Beiträge von Kieselsteinchen

    kieselsteinchen:

    Frage: haben Beamte mit Kindern vor den Zuschüssen andere (finanziell bedingte) Lebensumstände gehabt als Beamte ohne Kinder?


    Ich würde es mal als "Ja oder Nein"-Frage bezeichnen.

    Vor der i.d.R. freiwilligen Entscheidung, Kinder zu bekommen, die meist nicht aus altruistischen Gründen des Bevölkerungserhalts o.Ä. getroffen wird, meinst du? Ist das denn relevant?

    Ich kann verstehen, wenn angestellte Lehrer mit Kindern das nicht fair finden. Aber als Beamter OHNE Kinder ist das Klagen (Rumheulen) über die Zuschüsse ein Klagen (Rumheulen) auf ziemlich hohem Niveau. Auf einem wesentlich höheren als bei Beamten mit Kindern (nach dem System ohne Zuschüsse).

    Genauso wie das Klagen (Rumheulen) der kinder-habenden Beamten über die hohen Kosten ihrer Nachkommen ein Klagen (Rumheulen) auf ziemlich hohem Niveau ist.

    Da drehen wir uns im Kreis.

    Bei einer Abschlussprüfung kann man das doch problemlos regulieren, wenn man es für notwendig hält. Einen Teil mit freiem Zugang zu allem, einen Teil ohne Hilfsmittel.

    Dafür müsste man zumindest in Bayern das Grundgerüst einer Deutschklausur über Board werfen. Sinn einer solchen ist, dass die Schüler einen Gesamtaufsatz verfassen, wenn auch in meist zwei Fragestellungen aufgeteilt.

    Du kannst nicht zuerst die Schüler eine Epochenzuordnung zu einem Textauszug ohne Internet vornehmen lassen und sie den Text dann mit Netzzugang erschließen lassen. Beides baut aufeinander auf, das eine folgt aus dem anderen. Aber gut, das sind Kinkerlitzchen und dürfte nur als Scheinargument dienen.

    Kurz zur Erklärung, was ich meine:
    Die Höhe der Alimentation, definiert als "Gegenleistung für die Gesamtarbeitsleistung" ändert sich ja nicht dadurch, ob ich Kinder habe oder nicht.

    Und: "Die Bezüge sind so zu bemessen, dass sie einen Lebensunterhalt ermöglichen, der der Bedeutung des Amtes angemessen ist." Dass das mit A13 auch bei einem oder zwei Kinder noch der Fall ist, wurde ja schon öfter erwähnt.

    Doch.


    Das gilt nicht nur für Singles oder Paaren ohne Kinder (die von dem Geld schon einen angemessenen Lebensunterhalt haben können), sondern gilt immer noch auch für Familien, die wesentlich höhere Kosten haben und daher mehr Geld brauchen. Um denen einen angemessenen Lebensunterhalt (vergleichbar zu Beamten ohne Kinder) zu gewähren, müssen da die entsprechenden Zuschüsse rein.

    Woraus schließt du das? Das steht nirgends in dem Link.

    Ernst gemeinte Frage - auf welcher rechtlichen Grundlage basiert deine Aussage?

    Für die Jugendlichen ist der grösste Vorteil eigentlich, dass sie im Word die Textbausteine beliebig hin und herschieben können, wenn noch mal ein neuer Gedanke dazu kommt oder sie irgendwas dann doch wieder blöd finden. Sie meinten, das nimmt ihnen erheblichen Stress. Für die Lehrpersonen ist die Korrektur sehr viel einfacher, allein schon, weil die Maschinenschrift halt wirklich lesbar ist. Die Aufsätze sind nicht besser und nicht schlechter rausgekommen als in den Jahren zuvor auch, der Komfort ist aber erheblich gestiegen.

    Das von mir Hervorgehobene sehe ich beim Tippen tatsächlich als einen sehr großen Vorteil.

    Gleichzeitig habe ich die Befürchtung, dass viele die Planungsphase noch weiter zurückfahren würden als ohnehin schon.

    Wie ist das mit der Bewertung der Rechtschreibung?


    Bestimmte (Teil-)Aufgabenformate kann man bei Zugang zum Internet natürlich nicht mehr stellen. Zuordnung zu bestimmten Epochen z.B. Auch eine Erörterung zu einem Thema, zu dem viel im Netz zu finden ist, wird schwierig.

    Entschuldige bitte, ich hatte absolut keinen Vorwurf intendiert. Tut mir wirklich leid, wenn das so rüberkam. :rose:

    Alles klar, wahrscheinlich hab ich zu viel reininterpretiert.


    Mich würde tatsächlich interessieren, ob du weißt, warum deine Deutschkollegen so begeistert sind von der digitalen Klausurvariante.

    Vielleicht haben ja auch andere hier schon Erfahrungen damit gemacht?

    Kieselsteinchen Ich würde mich immer noch für deine Meinung zum digitalen Maturaufsatz interessieren. Man könnte das ganze Thema wirklich seriös diskutieren, passiert hier aber leider wieder mal nicht. Vielleicht gehe ich mal mit gutem Beispiel voran:

    Ob du es glaubst oder nicht, aber ich bin nich täglich und schon gar nicht stündlich im Forum und habe bisher nicht die Zeit gefunden, mich ausführlich mit deinem Anliegen zu beschäftigen. Deswegen ist es müßig, mir zu unterstellen, ich hätte kein Interesse an einer seriösen Diskussion.


    Ich sehe, ohne mich tief ins Thema eingearbeitet zu haben, mehrere Vorbehalte gegen das Verwenden von sowohl PCs/Laptop als auch Internet in Klausuren.

    Das geht los bei der fehlenden Handschriftenschulung, über das Unvermögen vieler Schüler mit Instrumenten wie Rechtschreibprüfung, Synonymwörterbücher oder auch schon der Googlesuche umzugehen. Klar, müsste man, wenn man computergestützte oder digitale Prüfungsformate möchte, eben stärker in den alltäglichen Unterricht implementieren, um die entsrrechenden Kompetenzen zu fördern, wird halt aber aktuell noch zu wenig gemacht.
    Ich bekomme häufig Übungsaufsätze in word geschrieben und ausgedruckt. Dabei fällt mir oft auf: Die Denkleistung scheint beim schnellen Tippen flüchtiger zu sein als beim behäbigen Schreiben, wo die Gedanken automatisch weiterkreisen, weil es einfach länger dauert, bis ein Satz fertiggeschrieben ist.

    Außerdem besteht die Gefahr, dass sich die Schüler blind sowohl auf die Programme auf ihren Geräten als auch auf das im Netz Gefundene verlassen. Viele Jugendliche tendieren dazu, ihre Eigenleistung, v.a. in Form von Vorbereitung, auf ein Minimum zurückzufahren, wenn sie wissen, dass ihnen die ganze Bandbreite des Internets zur Verfügung steht (ist heute schon so bei HAs: Macht euch zu diesem und jenem Thema Gedanken, das nächste Mal recherchieren wir dazu.).

    Und schlussendlich breitet sich die Plagiatsgefahr von der momentan begrenzten Domäne der Hausarbeiten auch auf Klausuren aus. Ob das neben möglicher Arbeitsersparnis nicht auch ein wahnsinniger Zusatzaufwand ist? Ich weiß es nicht.


    Versierte Deutsch- oder Geisteswissenschaftskollegen mögen mich mit ihren eigenen Erfahrungen vom Gegenteil überzeugen.

    Ich verstehe die "Kostenaufstellung" von Schokozwerg als Replik auf die mehrfach geäußerte These, man könne aus der Gründung einer Familie mit einem finanziellen Plus herausgehen. Und in diesem Fall gehören die Opportunitätskosten aufgrund der in vielen fällen alternativlosen Teilzeit sehr wohl in die Rechnung. Das Erwerbseinkommen in unserem Haushalt ist ebenfalls ca. 1.800 € niedriger als in kinderlosen Zeiten.

    Dass das a) eine problematische Rechnung ist, wurde ja hier schon angesprochen und dass b) jedes weitere Kind diese Opportunitätskosten, so man sie denn miteinbezieht, halbiert und damit die Ausgaben massiv senkt, kommt ja auch noch dazu.

    Tust du. Meine Replik bezog sich auf das "müssen". Nein, muss man nicht, es geht auch anders. Genauso wenig muss man natürlich den Maturaufsatz auf dem Laptop schreiben. Tatsächlich bringt das aber einige Vorteile mit sich, so dass wir an meiner Schule beschlossen haben, dass das ab sofort immer so sein wird. Wir sind aber das einzige Gymnasium im Kanton, das den freien Einsatz von digitalen Hilfsmitteln bei einer Abschlussprüfung zulässt. Genauso sind wir in der Mathe aber auch die einzigen, die einen Teil der Prüfung ausschliesslich mit einem Bleistift und einem Geodreieck schreiben lassen.

    Aha, naja, Außenseiter/Ausreißer/Vorreiter/Experimentierfreudige muss es wohl auch immer geben, damit irgendwo Veränderungen experimentell erprobt werden können.

    Als Deutschlehrkraft sehe ich da einige problematische Punkte auf verschiedenen Ebenen, aber das ist ja hier nicht Thema.

    Was ich schon bei uns im Kollegium (das ingesamt sehr jung ist) beobachte, sind vornehmlich Kolleginnen, die kurz vor der Pensionierung stehen, und die unisono einerseits mit "Das lern ich nicht mehr" auf Digitalisierung reagieren (und damit meine ich keine fancy Spielereien, sondern grundlegende Kompetenzen wie das Verwenden von Lautschrift in MS Word oder das Planen eines Wandertag-Weges mithilfe von GoogleMaps). Andererseits sind das dieselben Kolleginnen, die den angenommenen gesellschaftlichen Verfall auch monokausal auf die zunehmende "Internetsucht und das ständige Gedaddel" der Jugend zurückführen.

    Ich habe mal durchgerechnet was mich mein Kind im Monat kostet: Rund 2500 Euro. Da kann ich über dem Familienzuschlag Stufe 2 plus Mietenstufe 3 nur müde lächeln.

    Ich frage mich, wie ein handelsüblicher Physiotherapeut, Supermarktangestellter, KFZ-Mechanikerin oder Reisekauffrau sich bei diesen Kosten Kinder leisten kann. Aber auch die haben ja welche.

    Was die Frage dahingehend ändert, ob die 2500€ tatsächlich der "Preis" sind, den man für ein Kind zahlen MUSS oder einfach der, den man zahlen WILL.

    1. Sportliche "Begabung" gibt es definitiv und das fängt schon mit dem Muskeltonus an, der bereits bei der U8 (eine Untersuchung im Kleinkindalter, ich habe eben extra nachgesehen) meines Kindes als nicht ausgeprägt vom Kinderarzt notiert wurde. Ich habe alles versucht, meinem Kind Bewegung schmackhaft zu machen, wir waren beim Kinderturnen, haben etliche Sportarten ausprobiert und einige auch über einen gewissen Zeitraum durchgezogen (in der Hoffnung, der Knoten würde noch platzen), haben den Garten seit Jahren voller Bewegungselemente wie Trampolin, Balancierstange, Turnstangen, ... Mein Kind hat null Interesse, es läuft nicht gern und klettert nicht gern und entsprechend entwickeln sich Muskeln auch nicht so stark wie bei Kindern, die von sich aus einfach ständig in Bewegung sind.

    Ist es dann nicht einfach schlusslogisch so, dass dein Kind sich in Sport besonders anstrengen muss, um dieses Manko auszugleichen?
    Andere Kinder müssen sich in Mathe besonders anstrengen, weil sie Schwierigkeiten mit dem Zahlenverständnis haben, wieder andere beim Auswendiglernen von Fakten, weil sie sich Dinge nicht gut merken können usw.

    Aus einem persönlichen Defizit die generelle Illegitimität eines Faches abzuleiten, halte ich für bequem.

    Ich muss schon sagen, ich fühle mich an meinem bayerischen Gymnasium richtig verwöhnt.

    Hier hat jeder eine sog. Präsenzstunde, in der muss er/sie anwesend sein und die Vertretungsplaner können auf ihn/sie zurückgreifen, wenn eine Stunde vertreten werden muss.

    Mehr Vertretungsstunden gibt es i.d.R. nicht.

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