Ich lache (innerlich) schon über sie und finde es erbärmlich, dass für einige wegen so einer Lappalie "eine Welt zusammenbricht". Das können die von mir aus machen, wenn die Eltern sterben oder sie mit Krebs diagnostiziert werden. Oder von mir aus auch, wenn sich der erste Freund trennt, denn das ist eine reale Beziehung. Bei der Trennung einer Band, und sei es auch die Lieblingsband, ist diese Reaktion auf jeden Fall total überzogen und lächerlich. Das würde ich auch jedem Schüler signalisieren.Und ja, ich war auch mal jung und auch ich hatte eine Lieblingsband, wenn auch eine ganz andere Musikrichtung. Ich habe diese aber nie vergöttert, generell habe ich es immer für Zeichen von Schwäche und Unselbstständigkeit gesehen irgendwelche Idole zu vergöttern und sein eigenes Wohlbefinden von deren Leben abhängig zu machen. Kann mich gut erinnern, wie sehr es mich abgestoßen und beschämt hat, dass eine Schulfreundin von mir sich ständig mit Stars und Sternchen beschäftigt hat und quasi an jedem Furz in deren Leben teilhaben wollte. Als sie dann am Boden zerstört war, weil herauskam, dass ihr Lieblingsstar eine Freundin hat, habe ich dann gemerkt, dass ich auf solche Freundinnen auch gut verzichten kann.
Kein Mitgefühl von mir für so etwas, solch einen Kultismus will ich nicht noch unterstützen.
Was ist eigentlich so peinlich daran, zuzugeben, dass man ein großer Fan irgendeiner Musikgruppe war? Zu meiner Zeit hießen die Backstreet Boys, so ein paar junge Amis. Ich glaube, ich muss der einzige Fan gewesen sein Aber wenigstens hat es mich Toleranz gelehrt. Egal ob jemand um seinen verstorbenen Hund oder Familienmitglied trauert, sich mehrmals pro Tag gen Mekka auf einem Teppich schmeißt oder einen an den Kreuz genagelten Typen anhimmelt- ich respektiere alle Befindlichkeiten und Überzeugungen, auch wenn es nicht meine sind.