Beiträge von wolkenstein

    Ihr Lieben,


    ich würd jetzt gern laut und lange über die Geschichtsunkenntnis meiner Schüler jammern, und zwar auf allen Ebenen... ist das normal, dass 8-Klässler KEINE wichtigen historischen Ereignisse der letzten 60 Jahre nennen können (nach lnagem Prompten kam dann "Mauerfall", wobei sie aber "Fall" im Sinne von "case" interpretierten und auch nicht wussten, was denn da wohl gewesen war) ? Dass in der 12. keiner was von der 1848ger Revolution oder dem 1. Weltkrieg weiß? Und so weiter und so fort...


    Und dann nehme ich mich inquisitorisch ins Gebet und mir fällt auf, dass ich in der Schule auch von Geschichte keine Ahnung hatte und erst ab 25 so langsam begriff, was mir da eigentlich entging. Jetzt meine Frage: Woran liegt das? Ist man vorher einfach noch zu klein, um ein Gefühl für historische Zusammenhänge zu entwickeln? Ist Geschichtsunterricht an der Schule Stiefkind und meist grottenschlecht? Meine Großen sagen ja selbst, dass sie von Geschichte keine Ahnung haben und das letzte Mal vor Jahren welche hatten und davon nichts mehr wissen - und sie ärgern sich auch darüber, allerdings nicht genug, um das nachzuholen. Wie sind eure Erfahrungen?


    Mittlerweile dafür, Geschichte zum Hauptfach zu erklären,
    w.

    Hallo Müllerin,


    mir gehn verschiedene Sachen im Kopf rum, vielleicht kannst du irgend etwas davon gebrauchen:


    - Telefonat mit den Eltern: "Ich habe den Eindruck gewonnen, X hatte in letzter Zeit Schwierigkeiten, sich in die Klassengemeinschaft einzufügen. Ich würde gern mit Ihnen darüber sprechen, wie wir ihr dabei helfen können."


    - Gespräch: Erst mal kommen lassen ("Wie erzählt sie denn zu Hause von der Schule? Fühlt sie sich in der Klasse wohl? Was erzählt sie von / unternimmt sie denn mit ihren Freundinnen?"), dann neutral beschreiben: "Es fällt auf, dass X schnell ärgerlich wird und sich dann nicht unter Kontrolle halten kann. Dadurch wenden sich die anderen Mädchen teilweise von ihr ab, was sie zu noch stärkeren Racheaktionen herausfordert - sie nimmt z.B. anderen Mädchen Dinge weg." Hier solltest du nur das aufzählen, bei dem du dir sicher bist, aber keine Namen nennen und auch keinen Zweifel zulassen. Der Mutter vermitteln, wie sehr sich ihre Tochter damit selbst in die Ecke drängt (gut möglich, dass die Tochter das Verhalten von ihrer Mutter übernommen hat - dann wird das Gespräch nur zum Teil was nützen). Gucken, was passiert - kennt die Mutter ein solches Verhalten ihrer Tochter und weiß selbst nicht damit umzugehen, lässt sich überlegen, wie Eltern und Schule am gleichen Strang ziehen können, solches Verhalten nicht zu akzeptieren. Stößt du auf "mein Goldstück tut sowas nicht", wird's schwieriger und du musst deutlicher werden.


    - Ich weiß nicht, wie sowas bei Grundschulkindern geht, bei meinen 7klässlern hätte ich erst mal X und Y zum Schlichtungsgespräch gebeten, bevor ich die Eltern einschalte. Aber das ist jetzt wohl rum. Vielleicht ergibt sich bei der nächsten Gelegenheit was.


    Viel Erfolg,


    w.

    Hallo Julchen,


    zu Frankreichs Entwicklung zum Nationalstaaat fällt mir nur die vorbereitende Diskussion ein, warum denn die Franzosen gern ihre Flagge raushängen und die Deutschen nicht, mehr verstehe ich davon nicht - aber zu deiner Prüfungsangst würde ich dringend empfeheln, am Abend vorher 1-2 Glas Bier oder Wein zu trinken, 1-2 Freunde zwangszuverpflichten und mit 50-100 € in der Tasche in die Spielhalle zu gehen - Flipper. Air-Hockey, mir haben am meisten die Ballerspiele mit den Plastik-Maschinenpistolen geholfen. Let go - am letzten Abend geht eh nix mehr rein, da hilft nur lauter, blinkender Stumpfsinn.


    Viel Erfolg,
    w.

    Hm, ich staune auch, dass Prima-Klima auf so viel Unverständnis stößt - ich weiß, ich wäre als Schülerin eifersüchtig gewesen/ hätte mich zurückgesetzt gefühlt, wenn eine Lehrerin ihre ganze Familie mit auf Klassenfahrt genommen hätte. Kein Profi nimmt seine Familie mit auf Geschäftsreise/ auf Montage, bei einer Klassenfahrt ist man nun mal rund um die Uhr im Dienst. Wenn das Verhältnis zwischen Familie und Klasse fantastisch ist, kann ich mir das als Ausnahme vorstellen, aber das ist es ja anscheinend nicht. Ich würde den Elternvertreter bitten, die Sache noch einmal in einem Gespräch unter 4 Augen anzusprechen.
    w.

    @ iche


    Eh... wie sollte den meine Anrede gemeint sein, wenn nicht ironisch? Und das mit dem Sumpftrockenlegen hat auch bei Faust nicht so recht geklappt...


    1. Wollte ich dich nicht mit Literaturhinweisen ausgrenzen, wir sind nur nicht die ersten, die auf diesem Gebiet so ihre Erfahrungen machen, darauf hab ich mich bezogen - muss aber nicht sein.


    2. Obwohl die Kopierproblematik nicht hierhin gehört: Auf meinen Kopien stehen Basistexte und Arbeitsaufträge, die dann zu weiteren Textproduktionen führen (z.B. "Lies die Geschichte und schreibe einen Brief, die Hauptfigur A an Hauptfigur B schreiben könnte."). Inwieweit die Kinder dadurch weniger Schreibleistung erbringen, erschließt sich mir nicht.


    3. Im Gegensatz zu einigen (aus verständlichen Gründen entnervten) Kollegen hier: Ich glaub dir auf's Wort, dass du schlechte Erfahrungen an der Grundschule gemacht hast - ich hab das Lehrerhasserbuch auch gelesen und mit traurigem Amusement so einiges wiedererkannt. Aber worauf Melosine richtig aufmerksam macht: Das sind Einzelfälle, insgesamt bringen die deutschen Grundschulen hervorragende Leistungen - gerade weil hier die Arbeit mit selbstverantwortlichen, offenen Methoden deutlich weiter fortgeschritten ist als an den weiterführenden Schulen. Es kann nicht oft genug wiederholt werden: Da Problem sind nicht die Grundschulen - und auch nicht die Gymnasien. Es knubbelt sich bei Gesamt- und Hauptschulen. Erst, wenn wir uns auf dieses spezifische Problem einlassen, lohnt es sich, die Frage nach Ursache und Wirkung zu stellen.


    w.

    Heil, mein Führer!


    Ich gebe hier zwei psychologische Reflexhandlungen zu bedenken:


    1. Versuchen Schüler nachweisbarermaßen, Leiden bei einem überautoritären Lehrer nachträglich mit Sinn zu erfüllen, ähnlich wie bei Feldwebeln, Stockholm Syndrom etc ("Er hat was aus mir gemacht.") Mit dem tatsächlich erreichten Lernerfolg hat das nichts zu tun, sondern mit notwendigen psychologischen Schutzbehauptungen.


    2. Schon bei Watzlawick als "The fatal glass of beer" beschrieben, gibt es eine Neigung, die Schuld für gegenwärtiges eigenes Versagen in der Vergangenheit zu suchen und da am liebsten jemand anderem aufzubürden - Eltern oder Lehrer sind dafür wunderbare Kandidaten. "Ihr habt mich nicht dazu gezwungen!" kann stimmen - kann aber auch die letzte Verteidigungslinie von jemandem sein, der es nie für nötig gehalten hat, die eigene Vernunft einzusetzen.


    Nach diesen Aufwärmübungen:


    Wie kommst du zu dem Bild, an der Schule würden Kinder nicht ans Lernen herangeführt, keine Ansprüche gestellt, keine disziplinarischen Maßnahmen eingesetzt, keine Leistung gefordert? Egal, mit welcher Methode erarbeitet - in der Klassenarbeit müssen Stoff und Fähigkeiten sitzen, bei den Lernstandserhebungen sowieso, im Abi erst recht. Jeder Schüler erhält pro Hauptfach mindestens 4x im Jahr eine kleine (Klassenarbeit), 2x im Jahr eine große Rückmeldung (Zeugnisse), durchaus verbunden mit dem Zwang, die Schule verlassen zu müssen, wenn er nicht genug getan hat. Auf Elternsprechtagen erhalten die Eltern ebenfalls Feedback. Immer noch zu viele Kollegen brüllen gern mal einen Schüler vor versammelter Mannschaft zusammen, ob er den wohl bei der Müllabfuhr enden möchte. In der Nachmittagsbetreuung/ Nacharbeitsphase wird dafür gesorgt, dass nicht gemachte Hausaufgaben nachgearbeitet werden. Wer sein Kaugummi auf den Boden schmeißt, räumt den Schulhof auf. Was willst du eigentlich noch? Mir fehlt noch die Führung zum Lernen selbst.


    Passt amüsanterweise zu der Nebendiskussion über zuviele Kopien: Gerade junge Lehrer nehmen das Thema "Das Lernen lernen" sehr ernst und führen ihre Schüler nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch an das selbstständige Üben und Erweitern heran - mit allem Zusatzmaterial, was eben dazu gehört. Was hier als "Selbstverwirklichung" verunglimpft wird, ist schlicht Methodeneinsatz nach abgesicherten Erkenntnissen und Führung zu dem, worauf es in der Schule eigentlich ankommt - die eigene Lernfähigkeit ebenso wie das eigene Wissen auszubauen.


    *g* Aber früher war ja alles besser.... das Interessante ist, dass diese Methoden so neu nicht sind. Liest man sich die Erziehung der Adelskinder in der Antike und Renaissance durch, kommt keineswegs hauptsächlich der Rohrstock, sondern eben das gemeinsam Experimentieren, auf Reisen gehen, in Bibliotheken stöbern, mit Austauschsklaven und -prinzessinnen parlieren zum Einsatz. Das schwerpunktmäßige Dreschen mit dem Rohrstock und hirnloses Pauken waren immer hauptsächlich für die blöden Proletarier und mittelständischen Emporkömmlinge gedacht (englische Internate einmal ausgenommen, aber was dabei rauskommt, sieht man am englischen Königshaus), perfektioniert von den Preußen, in glattem Übergang ausnutzbar durch die Bildungsfeindlichkeit der Nazis. Ich hole die Dritte-Reichs-Keule normalerweise selten hervor, aber in diesem Fall lässt sie sich belegen.


    Iche hat darauf aufmerksam gemacht, dass der Mensch überflüssiges Arbeiten gern vermeidet. Ist schon richtig - während er Stunden um Stunden mit Sudokus und Computerspielen verbringen kann, wöchentlich mehrmals sinnlos einem Ball hinterherläuft, sich Tag und Nacht in Büchern verbuddeln und nachher jedem, der's nicht hören will, etwas über die Porzellankunst der Ming-Dynastie erzählen wird... will sagen, gegen die natürliche Schwerkraft des Geistes steht der natürliche Wachstumsdrang: Interesse, Neugier, Sapß am eigenen Wissen usw. Schule wird niemals allein darauf aufbauen können, aber sie versucht viergleisig zu arbeiten:


    1. Eine Grundeinstellung zu festigen, dass Wissen und Können erstens möglich und zweitens höchst befriedigend sind. Nach der Schule sagt dir niemand mehr, wann du dich wo wie weiterzubilden hast (es sei denn, du wirst vom Arbeitsamt geschickt, und das bringt nix) - die Leute, die freiwillig und mit Spaß abends noch den New Scientist lesen, haben deutlich größere Chancen als die, für die Englisch und Lesen immer nur "würg" war.


    2. Basiswissen zu vermitteln, das die Grundfähigkeiten und -zusammenhänge absichert und anschlussfähig ist zur Spezialisierung. Gerade das klappt im Moment an etlichen Hauptschulen nicht mehr, die Zahl der Leute ohne Abschluss ist viel zu hoch - aber irgendwie habe ich nicht den Eindruck, dass das gerade hier Diskussionsthema ist.


    3. Methoden zu vermitteln, mit denen auch uninteressante, aber notwendige Dinge effektiv gelernt werden können. Die Spielfreude und den Konkurrenzdrang von Kindern nicht hin und wieder beim Vokabelfußball zu nutzen, sondern auf trockenes Abfragen zu bestehen (weil das Lernen ja dann weher tut), scheint mir in etwa so intelligent wie das traditionelle chinesische Fußeinschnüren. Eine Lernlandkarte zu malen dauert etwas länger als eine Stichwortliste - aber es bleibt hängen.


    4. Nach und nach die Fähigkeit zu vermitteln, zwischen Notwendigem und nicht Notwendigem zu unterscheiden - und hier ist die Schule am meisten gefordert und mit sich selbst am uneinigsten, aber bislang war DAS noch nie hier Debatte. Die Sehnsucht nach dem traditionellen Bildungsbürger ist verständlich, aber es gibt den Universalgelehrten nicht mehr, und vielleicht hat es ihn immer nur in einem sehr kleinen, selbstfixierten, elitären Zirkel gegeben. "Was man wissen muss" ist heiß umkämpftes kulturelles Minenfeld - ich kann meinen Schülern nur meine auf dem Lehrplan basierende Version davon mitgeben und mit ihnen erarbeiten, wie man für sich selsbt entscheiden kann, was man wissen muss. Aber das ist eine andere Debatte.


    So, mit diesem Zettel in der Hand würde ich gern noch einmal wissen, was das denn alles mit Selbstverwirklichung und Führungsqualitäten zu tun hat. Und von welchen Lehrern, welchem Bundesland, welchen Schulformen hier eigentlich geredet wird.


    w.

    Hallo Zaubermaus,


    oh bugger, das ganze Paket, wie immer. Es kann gut sein, dass sich im Englischunterricht in der Grundschule noch nichts abgezeichnet hat, weil Englisch dort hauptsächlich mündlich vermittelt wird, die Schriftlichkeit kommt erst auf der weiterführenden Schule dazu. Ihr habt aber doch schon viel in die Wege geleitet: Diagnostiziert ist er (evt. bei Schwierigkeiten in der Schule Attest vorlegen, es gibt einen Erlass, dass die Lese- und Rechtschreibleistung dann schwächer bis gar nicht bewertet wird!), Schreibtherapie und Begleittherapie sind doch schon wunderbar. Ein paar unsortierte Gedanken:


    - Hat er den zu kleinen Wortschatz im Deutschen oder im Englischen? Im Deutschen ließe sich vielleicht mit einer "Lese-Therapie" was machen; ab in die Bibliothek/ in den Buchladen, stöbern, schmökern, ALLES Lesematerial ist gut (auch Computerzeitschriften), drüber reden, drüber schreiben. Wenn er nicht lesen möchte, evt. mit Hörbuch-Lese-Kombination versuchen.


    - Im Englischen wird das Vokabular am Anfang sehr kontrollierbar aufgebaut, steht alles in der Vokabelliste hinten im Englisch-Buch. Hier könnten täglich (!) 10-15 Minuten üben sehr viel bringen. Hilfreich scheint im Englischen wie im Deutschen eine "Pilotsprache" zu sein, sich also beim Schreiben das Wort so vorzusprechen, wie es geschrieben werden muss.


    - Vom Auer-Verlag gibt es ein Buch von Ganser und Richter: "Was tun bei Legasthenie in der Sekundarstufe?", da ist auch einiges über Frendsprachenlegasthenie drin. Vielleicht hilft das weiter?


    Viel Erfolg
    w

    Erst mal tief durchatmen - wie alt ist dein Sohn denn? Und seit wann hat er Englisch? Wie drückt sich seine LRS genau in Englisch aus (es gibt Fälle, in denen die LRS in der Fremdsprache deutlich weniger ausgeprägt ist). Jedenfalls erst mal mit dem Lehrer reden, wenn der nicht grad ein Monster ist, und gemeinsam ein Konzept planen, wie man damit umgehen kann. Es gibt ein paar Ansätze zum Fremdsprachentraining bei LRS - auf Wunsch Literaturhinweis per PN.


    w.

    So schlimm ist es nicht. Auszüge zu wissenschaftlichen Zwecken zu zeigen ist grundsätzlich erlaubt (Zitierrecht, reicht zwar nicht besonders weit, aber das muss man ja nicht so genau wissen), und es ist nach wie vor umstritten, inwieweit der Unterricht eine private/ nicht-öffentliche Veranstaltung ist. Lass dich nicht verrückt machen von den Medienheinis - die Fälle, in denen etwas passiert, sind wirklich selten.


    w.

    Ich staune... bislang gestaltet sich Projektarbeit immer ziemlich schwierig, weil ich auf der einen Seite fantastisches Engagement nur wenig bewerten kann, weil eben viel zu Hause erstellt wurde, auf der anderen Seite schon die Leistung des Kindes und nicht die der Eltern bewerten muss (der letzte Schüler, der mir ein komplett von seiner Mutter angefertigtes Lesetagebuch unterzuschieben versuchte, war 18!). Ich versuche, das Thema "Hilfe bei den Hausaufgaben" am Anfang des Schuljahres per Versammlung oder Elternbrief zu klären. Ich hoffe, es bricht niemandem ein Zacken aus der Krone, wenn er seine Kinder mal Vokabeln abhört oder von ihnen interviewt wird, welche Balladen er denn noch aus der Schulzeit kann. Alles, was drüber hinausgeht, sollen die Kinder bitte wieder mit in die Schule bringen und nachfragen. Wenn sich alle Eltern dran halten würden, wäre das mit dem häuslichen ENgagement wunderbar.


    w.

    Du könntest ihnen als Aufgabe stellen, sie sollten


    - den Film an einen Verleih verkaufen müssen (Hervorhebung der Kassenschlager-Effekte)
    - den Film einem Kurs von angehenden Regisseuren/ Tricktechnikern/ Kameraleuten vorstellen müssen (Hervorhebung der filmischen Effekte)
    - den Film einem Gremium vorstellen, das zu entscheiden hat, welche Filme aufs Schulcurriculum kommen ;)


    w.

    Hm... ich weiß nicht, ob der offfizielle "Wir bringen euch jetzt per Elternbrief bei, wie man mit Medien umzugehen hat"-Weg nicht eher abschreckt/ zum "Zumachen" führt - warum sollten die Eltern den Brief lesen, wenn sie sich sonst nicht für die tausend Warnungen zu diesem Thema interessieren? Wie wäre es mit einem Elterngespräch, dass nicht das Verhalten der Eltern, sondern das des Kindes thematisiert? Also nicht "Lassen Sie ihn viel Fernsehen gucken?" sondern "Schaut er viel fern?". Da gibt's dann nicht so viel abzustreiten.


    Insgesamt würde ich schon zu einem Gespräch raten, es aber sehr vorsichtig angehen. Das heißt, zunächst die Probleme des Jungen im Unterricht beschreiben, wieder eher unterstützend als anklagend (versucht sich zu konzentrieren, fällt ihm aber oft schwer usw.). Dann fragen, wie's denn mit der Freizeitgestaltung aussieht, und bescheiden Hinweise geben (Wir merken oft, dass Kinder, die viel fernsehen, Schwierigkeiten haben zu...). Gerade wenn der Junge aus einem recht unsensiblen Elternhaus kommt, bringen direkte Vorwürfe wahrscheinlich eher Trotzhaltung als Interesse hervor. Drum.


    w.

    Ich weiß nicht, ob's schon erwähnt wurde:


    - Nutze die Hospitationsstunden, um bei Kollegen Material zu räubern. Wenn du keinen klassischen Frontalunterricht machen willst - den Berufsschüler meiner Erfahrung nach nur mit Zwang durchhalten -, brauchst du Handouts, Lernzirkel usw., an denen du sie arbeiten lassen kannst.


    - Informiere dich genau, wann welche Leistungsüberprüfungen anstehen; dann überlege dir, ob du zusätzliche Tests ansetzen willst. Inhalte und Daten festsetzen, von da aus rückwärts planen. Das gibt die eine klarere Idee davon, was du wann tun must-


    - Frage andere Kollegen deines Fachs nach den Prüfungsformaten - IHK-Prüfungen?


    Mehr fällt mir grad nicht ein,
    w.

    - lein ist meistens altertümlich (Mägdelein, Blümlein usw.), sollte aber mit eingeführt werden, weil man sonst "die goldnen Sternlein prangen" nicht versteht. Ausnahme, bei der -lein die Normalform ist: Wörter, die auf -ch enden, werden mit -lein verkleinert (Bächlein statt Bächchen, Bäuchlein statt Bäuchchen, Tüchlein statt Tüchchen usw.).


    Viele Grüßlein,
    w.

    Wie wär's mit...


    - Berufsportraits rund um die Schule (Hausmeister, Sportlehrer, Putzfrau, Installateur...)
    - Pro-/Kontra- Seite zu kritischen Schulregeln (Rauchverbot, Nacharbeiten, Ausgangssperre auf Klassenfahrten...)
    - "Was macht eigentlich..." Interviews mit ehemaligen Schülern
    - Website des Monats (Lerntipps oder coole Links)
    - "Was man wissen sollte..." zum Jugendrecht (z.B. zu Alkoholkonsum) oder zum Mofaführerschein oder eine Test-Mofaprüfung oder...
    - Wandertags-/ Klassenfahrts-Hitliste "Wo wir wirklich mal hinwollen"
    - Eine intelligente Fotomontage
    - Schnelle Pausen-Spiele
    - Das fitteste Pausenbrot (gern auch als Wettbewerb)
    - Jugend macht was... (Kurze Berichte über Organisationen/ Wettbewerbe, an denen man sich als Jugendlicher beteiligen kann)
    - (Email?)-Interview mit einem Schüler der Partnerschule in Frankreich/ England/ wo auch immer
    - "Wer isses?" Kinderfotos von Lehrern
    - ... Stilblüten- und Zitateseite ist ja wohl obligatorisch!


    Mehr fällt mir grad nicht ein, allerdings sollte eine Computer-AG auch diw Website der Schülerzeitung, wo man ein Vorab-Inhaltsverzeichnis, ein Archiv, eine Annahmestelle für Leserbriefe usw. findet, managen.
    Was dabei?


    w.

    Kommt auch ein bisschen drauf an, was du unter "Basteln und Malen" verstehst - könnte mir vorstellen, dass dich die Ausmalbögen zum Osterfest vielleicht nicht so reizen, aber das Projekt Indianerdorf (Von "Wieviele Zelte brauchen wir für 20 Indianer?" über Hüttenbauen und Kostümentwerfen bis zum Geschichtenerzählen am Lagerfeuerabend) vielleicht eher, oder? Basteln um des Bastelns willen gibt es zwar auch, aber je stärker ein spannendes didaktisches Konzept dahinter steckt, desto reizvoller wird's für Schüler und Lehrer. Drum.


    w.

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