Beiträge von klingeling

    Vielleicht schreibe ich hier auch einfach nur, um nochmal von Außenstehenden die Bestätigung zu bekommen, dass es die cleverere Entscheidung ist. Ich wohne seit 5 Jahren in Berlin und fühle mich hier in meinem "Kiez" sehr wohl. Und zuhause ist halt eher spießig-konservativ, aber da sind halt Familie, Freunde... Daher war es für mich immer ein Kompromiss zu sagen, ein paar Jährchen noch hier auskosten und dann evtl zurück. Jetzt passiert irgendwie alles im Zeitraffer und das ist zuviel für mich :-/

    Danke für deine Antwort.


    Zu "Warum man freiwillig noch ein weiteres Fach studiert, wenn man wo anders eine gut bezahlte Beamtenstelle haben kann verstehe ich nur begrenzt. "
    Naja zunächst mal, weil es mir Spaß macht, Englisch zu unterrichten. Mehr als Sozialkunde. Wichtiger als eine Beamtenstelle - schwierig.


    Dann möchte ich langfristig wieder zurück aufs Land, aber momentan fühle ich mich hier im Großstadtdschungel noch sehr wohl. Ich sammle halt hier an der Schule auch viele Erfahrungen und werde ob der anstrengenden Schülerschaft auch immer besser und ich denke, dass mir das langfristig zugute kommen wird. Dann habe ich hier die Fachbereichsleitung Ethik, was mir Riesenspaß macht und noch eine weitere Position inne, die ich sehr spannend finde.


    Es wird wohl trotzdem kein Weg an einer Bewerbung zum Sommer vorbei führen und wenn ich eine Stelle bekomme, muss ich zusagen. Denn ob in vier Jahren in Nds. und NRW die Chancen noch genauso stehen, kann mir ja niemand sagen leider...

    Hallo liebe Kollegen,


    ich schreibe hier, weil ich momentan ziemlich ratlos bin und hoffe, dass ihr mir helfen könnt oder zumindest mal eure Einschätzung der Lage darlegen könnt.
    Ich habe 2012 mein Referendariat in Berlin beendet und habe mit zwei Nebenfächern (Ethik (= Werte und Normen/Praktische Philosophie/LER/...) und Sozialkunde (= Politik/Gemeinschaftskunde/...) sofort eine unbefristete Stelle als angestellte Lehrerin bekommen. Schon immer wollte ich gern Englisch oder Deutsch unterrichten, aber der NC war zu hoch, darum habe ich gedacht, ich studier erstmal zuende, um dann eines der beiden Fächer evtl. noch nachzuholen. Momentan unterrichte ich beide Fächer fachfremd, will aber ab Februar einen einjährigen Kurs zur Vorbereitung aufs Cambridge Exam und daran anschließend ein dreijähriges berufsbegleitendes Studium in Englisch besuchen, um auch die Fakultas für das Fach zu erlangen. Damit hätte ich dann in vier Jahren, so alles gut geht, drei Fächer, von denen eines, zumindest nach heutigen Maßstäben, Mangelfach ist. Das berufsbegleitende Studium ist zwar in Planung, nur wenn man an BER denkt, weiß man auch, dass in der Berliner Politik vieles versprochen und vieles nicht gehalten wird. Und am Ende dauert es noch 5 Jahre, bis es diesen Weiterbildungsstudiengang gibt... :-/


    Eigentlich war der Plan, das so durchzuziehen, um dann 2017 etwa zurück in heimische Gefilde und aufs Land zu ziehen. Nun sind ja in Berlin bekanntlich die Bedingungen für Lehrer nicht so bombig. Keine Verbeamtung von Berliner Lehrern, das ohnehin schon (langfristig) niedrigere Gehalt angestellter Lehrer soll gekürzt werden (diese Woche wird gestreikt), die AZK werden gestrichen, schwierige Schülerklientel (ich arbeite an einer sehr anstrengenden Brennpunkt-HS), etc. Der Plan, dass wir (mein Freund und ich) in einigen Jahren zurück wollen, steht eigentlich. Meine Frage ist nun, angesichts der Berliner Bildungspolitik und meinen nicht so gefragten Fächern und der unsicheren Englisch-Planung: Sollte ich mich zum Sommer schon versuchen wegzubewerben und wenn ich eine Verbeamtungsstelle in Nds. oder NRW bekomme, nehme ich an? Momentan ist ja noch Lehrermangel in Nds. Ich hatte zum August 2012 mehrere Angebote von dort, weil aufs Land einfach keiner will. In NRW kann man sich ja mit der Bedingung bewerben, an einem Zertifikatskurs für ein Mangelfach (z.B. Englicsh) teilzunehmen und erhält dann höhere Chancen. Und Englisch wollte ich ja sowieso gern nachholen!


    Ich bin zum August noch nicht gegangen, weil mein Freund erst dieses Jahr fertig wird mit seinem Studium, zum August könnten wir Berlin verlassen. Wir wollen nur eigentlich gern noch hierbleiben. Wenn wir noch 4 Jahre warteten, ist das dann fahrlässig? Werden die freien Lehrerstellen in Nds und NRW bis dahin mit Lehrern aufgefüllt sein? Es handelt sich um die Sekundarstufe 1, also Haupt-/Realschule. Bei Gym und Grundeschule ist es ja nochmal schwerer, aber ist es auch bei Sek 1 so, dass ich bald kaum noch Chancen in den genannten Bundesländern habe?


    Danke fürs Lesen :)

    Hallo liebe Kollegen,
    ich hoffe, ihr könnt mir helfen. Ich habe vor den Sommerferien mein Referendariat beendet und bin vor einigen Wochen meine erste richtige Stelle angetreten - an einer Brennpunktschule. Auch im Ref war ich an einer vergleichbaren Schule und hatte mir eigentlich überlegt, dass als nächstes eine einfachere Schule nicht schlecht wäre.
    Ich habe aber keine Auswahl gehabt.


    Nun gut, ich habe mir also genau überlegt, wie ich das angehe, damit mir nicht die gleichen Fehler wie im Ref unterlaufen, welche dann mit Disziplinproblemen und meinerseits Unzufriedenheit und Stress einhergehen. Ich habe Bücher gelesen ohne Ende (bitte keine Buchempfehlungen - ich brauche konkrete Tips!) und in der Theorie weiß ich genau, was ich falsch mache und wie man sich richtig verhalten sollte. Aber in der Praxis kriege ich es einfach nicht hin.


    Ich sehe über Fehlverhalten, lockere Sprüche der Schüler hinweg, denn anfangs ist es ja nicht so schlimm und es muss ja auch mal gelacht werden. Ich bin ja auch kein Feldwebel und an meiner Schulform sind die Kinder nunmal sehr verhaltensauffällig und können sich kaum beherrschen. Vieles geht über persönliche Beziehungen. Aber ich finde einfach den Punkt nicht, an dem ich Grenzen setzen muss! Es sind irgendwie so schleichende Abstufungen, was noch ok ist und was nicht. Es entgleitet mir, plötzlich ist ein heilloses Durcheinander und Unterricht kaum noch möglich. Es ist laut und einfach chaotisch! Ich will das nicht, es belastet mich! Ich komme nachmittags nach Hause, bin unzufrieden und kaputt. Ich bin eigentlich ein fröhlicher Mensch und sehr selbstbewusst, alle sagen, wenn es einer an einer solchen Schule schafft, dann ich. Aber ich komme nur schlecht klar. Die Schüler sagen mir sogar, dass ich strenger sein muss, sie fordern es ein, aber ich schaffe es irgendwie nicht!


    Ich weiß nicht, was noch tolerierbar ist (Zwischenrufe, Scherze, Lautstärke, Lachen??) und ab wann ich sanktionieren muss. Dabei haben wir sogar einen Trainingsraum!
    Wenn es mir z.B. zu bunt wird, schreibe ich den Namen an die Tafel und beim dritten Strich soll es in den Trainingsraum gehen. Aber wenn schon zwei Striche dort stehen und derjenige Schüler wieder einen Spruch macht (der ja auch gar nicht böse gemeint ist!), gucke ich erstmal streng, anstatt ihn sofort in den TR zu schicken. Die Schüler sagen dann auch teilweise "Machern Sie doch einfach einen Strich!" aber dann kann ihc ja auch keinen mehr machen, das wirkt ja so, als könne ich das nicht selbst entscheiden...


    (in der Theorie würde ich jetzt auch einfach raten "Nicht streng gucken, einfach in den TR schicken!" aber ich kriege es nicht hin!!! ich weiß nicht, wie ich da an mir arbeiten soll)


    Es wirkt ja auch nicht bei allen, der TR.


    Vielleicht habt ihr praktikable Tips für mich... ich hoffe ihr könnt mir helfen... ich bin wirklich ziemlich verzweifelt :(

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