Beiträge von Hamilkar

    Was ich auch merkwürdig finde ist, dass unser Vertretungsplanplaner die sich krank meldenden Kollegen fragt, ob sie Aufgaben stellen könnten für den Vertretungslehrer.



    Normalerweise plant man ja Unterricht unter den Vorzeichen, dass man selbst auch da ist. Deshalb kann man -jedenfalls nicht immer- nicht einfach telefonisch oder per Email die Sachen durchgeben, die man an dem Tag der Krankmeldung gemacht hätte.


    Und Aufgaben für die Folgetage durchgeben? Also, auch häusliche Arbeit ist ja Arbeit; wenn man krank ist, sollte man nicht mit solchen Forderungen belästigt werden, denke ich mir.


    ... aber gut, ich selbst werde immer nur in den Ferien krank, wenn überhaupt; wenn ich mich in der Schulzeit krankmelden müsste, würde ich wohl doch wieder so nachgiebig sein und etwas für den vertretenden Kollegen vorbereiten :S ...


    Hamilkar

    aber woher hast du die vermutung, dass wir als "besonders gesellig" gelten? finde ich irgendwie putzig :D

    Naja, ich dachte mir, dass Leute, die sich für den Beruf des/der Grund- und Hauptschullehrers/in (ist ja oft ein Studiengang) entscheiden und sich somit für die Kleinen, eher "Schwachen" und möglicherweise Benachteiligten der Gesellschaft einsetzen möchten, schon von ihrer Persönlichkeitsstruktur her sozial und eben gesellig sind und dann auch in ihrem (Arbeits-)Umfeld sozialer und geselliger agieren als vielleicht Real- oder Gymnasiallehrkräfte. War einfach nur so eine Annahme. Ich selbst bin auch sehr gesellig, aber ich dachte tendenziell könnte es ja trotzdem so sein. Merkwürdig ist das jedenfalls durchaus, was Caliope berichtet, denn ich finde es irgendwie zumindest überraschend, den Schülern soziales Miteinander beizubringen und sich dann im Lehrerzimmer eher abweisend zu verhalten.


    Ich möchte aber eigentlich gar nicht von der Frage des Threaderstellers abweichen; wenn Ihr möchtet, könnt ihr auch per PN antworten, wenn es was dazu zu sagen gibt.



    Hamilkar

    Interessanter Thread. Ich hatte nämlich auch schon mal eine Frage in ähnlicher Richtung: Da ja -zumindest meiner Vorstellung nach- Grundschullehrer als besonders gesellig gelten, müsste in den meisten Grundschullehrerzimmern eine gute Stimmung sein. Caliopes Beitrag ist nicht so erfreulich, das überrascht mich; aber in den meisten Fällen scheint sich meine Vermutung zu bestätigen.


    In meinem Kollegium ist die Stimmung auch immer ganz gut. Es wird über Schüler + Unterricht gesprochen, aber auch viele Witze erzählt (vor allem, wo ich bin, denn ich bin ein lebendes Witzebuch!). Manchmal spielen wir uns untereinander auch Streiche, aber das dann schon unter welchen, die wirklich sehr gut "miteinander können". Über private Dinge wird auch gesprochen, aber eher so Smalltalk; mit persönlichen, vertraulichen Dingen hält man sich da zurück, man bespricht das auch nicht etwa leise in einer Ecke oder so, sondern wer was auf dem Herzen hat, scheint andere Wege zu suchen und zu finden. So gesehen kann man das Verhältnis unserer Lehrer untereinander als sehr kollegial beschreiben, aber eben nicht unbedingt als sehr vertraulich in privaten Dingen; aber das muss es ja auch nicht unbedingt sein.


    Ich könnte mir vorstellen, dass sich das Klima in den letzten 10 bis 20 Jahren ohnehin allgemein (das meint: in wohl allen Lehrerzimmern) gebessert hat, weil ja die Vorgaben und der Stress gestiegen sein müssen und aufgrund der "Pragmatisierung", weg von den politischen Grabenkämpfen und so, die Kollegen auch williger miteinander umgehen.
    Kann ein älterer Hase das bestätigen?


    Hamilkar.

    Hallo Leute!
    Ich wurde heute von meinem Schulleiter gefragt, ob ich mich nicht in den Schulvorstand wählen lassen möchte, habe aber noch nicht zugesagt.


    Denn meinem Eindruck + meinen Recherchen nach ist der Schulvorstand u.a. dazu da, den Schulleiter zu entlasten, über die Stundentafel zu entscheiden, und andere Schulorganisation + Schulleitungsaufgaben zu übernehmen. Hört sich auf den ersten Blick zwar nach Mitbestimmungs- und Mitgestaltungsmöglichkeit an, aber man bekommt dafür weder einen Stundenausgleich noch sonst eine Entlastung.


    Das bedeutet also, dass ich als "normaler" Lehrer zusätzliche Arbeit, und sogar Schulleitungsaufgaben übernehme!? Also, das bestätigt eher meinen Verdacht, dass im Zuge der eigenverantwortlichen Schule administrative Aufgaben "nach unten" weitergegeben werden, um "oben" Personal zu sparen und um die anfallende Arbeit auf die Lehrer abzuwälzen.


    Wer von Euch ist im Schulvorstand? Habt Ihr eine ähnlich kritische Meinung wie ich? Vielleicht bin ich aber nur deshalb so kritisch, weil ich dieses Schuljahr auch schon eine Austauschfahrt gemacht habe + einen Weihnachtsgottesdienst (mit) auf die Beine stellen werde. Irgendwann möchte man ja auch mal nicht so viele außerunterrichtliche "Baustellen" haben...


    Bin gespannt auf + dankbar für Eure Antworten.


    Hamilkar

    Die Schulzuweisung hast Du schon? Super!


    Die hatte ich erst am dritten Tag meines Refs bekommen, und das war blöd: Ich war in die Stadt des Studienseminars gezogen, und dann, nachdem das Ref begonnen und man mitgeteilt hatte, an welche Schule wir kommen, wieder Whg suchen und umziehen. Das war ein "Spaß"... Naja, Hessen eben, was willste da noch sagen...


    Alles Gute im Ref. ("Viel Spaß" sage ich jetzt mal lieber nicht :S )


    Hamilkar

    Hi Quesera,


    nimm's mir nicht übel, aber ich würde gar nichts machen. Denn die Beleidigung hat Dich ja nur versehentlich erreicht. Auch wenn ich sowas ziemlich dreist finde von dem Jungen.


    Der Hintergrund meines Ratschlages: Ich hatte als Ref ganz grob gesagt mal was Ähnliches, das ich ahnden wollte mit Hilfe der Schulleiterin. Das Ende vom Lied war, dass die Strafe der Schulleiterin nicht richtig "gesessen" hat und zudem die Schulleiterin zu mir meinte, das liege an mir und meinem Habitus, dass der Schüler sich sowas überhaupt erlaubt. DA habe ich mir gesagt: "Verhalte Dich fortan möglichst unauffällig in der Schule. Manche Schüler sind halt doof. Es bricht dir aber kein Zacken aus der Krone, wenn du das ignorierst, und zudem ist es stressfreier für alle Seiten." Ich jedenfalls habe keinen Bock, von irgendwelchen dämlichen Schulleiterinnen und Schulleitern dafür, dass ich einigermaßen Ordnung im Laden halte, auch noch eine blöde Bemerkung einzukassieren. Zudem kann es souverän auf die Schüler wirken, wenn der Lehrer auf manche Sachen gar nicht eingeht. ABER natürlich: Wenn ein Schüler mich direkt ins Gesicht beleidigen würde, da würde ich was machen.


    Damit fahre ich bisher ganz gut. Ich halte zwar immer noch "Ordnung im Laden", und das klappt normalerweise auch, weil das den Schülern letztlich ja auch einleuchtet. (Meinen Gymnasialschülern, die sind ja pflegeleicht). Wenn ein Schüler es drauf anlegen würde, würde ich erstmal nichts machen. Nur bei krassem Fehlverhalten würde ich "das Ding durchziehen".


    Hier in Deinem Fall würde ich -wie gesagt- nichts machen, sondern eher in Zukunft alles "Handfeste" (Äußerungen, Zettelchen etc) von diesem Schüler notieren und sammeln, und wenn dann genug Facts vorliegen, kann die Klassenkonferenz besser "greifen".


    Vielleicht kann ich diese meine Meinungsäußerung verallgemeinern: Wenn der Vorfall nur eine Provokation des Lehrers durch den Schüler ist oder dieser sonst irgendwie eine Chance wittert, sich einen kleinen Kampf mit dem Lehrer zu liefern (die Ursache kann ja zufällig sein so wie hier bei Dir), dann sollte man nichts machen. Wenn der Vorfall ein krasses Fehlverhalten ist und zudem einigermaßen unabhängig von dem Lehrer, dann sollte man dem nachgehen.


    Hamilkar

    Einen Punkt sehe ich so wie mad-eye-moody, aber gleichzeitig doch anders:


    Ich halte es auch für Gift, so viele Multi-tasking-Aktivitäten im Unterricht zu haben. Wirkliche Aufmerksamkeit, Konzentration auf das, was in dem Moment gerade ansteht, "Achtsamkeit" im buddhistischen Sinn, all das macht den Unterricht angenehmer, ruhiger und weniger anstrengend. Bei Stillarbeiten anderen Unterricht vorbereiten finde ich eigentlich auch nicht richtig.


    Ausnahme: Rein mechanische Aufgaben, z.B. Vokabeltest korrigieren, Kursheft auf Vordermann bringen, und sowas; also Dinge, bei denen man nicht voll gefordert ist, kann man in Stillarbeitsphasen erledigen, denn sonst sitzt man ja am Nachmittag / Abend länger am Schreibtisch, statt Freizeit zu haben!


    Ein weiterer Tip meinerseits: Genug schlafen. Ich selbst lege um Punkt 22h00 den Hammer hin, dann wird nichts mehr gemacht. Was bis dahin nicht geschafft ist, muss am nächsten Tag gemacht werden. Dieses führt übrigens auch dazu, zielloses Herumdümpeln während des Nachmittags, von dem in einem anderen Beitrag schon die Rede war, zu vermeiden.


    Hamilkar

    Ja, sicher, Josh. Fremdsprachen zu unterrichten ist mir ja nun auch nicht so ganz fremd.


    In Deine Überlegungen solltest Du allerdings nicht nur einbeziehen, wie Du Dich siehst und gesehen werden möchtest, sondern auch, wie die Schüler Dich sehen werden.


    Aber gut, mach Deine eigenen Erfahrungen. Viel Glück dabei, es wird bestimmt ganz super. Ich hatte das auch mal in Frankreich gemacht, und es bringt einem in der Tat in vielerlei Hinsicht sehr viel.


    Hamilkar

    Eigentlich würde ich konsequent mit "Nein" antworten, weil es nicht sein kann, dass man sein privates Geld für die Arbeit ausgeben muss. Ich selbst hebe immer alle Quittungen auf, aber meine Quittungen leuchten immer direkt ein; ich weiß ja nicht, was das Finanzamt sagen würde, wenn ich eine Quittung über eine Zwiebel oder eine Flasche Essig einreichen würde; und überhaupt würde ich da möglicherweise ähnlich bequem verfahren wie Ummon und Trantor.


    Übrigens überlege ich immer zweimal, ob ich mir wirklich etwas anschaffen muss, oder ob es nicht auch andere Wege gibt, das im Unterricht durchzunehmen; denn letztlich sammelt sich dann der gesamte Krempel in meinem Arbeitszimmer, und auch Bücher nehmen viel Platz weg, wenn man sich viele kauft...


    Eine weiterer Punkt, der nicht genau das meint, was Paprika ansprach, der aber auch in diesen Bereich geht: Kann man sich eigentlich Geld, das einem wegen Schulfahrten "entgeht", irgendwie wiederholen? Wegen meines Frankreichaustausches, der knapp zwei Wochen dauert, kann ich zweimal nicht an meinem Volkshochschulkurs teilnehmen, aber die Stunden kosten immerhin auch jeweils 20€, also insgesamt jetzt 40€ für die Katz. Finde ich auch nicht richtig, zumal man bei der Organisation und Durchführung einer Schulfahrt ja sowieso schon immer deutliche Mehrarbeit hat und auch das eine oder andere an Kosten, die man nicht wiederbekommt/wiederbekommen kann.


    Hamilkar

    Ich sehe es ganz genau so wie irisn und Friesin: Keine Geschenke am ersten Tag.


    Zur Begründung: die von ihnen (und einigen Anderen auch) genannten Gründe; zudem bin ich der Meinung, dass den Schülern auf jeden Fall erstmal klar sein muss, wer der "Chef im Ring" ist, "wer zu wem kommen muss", etc. Süßigkeiten in der ersten Stunde sind da kein passendes Zeichen, weil man da transportiert, dass der Lehrer die Schüler "bedient", dass es nur um Spaß geht (und nicht um lernen) und sowas. Überleg Dir lieber einen anderen Einstieg, da gibt es genügend Möglichkeiten.


    "Einbaubar" wären Haribo-Gummitiere natürlich sehr einfach, denn Haribo steht ja bekanntlich für HAns RIegel BOnn, und das ist auch im Ausland bekannt.


    Aber versteht mich nicht falsch: Damit wollte ich natürlich nicht sagen, dass man nicht die Schüler mit möglichst gutem Unterricht "bedienen" muss; außerdem bringe ich selbst meinen Oberstufenschülern pro Jahr einmal Kuchen mit (aber nicht in der ersten Stunde), und auch allgemein beschleicht mich das Gefühl, dass ich sie ein bisschen zu sehr verwöhne. Aber das ist jetzt schon eine "andere Schublade"... :rolleyes:


    Hamilkar

    Reli 12. Klasse. Es fällt das Wort Dogma.


    Ein Schüler halblaut: "Dogma... so heißt meine Tante..."


    Ich: "Mein Lieber, wahrscheinlich heißt sie Dagmar, oder?"...

    Hallo enablue,


    niemand weiß so gut wie ich, wie ätzend das Ref sein kann, und bei allem bin ich mir bewusst, dass ich bei Weitem nicht so arm dran war wie viele, viele andere (Bitte diesen Widerspruch nicht "mathematisch" verstehen, denn dann wäre es ein Paradoxon...) Naja, das wollte ich nur zu meinem Tip sagen, der jetzt kommt:


    Ich an Deiner Stelle würde das Ref nicht verkürzen. Es ist ätzend, blöde, und alles, was Dir an negativen Adjektiven noch einfallen wird, aber es ist bei allem sowieso schon (d.h. bei "normaler" Zeit) sehr stressig und anstrengend, aber auch eine sehr intensive Zeit. Man braucht auch viel Zeit, auch nach dem Ref lernt man weiter und man lernt auch dann noch Vieles. Aber ich traue kaum jemandem zu (außer, er ist ein Überflieger), nach einer noch weiter verkürzten Zeit auf das bei der Prüfung geforderte Wissen und Können zu kommen und eine einigermaßen akzeptable Note zu erreichen.


    Mein Tip kurzgefasst: Beiß in den sauren Apfel und mach die gesamte Zeit. Ist blöd, aber sonst wäre es noch blöder, da bin ich mir ziemlich sicher. Leider...


    Hamilkar

    Liebe Leute,


    ich hatte eine klare Frage gestellt, und es wurden auch viele klare Antworten darauf gegeben. Vielen Dank dafür.


    Dieser Thread sollte aber bitte "sauber" bleiben in dem Sinne, dass es nur um das Thema geht.


    Wenn es Leute gibt, die mit Religion und/oder Religionsunterricht irgendein (persönliches) Problem haben, mögen sie sich bitte erstmal vernünftige Gedanken machen, und dann das, was noch Kümmerliches übrig geblieben sein dürfte, in einem neuen Thread anschneiden, aber nicht hier. Ich würde mich nicht daran beteiligen.


    (Trotzdem) viele Grüße! von Hamilkar

    Du magst in etlichen Punkten Recht haben, aber wie remo verstehe ich ebenso wenig, warum Du die Lehrerlaufbahn begonnen hast, obwohl Dir die Schulrealität als Schüler schon -naja eben die Realität offenbart hat. Glaubtest Du bei Deiner Berufswahl, du würdest die rühmliche Ausnahme sein?


    Ansonsten ist hier auch in vielen anderen Threads über Vor- und Nachteile des Lehrerdaseins geschrieben, ich möchte das nicht wiederholen.


    Hamilkar

    Nein, Annie111,


    es ist doch ganz anders: Die Antworten hier sind interessant, weil sie doch (teils) sehr unterschiedlich sind. Mir haben sie schon geholfen (Merci an alle! :) ); Arroganz und so sehe ich da jetzt nicht.


    Also, dass wir Reliunterricht haben, ist nun mal so. Wir hatten mal eine Zeit lang kein Reli im 8. Jahrgang wegen Lehrermangel, aber das ist jetzt nicht mehr. Man kann auch nicht sagen, man würde die Eltern verspotten, wenn man ihnen, wie ich es jetzt gemacht habe, einen nett formulierten Brief schreibt, dass sie das bitte mit der Schulleitung regeln mögen. So wie ich die Eltern einschätze und wie ich die Wirkung meines Briefes einschätze, denke ich, dass sie das schon verstehen werden. Ich meine, Aufsichtspflicht ist nun mal Aufsichtspflicht. Ich riskiere doch nicht, in Teufels Küche zu kommen, indem ich da ganz unbürokratisch sage, dass das Mädchen eher gehen kann. Übrigens, wenn die Eltern tatsächlich voller Wut ihr Kind aus dem Reliunterricht abmelden sollten, müsste es in Werte und Normen gehen, was zeitparallel im Nachbarraum stattfindet...


    Du sagst, ich würde den Reliunterricht höher hängen als den Konfirmandenunterricht? Ja, das stimmt, mein Reliunterricht ist wichtiger, weil er eben ein Teil der Bildung ist, der an Schulen vermittelt wird. Konfirmandenunterricht finde ich auch wichtig, aber das ist religiöse Freizeitaktivität.


    Ich persönlich finde ebenfalls, dass Konfirmandenunterricht höherwertiger ist als z.B. Sportaktivität, weil es Bildung ist, während Sport nur Bewegung ist. Aber es gibt nun mal Leute, die das anders sehen, und ein bisschen Sport ist natürlich für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen auch nicht gerade verkehrt. Aus diesen Gründen kann man durchaus sagen, dass man nicht einen Schüler für Konfiunterricht freistellen darf, einen Schüler, der zum Sport möchte, aber nicht.


    Wie gesagt, ich lehne die letztliche Verantwortung ab und habe die Eltern an die Schulleitung verwiesen.


    Hamilkar

    Liebes Forum


    heute kam eine Schülerin zu mir, die fragte, ob sie bei unserer Doppelstunde Religion 30 min eher gehen könnte, um am späten Nachmittag noch am Konfirmandenunterricht teilnehmen zu können. Das geht natürlich nicht, denn sie würde dann ja 1/3 des gesamten Unterrichts verpassen.


    Aber ich wäre evtl. bereit zu einem Kompromiss, also dass ich die Schülerin vielleicht 15 min eher gehen lasse, und sie dann halt 15 min zu spät beim Konfirmandenunterricht aufschlägt. Außerdem würde ich mir das von den Eltern schriftlich bescheinigen lassen.


    Meine Frage: Darf ich das? Auch versicherungstechnisch und so. Meinen Schulleiter möchte ich nicht fragen, der würde sowieso mit 'nein' antworten.


    Dieses Problem könnten einige von Euch auch haben, weil zunehmend Unterricht am (frühen) Nachmittag stattfindet und die Kirchen sich kaum darauf einstellen können/wollen.


    Danke für Eure Antworten.


    Hamilkar

    ev. Reli, 9. Klasse


    Ich: "Der Papst ist für die Katholiken ja ein bisschen wichtiger als für die Protestanten... Oder, Niklas (Niklas ist kath.)?"


    Niklas: "Naja, Fußball ist für mich wichtiger."

    Liebe Leute,


    ich möchte Euch fragen,


    1. wie verbindlich Erlasse sind: Ist der Schulleiter daran gebunden, oder hat er einen Ermessensspielraum?


    2. wie man Erlasse ändern lassen kann.


    Der Hintergrund ist der folgende:


    Ich leite seit einiger Zeit den Frankreichaustausch an unserer Schule, der sich an Schüler der Mittelstufe richtet. Neben unserem Austausch gibt es noch einen mit England.


    Die letzten Jahre war es den Schülern möglich, an beiden Austauschen teilzunehmen, wenn auch natürlich nicht in ein- und demselben Schuljahr.


    Doch nun hat mein Schulleiter im Erlass "Klassenfahrten" (5.1) entdeckt, dass Schüler in ihrer Sek I-Zeit an nur einem internationalen Austausch teilnehmen können. Und das wird er ab dem nächsten Schuljahr auch umsetzen.


    Die Konsequenz für unseren Austausch wäre fatal: Da England für viele Schüler attraktiver ist als Frankreich, werden sich dann viele Schüler ihre "Chance" für den Englandaustausch aufheben, statt an unserem Austausch teilzunehmen.
    Hinzu kommt unser schulinternes Problem, dass unsere Schülerzahl seit einigen Jahren abnimmt, d.h. die Anzahl der potentiellen Mitfahrer sinkt sowieso schon.


    So sehe ich für unseren Austausch in Zukunft schwarz, jedenfalls in der Form, wie wir ihn seit einigen Jahren durchführen.


    Ich bin absolut nicht einverstanden mit diesem Erlass, dessen Sinn sich mir nicht erschließt. Was soll daran so "schlimm" sein, wenn ein Schüler innerhalb seiner Mittelstufenzeit zweimal ins Ausland fährt?


    Und so komme ich also zu den Fragen, die ich zu Beginn meines Posting gestellt habe: Sind Schule und Schulleiter verpflichtet, sich sklavisch an Erlasse zu halten? Wie kann man Erlasse ändern lassen? Möglich sein müsste das ja schon irgendwie, denn im Schulverwaltungsblatt werden ja dauernd irgendwelche Neuerungen veröffentlicht.


    Vielen Dank schon mal im Voraus.


    Hamilkar

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