Beiträge von Sofie

    Ehrlich gesagt, man kann es im Referendariat so gut wie gar nicht beurteilen. Das ist jetzt meine persönliche Meinung. Ich bin mir bewusst, dass das viele anders sehen.
    Ich fand das Ref. grausam, furchtbar, schrecklich. Jetzt arbeite ich seit einem halben Jahr mit einer vollen Stelle und bin sehr glücklich mit meiner Berufswahl.
    Ergo: In drei Monaten kannst du es nicht feststellen m. E.
    Die Frage ist: Möchtest du überhaupt Lehrerin sein? Ich finde es etwas zu krass formuliert von "immergut", aber im Kern stimmt es natürlich. Es ist unfair, anderen den Platz wegzunehmen, wenn man eigentlich gar nicht Lehrer werden will. Ich würde mich also entweder jetzt gegen die Schule entscheiden oder das Ref. durchziehen und (frühestens) dann eine Entscheidung fällen.

    Peinlich peinlich... ich sollte es als Deutschlehrerin wissen (bin aber noch nicht lange im Geschäft), aber gerate immer wieder in Zweifel.

    Wird ein Komma gesetzt, wenn zwei Hauptsätze mit "und" verbunden werden?
    Zum Beispiel:
    Gestern kaufte ich ein(,) und danach bereitete ich das Essen zu.


    Ich meine, es wird ein Komma gesetzt. Aber ich lese es auch so oft anders.Oder hängt es gar von der Länge des Satzes ab?


    Viele Grüße,
    Sofie

    Ich wollte gar keine Diskussion darüber entfachen, ob Biologe schreibberechtigt ist. Bei der Frage nach der Schule ging es mir eher um die Schulart. Da habe ich mich wohl falsch ausgedrückt. Aber interessieren würde es mich schon, ob Biologe fest angestellt an einer Schule arbeitet oder nicht. Auf mich wirkt es so, als würde er nicht fest an einer Schule arbeiten, sondern ab und zu mal ein Projekt durchführen, denn seine Ausführungen klingen meines Erachtens SEHR praxisfern. Angenommen Biologe arbeitet nicht fest an einer Schule, fände ich es zudem äußerst arrogant zu behaupten:

    Sie gehören wohl auch zu den Lehrern, die es nicht vertragen, wenn Schüler intelligenter sind als sie selbst. Nennen Sie Ihre guten Schüler auch schon mal Streber? Auf jeden Fall gehören Sie offensichtlich zu den Lehrern, die nur ja nie zu viel arbeiten...

    Und wenn das...

    Ich habe während meines Studiums in jedem Semester mehr gelernt als während meiner gesamten Zeit im Gymnasium. Und viele meiner Kollegen in der Wissenschaft haben das gleiche erlebt. Als ich trotz zahlreicher freiwilliger Praktika nach etwas mehr als 8 Semestern meine letzte Diplomprüfung bestand, waren viele andere Studenten noch nicht mit dem Grundstudium fertig. Die Universität zu Köln hat das damals möglich gemacht, weil sie jedem Studenten erlaubte, so schnell und so viel zu studieren, wie man wollte und konnte. Manche wollten lieber das Leben genießen oder waren überfordert...

    ...keine typischen Anzeichen einer Profilneurose sind...


    Ich kann daher ehrlich gesagt nicht sehen, dass ich mich im Ton vergriffen habe. Ich finde es eher problematisch, dass Biologe meint, über den Unterricht von Lehrer urteilen zu können, ohne sie bzw. deren Unterricht zu kennen.

    aber mir geht es um das Problem, dass unser Schulsystem zumindest in den Klausurenfächern einer Individualisierung der Lerntempi sehr enge Grenzen setzt. Und das ist nicht für mich persönlich ein Problem, sondern für viele Schüler und uns als Gesellschaft.

    Jetzt würde ich aber doch mal die Kirche im Dorf lassen. Im Großen und Ganzen geht es Deutschland eigentlich ganz gut. Mit diesem Satz hat Angela Merkel (ob nun verdienterweise oder nicht) m. E. die Wahl gewonnen. Und es stimmt, das zeigt meine persönliche Erfahrung in der Schule, das zeigt ein Blick in mein Umfeld, in die Zeitung etc. Aus den meisten Schüler wird "was" bzw. ist was geworden. Die meisten meiner Schüler sind ganz vernünftige Wesen - ihrem Alter entsprechend. Nicht jeder wird das Abitur schaffen, aber das ist auch nicht schlimm.
    Es gibt jedoch ein ernst zunehmendes Problem in unserer Gesellschaft (beileibe nicht nur in BRD): Ein kleiner Teil der Schülerschaft schafft keinen Abschluss, kommt aus einem von Hartz IV abhängigem und/oder von Gewalt und Alkohol/Drogen geprägten Haushalt und wird möglicherweise genau diesen Weg einschlagen. Das ist ein Problem, das angegangen werden muss. Ist Inklusion, Individualisierung, gut ausgestattete Haupt- und Förderschulen, ein geteiltes oder gemeinsames Schulsystem die Lösung? Die meisten wissen es nicht. Biologe schon und wir sind froh, dass er sein Wissen mit uns teilt ;)
    Unbeantwortet jedoch bleibt die Frage, wer oder was Biologe nun eigentlich ist? Reingeschnuppert hat er wohl mal in die ein oder andere Schule, auch zur Wissenschaft scheint er Kontakte zu haben. Aber was solls, wir werden es wahrscheinlich nie erfahren...

    Zitat Nett ein geeigneter Lehrer?

    Sein unabhängiges, kritisches Denken befähigt ihn, die Schwachstellen pseudopädagogischer Moden und Verirrungen zu erkennen. Ihm ist bewusst, dass pädagogische Modeerscheinungen immer etwas mit (bildungs-) politischen Ideologien zu tun haben, die heute aktuell sind aber morgen wieder verschwinden. Pädagogische Heilige und Eiferer nimmt er in seinem Dienst nicht zur Kenntnis.


    Seine Durchsetzungsfähigkeit, Besonnenheit und emotionale Distanz gegenüber Schülern und Eltern befähigt ihn, Konflikte zu lösen, ohne den Bildungsanspruch aus den Augen zu verlieren. Überzeugend vertritt er seinen klaren Standpunkt, dass hauptsächlich die Eltern für die Erziehung ihrer Kinder zuständig sind und fordert diese Pflicht auch ein. Sozialpädagogische Aufgaben, die andere Institutionen gerne an die Lehrer abschieben wollen, weist er an die Stellen zurück, die dafür zuständig sind.


    Darüberhinaus geht er seiner Verpflichtung nach, auf seine langfristige Gesundheit sorgsam zu achten, damit er nicht längerfristig ausfällt oder gar frühpensioniert werden muss. Mit arbeitsökonomischem Scharfsinn und Weitsicht sieht er seinen Unterricht als Kerngeschäft an. Von ineffizienten, beschäftigungstherapeutischen und zeitraubenden Arbeitsgruppen hält er schlichtweg nichts und bleibt diesen, da er seiner Gesundheit in hohem Maße verpflichtet ist, fern. 8_o_)

    Ist das jetzt schlimm, wenn man all das nicht erfüllt? :(
    Ich persönlich bin der Meinung, dass man gar nicht sagen, was einen guten Lehrer ausmacht. Ich denke, es ist gut, dass es verschiedene Lehrertypen gibt. Es gibt - wie in jedem Beruf - Lehrer, die nicht für ihren Beruf geeignet sind. Aber heutzutage wird ein Großteil derer durchaus im Referendariat aussortiert. Das war früher, glaube ich, anders.
    Wenn ein Lehrer sehr eloquent ist und mitreißend erzählen kann, ist Frontalunterricht genauso gut wie eine gut konzipierte Gruppenarbeit, bei der jeder(!) Schüler eingebunden ist. Nur Gruppenarbeit ist genauso eintönig wie Frontalunterricht.

    Ehrlich gesagt verstehe ich das nicht wirklich. Fühlt ihr euch angegriffen? Geht es niemandem von euch so, dass er sich ärgert über eigene Kollegen, die respektlos mit Schülern umgehen, ihre Pflichten nicht erledigen, den Stoff nicht durcharbeiten (und stattdessen viel Privates erzählen, viel!)? Ist euch nicht unwohl dabei, wenn ihr den Verdacht habt, eure Kinder werden von jemand unterrichtet, der ein Alkoholproblem hat? Hat niemand von euch ein Trauma aus der eigenen Schulzeit mitgenommen? Ich schon!

    Nein, mir geht es nicht so. Es gibt vereinzelt Lehrer aus meiner eigenen Schulzeit, Kollegen, aber ebenso Bekannte, Verwandte, Nachbarn und Vermieter, die könnte ich auf den Mondschießen. Aber deswegen behaupte ich nicht, dass 50-70 % aller Kollegen, Nachbarn und Verwandte Vollidioten sind.
    Gerade in Bezug auf meine eigene Schulzeit sehe ich vieles anders als damals.
    Übrigens habe ich kein Trauma aus meiner Schulzeit, und ich hoffe auch, dass ich keinem meiner Lehrer eins verschafft habe ;)

    Dass es einen erheblichen Prozentsatz von Lehrern gibt, die überfordert sein dürften, ist doch bekannt. Schon wenn ich an meine eigene Schulzeit zurückdenke, fallen mir fünf oder sechs Namen ein (Herr H., Frau F., Herr D., Herr St., Herr W.), von denen schulbekannt war, dass sie NICHT UNTERRICHTEN. Das dürfte damals etwa 10% des Kollegiums ausgemacht haben. Nicht mitgezählt sind hier alle Lehrer mit schlechtem Unterricht, ständigen wochenlangen Fehlzeiten oder Trunkenheit im Unterricht.

    Weder zu meiner eigenen Schulzeit noch an meiner jetzigen Schule gibt es Lehrer, die nicht unterrichten. Was meinst du denn damit?
    Ich fand grundsätzlich meine Mathelehrer doof und meine Deutschlehrer nett. Obs an derem Unterricht lag, oder an meiner (Anti-)Präferenz für die jeweiligen Fächer... hm. *Ironie an: Eines weiß ich sicher, dass ich Mathe nicht konnte, lag nur an den Lehrern. Ironie aus*
    Ich habe im Leben nicht erlebt, dass ein Lehrer im Unterricht betrunken war (klar, gemunkelt wurde viel, aber ich selbst habe es nie erlebt).

    Naja, wer behauptet, dass mindestens 50 % aller Lehrer falsch im Job sind, gibt den Lehrern schon recht viel Schuld.
    Auch ansonsten kann ich an dem Interview nichts finden, was nicht schon 1000 Mal vorher gesagt wurde (das ist jetzt eine rhetorische Übertreibung).

    Ich habe zu der Frage, ob Schüler immer dümmer/fauler/ungebildeter etc. werden, (noch) keine Meinung, da ich noch nicht lange genug im Schuldienst bin.
    Ich kenne die Klagen der (insbesondere älteren) Kollegen jedoch auch. Zudem muss ich feststellen, dass die v.a. die Schüler der Oberstufe tatsächlich recht lesefaul sind. Und dabei geht es nicht nur um HA, sondern auch im Texte, die im Unterricht gelesen werden.
    Wenn es stimmt, dass Schüler weniger leisten können als noch vor 10, 20, 30 Jahren, was sind denn die Gründe?
    Im Allgemeinen werden Menschen immer intelligenter. Das zeigt der sog. Flynn-Effekt, wenn ich mich recht erinnere.
    Unterricht müsste eigentlich qualitativ auch immer höherwertiger werden, denn die Anforderungen an Lehrer steigen, z.B. bzgl. Methodenwechsel, Binnendifferenzierung, Umsetzung konstruktivistischer Lerntheorien etc.
    Woran liegt es denn dann?? Ich meine die Frage wirklich ernst und erhoffe mir ernstgemeinte Antworten.

    Als bzw. aus der Sicht eines ehemaligen Referendars würde ich Folgendes raten:
    - Nie nie nie nie niemals eingreifen im Unterricht, zumindest nicht so lange keiner ernsthaft gefährdet ist (kippeln vor der Heizung o.ä.). Der Referendar wird wahrscheinlich nie mehr entspannt unterrichten können, wenn du dabei bist. Und außerdem werden ihn die Schüler nicht mehr ernst nehmen.
    - Leider kenne ich kaum Referendare (mich einbezogen), die mit ihren Ausbildungslehrkräften mal zusammen den Unterricht vorbereitet haben. Das muss man ja nicht jedes Mal machen. Aber ich hätte es toll gefunden, wenn meine Mentoren nicht immer nur kritisiert hätten, sondern mit mir zusammen mal eine Stunde geplant hätten von A bis Z: Stundenziel, Arbeitsaufträge, Arbeitsblätter etc.
    - Habe etwas Geduld mit deinem Referendar und setzt euch kleine Ziele, zB heute achten wir mal nur auf den Einstieg oder die Sicherung.

    Naja... Redensarten kann man nicht wirklich als Argument gelten lassen.
    Wie gesagt/geschrieben, man sollte sich durchaus den Gepflogenheiten der Schule anpassen - das habe ich nie bestritten, würde das aber auch nicht als verbeigen bezeichnen - jedoch auf Teufel komm raus positiv auffallen zu wollen, finde ich übertrieben. Wenn es so üblich ist, dass Referendare zum Einstand Kuchen backen, Weihnachtswichteln veranstalten und durch vorbereitete Redebeiträge auf der ersten Lehrerkonferenz glänzen, dann sollte man sich dem auch nicht entziehen. Ich kenne das so nicht.
    Ich würde einfach jedem Referendar raten, er/sie selbst zu sein, da man es eh nicht jedem Recht machen kann und man sich ansonsten in dem Beruf kaputt macht. Und das Ref. ist eh schon anstrengend genug.

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