Hallo,
Deine Entscheidung hängt sicher von vielen Faktoren ab (Einstellungssituation in Deinem Bundesland und Deinen Fächern - vielleicht schreibst Du mal was dazu ins Profil? - Situation an Deiner Schule bzgl. der Besetzung/Ausschreibung von Funktionsstellen, Perspektiven/Jobsicherheit beim anderen Angebot etc. pp.)
Das Allerwichtigste für mich wäre allerdings in dieser Situation: Was will ich inhaltlich? Was liegt mir und wie will ich mich weiterentwickeln? Was ist mir so viel wert, dass ich auch bei Durststrecken weitermache? Vermutlich bieten beide Optionen nicht gerade eine kometenhafte Karriere... aber Chancen gibt es immer mal wieder. Aber nur deswegen weiterzumachen, weil evtl. mal die E14 oder 15 winkt, ist ein schwaches Motiv. Zugespitzt: Was nützt die Beförderung, wenn man mit ihr in der Tasche zur burnout-Klinik wankt?
Also: Frag Dich (und Leute, die Dich gut kennen) was zu Dir passt- und nicht nur die Gehaltsstatistiken (zumal wenn die finanzielle Ausgangslage bei beiden Optionen ähnlich ist).
Gruß und viel Erfolg
traumjob-teacher
Beiträge von Traumjob-teacher
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Solange man als FSL auch Lehrer ist (und hier in BE ist man das mindestens mit der Hälfte der Stunden), hat man m. E. ein gutes Korrektiv für die Selbstwahrnehmung, da einem "taktisches" Verhalten der SuS jeden Tag begegnet.
Darüber hinaus gibt es aber doch so etwas wie beobachtbaren Lernerfolg, oder?
Ich vermute, dass sich fast alle Anwesenden freuen, wenn ihre Schüler/-innen Fortschritte machen. Daher nehme ich mir heraus, mich mit meinen Referendaren zu freuen, wenn Dinge, die anfangs schwierig für sie waren, allmählich besser werden. Und dies stelle ich nicht aufgrund irgendwelcher übertrieben euphorischer Äußerungen fest, sondern aufgrund des beobachteten Unterrichts.
Das mit der Emotionalität und fehlenden Distanz bezog sich im Übrigen nicht auf einzelne User, sondern auf kodis Beobachtung, dass die Rollentrennung manchmal einige Zeit benötigt. War bei mir exakt genauso.Es geht m.E. nicht darum, ob ein Lehrer oder FSL geliebt oder gehasst wird, sondern darum, dass die Lernenden angstfrei lernen können und gerecht beurteilt werden.
Absolut!!!!
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Hallo Kodi,
die Emotionalität aufgrund (noch) fehlender Distanz kann ich in solchen threads schon verstehen auch wenn der Ton verletzend sein kann.
Daher habe ich ja auch bewusst versucht, aus der "Gegenperspektive", also der der FSL zu schreiben - ohne Anspruch, perfekt zu sein, aber eben so, wie Du es beschreibst: offen, pragmatisch, konstruktiv, transparent... und ich glaube ebenfalls daran, dass nicht alle positiven Rückmeldungen der Ref.s nur taktischer Natur sind
Danke für Deinen Beitrag
t.-t. -
Hallo,
Vielleicht bist Du aus Überzeugung so, hast keine Angst, eine schlechte Note zu bekommen oder durchzufallen. Dass es Deinen Mitrefs genauso geht, deren Lebensplanung sämtlich von Bestehen und Note abhängt, möchte ich dennoch bezweifeln.
... als ich noch Mitrefs hatte (ist schon ein paar Jahre her ), habe ich natürlich diverse Formen von Duckmäusertum und Schleimerei beobachtet - und genügend ehrliche Meinungen unter der Hand gehört.
Natürlich war mir meine Note nicht egal, zumal ich ortsgebunden war.
Sie wurde okay, aber nicht überragend.
Vieles fand ich nicht gerecht.
ABER: Ich habe auch viel gelernt, was ich ohne das Ref. und meine FSL nicht gelernt hätte.
Fazit:
In meinen eigenen Seminarveranstaltungen bemühe ich mich, die Dinge, die mir wirklich etwas gebracht haben, weiterzugeben - pragmatisch, so dass man sie auch an Berliner Gesamtschulen brauchen kann. Dazu kommen ein paar Dinge, die ich damals vermisst habe. Anderes, was ich als überflüssig oder verletzend empfunden habe, versuche ich wegzulassen. Kritik ist kein Sahnebonbon, aber sie kann konstruktiv sein.Und: Ja, ich bin aus Überzeugung so.
Viel Erfolg allen Referendaren/-innen - "prüft alles und behaltet das Gute!"
t.-t. -
Naja, wie wir aus der Schule schon wissen: Viel Zeit und Mühe garantieren eben leider noch nicht, dass das Ergebnis auch gut ist, so bitter das ist. Deswegen ist Kritik durchaus zulässig, weil das Ergebnis zählt, nicht der Aufwand...
... und was ist, wenn das Ergebnis ausnahmsweise GUT sein sollte?
Wenn es Seminargruppen gibt, die...
sich für feedbacks ausdrücklich bedanken (auch wenn diese definitiv nicht nur positiv sind)
untereinander ohne Konkurrenzdruck kooperieren
keine Probleme haben, ihre Fehler und schiefgelaufenen Stunden zur Diskussion zu stellen, weil man daraus mehr lernt als aus perfekten Show-Arrangements
am Ende der Sitzung auch dann noch diskutierend zusammensitzen, wenn ihnen keiner dafür Fleißpunkte verteilt??
...und dadurch niemals perfekt, aber immer besser werden?Empirisch erprobt 1x die Woche seit einem Jahr
Danke an mein derzeitiges FS - werde nach dem Examen alle vermissen!t.-t.
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Oha.Wahrscheinlich bist du auch Idealistin?
Ne "ich bin Profi, ich arbeite für Geld" le
Kleine Verständnisfrage: Schließen sich diese beiden Aussagen aus?
... habe nachgesehen: ich bekomme tatsächlich AUCH Geld - Hurra! -
Hallo,
grundsätzlich ist es ja ein sinnvolles Vorgehen, sich vor so einem Verfahren nach den Erfahrungen Anderer umzuhören. Allerdings sind die Konstellationen und Voraussetzungen je nach Bundesland, Schulart, Bewerbermarkt, aktuell diskutierten Problemen etc. so verschieden, dass ich an Stelle des TE hauptsächlich Leute an vergleichbaren Schulen in ähnlicher Position direkt befragen würde.Ansonsten mein unsortiertes Brainstorming:
Wenn es sich um Deine eigene Schule handelt, müssten Dir doch auch spontan schon einige Themen einfallen, zu denen sie allerdringendst eine Konferenz bräuchte . Ansonsten möglichst viel über die Schule in Erfahrung bringen, am besten von dort arbeitenden KollegInnen. Als Thema eignet sich häufig natürlich etwas, wo man möglichst viele Leute konstruktiv einbeziehen kann, z. B. die Vorbereitung eines Studien- oder Projekttages zu einem "heißen Eisen" in Deinem künftigen Zuständigkeitsbereich. Hier im Sekundarschulbereich wären das z. B. Inklusion, Differenzierung oder auch Vergleichbarkeit von Leistungskontrollen... Da können dann Ideen gesammelt, Arbeitsschwerpunkte festgesetzt, Verantwortliche festgenagelt werden...
Wie man eine Konferenz moderiert? Habe keine Erfahrung mit den o. g. Ratgebern, dafür aber mit Sitzungen. Letztlich funktioniert es doch nach ähnlichen Prinzipien wie die Moderation von Unterricht. Und vermutlich hast Du schon genug Sitzungen erlebt, um die Voraussetzungen und Wünsche aus TeilnehmerInnenperspektive antizipieren zu können: Stringenz, kein unnötiges "Gelaber", Ergebnisorientierung, kompakte Ergebnissicherung, gleichzeitig natürlich auch immer der Wunsch, mit den eigenen Befindlichkeiten ernst genommen und "abgeholt" zu werden. Also irgendwo zwischen Kuschelkissen und Brechstange
Viel Erfolg!
traumjob-teacher -
Mein Referendariat ist wahrscheinlich zu lange her, aber möglichst viel Methodenzauber etc. war eigentlich zu meiner Zeit schon nicht mehr so sehr angesagt und bei den Nachbesprechungen, bei denen ich heute dabei bin, erkenne ich eigentlich auch primär zwei Aspekte als die Wichtigsten, die ich selber auch ansehe und den Referendaren so vermittle: Gab es eine (der Lerngruppe angemessene) Lernprogression und führten alle Schritte dieser Stunde auf diese Lernprogression hin (der berühmte "rote Faden" in der Stunde). Das scheint auch der Fokus der Fachleiter zu sein, die ich inzwischen so mitbekommen habe. Und im Wesentlichen waren das auch die Forderungen meiner Fachleiter (auch wenn ich das teilweise erst in der Rückschau erkannt habe).
Ok, ob das so in irgendwelcher didaktischen Literatur steht, weiß ich nicht, lese ich eigentlich nicht mehr bzw. wenn, eher Texte in Richtung Förderung sozialen Lernens/ Klassenklima, so was in der Art
Dankedankedanke.... könnte von mir sein!
Grüße aus Berlin und guten Start ins neue Schuljahr, sofern bereits vorhanden;-)
Traumjob-teacher (Gesamtschullehrerin und Fachseminarleiterin aus Leidenschaft;-) -
Mir fallen noch ein:
1. Methodentraining für den Politikunterricht von Frech/Kuhn/Massing etc.
Die Trennung der Begrifflichtkeiten ist umstritten, aber es gibt immerhin AnfängerInnen mal eine Sammlung von Ideen, wie sich Unterricht abwechslungsreich gestalten lässt. DAs didaktische Problem, welche Methode für welches Thema geeignet ist, wird dadurch, wie oben bereits thematisiert, natürlich noch nicht gelöst.2. Urteilsbildung im Geschichts- und Politikunterricht von Kayser/Hagemann.
War hier in Berlin zeitweise eine "Bibel", die angeführten Beispiele sind aber von unterschiedlicher Qualität und zeigen, dass es nichts hilft, dieses Modell dogmatisch auf alles und jedes runterbrechen zu wollen. Trotzdem, ist es, "in Maßen" angewendet, eine sinnvolle Strukturierungshilfe für politische Urteile und eine Erweiterungsmöglichkeit über die bekannten Kategorien Effizienz und Legitimität hinaus.Die Aufgabe, vor jeder Sequenz und jeder Stunde zu analysieren, was ich dort warum mit welcher Zielsetzung machen will, kann mir aber sowieso kein noch so gutes Buch abnehmen!
Viel Spaß und Erfolg
traumjob-teacher -
Mittwoch ist mein Gespräch mit dem Ausschuss....und??? Wie war es??
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...damit meint pumaturnschuh vermutlich, dass er/sie sich an der eigenen Schule bewirbt - nicht, dass das ganze Verfahren nur für schulinterne Bewerber ist, oder?
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Hallo,
ich habe mich neulich auch schulintern auf eine E14-Funktionsstelle (Fachleitung) beworben. Da ich zwei externe KonkurrentInnen hatte, mussten wir auch ein ganz "normales" Verfahren machen: Hospitation plus strukturiertes Auswahlgespräch. War aber verhältnismäßig einfach, da zwar alles mögliche vorkam - aber lauter Dinge, die in den letzten Jahren auch in der Arbeit des Fachbereichs eine Rolle gespielt hatten. Kam mir zwar auch etwas seltsam vor, vor meinem Chef die ganze Nummer abzuspulen... aber auch ein Heimspiel will eben gespielt werden;-)
Dir auch viel Erfolg!
Gruß
traumjob-teacher -
Gar nicht, denn du wirst in Berlin nicht verbeamtet, sprich du kannst jederzeit deinen Vertrag kündigen und woanders einen neuen unterschreiben. In ein anderes Bundesland ist das natürlich deutlich einfacher als im selben Bundesland, aber halten kann dich in Berlin als Angestellter an einer Schule, wo du nicht bleiben willst, niemand. Also gerade mit einem Mangelfach gar kein Problem. Anders sieht es mit anderen Fächern aus, wenn man da seinen Vertrag nicht aufgeben will, dann geht ein Wechsel selbst innerhalb des selben Bezirkes nur mit Zustimmung des Schulleiters bzw. Schulrates.
Hast natürlich Recht, Susannea... die Kollegin, die mir neulich von diesem Problem berichtete, ist schon länger dabei, also eine Beamtin. Das habe ich beim Schreiben durcheinandergebracht.
Seit 2004 verbeamtet Berlin nicht mehr, also hängt es sehr von der jeweiligen Fächerkombi ab, ob man riskieren will/kann, seinen Vertrag zu kündigen. -
Zitat von »Traumjob-teacher«
Daher die Frage: Gibt es bei Euch Kollegien, in denen Hospitation fest etabliert ist? Wenn ja, wie ist das konkret organisiert? Habt Ihr entsprechende Fortbildungsangebote genutzt? Wie bewertet Ihr persönlich den Nutzen/Lernzuwachs für Euch?Das ist bei uns ganz normal. (Ich besuche naechste Woche eine Kollegin an einer anderen Schule in unserem Schulverband.) Wir "besuchen" ca. alle 6-8 Wochen mal jemanden und andere Lehrer kommen einen selbst dann auch besuchen. SL schaut sich ueber's Schuljahr verteilt auch mehrere Stunden an. Wir geben an, in welchem Gebiet wir gerne mehr Erfahrung sammeln moechten und bekomme dann jemanden zugeteilt, der darin (z.B. Differenzierung, Fragestellungen, etc.) sehr gut ist. Unsere SL machen nen Besuchsplan, damit die eigene Klasse zu der Zeit vertreten werden kann.
Gelegentlich ist es recht hilfreich. Ich hab meinen Kollegen im Informatikunterricht besucht, was sehr gut war. Der Besuch naechste Woche ist fuer mich etwas nutzlos, denn 6. Schuljahr nach den Abschlusspruefungen ist ein bissl sinnfrei an den meisten Schule (und wir haben wirklich noch genug zu tun,..da will ich nicht staendig woanders rumtingeln). Die Kollegin arbeitet auch sehr anders...und nicht unbedingt auf eine Art und Weise, die ich uebernehmen moechte. Der Besuch wurde aber halt von unserer SL (an beiden Schulen) fuer jeden festgelegt. Da gab's keine Wahl.
Also gibt es so etwas doch!! Natürlich kann man nicht mit allem gleichermaßen etwas anfangen (ich kenne auch KollegInnen, die mit ihrem Stil sehr erfolgreich sind, den ich aber trotzdem nicht übernehmen würde, selbst wenn ich könnte...) Aber insgesamt fände ich es klasse, wenn es völlig normal wäre, dass man sich ab und zu besucht. Und sogar bei denjenigen, die einem sehr "fremd" snd , fällt einem möglicherwese etwas Interesssantes und Brauchbares ein - und sei es auch nur der konkrete Grund, WARUM ich damit nichst anfangen kann...
Gelegentlich ist es recht hilfreich.
Kannst du einschätzen, wie hoch die Akzeptanz insgesamt ist? Empfindet es die Mehrheit als hilfreich oder überwiegen die Klagen über zusätzlichen Aufwand?
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Tja, so ist es ja meiner Erfahrung nach meistens auch (Vielleicht bekäme ich noch 7 Koll. zusammen, wir sind eine große Schule...) Schade, wenn man bedenkt, in wie viele Dinge auf Konferenzen Zeit investiert wird - aber ernsthafte Qualitätssicherung, die nicht nur darauf abzielt, sich bei der nächsten Beurteilung nicht zu blamieren, ist wohl eher ein Luxusgut - oder doch was für den Giftschrank... Nachtrag: Das klang jetzt vielleicht ein bisschen zu polemisch, es kann natürlich viele Gründe geben, vor so etwas zurückzuschrecken. Auch für mich war es eine Überwindung, jemanden als "erwachsene" Lehrkraft nach feedback zu fragen - und ich würde das auch nicht bei jedem versuchen. Aber trotzdem träume ich manchmal davon, schrittweise da eine andere Kultur zu etablieren, ohne dass sich jemand bespitzelt etc. fühlen muss.
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PS: Um Missverständnisse auszuschliessen: Ich finde kollegiale Hospitation eigentlich vom Prinzip her eine coole Idee und finde, es wäre super, wenn wir alle offen, kritikfähig und aufgeschlossen genug wären, uns danach auszutauschen. Aber leider deckt sich dieses Idealbild nicht mit meiner Praxiserfahrung
Tja, so ist es ja meiner Erfahrung nach meistens auch (Vielleicht bekäme ich noch 7 Koll. zusammen, wir sind eine große Schule...) Schade, wenn man bedenkt, in wie viele Dinge auf Konferenzen Zeit investiert wird - aber ernsthafte Qualitätssicherung, die nicht nur darauf abzielt, sich bei der nächsten Beurteilung nicht zu blamieren, ist wohl eher ein Luxusgut - oder doch was für den Giftschrank -
wobei der Unterschied darin liegen könnte / liegt, dass man sich in NRW die Schule aussuchen darf, da man sich ausschliesslich bei der Schule bewirbt und nicht dann "spontan" von der Bezirksregierung an irgendeine Hauptschule mit großem Bedarf umgesetzt werden kann, wenn man sich an einem Gymnasium oder Berufskolleg bewirbt.In der Praxis läuft es in Berlin allerdings auch teilsweise so, dass die Quereinsteiger sich schon vorher eine Schule mit entsprechendem Bedarf aussuchen und dort einige Zeit als Vertretungslehrer arbeiten, bevor sie das Referendariat aufnehmen. Wenn man nach bestandenem Ref. übernommen wird, bleibt man i. d. R. an dieser Schule - denn ohne nachgewiesenen Bedarf hätten sie einen dort ja auch nicht hinschicken dürfen.
Wenn man also mit der Schule gut zurechtkommt, wunderbar - wenn nicht, kann es mit einem Mangelfach (und das ist ja bei Quereinsteigern die Regel) schwer sein, wieder wegzukommen. Denn auch der Schulleiter muss einer Freigabe zustimmen. -
Liebe Mitschreiber/-innen,
mich würde interessieren, welche Erfahrungen Ihr als "fertige" Lehrer/-innen mit freiwilliger Hospitation habt.
Selbst sitze ich sehr häufig im Unterricht von Referendaren/-innen inner- und außerhalb meiner Schule, und bekomme häufig die Rückmeldung, dass meine feedbacks hilfreich seien. Beratungsgespräche machen mir Spaß, weil man jedes Mal auch etwas für den eigenen Unterricht mitnehmen kann.
Nichtsdestotrotz hat man ja auch selbst hin und wieder Klassen, in denen man mit sich oder der Situation weniger zufrieden ist - was macht Ihr in solchen Fällen? Habe neulich einmal eine erfahrene und nette Kollegin in meinen Unterricht eingeladen, die mir auch einen wichtigen Hinweis geben konnte. Trotzdem habe ich gemerkt, dass diese Situation auch für sie eher ungewöhnlich war. Dabei haben wir relativ häufig Doppelsteckungen in unserer Schule - aber eben nicht mit Beratungsfunktion. Viele Kollegen/-innen würden sich vermutlich auch sehr dagegen sträuben, so etwas auf breiterer Basis einzuführen. Außerdem haben natürlich viele keine Übung darin, ein systematisches und konstruktives feedback zu geben (dabei ist das ja durchaus auch mal Unterrichtsgegenstand ).
Daher die Frage: Gibt es bei Euch Kollegien, in denen Hospitation fest etabliert ist? Wenn ja, wie ist das konkret organisiert? Habt Ihr entsprechende Fortbildungsangebote genutzt? Wie bewertet Ihr persönlich den Nutzen/Lernzuwachs für Euch?
Vielen Dank im Voraus und einen schönen Abend
traumjob-teacher -
Nettmensch: Vielen Dank für diesen differenzierten und realistischen Bericht aus Betroffenensicht - und weiterhin viel Spaß und Erfolg in Berlin!
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In Berlin ist es durchaus üblich auch Studienräte an die Grundschule zu setzen und nein, nachgeholt wird da nichts. Es geht dir dann so, wie allen Grundschullehrern hier, du musst im Zweifelsfall jedes Fach (außer Schwimmen) unterrichten, egal was du studiert hast. Also auch Sport, Englisch usw.
Aber ja, du würdest dein volles Studienratsgehalt mit der höchsten Erfahrungsstufe erhalten. In der Schule, an der ich das Ref gemacht habe, hatten wir auch zwei. DIe haben wie alle, alles unterrichten müssen.
@immergut: Das nur ein Fach gesucht wird an Grundschulen ist total normal, einfach weil man offiziell hier nur ein Fach hat
.... stimmt genau. Bin an einer ISS in Berlin und wir haben immer wieder ReferendarInnen, die keine Stelle an einer Oberschule finden und - schwups - in einer Grundschule landen.
Die einen verzweifeln total (und ich selbst würde das vermutlich auch, da mir die dort erforderlichen Stärken absolut abgehen) - die anderen finden dort den Job ihres Lebens und erkennen ihre eigentliche Berufung.
Hängt vermutlich von vielen Faktoren ab - und man sollte sowohl die eigenen Stärken/Schwächen als auch die konkrete Schule genau anschauen, bevor man sich entscheidet.
Viel Erfolg!
traumjob-teacher
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