Hallo Barbara,
kann nur sehr begrenzt Vorschläge machen, da ich nur selten vor Schulklassen gestanden habe, aber vielleicht ein paar Ideen:
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Ich bemühe mich immer möglichst handlungsorientiert an die Unterrichtsthemen ranzugehen und den Schülern durch Versuche, Gruppenarbeit, Arbeit am Computer, etc. ansprechenden und interessanten Unterricht zu bieten, an dem sie sich aktiv einbringen können.
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'Papst' Meyer weist zumindest darauf hin, dass man viele Klassen nur sehr langsam an handlungsorientierten Unterricht gewöhnen könne, wenn sie sonst eher Frontalunterricht bekommen. Bei einer (kleinen) Lehrlingsklasse (immerhin Ex-Hauptschüler) hat es zehn Wochen gedauert, bis ich mit ihnen die erste Simulation durchziehen konnte. Kleinere Häppchen mit stärkerer Struktur und fordernden Handlungsanweisungen?
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Ich habe heute versucht immer ganz ruhig abzuwarten bis sie wieder leise waren und die betreffenden Störenfriede immer böse anzugucken, damit sie merken wer gemeint ist. Von meiner Doppelstunde bin ich aber bestimmt 30 Minuten nur gestanden und hab gewartet. Ermahnungen, gelbe und rote Karten, Strafarbeiten und NAchsitzen ziehen übrigens überhaupt nicht. Ebensowenig beeindruckt sind sie von Abschreiben während des Unterrichts.
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Ist die Klasse als Ganzes laut oder gibt es bestimmte Epizentren, die sich eventuell per veränderter Sitzordnung isolieren oder im Einzelgespräch nach der Stunde etwas ruhiger stellen ließen? Anderer Vorschlag: Arbeitsziel am Anfang der Stunde klar setzen; alles, was wegen Störung nicht geschafft wird, muss allein zuhause erarbeitet werden, und Anfang der nächsten Stunde gibt es einen Test. Ich weiss, hört sich sehr unpädagogisch an, aber solang sie noch nicht genug Ruhe und Disziplin gefunden haben, um sich für die Sache zu interessieren und Neugier zu entwickeln, geht glaube ich nur Druck.
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Ein Schüler meinte vor kurzem zu mir (ich hab ihn darauf angesprochen), dass eine Kollegin das so machen würde, wenn sie brav sind dürfen sie am Ende des Unterrichts ein Spiel machen, aber bei mir wären ja immer Spiele im Unterricht.
Ich bin jetzt ziemlich ratlos. Heißt die Äußerung nun, dass die Schüler lieber Frontalunterricht möchten?
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Kann wieder nur mit einem Beispiel aus dem Lehrlingsunterricht kommen - sobald dort Kurse das Gefühl bekamen, sie könnten sich aussuchen, was sie machen wollten und wie der Unterricht laufen sollte, wurde nur noch um früher nachhause gehen und weniger arbeiten geschachert. Ich finde es toll, dass Du Dich so sehr fragst, wie die Schüler unterrichtet werden möchten - ich frage mich aber, ob sie schon so weit sind, das entscheiden zu können. Gah, das hört sich schon wieder so autoritär an. Nochmal anders - solang den Leuten noch die Grundlage des Fachs fehlt, sind sie darauf angewiesen, dass ihnen jemand sagt, was und in welcher Form sie etwas lernen sollen. Ebenso erwarten sie von ihrer Lehrerin, dass die das weiss und ihnen sagt - damit sie sich bequem in die 'wenn's denn sein muss, lass uns mal sehen, mit wie wenig wir durchkommen'-Rolle zurücklehnen können. Vielleicht müssen sie durch ein Kontrastprogramm erst einmal einsehen, dass Du ihnen mit Deiner Art von Unterricht eine Chance bietest - und dass es eben nicht nur Spielerei ist, sondern genauso viel und mehr von ihnen erwartet wird wie im Frontalunterricht. Und wenn alles nix hilft - manche Klassen sind einfach Mist, und man kann nur versuchen, sich nicht allzu fertig machen zu lassen.
Däumchen drückend,
Wolkenstein
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