Nein, Annie111,
es ist doch ganz anders: Die Antworten hier sind interessant, weil sie doch (teils) sehr unterschiedlich sind. Mir haben sie schon geholfen (Merci an alle! ); Arroganz und so sehe ich da jetzt nicht.
Also, dass wir Reliunterricht haben, ist nun mal so. Wir hatten mal eine Zeit lang kein Reli im 8. Jahrgang wegen Lehrermangel, aber das ist jetzt nicht mehr. Man kann auch nicht sagen, man würde die Eltern verspotten, wenn man ihnen, wie ich es jetzt gemacht habe, einen nett formulierten Brief schreibt, dass sie das bitte mit der Schulleitung regeln mögen. So wie ich die Eltern einschätze und wie ich die Wirkung meines Briefes einschätze, denke ich, dass sie das schon verstehen werden. Ich meine, Aufsichtspflicht ist nun mal Aufsichtspflicht. Ich riskiere doch nicht, in Teufels Küche zu kommen, indem ich da ganz unbürokratisch sage, dass das Mädchen eher gehen kann. Übrigens, wenn die Eltern tatsächlich voller Wut ihr Kind aus dem Reliunterricht abmelden sollten, müsste es in Werte und Normen gehen, was zeitparallel im Nachbarraum stattfindet...
Du sagst, ich würde den Reliunterricht höher hängen als den Konfirmandenunterricht? Ja, das stimmt, mein Reliunterricht ist wichtiger, weil er eben ein Teil der Bildung ist, der an Schulen vermittelt wird. Konfirmandenunterricht finde ich auch wichtig, aber das ist religiöse Freizeitaktivität.
Ich persönlich finde ebenfalls, dass Konfirmandenunterricht höherwertiger ist als z.B. Sportaktivität, weil es Bildung ist, während Sport nur Bewegung ist. Aber es gibt nun mal Leute, die das anders sehen, und ein bisschen Sport ist natürlich für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen auch nicht gerade verkehrt. Aus diesen Gründen kann man durchaus sagen, dass man nicht einen Schüler für Konfiunterricht freistellen darf, einen Schüler, der zum Sport möchte, aber nicht.
Wie gesagt, ich lehne die letztliche Verantwortung ab und habe die Eltern an die Schulleitung verwiesen.
Hamilkar