Beiträge von wolkenstein

    Hallo Isa,


    knapp gefasst:


    Einstieg über das Plakat vom "Drahtzieher", das auch bei den Unterrichtsmaterialien vom Verlag an der Ruhr dabei ist. Leitfrage: Was würde Herr Resch zu diesem Plakat sagen?


    Dann Aufbau einer fiktiven Situation: Stellt euch vor, Herr Resch hätte einen Sohn, der auch in der Klasse von Hans Peter und Friedrich wäre. Jetzt fragt er seinen Sohn, warum er denn so spät nachhause kommt (Wiederholungsphase, wenn ich Zeit hab, etwas intensiver ausgespielt) und geht sich daraufhin beim Lehrer beschweren. Das ist die eigentliche Arbeitsphase, Arbeitsblatt mit Gegenüberstellung Herr Resch "Jeder weiß doch, die Juden sind..." und der Lehrer "Aber die sind do so, weil...". Nach vergleich und Besprechung - schön herausstellen, dass der Lehrer schlauer ist, weil er nach Gründen sucht - kommt dann der Clou, von dem ich wirklich gespannt sind, wann der erste Protestschrei kommt: "Jetzt wissen wir also, warum Friedrich und seine Eltern so geldgierig und hinterlistig sind". Wenn sie da nicht zusammenzucken, hab ich ein Problem. Zweiter Debattenrunde, dass auch begründete Vorurteile noch Vorurteile sind, die vielleicht nicht auf "alle" Juden passen. HA: Friedrich schreibt an Lehrer Neudorf, dass er sich zwar über die freundliche Verabschiedung gefreut hat, aber auch sehr traurig ist, weil...


    Ob das so funktioniert, sag ich dir morgen!


    Mit besten Grüßen,
    wolkenstein<br>

    Jaja, die deutsche Problematik...


    ein Fall von einerseits-andererseits, der aber vermutlich auch was mit Generationskonflikten zu tun hat. Meine Billiganalyse: Als unsere Lehrer noch Refis waren, wurde das Thema eher vermieden bzw. gerade erst schulbewusst-ELternanklagend aufgearbeitet. Wir als SuS hatten uns deshalb wirklich "bis zum Abwinken", aber leider oft ohne großen tatsächlichen Informationsgehalt damit auseinaderzusetzen. Aber "unsere Generation" (tschuldigung für den Schwulst) stellt andere Fragen, die unserer SuS werden nochmals anders sein. Ich sehe das ähnlich wie Isa: eine konzertierte Aktion in Reli/ Geschichte/ Deutsch/ Englisch (?) in der 9. Klasse bringt mehr:, die SuS sind reif genug, um a) Geschichte zu begreifen und b) die Vielschichtigkeit der Ursachen und AUswirkungen zu begreifen. Gerade weil das Thema so zentral ist, sollte es weder nur auf der Gefühlsebene angegangen werden, noch so häppchenweise ausgelutscht werden, dass nachher keiner mehr Lust drauf hat. Ich hatte die ersten sechs Monate meiner Diss erst mal sehr damit zu tun, meine eigenen Vormeinungen und Tabuhaltungen loszuwerden, die einem der "War das nicht alles schrecklich" Umgang mit dem Nationalsozialismus verpasst. Eigentlich möchte ich das meinen SUS ersparen...


    Etwas nervös vor der Lehrprobe, aber jetzt steht der Plan wenigstens...
    w.<br>

    *Tusnelda ein Taschentuch reichend*


    Liebe Tusnelda,


    is merkwürdig - bislang ist es eher so, dass meine Krankheitsanfälligkeit in der Schule rapide abgenommen hat, wahrscheinlich, weil ich jetzt all diese vielen kleinen Viren treffe, die mein Immunsystem auf Touren halten... es könnte aber wirklich sein, dass du erst mal eine Abhärtephase brauchst, weil man ja in der Schule wirklich jeden Virus um die Ohren kriegt. Befreundete alte Hasen empfehlen eine Grippeimpfung und *wurgs* Ausgleichssport und Sauna. Was das Kopfweh angeht: Es scheint eine gefährliche Lehrerangewohnheit zu sein, viel zu wenig zu trinken - man will ja nicht zwischendurch auf's Klo und in den Pausen ist das Lehrerklo immer besetzt usw. Dann aber wenigstens nachmittags gegentrinken (nein, nicht Kaffee und Wein), sonst kommen die Kopfschmerzen schnell.


    Nur eine Vermutung, gute Besserung,
    wolkenstein<br>

    Ich sach doch, Corona ist mexikanisch für Kölsch...


    Im Ernst,


    erst mal wilder Terminvorschlag in die Runde: 25. Juli, da sind die Sommerferien in Sicht, das Wochenende auch, aber hoffentlich noch keiner im Urlaub. Als Ort hätt ich mir ein sehr feines lokales Brauhaus mit Biergarten vorstellen können, aber wenn Philo auf seinem Corona besteht *Riesen-elende-Eierköppe-Focault-zitieren-aber-so'n-Siff-trinken-Seufzer* gibt's auch diverse Tappasläden u.ä., da muss ich nur noch mal recherchieren gehen...


    Freu mich drauf!
    wolkenstein


    PS: Vorschlag für's Erkennungszeichen: Zuckendes Oberlid und Kreide am Hintern...<br>

    ...bin auch nicht mehr grummelig.


    Oxy,
    ich hab auch noch keine Strategie gefunden, mit den miesen Tagen klar zu kommen, wenn man Mist gebaut hat oder auch nicht und einen trotzdem keiner leiden kann... Aldi-Schoki, warme Decke, Flasche Wein und verständnisvolle Freunde, vermutlich. Aber, falls dir das was sagt: Das ist wie PMS, man kann zwar nix dran machen, aber es geht tatsächlich vorbei. Irgendwann. Nur nicht die Geduld verlieren...


    Übermüdet,
    wolkenstein<br>

    N'Abend, Daru,


    auf die Gefahr hin, mich furchtbar in die Nesseln zu setzen:


    ENTWEDER wir einigen uns darauf, dass Vor-urteile immer grundlos sind, dann sollte man sie nicht als doch vorhandene Eigenschaften, die aber historisch erklärbar sind, darstellen;
    ODER wir lassen uns auf die unbequemere und komplexere Analyse ein, dass Vorurteile sich um einen wahren Kern herumknubbeln, gleichzeitig aber immer revidierbar sein müssen - dann will ich das in einem Buch aber auch erlebbar umgesetzt sehn. Das nicht Fisch, nicht Fleisch, hauptsache PC macht die Sache schwer.


    Anders gesagt: Die erste Stufe der Toleranz ist, andere Menschen zu respektieren, weil sie "im Grunde ja so sind wie ich". Dass ist das, was DweF hauptsächlich predigt. Zwischendurch blitzt eine m.E. umfassendere Form von Toleranz durch, nämlich jemanden zu akzeptieren, obwohl und weil er in grundlegenden Dingen völlig anders ist als "ich". Leider wird das nicht weiter ausgebaut... und das find ich eben schade.


    w.
    <br>

    Mensch Heike!


    Pot calling kettle usw... im Ernst, Samstag morgen die genauere Bedeutung der Transmoderne - die mir so wunderbar gefasst auch nicht klar war - zu recherchieren, anstatt deinen Liebsten lustmolchig an den Zehen wachzuschlecken, das schreit nach einer sofortigen Erhebung in den Status des Ehreneierkopps auf Lebenszeit! Und mir fällt immer noch nix ein für die Lehrprobe... aber über Fight Club werd ich dich auf dem Laufenden halten. Falls du den Text von deinem Kollegen noch finden solltest, bin ich ganz Ohr...


    wolkenstein<br>

    ...und ich steh auf dem Schlauch. Dienstag Lehrprobe, noch eine Vorbereitungsstunde am Montag, Thema wahrscheinlich "Der Lehrer" - wo der Lehrer den Schülern erklärt, wie die Vorurteile "Juden sind geldgierig" usw. zustanden kommen, was wunderbar wäre, wenn IRGENDWO in diesem Buch mal ein geldgieriger Jude auftauchen würde. Leider sind alle auftauchenden Juden hundert Prozent "deutsch" und mir fällt nix, aber auch gar nix ein, was ich mit dem Kapitel machen könnte. Hilfe?


    wolkenstein<br>

    OK, dann lassen wir doch mal den Eierkopp raushängen... wobei, so weit weg vom Thema ist's dann auch wieder nicht. Werde demnächst mit meiner 12 Fight Club gucken und bin verflixt gespannt, was dabei herauskommen wird. Material hab ich bis jetzt nur begrenzt gefunden... den Film hat der Kurs selbst gewählt, habe also die Hoffnung, dass sie irgend etwas daran interessiert, bin aber neugierig, ob sie seine transmodernen Qualitäten entdecken werden. Transmodern weil:
    - Die Fachlehrerin, sehr patent und aufgeschlossen, fand ihn langweilig, weil da ja nur gekloppt wurde - da zwanzig Jahre älter, konnte sie mit den existentiellen Fragen nix anfangen.
    - Meiner Meinung nach DER Film der jetzigen 30nowatt Generation, glaubt der Aufklärung nix mehr, hat die Moderne satt und ist von Postmoderne inzwischen gelangweilt. Drum.
    - Was machen die Kiddies draus, die noch 10 Jahre jünger sind? Es bleibt spannend, denn nur ihre Aussage kann als wirklich transmodern gewertet werden.


    Hat noch jemand Unterrichtsvorschläge?


    w.<br>

    @ Oxymoron


    *Unterkiefer-Runterklapp* Liebes Oxymoron,


    hmmm... bin mir nicht ganz sicher, ob ich mich ärgern soll, weil eine weder böse noch ausschließend gemeinte Blödelei als Anlass zu einer harten Rüge genommen wurde, oder ob ich akzeptiere, dass "sowas" dann eher Teil privater Nachrichten sein sollte...wobei dann nicht mehr so viele Leute mitspielen könnten. Bin mir noch nicht ganz schlüssig. Aber immerhin hast du mittlerweile drei Antworten, die deine Fragestellung ins Zentrum ihrer Mitteilung rückten. Hilft das wenigstens weiter?


    Ein gerügter
    wolkenstein


    PS: Und damit der Begriffsrahmen ein bisschen geklärt ist: Ich musste im Chat ein wenig damit angeben, das mein hochverehrter Doktorvater mittlerweile die Transmoderne ausgerufen hat, die Merkmale von Moderne und Postmoderne vereint und trotzdem darüber hinaus geht - und deshalb nicht von Medienmuffeln mit den Maßstäben der Aufklärung gemessen werden dürfe - , woraufhin Philo mit einem deutschen Eierkopp toppen musste, der das alles für Quatsch hielt. Abgehoben und in der Tat für den Lehrberuf nicht relevant. Wenn ich trotzdem Spaß am rumalbern damit habe, mag ich mir das nicht vorwerfen lassen.


    Doch etwas grummelig,
    wolkenstein


    PPS: Bitte, bitte, wenn wir das ausdiskutieren wollen, macht einen neuen Thread auf. Ich will Oxymorons Frage wirklich nicht highjacken.
    w.
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    Letzte Woche in der Sechsten, wir lesen "Damals war es Friedrich" und erarbeiteten die Bedeutung des Jungvolks als Soldaten-Vorbereitungskurs.
    Refi: Ihr habt viele Sachen genannt, was sie gemacht haben - sie hatten Uniformen, sind marschiert, haben Lieder gesungen, im Wald Geländespiele gemacht - wofür könnte man das denn alles brauchen?
    Schüler (mit leuchtenden Augen): Schnitzeljagdt!


    Immerhin haben alle gelacht, und dann sind sie auch drauf gekommen...
    :D wolkenstein


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    Liebes Oxymoron,


    kaum zu glauben, aber bei näherem Hinsehen stellt sich heraus, das hier einige Leute unerlaubterweise hin und wieder direkt Spaß am Ref haben. Oder anders: Spaß am Lehrer sein, Spaß an der Arbeit (und der Jammerei) mit Mitrefis, hin und wieder (zugegeben - selten) auch Spaß an den Seminaren. Meine "Momente, in denen ich weiß, dass es richtig war, alles andere hinzuschmeißen" Liste:


    - wenn ich in der 10 "nur zum Üben" freiwillige(!) Hausaufgaben angeboten habe und trotz Feiertag und Sonnenschein die Hälfte der Klasse diese auch gemacht hat
    - wenn ich mit einem gewissen Bangen Meditationsmusik (immerhin: Clannad) zur Nachdenkphase über ein Gedicht aufgelegt hab, es nach dem üblichen "Boah, ich werd zum Yogi" Gemotze schnell still wurde und in der zweiten Arbeitsphase dann vorichtig angefragt wird, ob ich die Musik nicht noch mal auflegen könnte
    - wenn die lieben Kleinen aus der 6. Fachleiter und Konrektor überfallen, ob ich denn jetzt eine Stelle kriegen täte (sie hatten das mit der Lehrprobe nicht so ganz verstanden), wo sie doch bei mir so'n Spaß hätten OBWOHL sie die ganze Zeit Englisch reden müssen
    - also insgesamt erst mal der Punkt, mit den SuS was zu veranstalten, was sowohl sie als auch man selbst klasse findet
    - nebenher das feiertägliche mit-den-Füßen-im-Wasser-am-See-sitzen und nach ausgiebigem Referendarfrühstück gemeinsam über das Seminar herziehen
    - und manchmal, ganz manchmal sich auch im Seminar über eine neue Grammatiktheorie die Backen heiß reden und den Entschluss fassen, das doch baldmöglichst auszuprobieren
    -last but not least: mich im Forum mit Philo über die Relevanz der Transmoderne streiten, mit Maren über Kommunikationstheorie rumalbern, mich über Heikes Wutausbrüche amüsieren, sehnsüchtig auf Justus' viel sichereren Umgang mit den Schülern schielen, Stefan loben und und und. Und am Dienstag hab ich eine Lehrprobe, die vermutlich in den Teich geht, und dann schreib ich die korrespondierende schwarze Liste dazu...


    Nur nicht unterkriegen lassen! 8)


    Ein auch öfters verletzter, frustrierte, hyper-gestresster und sich ständig mit Minderwertigkeitskomplexen plagender
    wolkenstein
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    Tach Hübsche,
    trotz "Enttarnung" herzlich willkommen! Nachdem sich hier ja sonst keiner regt, obwohl ich dieses Forum so gelobt hab (Das ist ein Appell-siehe meinen Beitrag zum Thema Kommunikation) ;) , muss ich ja wohl selbst fleissig sein.


    Hier findest du zumindest einen Download mit Hinweisen zum Hörverstehen und einer WOrtliste für den Film
    http://www.lehrerfortbildung-b…d/unterricht/didaktik.htm
    Hier ein paar Tipps zum Unterrichten mit Video in general:
    http://www.onestopenglish.com/…agazine/Archive/video.htm
    Und ein Plan, der wohl so zu schwierig ist, wo man aber vielleicht was draus machen kann:
    http://www.developingteachers.…chtraining/litlp1emma.htm


    Ansonsten würde ich mich auf die Themen Frauenideal, Männerideal, Freundschaft, Balzrituale und Tagebuch schreiben konzentrieren (schöne Schreibübung: nächster Eintrag schreiben, "seinen" korrespondierenden Eintrag schreiben, wie hätte ihr Eintrag ausgesehen, wenn das und das nicht passiert wäre etc.). Zusätzlich könnte man noch etwas "Film/Theaterstück umsetzen - Szene spielen - Szene mit Film vergleichen einbauen.


    Hilft das?


    Der enttarnte Wolkenstein<br>

    Sacht de Schäl: "Dat is ja ma ne große Offenbarung - dattu ne alte Säufer bes, hammer ja schon länger jewuss..."
    Sacht de Tünnes: "Nä, dat hätt isch jetz nit saache wolle - abber dat isch hier sitz un seelisch un körperlisch Not leide, dat offenbaar isch dir domet..."
    Sacht de Schääl: "Geistisch hässe verjessen, jeistisch notleidend, dat auch...abber mach ma weiter, jetz will isch wissen, wo dat hinjeht. Also, Auf de erste Seite steht, dattein Glas leer is, un auf der zweiten, datte geistigen Notstand häss..."
    Sacht de Tünnes: "Ja, un auf de dritten sach isch ja noch wat övver uns."
    Sacht de Schääl: "Övver uns? Wat han isch dann mit dingem leere Glas zu tun?"
    Sacht de Tünnes: "Nu, isch saache der doch, dat minge Glas leer is, dann mein isch doch, datt du ne joode Fründ bis, der sisch so eine traagische Situation nit lange anluure kann. Un dann simmer nämlisch bei de vierte Seite, datt is dann nämlisch de Appell. Un isch appelliere nu an disch als minge Fründ..."
    Sacht de Schääl: "Haaaa...nä. Wenn dein Thunfisch meint, isch jinge dir en Kölsch hoole, nur weil du mir enne Tellegramm mit vier Seite schreibs, dann hatter sich jeschnitten. Die Rund zahlst du. Und damit saach ich, dass du die Rund zahls, und dat isch meine, dat du die Rund zahls, und dat du enne Quatschkopp bis, der die Rund zu zahle hat, un dat du jetz ma maache solz, dattu die RUnde zahls. Klar?"
    Saacht de Tünnes: "Abber Kommenikationstheorie kannze jetz auch..."


    Alles klar?
    Wolkenstein


    PS. Däumchen gedrückt für die Arbeit natürlich...<br>

    Kann mich Melo nur anschließen - und nebenher wirklich noch mal Watzlawick, "Anleitung zum Unglücklichsein" oder "Münchhausens Zopf" empfehlen, weil er da das Ganze auf einfache Alltagssituationen herunterbricht. Mir hat's immer geholfen, im Kopf einen Sketch draus zu machen, à la


    Sacht der Tünnes für de Schäl, "Du, isch kann jetz Kommenikationstheorie, die von dem Schulz von Thun!"
    Sacht de Schäl "Wat willze tun?"
    Sacht de Tünnes: "Schulz von Thun, der mitte Kommenikationstheorie. Also, passens op, isch han enne Nachrischt für disch, die hat vier Seite!"
    Sacht de Schäl "Wat, so lang? Sonz schickse doch immer en Telegramm!"
    Sacht de Tünnes: "Ja, en Tellegramm is ja auch ne Nachricht!"
    Sacht de Schäl: "Mit vier Seiten? En Tellegramm? Häs du zuviel Jeld?"
    Sacht de Tünnes: "Nu hör doch ens zu! Also, wenn isch jetz für disch sach "Isch han so vill Luft em Kölschglas""
    Sacht de Schäl "...ja, dat Problem kennisch..."
    Sacht de Tünnes: "Nu sei domma still. Also, isch han so vill Luft im Kölschglas, dann sach isch ja eenstens, datta so vill Luft im Glas is."
    Sacht de Schäl: "Sachens, hastu se no all? Wenn du sachs, dat du vill Luft in dem Glas hast, dann sachs du, datta vill Luft in dem Glas is? Dat is ja ma ne tolle Theorie. So red ich immer mit unsern schwerhörigen Oppa. 'Tach Oppa!' 'Hä?' 'ISCH HAB JESACHT TACH OPPA'. Dat kann stundenlang so gehn."
    Sacht der Tünnes: "Äwwer nä, dat is ja nich alles, wat ich damit sach."
    Sacht de Schäl: "Wie, nich alles? Du hes doch jrade jesaacht, du hess soja zweimal jesaacht, datte..."
    Sacht de Tünnes: "Jojojo. Äwwer isch sach doch auch wat övver misch, isch offenbare misch dir doch, wenn isch saache, datta so vill Luft in meim Glas is..."


    2.TEIL FOLGT
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    Jaja, die Fachbegeisterung...
    um auch noch meinen Senf dazuzugeben, es gibt glaub ich mehrere Formen der Liebe zum Fach. Es gibt ein generelles Sich-gern-damit-beschäftigen, Bücher lesen, neugierig sein, was so passiert usw. Das ist glaub ich unabdingbar. Es gibt auch die Liebe zum Detail und zur Perfektion - und während man die für's Studium braucht, kann sie in der Schule eher problematisch sein; heute in der 6. Klasse bei der Lektüre von damals war es Friedrich "Und 1933 ist Hitler dann zum Reichskanzler gewählt worden". Ist ja schön, wenn die SuS das schon wissen. Und dann heißt es tief durchatmen und NICHT mit "Na ja, nicht so ganz, weil gewählt wurde er eigentlich nicht, sondern mehr so hinten reingemogelt, weil die Parteien meinten, ihn deckeln zu können und Hindenburg langsam senil wurde und natürlich hatte er die relative Mehrheit, aber keine absolute und war seit 1932 sowieso schon wieder auf dem absteigenden Ast." zu reagieren. Sondern die Augen zuzumachen, dreimal "pädagogische Reduktion" vor sich hin zu murmeln und "ja" zu sagen. Wenn dir sowas schwer fällt, wird's schwer mit der Liebe zum Fach. Hört sich aber nicht danach an. Und deshalb: Willkommen im Club!


    wolkenstein<br>

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