Beiträge von Mimimaus

    Mein Ortsteil von Harburg (schon immer recht großer Migrationsanteil aber dennoch eher dörflicher Charakter) findet gerade eine dramatische Verschiebung statt. Gut situierte und bildungsinteressierte Elternhäuser mit Migrationshintergrund ziehen weg, mit den Worten "ich möchte nicht, dass mein Kinder unter so vielen Ausländern aufwächst). Da ich an der niedersächsischen Landesgrenze arbeite, ziehen diese Familien dann aufs niedersächsische Land. Zurück bleiben immer mehr sozialschwache Elternhäuser (sowohl deutsch als auch mit Migrationshintergrund). Gleichzeitig bekommt Harburg im Moment überproportional (auf ganz HH gesehen) Flüchtlinge zugewiesen.


    Diese Entwicklung ist seit ca. 4-6 Jahren zu beobachten. Ich finde man spürt diese Ghettoisierung sehr.

    Liebe Anja82,


    das ist leider eine Entwicklung, die nicht nur auf Hamburg zutrifft. Ich wohne in einer größeren, sehr armen Stadt. Mir gefällt es sehr, auch wenn die Probleme wirklich unübersehbar sind. Nun bin ich schwanger und natürlich blicke ich schon auf die Schulsituation. Ich habe schon viele Kollegen befragt, eine Einschulung bei uns ist quasi ein no-go und alle, die Familie planen, ziehen in den Speckgürtel (auch mit dem Schulargument). Ich habe mich auch schon mit dem Gedanken angefreundet, dass ich in spätestens 5 Jahren hier weg muss. Dorfleben war früher für mich völlig undenkbar.

    Planänderungen sind bei uns völlig normal:-) es tauchen eben weniger Schüler als geplant auf, zack wird eine Klasse gestrichen, dafür bin ich jetzt völlig überraschend in einem neuen Bereich drin. Mein Blutdruck ist deshalb kein bisschen gestiegen, obwohl ich auch erst seit einem Jahr in dem Geschäft bin und keine riesige Materialsammlung habe. Ich habe einfach USB-Sticks an erfahrene Kollegen verteilt mit der Bitte um sinnvolle Füllung :) Kann gut sein, dass die ersten Stunden nicht lehrprobenreif werden, so what?


    Die Sommerferien habe ich übrigens zum Ausruhen genutzt.

    Geologie ist doch eine Naturwissenschaft?


    Ob es Sinn macht, Englisch nachzustudieren, musst du selbst entscheiden. Es gibt halt ein Risiko, dass es in zwei Jahren keinen Engpass mehr gibt und der Weg für dich verbaut ist. Wenn du auf Nummer Sicher gehen willst, würde ich regulär Lehramt nachstudieren.

    Erstmal herzlichen Glückwunsch!


    Werden in BaWü Techniker und Meister an der Berufsschule unterrichtet? Bei uns sind an er Berufsschule nur Azubis bzw. Vollzeitschüler. Wenn auf der BOS und TG deine Fächer unterrichtet werden, könntest du dort auch unterrichten.


    Deine Fächerkombi wird immer gleich bleiben, außer es besteht irgendwo größerer Bedarf und du wirst dann dort eingesetzt. Ich werde im nächsten Jahr teilweise (auf eigenen Wunsch) in Berufsorientierungsklassen (=Flüchtlingsklassen) eingesetzt. Da du aber vermutlich Mangelfächer hast, kannst du ziemlich sicher sein, nur dort eingesetzt zu werden.

    Was bei uns möglicherweise klappen würde, wäre über einen Lehrauftrag einige Stunden abzudecken, wir suchen bei uns eigentlich immer. Aber: halt nur Lehrauftrag, regulär wird sogar bei uns schwer (O-Ton meines Schulleiters: wir nehmen dich trotz Politik ^^ . Und ich bin regulär ins System gegangen).


    Ich glaube, ich würde es bundesweit probieren und insbesondere in den Ländern, die Lehrermangel haben. Trotzdem denke ich, dass es sehr, sehr schwer wird. Lehrauftrag wird bestimmt klappen, Stichwort Flüchtlingsklassen, aber den regulären Übertritt wirst du eher nicht schaffen.

    Erwähne bei dem Gespräch die Informationen, die Du von der anderen Schule bekommen hast.
    Dort ist der Schüler 1) säumig und 2) verlogen.
    Damit dürfte für alle Beteiligten der Fall klar sein.

    Die Aussage finde ich ziemlich hart. Der Schüler möchte die Schule wechseln, weil er mit dir nicht zurecht kommt. Ich denke, jeder der schon mal einen Chef/in hatte, mit dem man nicht zurecht gekommen ist, hat über einen Jobwechsel nachgedacht. Und keiner hat dann im Vorstellungsgespräch die Wahrheit gesagt. Oder??? Und säumig, naja, er wartet wohl noch auf sein Zeugnis.


    Ehrlich, der Junge möchte wechseln, wieso verbaut man ihm das?

    Ich kann jetzt nur von meiner Stadt sprechen, aber bei uns gibt es mehrere berufliche Schulen- gewerblich, kaufmännisch, gesundheitlich, sozialpädagogisch. Wenn du zwei Fächer verschiedener Schultypen studierst, musst du später womöglich zwischen zwei Schulen pendeln. Das ist ätzend. Außerdem verlangen einige Bundesländer ein allgemeinbildenes Fach und du weisst ja nie, wo es dich später hinverschlägt. Ich würde EINE berufliche Fachrichtung wählen und dann ein allgemeinbildenes Fach. Dann hast du die größtmögliche Flexibilität.

    Schau mal unter https://www.schooleducationgat…her_academy/catalogue.cfm Da gibt es eine Vielzahl von Kursen speziell für Lehrer, die für dich passend sein könnten. Wird komplett von der EU finanziert. Frag mal, ob deine Schule einen Antrag gestellt hat und du teilnehmen kannst. Falls nicht: nimm die Sache selbst in die Hand und stell nächstes Jahr einen Antrag für dich. So mache ich das ( und inzwischen auch für alle Kollegen:-).

    Diplom Soziologie, Bachelor Wiwi...ich glaube nicht, dass du damit einen Seiteneinstieg schaffst. Gibr es Wiwi überhaupt am Gymnasium? Für mich klingt das nach einem kompletten Neustudium. Wenn di das willst, mach es. Als ich Lehrerin wurde, war die 40 auch sichtbar.

    Ich habe einen Livescribe! Tolles Teil, ich liebe es. Ich habe es für mein Studium benutzt. Ich habe ein Fernstudium gemacht und wir hatten nur wenig PräsenzZeiten, an den Vorlesungstagen allerdings von morgens neun bis abends sechs. Ich habe mit dem Stift mitgeschrieben und gleichzeitig die Vorlesung aufgenommen. Zu Hause habe ich dann mir die gesamte Vorlesung noch einmal angehört und dabei meine Mitschriften nachgelesen. Der Stift verknüpft das Gesprochene mit dem Geschriebenen, du kannst also auch mit dem Stift auf ein beliebiges Wort klicken, dann wird genau vorgelesen, was zu dieser Zeit gesagt worden ist. Ich habe mir damals den Stift mit dem größten Speicher besorgt, aber festgestellt, dass ein kleiner Speicher auch ausreichend gewesen wäre.


    Nach meinem Studium habe ich das gute Stück aber nicht mehr benutzt. Man könnte es noch für Studium Generale Vorlesung nutzen, die ich manchmal besuche. Tue ich allerdings nicht. Jetzt erstelle ich wenig handschriftlich, deshalb habe ich momentan keinen Nutzen. So wie du das planst, klappt es aber theoretisch. Du musst aber bedenken, dass du dir spezielles Papier kaufen musst oder dir das Papier selbst ausdruckst. Normales Papier geht nicht. Dieses Spezialpapier ist aber nicht so teuer.

    Warum eigentlich nicht? Ich finde diese neumodische Manie, dass der Beruf einen erfüllen und glücklich machen muss, ebenso nervend wie befremdlich. Überlegt Euch mal, wie viele Menschen, die Euch tagtäglich begegnen, einen spannenden, kreativen und abwechslungsreichen Beruf ausüben. So wahnsinnig viele sind das nicht... ich denke, so gut wie alle Dienstleister kann man da schon mal herausnehmen, ebenso das produzierende Gewerbe, die meisten Freiberufler (Arzt stelle ich mir gähnend langweilig vor, Notar oder Anwalt ebenso. Da gibt es auch nur ganz wenige Prof. Barnaards und ebensowenige Rolf Bossis). Vielleicht reicht es ja am Ende doch, dass der Beruf einen körperlich nicht zu sehr fordert, der Job einigermaßen sicher ist und der Arbeitgeber einen nicht schikaniert?

    Bevor ich Lehrerin an einer Berufsschule geworden bin, habe ich auch in verschiedenen Bereichen viele Jahre gearbeitet. Erfüllend fand ich keinen davon. Als Lehrerin habe ich häufig dieses Gefühl. Nicht täglich, aber doch häufig. Ich bin in vielen Projekten aktiv, ich mache viel im Bereich Schulaustausch und nicht zuletzt finde ich den Kontakt mit meinen Schülern toll. Ich empfinde es als großes Privileg, so einen erfüllenden Job haben zu dürfen. Ich hoffe, dass es bis zur Pension so bleiben wird. Und wenn jemand anderes auch seine Erfüllung in der Schule findet, ist das doch toll. Dass das nicht für alle so ist, ist klar, aber umso glücklicher bin ich über meine Lage wünsche dies auch jedem anderen.

    [[tt]tt]Ich frage mich gerade, wie man als junger Mensch schon so denken kann ... "Was muss ich tun, damit ich nen sicheren Job bis zur Rente hab?" Seltsam. Gibt es heutzutage eh nicht mehr.[/tt][/tt]


    ... Das aus einer privilegierten Position im sicheren Wissen, bis zur Rente einen sicheren Job zu haben, einem jungen Menschen vorzuwerfen... kann man machen. Muss man aber nicht.

    Ja, neu bewerben geht problemlos. Habe ich auch gemacht, allerdings andere Laufbahn. Momentan ist ja eh Lehrermangel (jedenfalls bei uns), da würde ich mir also keinen Kopf drum machen. Wenn du unbedingt ins Ausland möchtest, würde ich das auf jeden Fall machen. Die Erfahrungen und Eindrücke, die du gewinnen wirst, kann dir später keiner mehr nehmen. In Deutschland kann man noch lange genug unterrichten. Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Spaß!

    Also, ich kann dazu lediglich beitragen, dass ich mit dem 4/5-Modell anspare und mir im Schulamt gesagt wurde, dass es nicht wenige Lehrer gibt, die nach dem Freistellungsjahr sofort wieder ansparen, also über viele Jahre dieses Modell fahren und das kein Problem wäre. Nun ging es da aber um längere Ansparzeiträume. Grundsätzlich scheint es also zumindest in unserem Schulamtsbereich kein Ding zu sein ...

    Ja, das habe ich bei uns auch gehört. Ich habe auch überlegt, ob ich einen Antrag stellen sollte- hätte ich allerdings bis zum Ende des Halbjahres machen müsste. Mein Haupthinderungsgrund: ich habe keine Idee, was ich in meinem freien Jahr machen sollte :( Ich bin früher auch gerne gereist und habe viel von der Welt gesehen, alles, nur kein pauschal. Mag ich alles nicht mehr. Schon der Gedanke, mich in ein Flugzeug zu setzen, löst bei mir Panik aus. Cubanita, hast du denn konkrete Pläne?

    Konkrete Tipps, was du genau machen kannst, habe ich auch nicht, aber ich habe vor Jahren mal ein Coaching gemacht. Da soll man gemeinsam mit dem Coach herausfinden, in welche Richtung man überhaupt gehen möchte. Vielleicht hilft dir sowas, dich überhaupt einmal zu strukturieren und zu überlegen, was du möchtest. Ich wünsche dir viel Erfolg!

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