Beiträge von Kieselsteinchen

    Zum Thema Förderkurse: Ich erwähnte ja, dass es an meiner Schule einen Sprachförderkurs zur Abivorbereitung gibt.

    Der ist freiwillig, wird aber von (insbesondere den Deutsch-)Lehrkräften denjenigen Kandidaten sehr ans Herz gelegt, bei denen man merkt, das könnte sprachlich schwierig werden. Das manifestiert sich i.d.R. dann auch an den Noten in Fächern wie Deutsch, Geschichte, Ethik ... also überall, wo Sprache eine primäre Rolle spielt.

    Die Schüler merken also, dass sie die Förderung nötig hätten, werden regelmäßig drauf hingewiesen.

    Nichtsdestotrotz erscheint regelmäßig maximal ein Drittel derjenigen, die den Kurs dringend nötig hätten.


    Ähnlich verhielt es sich mit den Corona-Aufhol-Förderkursen, die es im Schuljahr 21/22 gab (weiß die genaue Bezeichnung nicht mehr). Eltern darauf hingewiesen, dass es diese Kurse gibt und ihr Sprössling doch dringend teilnehmen sollte aufgrund seiner/ihrer Leistungen, Schüler ebenso. Die Teilnahmequote war erschreckend gering.


    Da sind wir wieder beim Thema Bildungsangebot und Freiwilligkeit.

    Und ja, wer in so einem Fall sein Recht auf Bildung nicht in Anspruch nimmt und dann am Ende des Jahres durchfällt, dem unterstelle ich sehr wohl ein gewisses "selber schuld":

    Wie gesagt, nur in den spezifischen Fällen, die ich da mitbekomme/mitbekommen habe, und auch nur anekdotisch und persönlich.

    Kann man an dem Punkt die Schweiz und Deutschland wieder vergleichen?
    Du betonst ja häufig, dass das zwei völlig unterschiedliche Welten sind.

    Ja, das ist genau das, was wir hier diskutieren. Ans Gymnasium sollten Kinder mit den entsprechenden intellektuellen Fähigkeiten gehen. Die soziale Herkunft sollte keine Rolle spielen. Tut sie aber offensichtlich.

    Ja, ich persönlich bezweifle das auch gar nicht. Diese Rolle, die die Herkunft spielt, manifestiert sich aber in unterschiedlicher Weise. Deine Unterstellung jedoch, dass die soziale Herkunft primär insofern eine Rolle spielt, als dass Kindern mit Migrationshintergrund mangelnder Intellekt unterstellt wird, ist nicht mehr als das: eine Unterstellung. Und Ausdruck deines Blicks auf die Gesellschaft.

    OK, dann übersetz mir bitte: Ich frage, wie es sein kann, dass statistisch gesehen zu wenig Migrantenkinder am Gymnasium landen. Die Antwort ist, dass deren Eltern mehrheitlich sozial schlecht gestellte Arbeiter*innen sind. Das ist aber eine sehr eindeutige Formulierung.

    "Die Kinder sind dumm" ist deine Interpretation dieser Aussage.
    Genauso könnte die gemeinte Aussage sein "Die Kinder haben durch sozial schlecht gestellte Herkunft schlechtere Startbedingungen/weniger Unterstützung von zu Hause/Es gibt immer noch stärkere Vorbehalte auf Schulseite gegen diese Kinder" etc. Auch mögliche Interpretationen.

    Zusammenfassend lässt sich also feststellen, dass Arbeiterkinder eben doch dümmer sind.

    Das hat so niemand behauptet.


    Was ich allerdings auch hervorheben möchte, ist der von Caro07 angebrachte Faktor Sprache.

    Ich erlebe häufig, dass bei mir Kinder im Unterricht sitzen, bei denen man deutlich merkt, dass sie kognitiv absolut gymnasial geeignet sind, denen aber die Sprachbarriere (trotz Geburt in Deutschland, aber eben kein deutschsprachiges Elternhaus) einen Riesenstrich durch die Rechnung macht.

    Da ist ein Punkt an dem man ansetzen müsste. Sprachförderung. Gibt es an meiner Schule sowohl für die Unter- als auch die Mittelstufe. In der Oberstufe gibt es einen vorbereitenden Abikurs zur Unterstützung der sprachlichen Ausdrucksfähigkeit.

    Aber die Beherrschung der deutschen Sprache ist nunmal ein Faktor, auf den ich für die Beurteilung der gymnasialen Eignung eines Kindes nicht verzichten möchte.

    - Schwimmlehrkräfte können im Schwimmbad chillen, statt zu arbeiten,

    - Musiklehrkräfte können Musik hören und chillen, statt zu arbeiten,

    - Lehrkräfte, die im Unterricht einschlafen, können - je nach Schlaftiefe und -dauer sogar auf eine negative Anzahl von Arbeitstagen und damit über 365 Tage Urlaub pro Jahr kommen.


    Uns fällt bestimmt noch was ein.

    Deutschlehrkräfte können darüber hinaus noch ihre ganze persönliche Lektüre von der Steuer absetzen, weil sie behaupten können, sie bräuchten es für den Unterricht. Das wäre sonst natürlich echt teuer, denn wann liest man am meisten? Klar, im Urlaub. Und wovon haben Lehrer massenweise? .... Richtig!

    Bei unserer Grundstückssuche stießen wir auf ein Fleckchen, das erstaunlich günstig war. Zwar sehr ländlich in einem Kaff, aber auch dafür billlig. Wir wunderten uns nicht mehr, als wir hinter der "günstigen Lage und Anbindung" eine Bundes-Hochstraße, die Ortseinfahrtsstraße und die Bahntrasse zu einem großen Industriewerk in direkter Nachbarschaft identifizierten.

    Anscheinend haben die Verkäufer keinen Druck, das Grundstück loszuwerden. Es findet sich nämlich immer noch in den Angeboten; nach 6 Monaten...

    Dann warte doch bitte einfach mal ein paar Minuten ab, bevor du noch einen weiteren Beitrag schreibst. Danke.

    Natürlich. Ich gelobe Besserung.


    Du schriebst ja oben, dass es dich irritiert, dass wir bei Abi-Aufsichten korrigieren dürfen. Daher war ich der Ansicht, dass ihr das sowohl beim Abi als auch bei anderen Klausuraufsichten nicht dürft. Bei uns gibt es halt keinerlei Vorschriften darüber, was aufsichtführende Lehrkräfte bei Klausuren und Abschluss- wie auch Abi-Prüfungen dürfen oder nicht dürfen.

    Da hast du was missverstanden. Dass ihr bei Abi-Aufsichten nebenbei arbeiten dürft hat mich irritiert, weil das bei uns undenkbar wäre. Find ich aber insgesamt ok. Wenn alle Abiturienten bei uns in der Aula schreiben sind insgesamt nur 5 Aufsichten (inklusive Fluraufsichten) notwendig. Da muss jeder mal ne Stunde ran und dann ist es auch ok, wenn die drei im Raum nichts machen, als streng kucken und Toilettenzeiten notieren.


    Tja, das kann ich nicht ändern, wenn du ihn so auffasst. Das war nicht überheblich gemeint, sondern scherzhaft. Anscheinend haben wir eine unterschiedliche Art von Humor.

    Danke für die Richtigstellung. Entweder wir haben unterschiedliche Arten von Humor. Oder aber auch: Nicht jeder Humor überträgt sich analog und digital gleich gut.

    1) Herrje, warte doch bitte mal ab, bis ich zuende getippt habe!


    2) Mag sein, dass der "Trend zu Zweithandys" geht. Ist bei unseren SuS evtl. noch nicht angekommen. Sonst würden die Klassenarbeiten und Klausuren vermutlich besser ausfallen ;) (habe gerade letzte Woche in meiner Klasse eine mit einem Durchschnitt von 3,8 zurückgegeben).

    ad 1) Wenn du einen Smiley als Reaktion abgibst, weiß ich noch lange nicht, ob du auch noch ne Antwort tippst. Genügend Leute "verwirrt" dann irgendwas, aber begründen tun sies nicht.


    ad 2) Ich mag dir jetzt keine Naivität unterstellen und gehe einfach mal davon aus, dass es so ist, wie du schreibst. Vielleicht noch nicht bei euch angekommen. Allerdings schon eine Entwicklung der letzten 10 Jahre.

    Die Klausuren fallen bei uns auch nicht besser aus. Die Schüler werden a) durch Plagiate nicht besser und b) steht im Netz, woraus sie plagiieren, auch genug Sch***

    Von "Wir haben keine besseren Ergebnisse als früher" auf "Bei uns plagiiert oder spickt keiner" zu schließen, ist Quatsch.

    Der Trend geht anscheinend zu Zweithandys und eben seitenweise aus abihilfen-Seiten abgeschriebenen Textpassagen.

    Handy oder Smartwatch am Mann bedeutet automatisch Unterschleif, egal ob benutzt oder nicht. Eigentlich.

    Ich muss sagen, dass ich mittlerweile massiv desillusioniert bin. Bei wenigen ist es bei der Korrektur (!) aufgeflogen. Will nicht wissen, bei wie vielen es nicht aufgeflogen ist!

    Deswegen bin ich mit solchen Aussagen wie deiner, denen ich früher umstandslos zugestimmt hätte ("Ich wüsste nicht, dass bei uns schon mal Plagiate in Klausuren aufgetaucht sind.") sehr vorsichtig geworden.

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