


    Edit. verrutschte Zeile

    Ich sehe das von mir vorgeschlagene Vorgehen nicht als Buckeln vor dem Vater an, sondern als souveräne Reaktion im Interesse des Kindes. Da das Kind offenbar Angst vor der Reaktion des Vaters hat, geht es darum, den zusätzlichen Druck von dem Kind zu nehmen, den es nun womöglich kriegt, weil es eine Woche gezögert hat, die Mitteilung weiterzugeben.


    Erziehungsratschläge an Eltern kann man erst geben, wenn ein Vertrauensverhältnis aufgebaut wurde. Ein gewaltbereiter Vater dürfte eher unsicher und folglich auch misstrauisch sein. In dieser Situation erreichst du mit Ratschlägen gar nichts. Sie schwächen ihn vielmehr in seiner Selbstwahrnehmung, und er wird sich Stärke über imposantes Verhalen dem Kind gegenüber zurückholen.


    Auch hier empfehle ich das kürzlich schon einmal genannte Buch "Die Logik des Gelingens" von Walter Spiess - vielleicht mag jemand es zu den Buchempfehlungen stellen. *


    Bablin


    Edit: Das hat Meike inzwischen für mich erledigt, danke !!

    Zitat

    schlaubys Vorgehen einfach so "groben pädagogischen Fehler" anzuprangern, ohne die genauen Hintergründe und Umstände (z.B. auch, wie viel sie vorher über die "Erziehungsumstände'" zuhause wusste) zu kennen, finde ich jetzt recht heftig


    Ich habe nichts angeprangert. Schlauby selbst hat sein Verhalten beschrieben - da gab es von meiner Seite nichts mehr an den Pranger zu stellen. Ich habe lediglich geschrieben, was ich von einem solchen Vorgehen halte. Von einem blauen Brief war nicht die Rede. Aber an meiner Schule dürfen das Kind potentiell belastende Mitteilungen keinesfalls über das Kind mitgegeben werden, und ich stehe hinter diesem Vorgehen.


    Schlauby hat nach Meinungen gefragt, dies ist meine Meinung zur Form der Mitteilung. Sie hat Auswirkungen auf den Inhalt des Elterngesprächs, darum habe ich sie geäußert. Mit weiteren Äußerungen zur Beratung des Vaters werde ich mich jetzt zurückhalten.


    Bablin

    Nach diesem Hochfahren hat es eben geklappt. Schaun mer mal, ob es jetzt vorbei ist mit der Muckerei ...


    Danke, Stefan!


    Bablin


    neuer Umlautversuch ... äöüß


    Stefan, es klappt ohne wenn und aber. Auch jetzt, wo ich in anderen Programmen wieder unpassende zeichen habe ...

    Mein Mann (Gymnasium) hat es immer so gehandhabt, dass er Grün positive Anmerkungen, Rot für Fehler verwendet hat. Auf den Rektor würde ich da wenig rücksicht nehmen - vielleicht gibt es ja allerdings 2 verschiedene Grüntöne? Sonst könnte ich mir noch lila vorstellen ...


    bablin

    Ich halte es für einen groben pädagogischen Fehler, einem Kind so eine Mitteilung mitzugeben. solche Mitteilungen müssen über das Sekretariat an die Eltern gehen.


    Du kannst im Gespräch nur Verständnis für die Angst des Kindes zeigen und zusichern, dass du das künftig anders handhaben wirst.


    Bablin

    Test nicht bestanden, ;) darf gelöscht werden.


    Umlaute und ß sind bei mir mal so, mal so. Ich durchschaue das System leider nicht. Sorry!


    Bablin

    Bei der strengen Mengenlehre, wie ich sie um 1970 in Hamburg in der ersten Klasse unterichten musste, brauchte es ein Jahr, um Kindern Dinge vrständlich zu machen, die sie im vierten Schuljahr innert 6 Wochen begreifen. Einige Inhalte der Mengenlehre werden heute im Rahmen der logischen Schulung unterrichtet.


    bablin

    Ich stelle Kinder nur dann vor eine Wahl, wenn sie ihre Wahl auch wirklich frei entscheiden dürfen, und zwar ohne dass ein Pferdefuß dabei ist. Darum würde ich sie vor diese Wahl auf keinen Fall stellen. Sie könnten zwischen zwei verschiedenen Arbeitsblättern wählen oder sich entscheiden, welches von den beiden sie in der Schule und welches zu Hause bearbeiten wollen oder etwas in der Art.


    Grundsätzlich empfehle ich dir die Lektüre des Buches "Die Logik des Gelingens" von Walter Spiess !! ich würde dann auf dieser Basis ein Beratungsgespräch mit den lernunwilligen Kindern führen.


    Bablin


    edit Meike: Umlaute statt komischer Zeichen

    Zitat

    Pusteblume Aber welche Zeugen hätte ich in meinem Fall mit der nicht vorhandenen Handquetschung? Die anderen I- Dötzchen würden sich kaum richtig erinnern.


    Ein Vorbeugungsmittel, das wir an unserer Schule immmer anwenden, wenn wir Schüler anfassen (müssen). Ruhig, laut, deutlich und wiederholt sagen: Ich halte dich fest, weil du ... Ich tue dir nicht weh. ich lasse dich sofort los, wenn du ...


    Das ist wichtig sowohl für die Wahrnehmung des außer sich geratenen Kindes als auch für die Wahrnehmung und erinnerung der Zuschauer.


    Bablin

    Ich habe nicht alles genau gelesen - hoffe, meine antwort ist keine Wiederholung.


    Die "Ermahnung" hätte ich so gestaltet:


    1. Deine Puppe muss ruhig auf ihrem Platz sitzen. kannst du auf sie aufpassen, oder soll ich für dich aufpassen?


    2. Das klappt doch nicht so gut. Wo kann deine Puppe sitzen? Auf em Pult oder auf dem Schrank? (Danach Hand ausstrecken mit blickkontakt und Ansprache der Puppe).


    Die Lügerei ist eine schwierige Situation, für die ich auch keine Lösung weiß. Das Kind wird seine Gründe haben, sich vor den Eltern so darzustellen, wahrscheinlich Angst, dann nicht akzeptiert zu werden. Ich habe auch schon Kinder gehabt, die unter 4 Augen gestanden haben, aber mich angefleht haben, die Lüge vor den Eltern gelten zu lassen.


    Bablin

    Nein, auf dem Rechner habe ich nichts. Ich hatte
    Verschiedenes ergoogelt und es dann aus der Vorstellung gebastelt.


    Ich habe auf einen Pappkreis 4 große Viertelkreise in zu den Jahreszeiten passenden Farben geklebt, am Außßenrand die Monate eingetragen, die Viertelunterteilung für den Wechsel der Jahreszeiten eingetragen, in jedes Viertel ein zur Jahreszeit passendes Bild malen lassen. Briefklammer für 2 Zeiger. Für die Geburtstage hat jedes Kind einen kleinen Kreis gestaltet; diese sind außen um die Jahresuhr gruppiert. Das ganze klebt außen an unserer Klassentür.




    bablin

    Bedenkenswerte Sachinfos, wenn auch nicht unbedingt für Grundschüler ...


    Bablin


    Die Ursachenforschung zur Ausbreitung der Geflügelpest in Deutschland ist in eine Sackgasse geraten. Als möglicher Vektor werden derzeit Zug- und sonstige Wildvögel in den Vordergrund gestellt. Für diesen Übertragungsweg gibt es bislang aber weltweit keinerlei Belege, von der örtlichen Ausbreitung (über einige Kilometer) abgesehen. Hauptübertragungsweg der letzten Monate dürfte neben dem Handel mit Geflügel global die Verwendung von Geflügelkot als Dünger in Fischereibetrieben und ggf. auch in der Landwirtschaft sein. Eine weitere Rolle mögen Schlachthausabfälle und sonstige Abfallprodukte der Massengeflügelhaltung spielen. Es ist offenkundig, dass in Deutschland in Unkenntnis dessen derzeit zum Teil verkehrte Maßnahmen ergriffen werden.
    Dieses möchte ich nachfolgend erläutern:
    Ich bin vor einer Woche aus Ostasien zurückgekehrt, wo ich mich bei den dortigen Ornithologen intensiv über das Auftreten der Geflügelpest informieren konnte (zusammenfassend z.B. Quellen1+2, ausführliche Details in Quelle3). Es wurden die einzelnen Fälle des Auftretens in den letzten Monaten und Jahren analysiert, mit dem Ergebnis, dass Wildvögel als Vektor über größere Entfernungen äußerst unwahrscheinlich sind. Die Zugwege oder Flugrouten von Wildvögeln korrelieren nicht mit den Ausbreitungswegen der Seuche. Weder innerhalb Asiens, noch von Asien nach Europa gibt es Zugrouten zwischen den betroffenen Gebieten. Lediglich ein einziger Fall des möglichen Transportes des Virus durch Wildvögel von China in die Süd-Mongolei (einige 100 km) wird von den asiatischen Ornithologen erwähnt. Dort blieb der Ausbruch örtlich beschränkt, und der Erreger verschwand innerhalb von Wochen – ganz im Einklang mit sonstigem „normalen“ Krankheitsgeschehen in freilebenden Tierpopulationen mit natürlicher Selektion. Es gab keine Übertragung auf Hausgeflügel.
    Wildvögel sind nicht die Vektoren, sondern hingegen die Opfer menschlichen Handelns, wie die zum Teil spektakulären Ausbrüche belegen (z.B. der Tod von Tausenden Streifengänsen innerhalb kurzer Zeit in Qinghai/China im Mai 2005). Es ist zudem nicht wahrscheinlich, dass ein infizierter Vogel noch weite Strecken fliegen kann; die meisten Vögel sterben an Ort und Stelle. Auffällig ist ferner, dass in Ländern mit strikten Einfuhrkontrollen keine Geflügelpest auftritt obschon 100.000de von Zugvögeln auch aus Seuchengebieten dorthin ziehen, z.B. Japan, Südkorea, Malaysia oder Australien. In Südkorea allein überwintern über eine Million Wasservögel aus China und Sibirien.
    Der Verlauf der Seuchenausbreitung in den letzten Monaten lässt sich hingegen gut mit den beiden mutmaßlichen Hauptübertragungswegen erklären: Zum einen mit dem Handel mit Geflügel und Wildvögeln. Hierbei ist auch an Personen zu denken, die das Virus (z.B. an Kleidung oder Ausrüstung) von einer Tierhaltung zur nächsten transportieren. Noch immer findet illegaler Handel mit Hühnern aus China statt (Aufgriffe in Italien im Oktober 2005 und in Großbritannien, Ausbruch in Nigeria). Auch mit gehandelten Wildvögeln gelangte das Virus nach Europa. Zum anderen aber ist es der Handel mit Geflügelprodukten. Hierzu zählt insbesondere Geflügelkot zur Düngung in der Fischereiwirtschaft, aber auch in der Landwirtschaft. Zur Düngung werden auch Abfälle aus Schlachthäusern verwandt. Schlimmer noch: Nach aktuellen Informationen (siehe Quelle3) werden Schlachthausabfälle und sonstige organische Abfälle der Massengeflügelhaltung (einschließlich Kadaver) zu Futtermitteln verarbeitet – wiederum auch für Geflügel. Offenbar entsorgt sich die Geflügelindustrie ihrer Abfälle durch den Verkauf derselben. Parallelen zum BSE-Skandal sind auffällig. Das Virus ist wochenlang im Kot und anderem organischen Material überlebensfähig (Aussage FAO, zit. nach Quelle3a, unter günstigen Bedingungen 30-35 Tage).
    Schon seit längerem ist bekannt, dass die riesigen Massentierhaltungen in China ihr Fäkalien-Entsorgungsproblem dadurch gelöst, dass sie den Kot als Dünger verkaufen. Die FAO hat dieses massiv unterstützt und die Verwendung in Fischteichen zur Steigerung der Erträge propagiert. Dieses ist der Verbreitungsweg, auf den in den letzten Monaten vermutlich die Mehrzahl der neuen Pestausbrüche zurückzuführen ist. Dem schon erwähnten Massentod der Streifengänse in Qinghai ist vorausgegangen, dass mit Unterstützung der FAO Fischteiche angelegt worden sind, die intensiv mit Geflügelkot gedüngt wurden. Wie schon erwähnt sind Länder mit strikten Einfuhrkontrollen von der Geflügelpest verschont geblieben. Länder mit schlechten Einfuhrkontrollen sind jedoch von vielen Krankheitsausbrüchen betroffen. Handel mit Geflügelkot findet auch aus Asien heraus und offensichtlich bis nach Europa hinein statt. So findet sich im Internet die (von mir nicht überprüfte) Aussage über intensive Importe von Dünger aus Geflügelprodukten aus China zur Verwendung in Fischteichen in Serbien (Quellen3a+3b). Nebenbei bemerkt gibt es auch in der Türkei industrielle Hühnerhaltung, die ihre Abfälle als Dünger entsorgt.
    Ausführliche Informationen zur Verwendung von Vogelkot in Fischteichen siehe unter Quelle3b.
    Mit diesem Wissen aus Asien zurückgekommen, fällt mir die in Deutschland erzeugte öffentliche Panik vor Wildvögeln besonders auf. Auch dienstlich werde ich hiermit konfrontiert. Die ersten Anträge zur Beseitigung von Mehlschwalbennestern wurden gestellt, ein Projekt zur Aufnahme verletzter Wildvögel wurde von den Veterinären geschlossen, und Anrufer fragen nach der Gefährlichkeit des Aufenthaltes im Freien. Es vergeht derzeit kein Fernsehabend, in dem nicht sogenannte „Vogelgrippe-Experten“ die Ausbreitung der Seuche durch Zugvögel in den Vordergrund stellen, und auch Herr Minister Seehofer weist im Fernsehen düster auf die kommenden Zugvögel hin (in „Christiansen“, 26.2.06).
    Es ist erstaunlich, dass selbst das wissenschaftlich in Deutschland „zuständige“ Friedrich-Löffler-Institut Wildvögel für einen möglichen Überträger hält (Pressemitteilung vom 20.1.2006). Es wird aber nirgendwo darüber Auskunft gegeben, welche Vögel denn den Erregern von A nach B transportiert haben können. Weder für Rügen noch für den Bodensee liegen hierzu Aussagen vor.
    Da ist zu fragen, was in Deutschland denn für die Krankheitsausbrüche verantwortlich ist. In Hongkong witzelt man über den Zufall, dass der räumlich völlig isolierte Ausbruch auf Rügen nur wenige Kilometer neben den Laboren des Friedlich-Löffler-Institut stattgefunden hat (Quelle3a). Wurde dort mit dem Erreger gearbeitet und haben sich alle mit dem Erreger umgehenden Mitarbeiter ausreichend dekontaminiert, bevor sie das Institutsgelände verlassen haben? Für wesentlich wahrscheinlicher halte ich aber den Weg über Dünger. Hierauf weisen die hauptsächlich betroffenen Wasservögel hin. Ich habe nirgends gelesen oder gehört, dass Kontrollen der ausgebrachten Dünger vorgenommen wurden und dieser Infektionsweg ausgeschlossen werden kann. Hier müsste intensiv gefahndet werden, denn wenn Geschäfte zu machen sind, sind auch Falschdeklarationen nicht auszuschließen (siehe „Gammelfleisch-„ und BSE-Skandal, illegaler Handel mit geschützten Tier- und Pflanzenarten).
    Bemerkenswert finde ich ferner, dass Höckerschwäne als sehr häufige Opfer unter den Wildvögeln genannt werden, auch bei den früheren Ausbrüchen in Ost- und Südeuropa. Diese sind sicherlich auffällig und werden daher leichter gefunden als andere Vögel. Wahrscheinlich scheint mir aber auch, dass sie nahrungsökologisch besonders gefährdet sind. In Fischteichen kommen Schwäne aufgrund ihres langen Halses und der leichteren Erreichbarkeit des Sedimentes möglicherweise noch intensiver mit den eingebrachten Erregern in Kontakt als andere Wasservögel. Daneben suchen Höckerschwäne auch auf Feldern Nahrung (Stoppelfelder, Rapsfelder usw.), wo sie ebenfalls dem Erreger (durch Dünger eingebracht) ausgesetzt sein können.
    Nebenbei bemerkt sind Hausgeflügelhaltungen ebenfalls Opfer der Geflügelpest und damit der Geflügelindustrie: Direkt (potenziell) durch den Handel mit kontaminiertem Tierfutter, und indirekt durch die behördlichen Maßnahmen gegen die vermeintliche Einschleppung der Seuche durch Wildvögel (Einstallungsflicht).
    Ich möchte daher eindringlich bitten, das – zugegebenermaßen sehr bequeme – Märchen von den Wildvögeln als Vektor für die Geflügelpest nicht weiter zu propagieren. Es führt zu panischem Verhalten in der Bevölkerung, und es hindert vor allem daran, die tatsächlichen Verursacher zu suchen und die weitere Ausbreitung der Seuche zu unterbinden. Auch gehen zwangsläufig viele „Schutzmaßnahmen“ ins Leere, statt dessen werden die Falschen betroffen (Naturbesucher, Kleintierhalter).
    Hingegen sollte bei jedem neuen Ausbruch der Seuche bei Wildvögeln die Frage im Mittelpunkt stehen, wie das Virus in die Landschaft (und damit die Nahrungskette) eingebracht wurde. Welche Geflügelprodukte sind verwendet worden? Wo stammen diese her? Ist irgendwo Geflügelkot aus Befallsgebieten untergemischt worden? Sind alle Düngerlieferungen richtig deklariert worden? Im Grunde genommen könnte bei jedem neuen Ausbruch in Deutschland sofort eine Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt werden.


    Mit freundlichen Grüßen



    Quelle1: www.birdskorea.org/poultryflu_mainpage.asp
    Quelle2: www.birdlife.org/action/science/species/avian_flu/index.html
    Quelle3: www.drmartinwilliams.com/forum
    Quelle3a: [URL=http://www.drmartinwilliams.com/component/option,com_simpleborard/Itemid,155/func,view/id,271/]http://www.drmartinwilliams.co…mid,155/func,view/id,271/[/URL]
    Quelle3b: [URL=http://www.drmartinwilliams.com/component/option,com_simpleboard/Itemid,155/func,view/id,209/]http://www.drmartinwilliams.co…mid,155/func,view/id,209/[/URL]

    Zitat

    Damit strafst du aber wieder das Kind - das vermutlich ohnehin schon gestraft ist mit Eltern


    Eine Zeitlang etwas mehr zu schreiben, halte ich für keinesfalls schädlich. Der Effekt, dass die Eltern sich in Folge in die Verantwortung nehmen lassen, kommt letztlich dem Kind zugute. Mehr dazu möchte ich hier öffentlich nicht dazu sagen.


    Bablin

    Manche Eltern haben es wirklich nicht dicke. Oft können die, die es nicht dicke haben, aber auch gar nicht mit Geld umgehen. Und man wundert sich, was dann so zum vorhandenen Standard gehört, etwa der Fernseher in jedem Zimmer einschließlich Küche, und jeder größer als mein einziger ... (aber auf einen Bleistift warte ich seit den Weihnachtsferien ...) Nun, das war off topic. On toppic:
    Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, die Kinder, die ein Arbeitsheft oder eben auch ein Wörterbuch nicht anschaffen "können", solange bis sie es können, in der Schule und zu Hause aus dem fehlenden Buch/Heft abschreiben zu lassen in einer Dosierung, die zu schaffen ist, aber deutlich über dem liegt, was die anderen Kinder etwa als Lückentext zu bearbeiten haben.


    Bei Wörterbüchern sollten sich inzwischen in der Schule veraltete Exemplare oder Musterexemplare anderer Verlage angesammelt haben, die als Schreibvorlage dienen können.


    Bablin

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