Beiträge von Sofie

    Liebe Kollegin,


    so wie ich das rauslese, ist das größte Problem die fehlende Akzeptanz im Kollegium, oder? Alle anderen Dinge, das Geld, das Arbeitspensum etc., können sich mit der Zeit einpendeln. Ich bin auch Berufsanfängerin und habe auch weder Parallelklassen noch eine Klasse in zwei Fächern. Da wird leider nicht immer Rücksicht genommen auf Anfänger... Zur Not gibt es ja die Möglichkeit zu reduzieren.
    Wie kommst du denn mit den Schülern klar?
    Wie gesagt, das größte Problem scheint bei dir ja das angespannte Verhältnis mit den Kollegen zu sein? Hast du eine Ahnung, woher die Probleme mit dem Kollegium kommen? Bist du irgendwem mal (ohne es zu merken) auf den Schlips getreten? Wie bist du im Ref. mit de Kollegium klar gekommen? Hast du eine Vertrauensperson an der Schule, mit der du dich austauchen kannst?
    Ich bin im Ref. mit meinen Kollegen auch nicht besonders gut klar gekommen. Es war übrigens auch ein eher "altes" Kollegium mit nur wenig Lehrern unter 50 Jahren. Ich hatte den Eindruck, dass es eine Art "eingeschworene" Gemeinschaft war, die jüngeren Kollegen gegenüber nicht besonders offen war. Das haben bei uns mehrere der "Jüngeren" so empfunden. Und vielleicht ist das bei dir ja auch so.
    Und ganz ehrlich, da dein Vertrag eh bald ausläuft, würde ich jetzt einfach die Zähne zusammenbeißen. An der nächsten Schule läuft es ja vlt. schon ganz anders.


    Liebe Grüße,
    Sofie


    PS: Was ist eine FBL? Und das mit den Sätzen an der Tafel am Freitag verstehe ich nicht.

    Ich habe ungefähr das gleiche Problem wie du. Bin gerade die erste Stelle nach dem Ref. an einem Gym. angetreten.
    Ich denke, dass es einerseits normal und in Ordnung ist, dass man am Anfang viel Arbeit mit dem Erstellen von Materialien hat. Ich kann dir nur folgendes raten:
    a) Tausch dich mit den Deutschkollegen deiner Schule aus. Frage sie (freundlich) nach Materialien und/oder Tipps sich gute Materialien zu beschaffen.
    b) Sprich mal mit anderen Referendaren, die die erste volle Stelle haben. Fast jeder wird dir bestätigen, dass man den, Anspruch - den die Studienleiter an einen gestellt haben - im "normalen" Alltag niemals entsprechen kann. Ich versuche zwar die Grundregeln des Unterrichtens zu beherzigen, aber jede Stunde ein Feuerwerk abzuhalten, ist vollkommen unmöglich.

    Lieber Elternschreck und alle anderen Kulturpessimisten dieses Forums,


    sollte es an eurer Schule traurige Realität sein, dass Deutschreferendare nicht wissen, wer Goethe ist oder wie das Wort Rechtschreibung geschrieben wird, ist das natürlich unerhört und eurer Ärger über Selbiges durchaus berechtigt. Ich frage mich nur, ob evt. eure Einstellung zum Kultur- und Bildungsverfall der heutigen Jugend euren Blick etwas trübt. Falls dies so sein sollte, ist das sehr schade, weil euch dadurch sicherlich einiges entgeht.


    Eine kleine Anmerkung bzgl. des allgemeinen Deutschstudenten - man könnte es auch Zugeständnis nennen - sei allerdings erlaubt. Durchaus habe ich manchmal im Studium den Eindruck gehabt, dass jeder Hans und Franz das Fach Deutsch studiert und (leider) auch durchkommt; frei nach dem Motto: Was studiere ich denn mal? Hm... Deutsch spreche ich ja schon seit fast 20 Jahren und ein Buch habe ich schon mal irgendwann gelesen, das wird schon nicht so schwer sein...
    Das lässt sich vlt. auch dadurch erklären, dass man in vielen Bundesländern ein Hauptfach studieren muss, wenn man Lehrer werden will. Und da landen dann viele per Ausschlussverfahren (Mathe und Fremdsprache sind die einzigen Alternativen) beim Fach Deutsch.

    Ob es dir an einer Schule gefällt, hängt doch von soo vielen Faktoren ab. Wenn du eine super Kollegium, eine Schule mit guten pädagogischen Konzepten, eine kompetente Schulleitung hast, dann kann die Arbeit an einer Brennpunktschule bestimmt eine tolle Erfahrung sein.Ich würde mir da an deiner Stelle jetzt nicht so viele Gedanken machen...

    • großer Anteil von "Assi-"Schülern, die einem nonstop auf der Nase rumtanzen
    • Sau teuer, ein Lehrer kann sich dort auf lange Sicht nicht halten, für die Familienplanung untauglich
    • Man wird wohl relativ schnell Studienrat, wird aber danach kaum noch befördert
    • Hamburg lässt einen wohl nicht mehr weg, wenn man später mal in ein anderes Bundesland möchte

    1. Im Schnitt sind die Schüler einer Großstadt wohl schon etwas "anstrengender" als die "Landeier". Aber das hängt wiederum seeehr vom Einzugsgebiet als auch von dir selbst ab (Was empfindest du als anstrengend?).
    2. Jaa, HH ist super teuer zum Wohnen. Aber es ist eine tolle und aufregende Stadt. Ich würde gerne in HH wohnen :)
    3. keine Ahnung... Was kann man denn sonst noch werden?
    4. Das halte ich für ein Gerücht.

    Ich finde es sehr schade, dass hier so pauschalisiert wird, dass scheinbar Urteile gefällt werden, die eher der politischen Einstellung als der wirklichen Erfahrung entsprechen.
    Mein Kollegium ist altersmäßig sehr durchmischt, was ich als sehr angenehm empfinde. Von kleinen Lästereien abgesehen (die gibt es überall) ist der Umgang miteinander insgesamt von Respekt geprägt. Weder schauen die "Alten" auf die "Jungen" noch umgekehrt herab. Warum denn auch? Lehrer(innen) mit 30 Jahren Berufserfahrung im Kollegium zu haben, ist doch ein unheimlicher Schatz. Aber auch junge Kolelgen/innen, die nicht nur frischen Wind sondern auch neue Ideen mit sich bringen, die noch näher an der Ausbildung und universitären Lehre sind, sind doch ein echter Gewinn.
    Ich kenne das aus Referendariatszeiten aber auch, dass man von "älteren" Kollegen schief angesehen wird, weil man es wagt, sich bei einer Lehrerkonferenz zu melden oder ähnliches. Dass es irgendeine Art von Sitten- oder Bildungsverfall bei den Referendaren gibt, halte ich für Blödsinn. (Ebenso wenig trifft das auf m.E. auf Schüler!) Bestenfalls sind viele Referendare manchmal etwas blauäugig oder naiv. Aber natürlich hat ein 60jähriger mehr gelesen als ein 30jähriger. Und ganz ehrlich, in Rechtschreibung und Grammatik - eigentlich in alles, was in der Sek I gelehrt wird -, muss ich mich als junge Deutschlehrerin auch einarbeiten.

    Ja, die glücklichen Kinder, die auf die Hauptschule gehen dürfen, und die armen, die das Gymnasium besuchen müssen :autsch:
    Also nicht, dass Kritik am bayerischen Schulsystem oder an überehrgeizigen Eltern nicht erlaubt sei, aber dieser Beitrag ist wirklich sowas von schlecht gemacht. Jeder antwortet nur das, was ihm der Journalist ihm im Mund legt...

    Hallo Eva,
    den Hinweis, dass die Frage "Warum sind wir auf der Welt" nicht die gleiche ist wie "Was ist der Sinn des Lebens" finde ich sehr wichtig. Irgendwie musst du in der Stunde schon den Bogen zwischen den beiden Fragen schlagen. Oder ist dies schon in der Stunde vorher geschehen? Dann müsstest du das im Entwurf deutlich machen.
    Zur Reflexion: Ich denke schon, dass man mit Kindern über metaphysische Fragen philosophieren kann, aber natürlich auf eine ganz andere Weise als mit Abiturienten. Welche Möglichkeiten gibt es?
    - Ausgehend von dem Dreischritt könnte die Stunde so aussehen, dass die Kinder zunächst (unreflektiert) ihre Meinung äußern, in einem zweiten Schritt beschäftigen sie sich durch irgendeinen Arbeitsauftrag ausführlicher mit der Frage, um dann in einem dritten Schritt die anfängliche Meinung noch einmal zu reflektieren: Sehe ich das immer noch so? Wie kann ich meine Meinung begründen? Warum habe ich meine Meinung geändert? Das würde m. E. als Reflexion reichen.
    - Du kannst natürlich auch einen neuen Impuls einbringen, ein Zitat, Comic,eine kurze Geschichte o.ä. Irgendwas, was die Schüler kommentieren sollen. Das darf natürlich keine Wiederholugn sein, sondern muss eine höhere Ebenen einbringen, also so etwas wie "Den Sinn des Lebens gibt es eigentlich gar nicht", "Der Sinn des Lebens ist für jedem etwas anderes". etc. Sind nicht so tolle Beispiele, da fällt dir bestimmt was besseres ein.
    Viele Grüße,
    Sofie

    Bevor hier eine Grundsatzdiskussion entsteht, wiederhole ich noch mal meine Frage aus dem Eingangspost.

    ...wisst ihr, wie die rechtliche Situation ist, wenn man als Lehrer mal ein bißchen überzieht? Ich rede nicht von 10 Minuten oder länger, sondern von wenigen Minuten nach Schulschluss oder zu Beginn der großen Pause.
    Ganz konkret gefragt: Wer/was beendet die Stunden: der Lehrer oder der Pausengong?

    Wenn der Unterricht ein paar Minuten in die große Pause oder nach Schulschluss überzogen wird, lässt man weder Kollegen noch wartenden Eltern im Regen stehen.
    Die Frage, ob man Unterricht überziehen sollte, kann man aus pädagogischer, individuell-egoistischer (nicht negativ gemeint) oder rechtlicher Perspektive beleuchten.


    Für mich persönlich ist es in Ordnung, ein paar Minuten zu überziehen, wenn ich dafür im Unterricht für Ruhe sorgen kann, auch wenn dies Mehrarbeit nicht nur für die Schüler sondern auch für mich bedeutet. Doch schon allein die Androhung ist in der Regel recht wirksam.


    Auch aus pädagogischer Sicht ist es m. E. gerechtfertigt. Denn die Schüler haben durch ihr Verhalten dazu beigetragen, dass im Unterricht weniger geschafft wurde, als vorgesehen war. Insofern ist es nur logisch, dass der Stoff nach dem Klingeln oder in einer zusätzlichen Hausaufgabe nachgeholt wird.


    Die Frage, die mich beschäftigt, ist nun, ob ich durch das Überziehen eventuelle rechtliche Vorgaben verletze.
    Soweit ich das bisher verstanden habe, gibt es da keine direkten Vorgaben im Schulgesetz o.ä., sondern nur indirekte Rechten und Pflichten der Lehrer und Schüler, aus denen ich ableiten kann, dass das Überziehen mit den rechtlichen Normen vereinbar ist. Oder habe ich das falsch verstanden?


    Ach ja, nur damit keine Missverständnisse entstehen. Ich überziehe äußerst selten, und wenn dann nur sehr wenig.


    Gute Nacht :)
    Sofie

    Danke für die Antworten. Ich sehe bzw. handhabe das genauso wie ihr beiden. Pädagogisch finde ich kurzes Überziehen total unbedenklich. Denn wenn die Schüler unruhig sind und wir aufgrund dessen weniger schaffen, dann muss das halt nachgeholt werden. Schüler oder Eltern kommen aber ja ab und an mit dem Argument, der Lehrer DÜRFE das laut Schulgesetz nicht. Ist das richtig?

    Liebes Forum,


    wisst ihr, wie die rechtliche Situation ist, wenn man als Lehrer mal ein bißchen überzieht? Ich rede nicht von 10 Minuten oder länger, sondern von wenigen Minuten nach Schulschluss oder zu Beginn der großen Pause.
    Ganz konkret gefragt: Wer/was beendet die Stunden: der Lehrer oder der Pausengong?


    Viele Grüße,
    Sofie

    Ich bin jetzt gerade auf Probe verbeamtet worden. Da haben sie nichts zu meinen Finanzen gefragt.
    Wenn du gesund bist, kein Übergewicht hast und keine Psychotherapie wegen Burn-Out gemacht hast, hast du nichts befürchten. Mein Eindruck ist, dass die ganzen Horrorgeschichten zur Verbeamtung nicht stimmen, zumindest nicht in SH. Aber mit Gewissheit kann ichs dir nicht sagen.

    Halli Hallo,


    ich möchte mit meiner 7. Klasse im Deutschunterricht ein Jugendbuch lesen und überlege, es in Form eines Lesetagebuchs zu machen. Jetzt habe ich damit noch nicht so viel Erfahrung und wollte daher mal fragen, wie ihr das so handhabt. Wird das Lesetagebuch zu Hause oder in der Schule angefertigt. Finden "ganz normale" Unterrichtsstunden statt und die Schüler bearbeiten das Lesetagebuch zu Hause? Oder besteht der Unterricht aus dem Anfertigen des Lesetagebuchs? Oder ist auch eine Mischform möglich?
    Sind vielleicht blöde Fragen, aber ich bin noch nicht so lange dabei. Und mein Studienleiter im Ref. war ein großer Verfechter des Frontalunterrichts und hatte für solche Methoden nicht viel übrig... - jetzt aber bitte keine Grundsatzdiskussion ;)
    Die Klasse ist übrigens eher leistungsstark (Gym), aber manchmal etwas lesefaul (aber durchaus nicht leseschwach!). Die Lektüre steht noch nicht fest. Das wollte ich mit den Schülern zusammen besprechen.


    Liebe Grüße,
    Sofie

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