Beiträge von Hamilkar

    Hallo Nuffi,


    ich will ja nicht klugscheißen, aber ich mache immer bis einschließlich vorletzter Stunde "normalen" Unterricht. Man kann natürlich alles ein bisschen lockerer angehen, aber wenn man denn nun stundenlang "nichts Richtiges" macht, finde ich das nicht so gut; sonst könnten Lehrer wie Schüler fragen, warum sie überhaupt noch zur Schule gehen sollen. Meine Schüler sehen das auch ein, jedenfalls ernte ich keine Proteste.


    In der allerletzten Stunde mache ich dann auch immer Spielchen, oder sowas. Was ich auch mal gemacht habe, war, dass wir das Pizzaauto kommen lassen haben, und dann haben wir Pizza gegessen. Bietet sich natürlich nur in entsprechend späten Stunden an, aber es ist praktisch, dann hat man das gleich als Mittagessen! Normalerweise finde ich es schon einigermaßen viel Energieverschwendung, solche Pizzabringdienste, aber wenn man einen "Klassensatz" bestellt, finde ich das ökologisch verantwortbar.


    Hamilkar


    Zitat von Modal Nodes



    Versteh mich nicht falsch, aber das ist etwas was ich in letzter Zeit in Gesprächen mit Referendaren immer stärker beobachte: Kommt eine Kritik, dann "hat man immer gleich was gegen ihn". Ich vermisse da eine Selbstreflektion oder Kritikfähigkeit.


    Nein, von älteren Kollegen hört man ebenfalls, dass das immer schon so war. Schon immer fühlten sich die Referendare wie lavendel82, schon immer gab es welche, die heulend aus den Besprechungen gelaufen sind oder die hinterher heulen, und schon immer gab es zahlreiche Referendare, die befürchteten, dass die Ausbilder was gegen sie haben.


    Ich habe keine Verbesserungsvorschläge, aber dass es jetzt immer noch so ist wie vor Jahrzehnten zeigt ja, dass zumindest ein Großteil der Ausbilder ein gewisses Interesse daran hat, dass sich nichts ändert; das belegt meiner Meinung nach außerdem auch einen gewissen Sadismus: Bei ihren Schülern sind die Ausbilder nur Lehrer wie jeder andere auch, aber ihre Referendare, die können sie mit winzigsten Andeutungen verunsichern und nach ihrer Pfeife tanzen lassen. Da können sie noch fühlen, als wären sie etwas Besonderes und jemand Mächtiges.


    lavendel82, Du schaffst das!

    Ja, also das Problem bleibt bei mir grundsätzlich. Die meisten Schüle sind zufrieden, aber regelmäßig doch einige auch nicht.


    Irgendwie schaffe ich das nicht, nach jeder Stunde mündliche Noten zu notieren. Ich finde es aber gut, wenn das jemand macht, und nächstes Jahr werde ich mal ansetzen, in der Oberstufe mir wirklich jedes Mal hinterher Noten aufzuschreiben. Vielleicht fällt die Gewöhnung daran leichter, wenn man erstmal bei einer oder zwei Lerngruppen das konsequent beginnt. Wer das macht: Wann macht Ihr das denn? Am Ende der Stunde? Zu Beginn der Pause? Zu Hause?


    Noch was Lustiges(?): Ein Schüler wollte letztens eine bessere mündliche Note, weil er imme seine Hausaufgaben mache....


    Und danke an Matula auch von meiner Seite. Kommt ein Fall für zwei gerade noch? Tatort ist jetzt in die Sommerpause gegangen. Schade.


    Hamilkar

    Halt, ich möchte auch noch einen Tip geben, ehe Du wieder an die Arbeit gehst! :D


    Neben einigen bereits oben erwähnten Tips habe ich noch den folgenden: Nimm dich nicht so wichtig! Klingt jetzt hart, und klingt jetzt als Tip erstmal ein bisschen komisch; aber es hilft wirklich, wenn man zu sich selbst sagt: "Max, du bist nicht so wichtig, sondern die Arbeit muss jetzt erstmal geschafft werden. Nachher gibt's 'ne Belohnung!" (ICH heiße nicht Max, war nur ein Beispiel... ;) )


    ... zumindest mal ausprobieren!


    Hamilkar

    Ich sehe zwar das Problem, kann es aber trotzdem nicht so ganz verstehen.


    Du kannst auch arbeiten in der Zeit (Unterrichtsmaterialien ordnen, Unterrichtseinheiten entwerfen), Du kannst die Reiseempfehlungen der anderen Forenteilnehmer bedenken. Zusätzlich könnte ich Dir noch Städtereisen empfehlen: Deutschland ist ja ein sehr schönes und vielfältiges Land; also einfach in irgendeiner Stadt, in der Du noch nie warst, für ein paar Tage ein Zimmer in einem Hotel oder einer Jugendherberge reservieren und halt einfach die Stadt entdecken. Ist doch sehr interessant + entspannend. Auch das Ausland ist schneller + müheloser erreichbar, als man erst denkt, wenn man keine Reiseerfahrung hat.


    Wenn Single-Reisen für Dich nur Frusturlaub sind und Du womöglich den anderen Reiseteilnehmern nur die Ohren mit Deinem "Leid" vollquaken würdest, würde ich da an Deiner Stelle aber nicht mitfahren.


    Hamilkar

    Es kommen bei mir natürlich nur Aufgabenstellungen dran, die im Unterricht geübt wurden, aber es gibt ja immer welche (d.h. Vereinzelte), der das noch nicht draufhaben. Das ist ja das Problem, und es würde mich ehrlich gesagt wundern, wenn es bei Euch nicht so wäre.


    Aber Meike und Bear deuten mir schon an, dass man das Ganze wohl ein bisschen entspannter sehen und Fragen erläutern kann, solange man bei der Beantwortung noch nicht die Lösung gibt. Das Problem, dass man bei dieser Vorgehensweise ja ebensogut die Aufgaben auf Deutsch stellen könnte, bleibt zwar grundsätzlich, aber da die meisten Schüler die Aufgaben in der Fremdsprache verstehen, ist es faktisch dann doch kein (großes) Problem mehr.


    Ok, danke; aber wer meint, noch etwas beisteuern zu können: Nur zu! 8)


    Hamilkar

    Hallo Ihr!


    Eine Frage habe ich mal, die die Fragestellungen in den Fremdsprachen in Klassenarbeiten (und Klausuren) angeht. Bei Klausuren in der Oberstufe ist das nicht so das Problem, weil die Schüler da ein Wörterbuch haben und sowieso ja auch schon "weiter" sind:


    Man stellt die Fragen in der Fremdsprache. Aber es kommt immer wieder vor, dass einzelne Schüler die Fragen nicht verstehen. Wie reagiert Ihr darauf? Man kann natürlich sagen: "Die Fragestellungen und eben auch die Wörter in den Fragestellungen sind den Schülern bekannt. Wenn sie dann die Aufgabe nicht lösen können, ist es ihr Pech. Fragen zu verstehen ist auch etwas ganz Wesentliches und eben auch was völlig Normales."


    Man könnte auch sagen: "Naja gut, der Schüler / die Schülerin ist gerade aufgeregt, möchte vielleicht nochmal ganz genau wissen, ob er/sie richtig verstanden hat, da kann man das dann nochmal auf Deutsch sagen. Außerdem wird in der Arbeit ja die Lösung der Aufgabe bewertet und nicht das Verstehen der Frage / des Arbeitsauftrages". In diesem letzten Fall allerdings könnte man einwenden, dass es dann völlig überflüssig ist, die Frage in der Fremdsprache zu stellen, wenn man es sowieso nochmal übersetzt.


    Wie ist Eure Meinung dazu? Bitte auch jeweils mit Begründung.


    Vielen Dank. Hamilkar

    ... also ich nochmal kurz.


    Die Themen in Reli in der Oberstufe sind Jesus Christus, Theologie (die Frage nach Gott), Ethik, Ekklesiologie (Kirche) und Anthropologie (die Frage nach dem Menschen). Diese Themenbereiche bestimmen auch den Mittelstufenunterricht (da auch noch Fremdreligionen dabei), natürlich in kindgerechter Reduzierung. Nicht so intellektuell. Wenn Du noch weitere Fragen hast, musst Du mir eine PN mit Deiner Tele schicken, aber ich möchte mir hier jetzt nicht einen Wolf schreiben über Stundenaufbau und so. Es ist eben Unterricht im Fach Religion. Das Studium wird Dir am besten auf den Seiten der theologischen Institute / Fakultäten erklärt, z.B.


    http://www.uni-goettingen.de/de/studium/54363.html (da dann unter evangelische Religion Lehramt gucken).


    In der Tat ist Reli ein Fach, in dem man einen Zugang zu den Schülern bekommen muss. Die pädagogische Seite ist hier doch recht wichtig, denn wenn die Schüler zu abgetörnt sind, wählen sie um. Das ist einerseits verständlich: Was soll man in einem Unterricht, in dem man nichts lernt und der einem nichts "gibt"? Andererseits zeigt sich ganz besonders in solchen Wahlpflichtfächern, dass der Lehrerberuf in der Tat vielen Erwartungen ausgesetzt ist und von zahlreichen Seiten kritisch beäugt wird. Das muss man sich schon klar machen, und das auch aushalten können.


    Das Interesse der Schüler an Reli? Das ist da. Natürlich hört man immer Reli Laberfach und so, aber dennoch: Bei mir beteiligen sich die Schüler, es kann schon klappen. In unserer Schule habe ich in der Oberstufe in Reli bisher (seit vier Jahren) immer nur Nicht-Prüfungskurse (Anders als an anderen Schulen ist Reli bei uns ein sehr seltenes Prüfungsfach, wegen des Schulprofils, sage ich mal so ganz knapp). Da denkt man ja auch, dass die Schüler evtl. nicht mitmachen, keinen Bock haben, dauernd schwänzen usw, zumal sie in der Regel nur zwei der vier Semester einbringen müssen. Aber auch diese Befürchtungen stimmen nicht (unbedingt, von Einzelfällen abgesehen), und es kann sogar eine Befreiung sein, keinen Prüfungskurs zu haben, weil man dann das Semester freier gestalten kann ohne Rücksicht auf curriculare Vorgaben und sowas. Ich habe zudem den Eindruck, dass viele Schüler es schlicht und einfach auch irgendwie schön, "gut" finden, dass es ein Fach gibt, in dem über Gott und über religiöse Dinge normal gesprochen wird, dass das eine Selbstverständlichkeit ist. Reli ist eben ein Fach, in dem von der Existenz Gottes ausgegangen wird, und wo der halt dazugehört. Das trifft natürlich nicht auf das Thema Gotteskritik zu in der Oberstufe. Manchmal kommt in der Mittelstufe auch die Frage, ob es Gott überhaupt gibt, und darauf kann / sollte man natürlich eingehen. Aber auch kritischere Schüler verstehen schon, dass man in Reli nicht jedes Mal neu über Gottes Existenz reden kann. Wer nun absolut nichts mit Gott am Hut haben möchte, kann ja zur Relialternative wechseln.


    Ich hatte noch Friesin im Ohr, die verwundert darüber ist, dass die Rückmeldungen zu Arbeitsbelastungen in diesem Thread so relativ positiv ausfallen. Und ich denke, sie hat Recht, dass hier ein falscher Eindruck entstehen kann. Und ich muss nach meinem ersten Posting, das ja fast durchweg positiv ist, vielleicht doch Wasser in den Wein gießen. Alles, was ich dort gesagt hatte, würde ich so wieder sagen. Die Korrekturbelastungen sind hoch, wenn Du zwei Korrekturfächer hast, und sie sind niedriger, wenn Du nicht zwei Korrekturfächer hast. Aber meiner Erfahrung nach sind die Erwartungen, die an einen gestellt werden, ein ziemlich großer Stressfaktor. Und eben gerade in Wahlpflichtfächern wie Reli / WuN/Philo sowie Musik/Kunst. Man lernt, wie man unterrichtet und wie man mit den Schülern umgeht, das muss einem nicht in die Wiege gelegt sein; aber eben diese vielen vielen Erwartungen, die an einen gestellt werden, können einen unter Druck setzen.


    Was -je nach Standpunkt- das Interessante und Vielseitige, aber auch das Lästige und Schwierige an diesem Beruf ist, ist das Gehen auf einem sehr schmalen Grat; man muss ein einigermaßen dickes Fell haben, darf aber nicht gleichgültig sein. Man muss die Schüler Ernst nehmen und ihnen "vertrauen", darf aber nicht naiv sein und darf ihnen eben auch nicht vertrauen; man muss sorgfältig seine Arbeit machen und das Beste anstreben, muss gleichzeitig auch mal mit 80% zufrieden sein, man muss sensibel sein und darf kein Sensibelchen sein, manchmal geht es auch schon mal ruppig zu, usw. Mir persönlich geht es zudem so, dass ich in Gedanken zu oft bei der Schule hänge, also auch in Situationen, in denen ich abschalten und mich erholen möchte und muss, z.B. beim Musizieren, beim Einschlafen usw. Für die Psychohygiene ist es aber sehr wichtig, dass man die Schule auch mal wegschieben kann, zumal ziellose Grübelei keine Lösungen bringt. Ich bin immer noch dabei, mir anzutrainieren, nicht dauernd in die Schulgedanken zu fallen, und es geht schon, man kann sich darin einüben.


    Noch zwei Bemerkungen zu Avastasia: Sie hat Recht: In Reli hat man meist keine reinen Klassen, was auch der Grund sein kann, weshalb in manchen Gruppen sich keine rechte Vertrautheit untereinander einstellen mag. So erlebe ich das durchaus, und obwohl ich die Schüler anleite, sich gegenseitig mit Namen dranzunehmen gibt es immer wieder welche, die nicht alle Namen kennen. Ja, und wenn Du Klassenlehrerin bist, ist es natürlich besser, Du hast zwei Fächer in der Klasse und hast in beiden die gesamte Klasse. Ich war aber bisher noch nie als Klassenlehrer eingesetzt, aber es ist natürlich so.


    Hamilkar

    Hi littlesweetie,


    ich BIN Französisch- und Relilehrer!, und insgesamt bin ich sehr zufrieden mit meiner Arbeit; auch mit dem Korrekturaufwand. Die Anzahl der Korrekturen ist in Reli gleich wie in Frz: In Reli wird zwar nur eine Arbeit/Klausur pro Halbjahr geschrieben, aber Reli wird ja auch nur zweistündig unterrichtet, sodass also die Anzahl der Korrekturen gleich ist. Aber in Reli gehen sie natürlich deutlich schneller, gerade in der Mittelstufe, wenn man die Arbeit einigermaßen "korrekturfreundlich" konzipiert hat. Von daher ist es letztlich richtig mit dem Korrekturargument.


    Übrigens habe ich von meinen Kollegen, die Englisch und Französisch haben, erfahren, dass sie in der Oberstufe in Englisch länger an den Klausuren sitzen als in Frz. Andererseits ist Französisch ein bisschen auf dem absteigenden Ast wegen Spanisch, sodass Du überlegen könntest, ob Du nicht doch lieber Englisch oder Spanisch nimmst. Sind ja beides auch sehr interessante Sprachen, und beliebt bei den Schülern!


    Man denkt vielleicht, dass man in Reli "näher an den Schülern dran" ist als in anderen Fächern, und potentiell mag das so sein; aber da das nur zweistündig -oft sogar doppelstündig- pro Woche unterrichtet wird, sieht man die Schüler deutlich seltener als in Hauptfächern, und daher komme jedenfalls ich doch nicht so nahe an die Schüler ran wie in Französisch. Aber das ist ok, warum sollte es unbedingt anders sein sollen?


    Wenn ich meine beiden Fächer vergleiche, fällt mir noch ein weiterer Vorteil von Reli auf: Man kann in diesem Fach sein Allgemeinwissen enorm erweitern. Überall, in jeder Stadt, stößt man auf Kirchengeschichte. Wenn man die theologischen Ideen kennt und versteht, die die Menschen zum Bau von Kirchen und Kathedralen, zum Mönchsein, etc. motiviert haben, ist das schon wahnsinnig interessant. Das "Gleiche in Grün" ist es natürlich dann auch mit den Unterrichtsfächern Musik und auch mit Geschichte, so denke ich es mir.


    Ja ja, Reli ist schon ein schönes Fach. Auch sehr abwechslungsreich. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass hier aber auch mehr pädagogisches Geschick von Nöten ist als in den Sprachen: Während (jedenfalls in der Mittelstufe) in den Sprachen ja schon viel vom Lehrwerk vorgegeben ist und es um das Handwerkszeug in der Sprache geht, kann Reli inhaltlich deutlich abwechslungsreicher sein, aber eben auch nur, wenn es klappt. In meinem ersten Lehrerjahr hatte ich eine 9. Klasse in Reli, von denen am Ende des Jahres alle bis auf 6 das Fach abgewählt hatten :S Das war nicht so schön, aber seitdem habe ich selbst auch viel dazugelernt, und mittlerweile wählen nur noch vereinzelt Schüler auf Werte & Normen oder auf Philo um, und auch das muss ja nicht unbedingt an mir oder an meinem Fach liegen. Denn auch Philosophie ist natürlich sehr interessant, wer will es einem Schüler übel nehmen, wenn der nach 8 oder 9 Jahren Religion zur Abwechslung mal seine Nase in die Philosophie stecken möchte?


    Aber Fremdsprachen haben auch so ihren Reiz. Es ist schon toll, was man auch in den Fremdsprachen an Allgemeinbildung aufbauen kann. Wenn man nur mal die Verbreitung gerade von den großen Sprachen Englisch, Französisch und Spanisch auf dem Globus sich anschaut und die Geschichte dazu erkundet, das ist schon toll. Auch das Herausarbeiten von Mentalitätsunterschieden Deutsche - Ausländer (der Zielsprache) empfindet man immer wieder als einen Gewinn. Und es ist natürlich super, eine Sprache so gut sprechen und ihre Literatur im Original lesen zu können.


    Also, mein Tip für Dich wäre Englisch und Religion! Möglichst evangelisch ;) . Aber mach man selbst, für irgendwas musst Du Dich entscheiden und logischerweise andere schöne Sachen über Bord schmeißen.


    Hamilkar

    Ich denke ebenfalls, dass manche es hier mit der Rechtschreibung zuweilen ein bisschen locker sehen; sie schieben wiederholte Verwechslung von das und dass beispielsweise dem Kind in die Schuhe, das beim Schreiben auf ihrem Schoß gesessen habe...


    In der Schule ist es so, dass die Schüler teilweise schon verstimmt reagieren, wenn man ihre Fehler verbessert. Eine Schülerin in Reli, 6. Klasse, meinte mal, ich solle lieber auf ihren Inhalt gucken statt auf ihre Fehler... Sicher, man soll es nicht übertreiben, manches verliert sich auch über die Jahre und so, aber dennoch ist nicht nur der Deutschunterricht für die korrekte Rechtschreibung zuständig. Sonst würde den Kindern die Rechtschreibung als eine Sache des Deutschunterrichts erscheinen und nicht als eine, die für das Leben allgemein wichtig ist.


    Noch zu der Geschichte, auf die magister 999 verweist: Mein eigener (mittlerweile uralter und grauer) Lehrer erzählte mal, dass solche Sachen im / nach dem Krieg relativ häufig (was auch immer relativ häufig heißen mag) vorkamen: Die Leute, die im Krieg Sanitäter waren, haben nach dem Krieg, als sowieso alles in Schutt und Trümmern lag und jegliche Dokumente und Urkunden perdu waren, einfach eine Arztpraxis aufgemacht. In den Kriegswirren auf ihren Einsätzen hatten sie genügend Gelegenheiten zum "Üben" und "praktischen Studieren" gehabt, und später waren es durchaus angesehene Ärzte. Es sei quasi immer der Zufall gewesen, der den Betrug ans Licht gebracht habe, z.B. wenn alte Bekannte einen zufällig wiedergetroffen haben ("Mensch Kalle, DU bist Arzt? Mit einer eigenen Praxis... ?") Schon interessant.


    Hamilkar

    Hallo Primelchen,


    ich würde den Einstieg nicht nur in 10 min Lehrervortrag machen, sondern ein bisschen mehr Zeit dafür einplanen. Die Schüler müssen doch da auch erstmal "reinkommen" in die Thematik.


    Was die Podiumsdiskussion angeht: Normalerweise verteilt man da Kärtchen mit den Personen, sodass schon aus der Anlage der Diskussion auch wirklich eine Diskussion ergibt. Auf diesen Kärtchen sind die Personen auch am besten kurz charakterisiert mit z.B. Namen, Alter, Beruf, Meinung und Hauptgründe zu der anstehenden Frage, vielleicht auch noch relevante Lebensumstände und -erfahrungen. Der Lernwert dabei ist, dass die Schüler sich auch in Denkweisen einarbeiten, die sie persönlich nicht haben; daher sollten die Rollen nicht nach Vorlieben an die Schüler vergeben werden. Was dieses Thema angeht, wüsste ich allerdings nicht, was für Gründe es gegen die Organspende geben könnte, jedenfalls kaum rationale Gründe. Meines Wissens nach lehnen aber die Zeugen Jehovas die Organspende ab, wenn Du willst, kannst Du einen von diesen Brüdern da mit reinnehmen (also als Rolle, nicht real! :D ), musst Dich aber natürlich auch fachlich entsprechend darauf (wie auf alles) vorbereiten.


    Denk aber auch daran, dass das a) vorbereitet werden muss (die Leute müssen sich vorher Argumente zurechtlegen, kann in Gruppenarbeit erledigt werden) und b) in irgendeiner Weise das Publikum mit einzubeziehen, da gibt's ja auch mehrere Möglichkeiten.


    Du kannst die Diskussion auch sein lassen und Dir was Anderes ausdenken.


    Überleg nochmal selbst und sprich das mit der Lehrkraft ab. Detaillierte und differenziertere Tips kann ich Dir hier nicht geben, weil ich den Zeitrahmen, die Schüler und Dein geplantes Vorgehen nicht kenne.


    Hamilkar

    Hallo Primelchen,


    'Organspende allgemein' würde ich nicht nur von einer Gruppe erarbeiten lassen, denn hier geht es ja um Kenntnisse, die alle haben sollen, und zwar schon vor der Gruppenarbeitsphase. Daher im Klassenverband.


    Außerdem solltest Du noch einen Teil der persönlichen Auseinandersetzung mit dem Thema (Sollte man einen Organspendeausweis haben? Würde ICH im Falle eines Todes Organe spenden wollen? oder sowas. Evtl. Podiumsdiskussion, oder so.) mit dabei haben. Das ist eine Möglichkeit, das Ganze ein bisschen ansprechender für die Schüler zu machen, nicht nur "medizinkundlich". Und schließlich als ganz nette Idee würde ich dir vorschlagen, am Ende der Einheit Werbeplakate, die für die Organspende werben, entwerfen zu lassen.


    Hamilkar

    "Will unsere Lehrerin so" finde ich auch eine auffällige Äußerung.


    Es sollte doch ziemlich klar sein, dass jede Unterrichtsstunde in einer Unterrichtseinheit eingebettet sein muss, oder? Das hat nix mit Deiner Lehrerin zu tun... Und diese Situation musst Du Dir schon selbst erarbeiten (mit Hilfe Deiner Mentorin). Du musst natürlich einen Überblick darüber haben, wie diese UnterrichtsEINHEIT, also "das, was über mehrere Stunden geht", aufgebaut ist, damit Du genau sagen kannst, welcher Inhalt in welcher Stunde drankommt, und damit Du auch sagen kannst, worin der Lernfortschritt der einzelnen Stunde und dann eben auch dieser besagten Vorführstunde liegen soll.


    Diese Einheit musst Du Dir schon selbst basteln, das ist Dein (zukünftiger) Beruf. Wenn Du Dir dann darüber klar bist, wie die Einheit aufgebaut ist sowie auch, was das Lernziel der Vorführstunde sein soll, dann (erst) kannst Du Dich mit punktuellen, einzelnen Fragen hier wieder melden, und man wird Dir möglicherweise Tips geben können.


    Hamilkar

    Nein, an Privatschulen verdienst Du nicht mehr als an staatlichen Schulen, zudem wirst du dort nicht verbeamtet.


    Ansonsten finde ich das Lehrergehalt auch nicht soo üppig, es ist dabei aber dennoch "solide", sage ich mal. Ein Studienfreund, der promovierter Diplomphysiker ist, verdient nicht mehr als ich als Gymnasiallehrer, und er hat seit einigen Jahren immer nur Zweijahresverträge. Es ist nicht so, dass Naturwissenschaftlern in der freien Wirtschaft alle Türen offenstehen und man sie mit fetten Gehältern und guten Arbeitsbedingungen verwöhnt. Das denkt man immer nur, aber das ist nicht so.


    Naja, Du musst Dir Deiner Prioritäten klar werden und entsprechend dein Leben planen. Ich kann Dir nur sagen, dass ich meine Berufswahl nicht bereut habe und es Dir ebenfalls empfehlen kann.


    Hamilkar

    Ich hoffe, es kommt nicht zynisch rüber, wenn ich sage, dass ich im Bereich Fremdsprachen meine Bedenken habe. Vielleicht ist es bei Latein wegen der eher einfachen Aussprache ja nicht so "krass" wie in den modernen Fremdsprachen, aber Du müsstest Dir in meinen Augen zumindest einmal überlegen, wie das mit dem Stottern in der Klasse sein könnte, denn das ist ja eine andere Situation als im Nachhilfeunterricht.


    Ansonsten würde ich Dich aber auf jeden Fall ermutigen wollen (wie meine Vorredner).


    Hamilkar

    Hallo,


    Deine Frage kann Dir so niemand beantworten, das musst Du schon selbst tun. Letztlich stellt sich als allererstes die Frage, mit welchen Altersgruppen Du am liebsten zusammenarbeitest, und dann solltest Du eben jenes Studium beginnen. Ich kann aber Deine Frage trotzdem schon verstehen, denn wenn man längere Zeit keinen Kontakt zu Schülern hatte, kann man sich nicht so ganz vorstellen, wie die so drauf sind, wie man mit denen umgehen würde etc. Am besten sprichst Du mal mit einem Lehrer, in einem direkten Gespräch kann man doch vieles unmittelbar klären (und mehr als hier im Forum).


    Wenn Du dich schon auf Französisch festgelegt hast, bleiben ja ohnehin nur Realschule und Gym, weil Frz im Wesentlichen nur an diesen beiden Schulformen unterrichtet wird (außer vielleicht Saarland und BW evtl. auch an Grund- und Hauptschulen?).


    Hamilkar

    Hallo Schnurps,


    wenn man Deinen letzten Post mit Deinem ersten in diesem Thread vergleicht, kann man einige gegensätzliche Aussagen feststellen. Aber das wollte ich nur einmal sagen, darauf soll jetzt nicht herumgeritten werden.


    Also, meiner Erfahrung nach können Bilder (im Kopf) und Selbstsuggestion helfen. Ich glaube jedenfalls, dass man das so nennt. Damit meine ich, dass man sich etwas vorstellt, was dann dank der Vorstellung auch eintritt. Beispielsweise könntest Du dich zu Beginn der Stunde einmal kurz sammeln und konzentrieren und dir sagen: "Ich fülle jetzt diesen Raum aus". Und wenn man das dann will, dann kann das auch klappen (wobei ich nicht behaupten möchte, dass gerade dies bei jedem klappen muss). Weiteres wäre, wenn man zu sich sagt: "Power jetzt!", "Jetzt geht's los!" "Jetzt oder nie!", oder sowas. Das bringt gleich eine ganz andere Dynamik in deine Stimme und in Deine Körpersprache, und entsprechend werden die Reaktionen der Schüler sein sowie Deine Zufriedenheit und Dein "Beruhigtsein", die sich dann einstellen werden. Natürlich sollte man es nicht übertreiben, alles von einem auf den anderen Tag ändern wollen, sondern das braucht ein bisschen Zeit. Aber man kann sich da schon einüben.


    Was dir Dein Ausbilder gesagt hat, ist doch ganz nett. Dass man in Unterrichtsbesuchen ein bisschen verunsichert ist, ist normal. Sag Dir beim nächsten einfach: "Nicht mickrig sein!", "Ich 'bin' jetzt meine 1,70 Meter", oder irgendsowas, kannst dir ja selbst weitere Aufputscher ausdenken.


    Hamilkar

    Der Sinn dieses Threads erschließt sich mir nicht. ?(
    Geht es darum, möglichst viele Schimpfwörter füreinander zu finden?


    Nein, Melosine, wie gesagt: Ich hatte Bastelschlampe mal gehört und war selbst irritiert ob dessen unbekümmerter Verwendung durch den Kollegen.


    Der Sinn dieses Threads ist nicht, möglichst viele Schimpfwörter füreinander zu finden, aber rein linguistisch finde ich das schon außerordentlich interessant, was es so alles gibt. Grundschultussi, Primate und SEKe finde ich alles interessant & witzig, dabei aber natürlich auch total doof in dem Sinne, dass ich das nie verwenden (und auch nie selbst denken) würde. Interessant fand ich auch die Rückmeldungen zu Primimaus.


    Aber natürlich, wer sich nicht derart für Wörter, deren Entstehung, Konnotationen, Gebrauch, etc begeistern kann wie ich mich, für den ist dieser Thread nicht so "lebensnotwendig". In diesem Fall allerdings braucht man sich ja auch nicht daran zu beteiligen.


    Hamilkar

    Hallo Leute,


    ein Haupt- und Realschullehrer hat mir gestern die Bezeichnung Bastelschlampe für Grundschullehrerin "beigebracht". Er meinte, das sei ein scherzhaft gemeinter Begriff, der von Haupt- und Realschullehrern für Grundschullehrerinnen verwendet wird. Also, ich kannte das vorher nicht, aber für meine Ohren hört sich das trotzdem ziemlich abfällig an :huh: . Ich kannte bisher nur Primimaus. Was haltet Ihr von diesen Begriffen?


    Wie werden Gymnasiallehrer von den Grundschullehrer/innen genannt?


    Hamilkar

    Hallo Mara,


    seit Beginn dieses Schuljahres habe ich eine Schultasche von


    http://www.ordnung-und-mehr.de…_fuehrer.htm#Aktentaschen


    Guck da mal, die haben für jeden Geschmack etwas. Ich selbst habe eine Ruitertasche, die genauso ist, wie auf den Detailfotos, wenn man auf das Produkt klickt. Und speziell für Dich: Zumindest meine Tasche ist nicht schwer, aber dennoch sehr stabil, und außerdem steht sie auch selbst und kippt nicht zur Seite um. Bestellung und Lieferung ist alles problemlos perfekt.
    Wollte eigentlich ein ganzes Schuljahr abwarten, bevor ich hier Werbung mache, um erstmal zu sehen, wie sich die Tasche so macht. Aber auch jetzt kann ich schon sagen, dass das Top-Qualität ist; leider nicht ganz billig, aber dafür absolut tadellos.
    Persönlich lehne ich den Internethandel eigentlich ab, weil er den Einzelhandel in den Städten kaputtmacht; aber im Enzelhandel hatte ich nichts für mich Passendes gefunden, und gerade bei sowas wie einer Schultasche muss natürlich alles gut sein.


    Hamilkar

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