Beiträge von margret07

    Die Argumente wiederholen sich.
    Vielleicht noch einmal ein kurzer Einwurf: der für mich wichtigste Kritikpunkt, der tatsächlich auch greift ist der, dass dieser Bildungsplan dem Recht der Eltern auf Erziehung der Kinder (Grundgesetz) entgegensteht.
    Der Bildungsplan ist ein Spiralcurriculum. Die Inhalt der "Akzeptanz verschiedener sexueller Orientierung" ziehen sich von der1. Bis zur 12. Klasse durch verschiedene Fächer.
    Bisher war es wohl auch in Baden-Württemberg so, dass man die Inhalte im Fach Sexualkunde mit den Eltern absprechen sollte. Die Eltern wussten deshalb so in Etwa, was im Unterricht besprochen wird.
    Das kann jetzt in dieser Form nicht mehr stattfinden, das Recht der Schule/des Staates wird in diesem Fall höher gewichtet als das der Eltern, noch dazu im intimsten Bereich, der Sexualität.
    Objektiv betrachtet sind die Bedenken der Elternverbände für mich berechtigt. Toleranz gilt übrigens auch für religiöse Orientierung!
    Verständlich ist für mich aber auch, dass man etwas gegen Mobbing und Ausgrenzung tun muss. Da besteht Konsens.
    Aber dieses Mobbing trifft leider Viele, nicht nur die Mitgleider der LSBTQ-Gruppen.
    Übrigens steht auf Zeit-online auch ein Artikel dazu, mit vielen interessanten Leserkommentaren.

    Oh, mittlerweile geht es hier ja hoch her. Die Begriffe Homo-Ehe und Prostitution einfach so aneinander zu reihen macht wenig Sinn, das finde ich auch.
    Aber die Bezeichnung "niederträchtiges Gedankengut" ist ja nun auch schon starker Tobak, immer gut.


    Noch gibt es keinen Bildungsplan, mal sehen wie der dann tatsächlich aussieht. Bisher diskutieren wir vielleicht alle zu sehr ins Blaue hinein.
    Allerdings finde ich es eher gut , wenn es unterschiedlich Meinungen gibt. Das ist doch ein Spiegelbild der Gesellschaft. Ich fände es bedenklicher, wenn alle hier einer Meinung wären!


    Und stellt euch vor, ich bin kein U-Boot der Bildungsplangegner...... :grins:

    Was man noch berücksichtigen sollte: Selbst wenn der Bildungsplan so kommt heißt das noch lange nicht, dass er überall gleich umgesetzt wird. Als Lehrer musst du ja bei dem Thema Sexualität immer den Kontakt zu den Eltern suchen und mit Ihnen die Inhalte auch absprechen. Dann hängt es stark von der Zusammensetzung der Elternschaft ab.
    Ich für meinen Teil habe immer am Elternabend, bevor das Thema Sexualkunde anstand, mit den Eltern die Inhalte abgesprochen. Wenn dann der Grundtenor wäre, dass das Themen schwul/lesbisch/transsexuell in der Jahrgangsstufe noch nicht angebracht ist dann wird man als Lehrer doch nicht im Unterricht damit anfangen? Ich würde nicht die Beziehung zu den Eltern deswegen stören wollen.


    Wichtig ist mir dabei auch der Respekt vor religiösen Grundeinstellungen, egal welchen - bitte reduziert sie nicht immer auf die christlich-fundamentalistischen. Diesen Respekt finde ich übrigens genauso wichtig wie den vor den verschiedenen Lebensformen. Gegen die Eltern kann niemand unterrichten.

    Nun wird eben die Aufgabe der Politik sein, die unterschiedlichen gesellschaftlichen Auffassungen zu einem Kompromiss zusammenzufügen, so ist das eben in einer pluralistischen Gesellschaft.


    Und selbst wenn das Thema fächerübergreifend verankert werden sollte hat der einzelne Lehrer durchaus noch Wahlmöglichkeiten, was und wie er es im Unterricht behandelt. Stichwort: Pädagogische Freiheit.

    Ich verfolge die Diskussion hier und in den Medien weiterhin mit Interesse. Man weiß ja nie was (auch bei uns in Bayern) noch kommt :)

    Chapeau, Nele. Der Punkt geht an dich, du hast dich im Rahmen deines Studiums vielleicht eingehender mit dem Ideologiebegriff befasst, vielleicht sogar einen Doktortitel? Soweit ich weiß ist aber Demokratie keine Ideologie, aber du kannst mich gern eines Besseren belehren.



    Aber du solltest mir nicht Ressentiments unterstellen wo keine sind. Das lass ich mir auch nicht einreden.


    Ich bleibe dabei, jüngere Kinder müssen nicht mit verschiedenen Lebensformen konfrontiert werden. Im Kindergarten reicht tatsächlich noch Mama -Papa- Kind. Es mag wenige Ausnahmen geben.
    Das mag für dich jetzt spießig klingen, aber es ist für die Kinder sicher nicht schlecht und hat sich doch im Großen und Ganzen auch bewährt. Aber das ist auch nur eine Meinung von vielen.
    Ich versuche deine Meinung übrigens zu respektieren, auch wenn es nicht immer leicht für mich ist.

    Ich glaube nicht, dass es Sinn macht, zwischen unguten und guten Ideologien zu unterscheiden - verräterisch nicht, neleabels?



    Ich habe auch keine sogenannten Ressentiments gegen wen auch immer. Ich versuche die Inhalte des Bildungsplanes vom Kind oder der Familie her zu denken, was für uns Lehrer durchaus Sinn macht. Und dann kommen eben Zweifel bei mir auf, die ich ja jetzt schon mehrmals ausgeführt habe.
    Übrigens sehe ich mich weder als Bildungsplangegner noch als Befürworter.
    Was wir aber brauchen ist ein offene Diskussion darüber, ohne zwischen sogenannten "guten" und "unguten" Ideologien zu unterscheiden. Ideologien brauchen wir finde ich gar keine.

    Natürlich gibt es Vorbehalte unter religiösen Gruppen, aber nicht nur unter Christen.
    Die Frage, was die staatlichen Institutionen lehren sollen, und was man vielleicht lieber den Familien überlässt muss offener diskutiert werden.
    Einige gehen hier davon aus, dass der Staat alles richtig machen wird. Vielleicht ist es für Kinder aus traditionell religiösen Kreisen auch eine Überforderung, wenn sie mit sexueller Vielfalt konfrontiert werden?
    Ich meine mich zu erinnern, dass letztes Jahr einige Mädchen in NRW in einer sechsten Klasse im Sexualkundeunterricht ohnmächtig geworden sind. Es gab da mal einen Artikel auf Welt-Online.
    Gerade bei diesen Themen steht und fällt alles mit den Lehrern/innen. Also ich war sehr froh, dass meine Kinder da Glück hatten.

    Die Frage bleibt aber doch die: Was muss ein Kind lernen oder wissen? Ich habe einfach meine Zweifel, ob man Kinder schon ab dem Grundschulalter mit der schwul/lesbischen/transgenderen oder queren Lebensweise unbedingt konfrontieren muss.
    Ob nicht die Eltern vielleicht am besten selbst wissen, wann der richtige Zeitpunkt ist, darüber aufzuklären?


    Nur aus der Tatsache, dass man seinem Kind dieses Wissen vielleicht noch etwas länger vorenthalten möchte, gleich auf Diskriminierung zu schließen halte ich für gewagt und wenig durchdacht.


    Schließlich kann man das Thema auch nicht mit einer Nichtraucherkampagne vergleichen, wo der Nutzen für alle offensichtlich ist.
    Ach und Kalle - du musst dir keine Sorgen um deine Kinder machen, ich unterrichte in Bayern!

    Okay, andersrum: es geht darum, was ein Kind in welchem Alter wissen oder lernen sollte. Es ist ja ein Bildungsplan.
    Darüber gibt es eben unterschiedliche Meinungen. Also kann man ja auf zwei Ebenen diskutieren:
    Was? Toleranz gegenüber anderen Lebensformen
    Wann? Muss eben noch festgelegt werden.
    Ich vermute mal, dass niemand irgendjemanden diskriminieren will. Ich unterstelle mal den Befürwortern und den Gegnern gute Absichten.
    So sollte doch ein Kompromiss möglich sein - vielleicht mehr miteinander statt übereinander reden?


    weil ich finde, dass dieses "aber in der Gesellschaft sind unterschiedliche Meinungen, und deswegen darf diese eine Meinung nicht vertreten sein", ad Absurdum geführt wird.


    Natürlich bin ich - insbesondere als Politiklehrerin - dem Beutelsbacher Konsens verpflichtet und will jede gesellschaftliche Kontroverse in meinem Unterricht auch kontrovers darstellen, aber 1) es bedeutet, dass es überhaupt thematisiert wird, 2) es gibt Meinungen, die einfach gesetzwidrig sind. und das ist das, wenn Diskriminierung hingenommen wird.


    chili

    1. Es handelt sich nicht um ein Gesetz, sondern um einen Bildungsplanentwurf. Meinungen dagegen können deshalb nicht gesetzeswidrig sein.
    2. Eine Diskriminierung kann ich auch nicht erkennen, wenn man gegen den Bildungsplan ist. Schließlich geht es um Kindererziehung und welche Bildungsinhalte für wichtig erachtet werden. Darüber muss eine Diskussion möglich sein.
    3. Die Bildungsplanbefürworter können versuchen, die kritischen Eltern zu überzeugen. Aber das geht nur mit Argumenten, nicht mit Polemik.

    Hallo Ihr,
    wenn man die Diskussion hier liest wird eines völlig außer Acht gelassen: Die Sicht der Eltern. Dazu nur ein paar Gedanken:


    Die meisten Familien schaffen es doch ganz gut, die Kinder zu Toleranz zu erziehen. Ich habe es bei meinen eigenen Kindern so gehalten, dass ich Fragen beantwortet haben, wenn sie sich stellen. Und die Frage " was ist schwul oder lesbisch?" stellt sich sehr selten in der Grundschule, erst auf den weiterführenden Schulen. Übrigens wurde auch dort in den Schulen/Klassen darüber geredet und damit war gut.
    Der Staat hat aber nicht das Erziehungsmonopol in allen Fragen des täglichen Lebens. Das ist auch gut so.


    Unter Teenies herrscht leider manchmal ein rauer Ton. Es gibt natürlich Kommentare untereinander, wie "schwul", "fett" oder was ich gar nicht schreiben möchte, Schimpfwörter über Behinderte. So wie ich das bei meinen eigenen Kindern sehe, wird es auch thematisiert und nicht übergangen. Aber ich sehe das unter dem großem Thema "Mobbing" und da laufen auch schon viele Programme.


    Manche hier im Forum zeigen erstaunlich wenig Verständnis für die Sicht der Eltern. Es gibt nun einmal verschieden Weltanschauungen, und es gibt eben in manchen religiösen Familien Vorbehalte gegen den Bildungsplan. Die Menschen haben doch das Recht, dagegen zu demonstrieren, denn es geht um die Erziehung ihrer Kinder. Und Schule kann schlecht gegen die Elternhäuser Unterrichten.


    Man kann es doch auch entspannt sehen: es gibt eine Diskussion darüber, die Argumente werden ausgetauscht, und dann gibt es hoffentlich einen Konsens. Dann muss der Bildungsplanentwurf halt überarbeitet werden.
    Das Toleranz für alle Lebensformen gelten muss steht aber außer Frage, sicher auch für die Gegner des Bildungsplanes! Aber "Akzeptanz" kann man nicht erzwingen.

    So, jetzt habe ich mich hier mal durchgelesen und finde, dass die Diskussion doch in die falsche Richtung läuft. Madonna hat richtig festgestllt: Ältere Kollegen erkranken oder erreichen die Pensionierungsgrenze nicht. Die Statistik gibt ihr wohl recht.
    Dann gibt es Forenteinehmer, die Tipps geben, wie man noch mehr Arbeit in noch weniger Zeit schafft. Als hätten die Kollegen früher kein Material ausgetauscht! Das war doch schon immer so. Manche von den "Jungspunden" meinen ja wohl, sie müssten das Rad neu erfinden und den älteren Kollegen beibringen wie echte Kooperation funktioniert. Ganz im Sinne der Schulaufsicht, wie ich finde.


    Die Kooperation, wie sie teilweise hier gemeint ist, hat zwei Seiten - man kann sich gegenseitig entlasten, ja. Aber das haben wir doch früher auch schon geschafft. Aber man steht bei diesen Zwangskkoperationen, wie sie ja anscheinend an einigen Schulen praktiziert werden, doch auch unter ständiger Kontrolle und Überwachung. Braucht man das? Will man das? Stresst das nicht unter Umständen mahr als es bringt? Ist denn der Lernzuwachs bei den Schülern so viel größer als vor 25 Jahren? DIe Fragen kann ja jeder selbst beantworten.


    Ich stehe übrigens nicht vor der Pensionierung, ich habe noch viele Jahre vor mir. Da ich aber auch schon einige Jahre hinter mir habe, weiß ich, dass der Stress definitiv mehr wurde. Ich suche nach hilfreichen Tipps, wie ich mir das Leben leichter machen kann. Vielleicht war das auch Madonnas Gedanke - wie schaffe ich es gesund zu bleiben bis zur Pensionierung? Tipps sind willkommen, aber nicht wieder das Kooperationsmantra....

    Interessante Diskussion. Ich würde definitiv den Personalrat einschalten, da es sich um eine Ausdehnung der Arbeitszeit handelt. Deshalb kann so etwas meiner Meinung nach nicht durch die GLK beschlossen werde, denn ein Kollege kann nicht über die Arbeitszeit eines anderen Kollegen abstimmen/ entscheiden. Das heißt, wenn der offene Anfang verpflichtend für alle wird muss es tatsächlich einen Ausgleich geben.
    Die Kollegen, die immer die erste Stunde unterrichten, wären sonst ja benachteiligt.
    Irgendwie kann ich die Argumente für den sogenannten offenen Anfang nicht ganz nachvollziehen. Handelt es sich um eine Ganztagsschule?
    Viele Grüße,
    Margret

    Es geht doch nicht um Jammern auf hohem Niveau. Als Teilzeitkraft ist das Niveau übrigens nicht so hoch....
    Man kann die Arbeitszeit der Lehrer mit anderen Beschäftigten im öffentlichen Dienst vergleichen, aber nur schlecht mit Beschäftigten im Einzelhandel.
    Und bei Beschäftigten im Öffentlichen Dienst gibt es schon Tarifverträge, die die Arbeitszeit und die Vergütung sehr genau regeln. Normalerweise heißt 60 Prozent ja auch, dass man nicht jeden Tag voll arbeitet. Das kann man schlecht vergleichen, ich habe eine Bekannte, die arbeitet z.b. 100 Prozent in der Freien Wirtschaft und hat einen Tag Home-Office. Das ist vom Arbeitgeber sehr entgegenkommend.


    Angestellte Lehrer bekommen Zusatzaktivitäten wie z.B. Klassenfahrten auch ausbezahlt, bei Teilzeitbeamten greift das nicht.
    Übrigens ist es recht üblich, dass man am letzten Ferientag eine Dienstbesprechung hat. Das mit der Anwesenheitspflicht bis um 13.00 Uhr kann man doch auch elegant lösen. Man bereitet noch was vor und verschwindet dann einfach, wenn man fertig ist. Der/die Schulleiter/in wird ja nicht den Ausgang überwachen.
    Allen Berlinern/Brandenburgern schöne Ferien!

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