Beiträge von wolkenstein

    Na toll. Nachdem nun der gesammelten muslimischen Gemeinde kräftig vor den Kopf gestoßen wurde und anhand von 21 (!) voll integrierten, aber kopftuchtragenden Lehrerinnen bzw. Referendarinnen ein widerliches "Wir tun doch was"-Stellvertreter-Exempel statuiert wurde, sucht NRW Lehrer/innen mit Migrationshintergrund. Manchmal könnt ich...


    Versteht mich nicht falsch. NRW sucht viel zu spät - das gezielte Anheuern von "neuen Deutschen" hätte vor zehn Jahren anfangen müssen. Und es sollte auf Augenhöhe geschehen - was nach dem Kopftucheklat sehr schwierig wird. Solange sich das deutsche Schulwesen selbst noch nicht im Klaren darüber ist, was es nun mit den muslimischen Kindern machen will (Religionserziehung in der Schule ja oder nein? Rücksicht auf religiöse Vorschriften ja oder nein? Beispielsätze im Sprachbuch mit Willi und Helga oder Kevin und Fatima?), möchte ich nicht in der Haut der Kollegen mit Migrationshintergrund stecken. Schreibt hier zufällig jemand mit, der sowas aus eigener Erfahrung kennt?


    Zwischen Frust und Neugier,
    w.

    Laut Goethe ist die Ballade das "Ur-Ei" der Dichtung, weil eben Lyrik, Epik und Dramatik darin vereint sind. Als Arbeitsdefinition reicht aber die "gedichtete Geschichte" - im Gegensatz zu anderen Lyrikformen, die einen Gegenstand oder eine Empfindung schildern bzw. der Subjektivität des lyrischen Ich Ausdruck geben, erzählen Balladen eine Geschichte, also eine epische Form, mit Held, Handlung, Höhepunkt usw. Das Dramatische zeigt sich z.B. darin, dass Wortwechsel in direkter Rede wiedergegeben werden, es oft zu Konfrontationen zwischen Figuren kommt (deshalb lassen sie sich wunderbar nachspielen) usw. Die Lyrik kommt in Reimen, aber auch in der Verwendung von bildlichen Stilmitteln, Klangspielereien usw. zum Ausdruck.


    Das Wort selbst heißt so viel wie "Tanzlied" und kommt ursprünglich aus dem Italienischen. Auch wenn "Zauber und Unheimliches" überhaupt nicht zwingend sind für Balladen, haben sie einen Hang zum Schauerlichen. Sie sind eng mit den Moritaten verwandt, also den schauerlich-grausamen moralischen Mordgeschichten, die früher zu Bilderbögen auf den Jahrmärkten vorgetragen wurden.


    Kästner spielt m.E. mit unserem Konzept von Ballade als das, was alte, vorhersagbare und ewig wahre Geschichten von Schauer und Tod wiedergibt. Während die "klassische" Ballade aber eben den Täter als den moralisch Bösen bzw. den Tod als schicksalhaftes, von dunklen Mächten kontrolliertes Ereignis darstellt (z. B. Erlkönig, Lore Lay, Der Knabe im Moor), deckt Kästner die soziale Gebundenheit von Grausamkeit auf. Kinder, die andere Kinder umbringen, sind der Stoff für Moritaten und Balladen - dies allerdings als Ergebnis der gesellschaftlichen Verhältnisse darzustellen, ist pure Moderne und sehr typisch Kästner. Bei Brecht findet sich z.T. ähnliches, nachher bei Wolf Biermann und der ganzen Liedermacherbewegung.


    Und weil mir grad danach ist, eine von meinen Lieblingen:


    Bertolt Brecht: Apfelböck oder: Die Lilie auf dem Felde


    Im milden Lichte Jakob Apfelböck
    Erschlug den Vater und die Mutter sein
    Und schloß sie beide in den Wäscheschrank
    Und blieb im Hause übrig, er allein.


    Es schwammen Wolken unterm Himmel hin
    Und um sein Haus ging mild der Sommerwind
    Und in dem Hause saß er selber drin
    Vor sieben Tagen war er noch ein Kind.


    Die Tage gingen und die Nacht ging auch
    Und nichts war anders außer mancherlei
    Bei seinen Eltern Jakob Apfelböck
    Wartete einfach, komme was es sei.


    Und als die Leichen rochen aus dem Spind
    Da kaufte Jakob eine Azalee
    Und Jakob Apfelböck, das arme Kind
    Schlief von dem Tag an auf dem Kanapee.


    Es bringt die Milchfrau noch die Milch ins Haus
    Gerahmte Buttermilch, süß, fett und kühl.
    Was er nicht trinkt, das schüttet Jakob aus
    Denn Jakob Apfelböck trinkt nicht mehr viel.


    Es bringt der Zeitungsmann die Zeitung noch
    mit schwerem Tritt ins Haus beim Abendlicht
    Und wirft sie scheppernd in das Kastenloch
    Doch Jakob Apfelböck, der liest sie nicht.


    Und als die Leichen rochen durch das Haus
    Da weinte Jakob und ward krank davon.
    Und Jakob Apfelböck zog weinend aus
    Und schlief von nun an nur auf dem Balkon.


    Es sprach der Zeitungsmann, der täglich kam:
    Was riecht hier so? Ich rieche doch Gestank.
    Im milden Licht sprach Jakob Apfelböck:
    Es ist die Wäsche in dem Wäscheschrank.


    Es sprach die Milchfrau einst, die täglich kam:
    Was riecht hier so? Es riecht, als wenn man stirbt!
    In mildem Licht sprach Jakob Apfelböck:
    Es ist das Kalbfleisch, das im Schrank verdirbt.


    Und als sie einstens in den Schrank ihm sahn
    Stand Jakob Apfelböck in mildem Licht
    Und als sie fragten, warum er's getan
    Sprach Jakob Apfelböck: Ich weiß es nicht.


    Die Milchfrau aber sprach am Tag danach:
    Ob wohl das Kind einmal, früh oder spät
    Ob Jakob Apfelböck wohl einmal noch
    Zum Grabe seiner armen Eltern geht?


    Wer Spaß mit Souialkritik haben möchte, google einmal nach der "Ballade von der unverhofften lLast", ich krieg sie gerade nciht rüberkopiert.



    Mit balladiösen Grüßen
    w.

    Die Goldgrube für alle Hörtrainingswilligen ist die Podcast-Sparte bei itunes und den Unis - gehe seit Neuestem mit Vorlesungen aus Berkeley und Stanford joggen (und siehe, sie kochen auch nur mit Wasser - der Vortrag zur Funktion der amerikanischen Flagge als religiöses Symbol war ja sowas von...), BBC World hat eine auch für den Unterricht sehr brauchbare Documentary Serie, alles für umme. Bei librivox.org gibt's von Native Speakern gelesene Klassiker zum Runterladen. Hilfreich beim Akzent-Trainieren finde ich das bewusste, möglichst genaue Nachahmen von einzelnen Phrasen. Meistens ist es nicht die Aussprache einzelner Laute, sondern die Prosodie, also die Satzmelodie, die den Unterschied zwischen einem "englischen" und einem "deutschen" Akzent ausmacht.


    Ich tröte auch ins Hörnchen von Meike - die Schüler imitieren zu allererst den Lehrer, und ohne sauberen Akzent geht's nicht. Liebe Grundschulkollegen, nicht böse sein, ich weiß, dass ihr euch den Job nicht ausgesucht habt, aber ich find's ganz schön schwierig, mit welchen Akzenten (und Grammatikkonstruktionen) die Kiddies von der Grundschule kommen. Umlernen ist dann schwer.


    Beste Grüße
    w.

    Bin in einer ähnlichen, wenn auch etwas "verschärften" Situation - ein Zwölftklässler, der im ersten Halbjahr ganz anständig gearbeitet hat, im zweiten Halbjahr wegen privater Schwierigkeiten fast nichts getan hat - Defizit ja oder nein? Den Klausur- und Sominoten nach ja. Der Leistungsfähigkeit nach nein. Verdient der Junge ein Abi? Ja. Muss er dazu noch was lernen, was er aber auch in der Dreizehn lernen kann? Ja. Hat er sich dieses Jahr wegen seiner Schwierigkeiten mehrere Defizite eingefangen? Ja. Arrrggghhhh...


    Was mich auf jeder Stufe in den Wahnsinn treibt, sind die fehlenden Alternativen. Es gibt eine kleine Anzahl von Schülern, denen eine Wiederholung wirklich gut tut, weil sie von der Entwicklung her noch nicht so weit sind bzw. wirklich Stoff verpasst haben etc. Bei den allermeisten Fünferkandidaten geht es um völlig andere Dinge: Fehlende Arbeitstechniken. Pubertätsbedingte Konzentrationsschwäche. Faulheit. Prüfungsschwierigkeiten. Private Erdbeben (Scheidung der Eltern etc.). Desinteresse/ Langeweile in der Schule. Alles Dinge, die durch eine Wiederholung (und damit verbundener Demotivation, Abbruch sozialer Kontakte, Bekanntheit des Stoffes etc) eher verschlimmert als verbessert werden.


    In NRW sind die Versetzungsregeln so erweitert worden, dass eine Wiederholung deutlich seltener werden soll, bzw dass eine Versetzung eher die Regel ist. Find ich grundsätzlich prima. Gleichzeitig sind keinerlei flankierende Maßnahmen (vor allem kein Geld) zur Verfügung gestellt worden, die das Brachialinstrument Wiederholung ersetzen könnten (Individualförderung, soziale Betreuung, Lerntrainings bzw. betreute Hausaufgaben usw.) Da packse dich doch ann Kopp... so soll's denn herkommen?


    Bei uns an der Schule formiert sich gerade ein Trüppchen, die ein übergreifendes Förderkonzept zusammenstellen wollen, bin gespannt, was daraus wird. Ich will mitspielen - um die Zeit dazu zu haben, habe ich meine Stunden reduziert und werde 500 ¤ im Monat weniger verdienen, um bessere Arbeit zu leisten, ebenso wie die meisten der anderen jungen Kolleginnen und Kollegen, die in dieser Runde mitarbeiten wollen. Alltag an deutschen Schulen. Manchmal könnt ich...


    w.

    Es gibt zwar Leute, bei denen ich mir sicher wäre, dass sie nichts mehr ändern, trotzdem denke ich auch, dass man aus rechtlichen und moralischen Gründen das Heft nicht mehr annehmen kann. Selbst wenn der betroffene Schüler als ehrlich bekannt ist, was machst du, wenn es dem nächsten "passiert" und der auf den Präzedenzfall pocht? Einzige Alternative: Nachschreiben.


    w.

    Best-Of der letzten Deutsch-GK-Klausur. Die Aufgabe für Ratefüchse: Erkenne den Kafkatext!





    Auf Deutsch: Die Neuregelung, den erweiterten Infinitiv ohne Kommas zu schreiben, ist faktisch rückgängig gemacht. Infinitiv mit Konjunktion, vom Nomen abhängiger Infinitiv und Infinitiv mit Verweiswort werden auf jeden Fall mit Komma geschrieben. Deshalb in den hier zitierten Fällen auf jeden Fall Komma.


    Nebenbemerkung: Fuck the Kann-Komma.


    w.

    Schnelle, unüberlegte Resonanz: Eins der wichtigsten Anliegen der "härteren" Schulen, die ich kenne, ist Gewaltprävention. Wenn der Lehrer "eskaliert" - Brüllen, Bestrafen usw. - "eskalieren" die Schüler auch, und zwar schneller, härter und gefährlicher als der Lehrer. Bei meinen wenigen Stunden an diesen Schulen war es dann auch so, dass ichmit meinem "Hier muss mal einer Zug reinbringen" auch erst einmal auf Granit gebissen habe und weniger (!) erreicht habe als die Kollegen mit den sanften, zeitaufwendigen Methoden. Ist vielleicht anders,w enn sich das ganze Kollegium einig ist und versammelt Front macht. Trotzdem müssen gerade diese Schüler lernen, dass es andere Methoden der Konfliktlösung und Handlungsmotivation gibt als Druck. Den Druck, den die meisten von Zuhause/ aus der Clique mitbringen (physische und psychische Gewalt, Abhängigkeit, Gleichgültigkeit usw.), kann die Schule eh nicht "toppen". Also kann sie nur mit Geduld und Freundlichkeit ein Gegenbild entwerfen.


    Wie gesagt, alles ins Blaue,
    w.

    1. Schwarztee-Teebeutel zubereiten, leicht ausdrücken.
    2. Papier damit einstreichen.
    3. Papier bügeln.
    4. Mit den Teebeuteln Tropfen etc. auf das Papier fallen lassen, nochmals bügeln. (Alternativ: Milch oder Zitronensaft ergeben auch unterschiedliche Brauntöne. Mit Milch lässt sich übrigens wunderbar eine Geheimbotschaft auf die Schatzkarte schreiben, die dann erst über der Kerze bzw. mit dem Bügeleisen lesbar gemacht werden muss... natürlich erst nach dem letzten Bügelvorgang draufschreiben.
    5. Papierseiten mit dem Feuerzeug unregelmäßig anflämmen, auf Wunsch auch ein Loch in die Mitte brennen (Vorsicht - nach dem Bügeln wird das Papier brüchiger, es bricht dann zum Teil schon heraus, wenn es nur angebräunt ist. "Brennloch" funktioniert auch als Hinweis, dass eine Geheimschrift sichtbar zu machen ist).
    6. Wachssiegel nicht vergessen. Weitere mögliche, eher schauerliche Zutaten: Blutstropfen (in den Finger pieken, Rotwein tut's auch), eine zerklatschte Mücke, mit einem Strick mit ein paar Hühnerknochen daran zubinden.


    Viel Spaß,
    w.

    Da ich mit Grinsen sehe, wie sich der Laden (Samstagsmorgens am langen Wochenende!) schon wieder füllt, interessiert mich mal eure Stress-Kompensations-Zeitplanung. Bei mir sieht's in den dicken Korrekturphasen so aus, dass ich um 6 aufstehe und ein Drittel bis die Hälfte des Tagespensums vor dem Frühstück zu erledigen versuche, weil ich mich da noch am besten konzentrieren kann. Dafür kippe ich abends spätestens um 11 ins Bett. Wie macht ihr das? Early bird oder Nachteule?


    w.
    (Noch eine Klausur, dann gibt's Frühstück, hurra! Ich nehm 'ne kurze...)

    Mal total unsachlich und polemisch:


    Ich bin neidisch auf die Religionslehrer, und gleichzeitig ärgere ich mich über sie.


    Ich bin neidisch, weil sie in ihrem Unterricht Sachen machen dürfen, die ich in meinem Unterricht machen sollte, wozu aber keine Zeit da ist - dafür hat man ja schließlich Religion. Die Identitätsfindung und Gesellschaftserkundung über Literatur und Sprache wird stundenplantechnisch mehr und mehr eingeschränkt, die Relilehrer wurschteln weiter fröhlich vor sich hin (und klauen dabei noch meine Erich Fried Gedichte!). Religionslehrer wollte ich nicht werden, weil ich mit meiner Glaubensvorstellung bei der Bewerbung um die Missio entweder achtkantig rausgeflogen wäre oder mächtig hätte lügen müssen, was ja auch wieder sehr unchristlich wäre. "Hättest ja Religionslehrer werden können!" will ich also nicht hören. Ich würd auch gern den Hobbypsychologen geben und mit den Schülern auf die kleine stille Stimme in mir hören bzw. unter fadenscheinigen Vorwänden Matrix gucken. Aber ich darf nicht. Drum bin ich neidisch.


    Gleichzeitig ärgere ich mich schwarz, wenn ich feststelle, dass auch die Schüler, die Religion haben/hatten, in der Oberstufe keinen blassen Dunst vom Hintergrund der christlich-abendländischen Kultur haben. Siehe Faust im Grundkurs: Erzengel, Cherubim, Seraphim: Unbekannt. Funktion/ Gestalt des Teufels in christlicher und apokrypher Lehre: Unbekannt. Mephistos Verdrehung des Schöpfungsmythos: unbemerkt, weil Mythos unbekannt. Hiob: Unbekannt. Antwort auf die Gretchenfrage: Kaum zu analysieren, weil Abweichungen zum christlichen Weltbild unbekannt. Wenn ich eh alles selbst erklären muss, weil in Reli lieber Nabelschau betrieben wurde anstatt Wissensvermittlung, hätt ich gern die Stunden dafür. Genauso, wie ich mich manchmal frage, was die Geschichtslehrer eigentlich mit ihren Stunden anfangen, sehe ich keine Ergebnisse des Religionsunterrichts - es bleibt jedenfalls kaum was hängen. Aber sich über den Verlust der Werte und die moderne Spaßgesellschaft aufregen, weil die Oberstufler ein amüsant verballhorntes Krippenspiel zu Gehör bringen - das geht immer.


    Der Sache nach ist Einübung in die Religion im Sinne von Hinführung zu einer bestimmten Konfession etwas, was in der Schule nicht geleistet werden kann und werden soll (der GG-Artikel ist eine Frechheit, zumal wenn gleichzeitig Kopftücher verboten werden... anderes Thema). Einübung in die Religion heißt auch Einübung im gemeinschaftlichen Ritus, das kann nur eine wirkliche Glaubens-, sprich Kirchengemeinschaft leisten. Die Vorstellung, man könne seine Kinder in alle Religionen mal reinschnuppern lassen, damit sie sich individuell das für sie Netteste raussuchen können ist, mit Verlaub gesagt, Blödsinn - Religionen sind soziale Organisationsformen, in denen es gerade darum geht, viele Individuen mithilfe von Riten und in Elternhaus und früher Kindheit tradierten Vorstellungen in eine Gemeinschaft einzubinden, damit diese Gemeinschaft überhaupt als Gruppe funktionieren kann. Klar kann man dem Club der Katholiken auch später beitreten, aber die emotionale Seite, die aus den Weihrauchdünsten, dem Beichten und dem AveMariaNuscheln der Kindheit gerührt ist, kann man eben nicht nachholen, und dann wird's eine mächtige Kopfgeburt, die wiederum austauschbar ist.


    Das Verhältnis zu Gott? Hier hab ich keine Lust mehr auf Polemik, weil's von meinen Vorrednern schon gesagt wurde: Das kann an der Schule nur konfessionsungebunden thematisiert werden, wenn wir's ernst meinen mit der aufgeklärten Gesellschaft. Und eigentlich - ist's wirklich Privatangelegenheit.


    Daher:
    - religions- und konfessionsfreier Ethikunterricht, der sich zu gleichen Teilen aus Information (über die Weltreligionen, über Sekten usw.) und Angeboten zur individuellen und sozialen Entwicklung zusammensetzt.
    - Einladung an ALLE religiösen Gruppen, an den Schulen Gottesdienste, Freitagsgebete und Meditationszentren einzurichten... aber eben nicht als Teil, sondern als Gäste der Schule.
    - Öffnung der Schulen für alle religiösen und weltanschaulichen Kennzeichnungen, soweit sie nicht dem Grundgesetz widersprechen, gleichzeitig knalllharte Kennzeichnung von religiösen Überzeugungen als Privatsache (also kein Grund, auf der Klassenfahrt nicht mitzufahren) - die Welt ist bunt, man lernt nur in Auseinandersetzung, nicht in einer künstlich geschaffenen und unechten Neutralität.
    - Mehr Platz für die individuelle und soziale Entfaltung in allen Fächern - warum nicht in Physik Galilei und seinen Kampf gegen das kirchliche Weltbild thematisieren? Meint irgend jemand, wenn ich in Englisch Hamlet diskutiere, läuft das wertfrei? Meditation und Kontemplation scheint mir ebensoviel mit Sport zu tun zu haben wie mit Kunst... wenn der Platz dafür geschaffen wird.


    In dulci jubilo...


    w.
    *von katholischer Klosterschule, Religion eins der Lieblingsfächer bis zum Abitur, häufig auf religiösen Freizeiten gewesen, mehrere atheistische Phasen durchlaufen... und grad wieder in einer*

    *g* Hallo Nathalie,


    ob der Job für mich der richtige ist, frag ich mich immer wieder, wenn gerade ein heulender Schüler mit einer 5 vor mir steht und ich an meiner Fähigkeit zum Unterrichten zweifle. Meistens geht's aber bald wieder.


    Ursprünglich wollte ich alles werden, bloß nicht Lehrer - meine Mutter war Lehrerin. Es hätte mich aber stutzig machen sollen, dass ich immer mal wieder meine "Traumschule" geplant hab (zentrale Bibliothek, Leselandschaften, Lernhöhlen... kommt alles noch). Unterrichtet hab ich schon immer gern, aber man sollte unbedingt alles mögliche andere ausprobieren. Schulpraktika helfen, herauszubekommen, ob der Job wirklich was für einen ist und wie man das alles so macht, aber man sollte auch jeden Ferienjob und jedes Praktikum so weit wie möglich von der Schule weg mitnehmen, sonst kann man sich so schlecht vorstellen, was den die eigenen Schüler im "wirklichen Leben" wohl mal brauchen werden. Darunter fallen auch die Auslandsaufenthalte - du musst nicht, aber jeder Monat im Ausland bringt mehr an Sprachkompetenz und Lebenserfahrung. Ich bin noch neu im Job, er ist anders, als ich ihn mir vorgestellt hatte (stressiger, weniger Zeit für Nähe und Herzensbildung, weniger "Club der toten Dichter" usw), macht aber trotzdem Spaß.


    Ich drück dir die Daumen, dass das alles bei dir klappt,
    w.

    Ich reiche hiermit meinen Gnadengesuch ein - ich war so stolz, dem Lehrerforum meine Tragödie in h zu präsentieren, dass die drei Minuten, die du schneller warst, mir als größter anzunehmender Atomunfall erschienen. Und so gelingt es denn der Riesenspinne Ehrgeiz, dass ich den Beitrag bislang noch nicht gelöscht habe. Darf ich ihn stehenlassen? Biiittteee...


    Hackebeilchen - Feinsliebchen - Hasenhoden - Ofen - Schniefnase

    Hochzeitsdrama in H-moll


    Herta hustete. "Hier, host Holsschmerztablettn" hauchte Holger. "Hochstapler! Hallodri!" Helga hechelte hitzig. "Host'd Hochzeitseinladungen hurtig hintnangschmissen, host'd Hallogenleuchtn hopsgnomma, heut hauchstmer hier Holsschmerztablettn, hauidir hinterd' Horchlöffl, Hurenbock, hinterfotziger. "Helga hustete häufiger. " Hopfn ...h...und...hmalz..." Holger haute Helga hutzlig, Helga hinkelte hadeswärts.


    w.


    Kamillentee - Kerze - Kochlöffel - Kriegserklärung - Kandarre

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